"Fremde" Hunde maßregeln

  • Ich weiß es nicht genau, aber ich glaub die gelben Zusteller habens auch noch deutlich besser bezüglich ihrer Arbeitszeiten. Ich bin ja ein blauer Zusteller und muß meine Zeiten minutengenau nachweisen und dabei auch davon ausgehen, daß ich womöglich einen Tracker im Gepäck habe. Das gäbe wunderbare Diskussionen mit meinem Arbeitgeber, wenn ich ihm erklären muß, daß ich nicht nur Kundengespräche sondern auch noch Hundegespräche geführt habe.


    Leckerchen hab ich allerdings auch fast immer in der Tasche. Die nutze ich schon auch. Hab ich heute z.B. geschmissen, weil Hund mit Schnauze vorm Briefkasten am Zaun hing. Das sind halt gern mal die Momente, wo sich der Arm dann in der Hundeschnauze wiederfindet. Brauch ich nicht.


    Grundsätzlich kann ich die Hundehalter aber tatsächlich nicht verstehen. Ich find es ist Hundehalterknigge, dass Zusteller jedweder Art unbehelligt ihrer Arbeit nachgehen können. Und im Grunde sind sie auch selbst die Dummen. Ich laß nämlich alles gnadenlos zurückgehen, ich hempel nicht lange mit einem Hund in seinem Revier rum.

  • @BieBoss


    Ich empfinde da schon einen großen Unterschied zwischen Kind/Hund weg zu ziehen oder von etwas abhalten und "verbal/körpersprachlich maßregeln".


    Ich möchte in keinem Deiner Beispiele die erzieherischen Konsequenzen ziehen und um die geht es doch hier im Thread. :ka:

  • Wobei in meinen Augen "maßregeln" erst mal nicht unbedingt die erzieherische Intention haben MUSS. Gut, in den meisten Fällen gehen die zwei Hand in Hand, aber auch ein spontanes Zusammenfalten eines Hundes, der gerade seine Zähne in meinem Arm versenkt oder meinen Küchentisch markieren möchte, fällt für mich darunter. Das hat zwar vielleicht nicht den hoch pädagogischen Wert in dem Moment, aber ich greife ein und unterbreche eine höchst unerwünschte Handlung. Wie gesagt, wenn meiner sich so was rausnähme und ich merke es nicht, darf der "Geschädigte" ihm gern erklären, was er davon hält, solange es nicht überzogen ist.

  • Ich würde auf jeden Fall eine Reaktion zeigen wenn ein Hund nach mir schnappen sollten. Und ja, ich habe auch schon fremde Hunde in einem, meiner Meinung nach, angemessenen Rahmen gemaßregelt.
    Sicher kennt jeder den Spruch: "Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen."
    Für mich steht dieser Spruch dafür, dass auch Fremde durch ihr Verhalten unsere Kinder automatisch miterziehen. Sie sind in der U-Bahn zu laut und bekommen böse Blicke zugeworfen oder im Supermarkt oder Restaurant auch mal ein "Pssst" vor den Kopf geknallt wenn die Eltern nicht reagieren. Da gab es letztens erst eine kurze Reportage drüber, bei der raus kam dass hier in Deutschland mehr die Eltern damit ein Problem hatten wenn Fremde ihre Kinder getadelt haben, die Kinder (Kindergartenalter) selber hingegen das gar nicht so schlimm fanden. Solange es natürlich der sozialen Norm entsprach. (nicht überreagiert/unangemessen getadelt wurde)
    Es hat halt eine ganz andere Wirkung auf die Kinder als wenn die Eltern etwas sagen....


    Und ich finde schon dass man dies auch auf Hunde beziehen und umsetzen kann ohne sie damit gleich zu vermenschlichen oder ihnen gar zu schaden.Wenn ein Hund von jemand anderem gemaßregelt wird, dann befindet sich der Hund nicht mehr im Einwirkungskreis des Halters bzw der Halter hat gepennt oder ist ignorant.
    Und natürlich hat niemand meinen Hund erst anzulocken und dann zu schlagen oder zu treten usw. Aber so oft kommen Gemeinheiten und überzogene Reaktionen hier in meinem Umfeld eigentlich auch nicht vor. Jemand der völlig panisch hier rumschreit, nur weil ein Hund in 10 Meter Entfernung vielleicht mal kurz rüberblinzelt oder wenn jemand einem Hund so richtig voll auf die Nase Haut nur weil er mal kurz am Hosenbein schnuppert,der bekommt hier dann von seinen Mitmenschen, auf jeden Fall von dem Hundehalter selbst, auch die Meinung gegeigt. Hier ist es einfach so üblich dass ein Hund auch mal ein Au ab" mit dementsprechender Körpersprache entgegengeworfen bekommt wenn er seinem Besitzer abhaut und zu jemadem rennt der das nicht will oder der Hund springt an und der Angesprungene dreht sich entweder weg oder er greift ins Halsband und drückt den Hund einmal kurz wieder nach unten.
    Und dass finde ich auch besser als wenn dann sofort dass Ordnungsamt informiert wird....
    Und zum Thema dass ein Hund durch die Maßregelung von einem Fremden ja dann auch schnappen könnte: Wenn ein Hund nicht damit klar kommt dass ihn jemand mal wegschiebt oder anmeckert, dann gehört er besonders gut von seinem Besitzer gesichert. Dann darf es einfach nicht passieren dass der HH so unaufmerksam ist. Oder der Hund muss einen Maulkorb tragen/an die Leine....

  • Wenn es darum geht "meine Individualdistanz" ggü. dem Hund zu wahren mache ich das sofort und ohne zu überlegen, ob dem Halter das jetzt recht sein könnte. Natürlich immer im Rahmen versteht sich!
    Genau so sehe ich es auch bei meiner - macht sie Mist (z.B. springt sie gern hoch beim begrüßen) darf sie selbstverständlich vom Opfer angemessen gemaßregelt werden.
    Erziehung an sich ist aber meine Sache (Rückruf, Erlernen von Kommandos, etc.) und da wurde ich auch schon mal ganz fies fuchsig :stock1:

  • Ich denke, dass es für den Hund sehr viel wirkungsvoller rüber kommt, wenn das "Opfer" sich wehrt. So kann er direkt verknüpfen: Bin dem Menschen zu nahe gekommen, war wohl keine gute Idee, beim nächsten frage ich vorher mal an, wie nahe ich denn kommen darf.

    Da bezieht sich der Lerneffekt aber nur auf das aktuelle Opfer.
    Manche Hunde können das möglicherweise generalisieren.
    Aber im Grunde hat der Halter den Anschiss verdient, weil er seinen Hund in andere reinbrettern lässt.


    Wie gesagt, wenn meiner sich so was rausnähme und ich merke es nicht, darf der "Geschädigte" ihm gern erklären, was er davon hält, solange es nicht überzogen ist.

    Klar ist die erste Maßnahme, sich selbst zu schützen und nicht erst lange rumzudiskutieren.
    Heißt ja aber nicht, dass die Sache damit abgehakt ist. ;)

  • Ich wüsste gar nicht, auf welcher Grundlage man das als Hundehalter auch "nicht zulassen wollen würde" um ehrlich zu sein.


    Ein Haps in den Arm ist nicht nur eine massive Unterschreitung der Individualdistanz, sondern auch ne Sachbeschädigung oder Körperverletzung. Natürlich darf ich mich dann wehren. Darum sollte man ja als Hundehalter so tunlichst darauf achten, dass der eigene Hund andere Menschen in Frieden lässt.

  • Ich wüsste gar nicht, auf welcher Grundlage man das als Hundehalter auch "nicht zulassen wollen würde" um ehrlich zu sein.

    Ich auch nicht.


    Wenn mich ein fremder Hund, auch der einer Bekannten, versucht so anzugehen, bekommt der eine verbale Maßregelung vom Feinsten. Ich laß mich nicht von meinen und schon gar nicht von fremden Hunden abschnappen.


    Ich finde auch, die TS hat ihr angemessen und richtig gehandelt.

  • Schon irgendwie witzig:
    Um SEINEN Hund zu schützen vor einem heranrasenden Tutnix darf man den anderen Hund maßregeln (in Form von blocken, sich "groß" machen, verbal....), Aber sich selber schützen ist übergriffig :lachtot:

  • Ich wüsste gar nicht, auf welcher Grundlage man das als Hundehalter auch "nicht zulassen wollen würde" um ehrlich zu sein.


    Ein Haps in den Arm ist nicht nur eine massive Unterschreitung der Individualdistanz, sondern auch ne Sachbeschädigung oder Körperverletzung. Natürlich darf ich mich dann wehren. Darum sollte man ja als Hundehalter so tunlichst darauf achten, dass der eigene Hund andere Menschen in Frieden lässt.

    Das kam mir auch in den Kopf. Wenn nen Hund meint, mich anzugehen, dann stehe ich doch nicht da und warte bis Herrchen was macht?
    Ich lass mich von meinen Hunden nicht "attackieren" und von fremden schon mal gar nicht.
    Ich hatte so eine Situation mal. N Schäfimix, der meinte, mich einschränken zu wollen und mir in die Hose tackerte (und man alle Zähne in meinem Bein sehen konnte). Dem hab ich sehr wohl ein paar Takte erzählt. War mir in dem Moment völlig Wurscht, was Frauchen davon gehalten hat. Dann muss sie dafür sorgen, dass der mir nicht in die Hose haut, fertig.

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