hysterischer Hund-kommt nicht von alleine wieder runter

  • Achso - noch was zur Schilddrüse. Wenn der Hund in so einem Stressmodus ist, macht es wenig Sinn die Werte zu testen. Ich würde erst Mal Ruhe in den Alltag bringen und gucken was sich tut. Ist dann immer noch "die Kacke am Dampfen", würde ich dann erst gucken lassen. Jetzt macht es ja eigentlich keinen Sinn.

  • Hunde an denen wir gut vorbeigehen konnten werden plötzlich angeblafft, andere wieder nicht.

    Wahrscheinlich haben die anderen Hunde irgendetwas kommuniziert (zB. blöd gekuckt), das wir nicht so schnell sehen würden, dein Hund jedoch schon. Und das hat ihn auf die Palme gebracht. Vielleicht war es auch nur der Geruch. Für deinen Hund ist es jedenfalls ein mega Aufreger, oder er gruselt sich sogar vor diesen Hunden.

    Wir gehen nicht immer dieselben Wege, oft fahren wir auch mit dem Auto wohin und laufen da, damit ich wenigstens ein territoriales Gehabe ausschließen kann.

    Vielleicht würde es etwas Ruhe und Sicherheit reinbringen, wenn du die nächste Zeit die Gassistrecken nicht wechselst.

    Wie schon geschrieben, er ist ziemlich unsicher und manchmal, wenn es zu Hundekontakten kommt, habe ich den Eindruck, dass er nicht wirklich weiß, wie er mit ihnen umgehen soll.

    Wenn er schon so unsicher ist, hilft es ihm vielleicht, wenn er die nächste Zeit nur "Bekannte" trifft. Fremdhundekontakt würde ich erstmal sowieso streichen, und bei Hundebegegnungen grossräumig ausweichen. Dann lernen deine Hunde, dass sie sich nicht mit jedem "Dahergelaufenen" auseinandersetzen müssen. Das bringt auch Ruhe und Sicherheit rein :-)

  • Oh je...und ich habe morgens immer schon ein schlechtes Gewissen wenn wir mal nur eine halbe Stunde anstatt 45 Minuten unterwegs sind.....
    Wir sind manchmal auch erst um zehn Uhr los und sind dann 2,5 Stunden gelaufen und dann erst gegen 17 Uhr wieder - die letzte Runde.
    Hm...hätte jetzt gar nicht gedacht, dass man zu viel gehen kann.
    Und das spielen machen wir wie gesagt nicht täglich und auch mit viel Spaß. Da ist keinerlei Druck hinter und ich lasse ihn auch nur so 6-8 Mal apportieren, dann kommt der Dummy weg.
    Wegen der Schilddrüse werde ich gleich mal den Link angucken, der hier geschickt wurde. Dann lass ich bei Mary auch direkt mal drüber gucken denn sie wird immer "nur" bei unserem Tierarzt getestet. Sie bekommt zwar Tabletten aber da gehe ich dann lieber nochmal auf Nummer sicher.
    Wahrscheinlich hat man ja sowieso etwas Wartezeiten wenn man zum Endokrinologen geht, dann hoffe ich ist sein Stresspegel wieder etwas abgebaut.


    Und ja, er wird tatsächlich nicht gerne nass. Gesten Nachmittag als ich die letzte Runde mit ihnen raus bin, wollte er gar nicht aus dem Auto steigen weil es schon wieder regnete und wir morgens ja schon so pitschenass geworden waren. Beim nächsten Regen bekommt er einen Mantel an.
    Ich werde es dann in Zukunft wohl erstmal so machen, das ich am späteren Morgen einen langen Spaziergang mache und nachmittags mit den dreien getrennt gehe.


    Vor manchen Hunden gruselt er sich tatsächlich, das habe ich auch schon festgestellt. Gerade die mit einem hohen Energielevel und mit langen Haaren sind ihm sehr suspekt. Die, die man schlecht lesen kann eben.


    Und Marys kreiseln....ganz im Ernst? Manchmal ist es einfach nur Show und aufplustern. Wir haben ja schon länger alleine trainiert und es klappt auch wirklich gut. Es gibt nur ganz, ganz wenige Hunde wo sie die Laute markiert und da kreiselt sie auch gar nicht. Aber an einer bestimmten Stelle (Emma - ein wahres Energiebündel wohnt dort) kreiselt Mary schon aus Prinzip, denn der Hund könnte ja am Gartenzaun stehen. mir kommt das allerdings eher wie ein Spiel vor, denn letztendlich mögen sich Mary und Emma.


    Fremde Hundebegegnungen lasse ich eigentlich generell nicht zu. Wir gehen manchmal zu dritt mit insgesamt sieben Hunden, die sich alle gut kennen und gut verstehen. Nur letztens hat sich dann noch eine Bekannte mit ihrer Hündin angeschlossen und da konnte ich dann Chucks Verhalten gut beobachten.
    Übrigens: wir haben in diesem Spaziergang-Rudel auch zwei Kläffer. Meistens gehe ich mit meinen Hunden als Letztes - wenn dann die anderen beiden loskläffen bleibt Chuck ganz oft ruhig. Er kläfft dann einmal auf aber lässt sich ganz schnell beruhigen, so als wäre es für ihn okay, wenn die anderen das für ihn regeln.

  • Aber an einer bestimmten Stelle (Emma - ein wahres Energiebündel wohnt dort) kreiselt Mary schon aus Prinzip, denn der Hund könnte ja am Gartenzaun stehen. mir kommt das allerdings eher wie ein Spiel vor, denn letztendlich mögen sich Mary und Emma.

    Stereotypes Verhalten als Antwort auf einen Reiz aus der Umwelt ist niemals Spiel. Es zeigt vielmehr, dass der Hund in eine Situation kommt, deren Anforderung er mit normalem Verhalten nicht mehr zu beantworten weiß. Fängt er an auf eine stereotype Handlung umzuschwenken, zeigt, dass das er absolut im "roten Bereich" ist. Er sieht keine Handlungsmöglichkeit mehr.

  • Aber warum macht sie das? Wie gesagt, sie verträgt sich mit Emma. Das verstehe ich nicht.



    Übrigens machen wir jetzt nächste Woche das geriatrische Profil und ein großes Blutbild mit allen Schilddrüsenwerten....

  • Also, daß Hund nach dem Duschen bissel rumflippt, das kenn ich auch. Meine rennen dann alle drei mal durch die Wohnung, springen rum, schubbern sich am Teppich trocken (sind zum Glück nur waschbare Webteppiche) oder (wenn ich net aufpaß) auf dem Bett :rotekarte: , Biene schubbert sich beim Föhnen auf dem Handtuch trocken und kullert übers Handtuch, damit sie alle Seiten erwischt, bleibt zwischendurch liegen und genießt die Wärme, sprint wieder ne Runde rum etc.


    Auch, wenn die Hunde draußen im Wasser waren, flippen sie so rum und wälzen sich dann in ner Wiese zum Abtrocknen (Ergebnis: frisch gebadeter Hund mit noch mehr Zeugs im Fell als vorher..... *gg). Also gehe ich davon aus, daß das kein Streß ist, sondern normales Verhalten, denn draußen gehn sie ja freiwillig und gern ins Wasser, und werden weder von oben abgeduscht noch shampooniert.


    Aber daß Deiner dann komplett austickt, ist glaub ich nochmal bissel was Andres, v.a. wenn er selbst nimmer runterkommt.


    Für mich hören sich die Spaziergänge und 4mal (!) die Woche Action schon recht viel an, gerade für solche Hunde, die wie beschrieben eh sehr schnell mal im Streß stehen. Streß kommt durch Hormonausschüttung zustande, diese Hormone werden über Tage (!) wieder abgebaut, bis zu 7 Tage lang! Kommt in der Zeit weiterer Streß drauf, erhöht sich der Hormonspiegel im Blut noch, und der Hund dreht noch weiter hoch. Der kommt überhaupt nimmer zur Ruhe! Das ist ein ganz böser Kreislauf (Adrenalin und Cortisolspiegel - geh mal nachlesen, gibts bestimmt genug im Internet, Stichwort: Streßkreislauf). Je höher der Hund im Streßpegel ist, desto schneller rastet er bei nichtigsten Anlässen aus. Von alleine schafft er es nimmer, runterzukommen - deswegen konntest Du den Hund auch nur mit Festhalten da rausholen. Wär aber schöner, er würde gar (im Alltag) nicht erst so hochgepusht, daß man ihn rausholen muß....


    Geh mal davon aus, daß jede in Kläffen endende Hundebegegnung für Deine Hunde absoluter Streß ist. Und wenn sie "eigentlich" ruhig sein können, dies aber in einer bestimmten Situation nicht mehr können, dann wars deutlich zu viel. zu viel Hund, zu viel Streß allgemein, zu viel Action - was auch immer. Zu viel. Dann geh mit ihnen dorthin, wo es ganz ruhig ist, keine Leute Gassi laufen, und mach mal ne Woche gaaaar nix mit den Hunden, außer kurzen (!) Gassi-Standardrunden, und daheim Laaaaangeweile: Körbchenliegen, Kuscheln. Maximal (!) kleine Suchspiele. Dabei muß Hund sich konzentrieren, und wird nicht hochgepusht. 20 Minuten Suchspiel,und Hund schläft den Rest des Tages, Nasenarbeit ist wahnsinnig anstrengend für den Körper. Meinem Jagdterrier reichte es, einmal die Woche trailen zu gehen, bzw. inzwischen alle 3 Wochen mal zu fährten. Dann liegt der daheim nur noch entspannt im Körbchen. Nix hochpushen oder irre. :-)


    Das beobachtest Du mal einige Wochen, und schaust Dir das nochmal an, ob/womit/wann der Streßlevel generell runtergegangen ist beim einzelnen Hund. Vergiß generell die Gruppengassigänge erstmal - überfordert die Hunde gänzlich (meine zeigen bei so einer Überforderung auch Übersprungsverhalten, wie z.B. geht Bossi dann Spuren suchen, um jagen zu können - nur weg von der Gruppe und der Action....). Ich würd vielleicht dreimal am Tag ne 1/2 Stunde rausgehen, falls einer zwischendurch mal muß: kurze Runde ums Haus oder in den Garten (wenn vorhanden), fertig. Echt mal "extrem-Couching" betreiben, um auszutesten, ob das hilft.


    Wenn Du mit den Leuten quatschen willst, geh ohne die Hunde mit. Oder nimmer nur einen Deiner Hunde mit, achte auf diesen, und geh wieder heim, bevor (!) es ihm zu viel wird (also beim ersten Mal nach 5-10 Minuten). Damit er lernt, sich nicht hochzuspulen in Gegenwart anderer Hunde. Nächste Runde dann mit nem anderen der Hunde, selbes Spiel: nur, solange der Hund ruhig bleiben kann, heim, bevor er sich hochspult.

  • Aber warum macht sie das? Wie gesagt, sie verträgt sich mit Emma. Das verstehe ich nicht.



    Übrigens machen wir jetzt nächste Woche das geriatrische Profil und ein großes Blutbild mit allen Schilddrüsenwerten....

    Weil sie im Streß ist und nicht weiß, was sie tun soll. Manchmal ist Spielen kein Spiel, auch wenns so aussieht. Das kann auch das berühmte "Herumfiddeln" sein - eine Reaktion eines überforderten Hundes, die sich eben darin äußert, daß mit Spiel die eigene Unsicherheit versteckt oder überspielt wird. Wenn es nur Spiel wäre, würde sie nicht kreiseln - das ist absolutes Alarmzeichen.


    Guck mal hier, da gibts mehr dazu:
    Fiddle about

  • Normalerweise tickt Chuck nach dem baden ja auch nicht so aus aber gestern ist echt die Stimmung gekippt, das war ja das seltsame. So kannte ich ihn noch nicht.
    Ich werde ja hoffentlich Ende nächster Woche die Blutergebnisse haben und dann weiter sehen.
    Ich lese mir jetzt erstmal in Ruhe das Fiddle about durch. Danke für den Link.


    Und die BieBoss für deine ausführliche Antwort. Ich werde mir echt nochmal Gedanken machen und mir ein Konzept erstellen.
    Wir waren ja zuletzt bei einem Hundetrainer, der Chuck soweit gebracht hat, dass er Meideverhalten zeigte. Aus dem Grund habe ich viel mit ihm gespielt, damit er wieder Vertrauen bekommt.
    Nasenarbeit machen wir ja auch und da ist er super gut. Ich verstecke den Dummy und er sucht. Er findet ihn in den aberwitzigsten Verstecken.
    Und apportiert haben wir weil der Trainer gesagt hat, er müsste rennen um Dampf abzulassen. Es macht ihm ja auch großen Spaß und er flitzt wie eine Kanonenkugel. Aber wenn das kontraproduktiv ist lass ich es natürlich lieber.


    Aber bei den Rudelspaziergängen spult er ja nicht so hoch...ich hab ja geschrieben, dass er
    da nicht sooft mitmacht, wahrscheinlich weil die anderen es dann schon "regeln".
    Eine Freundin von mir geht oft in richtig großen Gruppen so mit fünf Leuten und 12 Hunden....das ist mir ehrlich gesagt viel zu viel.
    Ich gehe total gerne mit meiner Bande alleine und 1-2x pro Woche treffen wir uns eben mit zwei Freundinnen und ihren Hunden. Aber die kennen meine schon lange und sie kommen gut miteinander aus.

  • Mal in eine ganz andere Richtung gedacht: Bekommt er denn auch Kohlenhydrate zu fressen? manche Hunde reagieren ja mit hoher Reizempfänglichkeit/Stresssymtomen bei zu wenig Kohlenhydraten.

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