"Fremde" Hunde maßregeln

Das Problem ist doch, dass eine Reaktion innerhalb von Sekunden und sehr authentisch erfolgen muss. Bis Frauchen am Hund ist, kann es beim schnellen Mali schon zu spät sein, deshalb dürfte es den Hund nachhaltiger beeindrucken, wenn er von demjenigen, dem gegenüber er übergriffig wurde, gleich die Reaktion erhält.
Die TE hat den Hund nicht geschlagen, ist nicht körperlich geworden, sie hat ihn verbal gefaltet, als er sie angriff.
Ich bin eigentlich auch der Meinung, dass niemand außer mir meinen Hund zu maßregeln hat, aber wenn er sich einem Außenstehenden gegenüber dermaßen daneben benimmt, werde ich sicher nicht meckern, wenn er vom "Opfer" eine angemessene Reaktion bekommt. Angemessen. Körperlich werden würde ich im Fall der TE z.B. überzogen finden.

Was muss, das muss.

Auch bei einem rotzfrechen nicht Mali, könnte es genauso sein. Hier hatte der Überraschungseffekt eine grosse Rolle gespielt.
Absolut keinen Hund würde ich gewähren mich so frech anzupöpeln und nach mir noch zu schnappen.
Auch nem Zwerg würde ich ne Ansage verpassen, denn der ist auch nur Hund und der HH sollte sich letztendlich Gedanken machen.

Da ich fremdhunde die ich nunmal nicht kenne, nicht wirklich leiden kann, möchte ich von diesen weder angesprungen, noch angegangen noch belästigt werden. Sollte nun Herrchen/Frauchen es nicht für nötig empfinden mir ihren hund vom Hals zu halten, muss ich das ja selber machen und mache ich auch. Ich spreche aber natürlich vorher und bitte um Wegnahme und Kontrolle des Tieres.

Bei so einer plötzlichen Situation und zudem noch dem Hund einer bekannten, würde ich genauso reagieren wir hier geschehen. Ich lasse mich doch nicht zwicken oder gar beissen. Hätte den Hund auch verbal zusammen gefaltet.
Bei zwei Freunden erziehen wir gegenseitig unsere Hunde, weil ähnlicher erziehungsstil, kennen die Hunde gut und wenn mein kelpie z.b. einer guten Freundin beim gassi wiederholt in die Hacken läuft, ich das immer zu spät mitbekomme, dann bitte ich sie sogar darum, kelpie einen Anpfiff zu verpassen.

Mir ist das Seelenheil von fremden Hunden nicht wichtiger als meines und das meiner Hunde.

Ich selber habe auch einen Hund, der die individualdistanz von anderen gerne unterschreitet, normalerweise hechte ich dem immer sofort hinterher, manchmal überrascht er mich aber auch und ich wäre Gott froh, wenn den man jemand fremdes/bekannte aus Reflex so richtig zusammen falten würde. zu 98% sehe ich was er plant und unterbinde dieses nervige aufdrängen, aber sehr selten kommt er mir aus und rumpelt jemanden an. (Dafür könnte ich ihn jedes Mal an den nächsten Baum tackern Ich hasse diese übergriffigkeit von ihm).

Lg

Ich habe auch schon mal einen Labrador gemaßregelt der es lustig fand an mir hoch zu springen und mir in den Jackenärmel zu beißen (nicht schnappen, beißen, er hat festgehalten). Und da von der Besitzerin nichts kam (die fand es lustig oder es war ihr egal, keine Ahnung) habe ich ihn gemaßregelt und zwar ordentlich. Auch ohne ihn zu berühren (denn alles was ich körperlich getan hätte, hätte diesen echt distanzlosen Hund vielleicht noch dazu angeheizt es weiter zu probieren), aber er hat es bei mir nie wieder gemacht.

Ich halte nichts davon fremde Hunde erziehen zu wollen, aber wenn ich oder meine Hunde gefährdet werden, dann maßregel ich sehr wohl.

Wenn wir in unserer Vereinstruppe unterwegs sind oder ein Teil noch abbaut, ein anderer Teil schon mit den Hunden spielt, dann darf da jeder jeden Hund maßregeln, sollte das Not tun. Da hab ich bei meinen kein Problem mit (Fin hackt z.B. gern mal in Finger beim Ballspielen - vor allem wenn ich das nicht bin) und das mach ich dann auch bei den Freundeshunden. Da kennen sich aber alle auch gut und verstehen sich.
Unterwegs im Wald oder so mit wirklichen Fremdhunden, halt ich in aller Regel meine Klappe und mache nix. Da müßte mir schon einer wirklich dumm kommen.

Aber arbeitstechnisch hab ich das gar nicht selten, dass Hundebesitzer meinen, die Postzusteller wären für die Erziehung ihrer Hunde zuständig. Das geht mir völlig auf den Zwirn, find ich unverschämt. Neulich hatte ich z.B. einen Hund, der plötzlich um die Hausecke kam, steif wurde, mich fixierte, leise knurrte. Ich dachte eigentlich erst, es wär ein Border. Aber vielleicht war es auch eher ein Aussie. Ich kann die nicht immer einwandfrei auseinander halten. Rassetechnisch wars mir jedenfalls den Versuch wert und ich hab ihm ein SITZ abverlangt. Hat er auch gemacht ;), aber wirklich freundlicher sah er immer noch nicht aus. Ich wollte es nicht unbedingt ausprobieren, weiter bis zum Briefkasten zu gehen. Irgendwann kam dann Herrchen ums Eck und hat gefragt, ob er geknurrt hätte... und die Leckerchen für den Hund lägen in der Zeitungsrolle (unter dem Briefkasten... ha ha).
Also echt, ne! Das ist mal so überhaupt gar nicht mein Job. Ich hab weder Lust drauf, daß mir der überfreundliche und grad durch 10 Pfützen geschlurrte Golden auf der Brust steht und durchs Gesicht schlappt, noch will ich gucken, ob ich unversehrt an Arm und Bein bis zum Briefkasten komme. Mein Chef zahlt mir keinen Extra-Bonus für x erzogene Hunde.

Zitat von Sunti

Das Problem ist doch, dass eine Reaktion innerhalb von Sekunden und sehr authentisch erfolgen muss. Bis Frauchen am Hund ist, kann es beim schnellen Mali schon zu spät sein, deshalb dürfte es den Hund nachhaltiger beeindrucken, wenn er von demjenigen, dem gegenüber er übergriffig wurde, gleich die Reaktion erhält.

Ich denke, dass es für den Hund sehr viel wirkungsvoller rüber kommt, wenn das "Opfer" sich wehrt. So kann er direkt verknüpfen: Bin dem Menschen zu nahe gekommen, war wohl keine gute Idee, beim nächsten frage ich vorher mal an, wie nahe ich denn kommen darf.
Hätte der Halter es "geregelt", wäre die zeitliche Verknüpfung (wenn auch nur um Sekunden) nicht mehr wirklich da gewesen und der Hund hätte zwar gelernt (oder auch nicht ) dass Frauchen das doof findet, aber wenn die dann mal nicht hinguckt oder weit genug weg ist, kann man das ja trotzdem machen.

Meine Rote hatte als Junghund eine Phase, wo sie fast Labbimäßig zu jedem hinwollte und den vor Begeisterung schier überrannt hat. Folge: Leinenknast.

War doof auf Dauer, irgendwann hab ich mich mit einer Freundin verabredet, sie kam mir entgegen, Hund schoß fröhlich auf sie zu und wollte ihr direkt in die Arme springen, bekam einen Block und einen von Herzen kommenden verbalen Anschiß.

Sie liebt Menschen weiterhin, aber kann seitdem in Anwesenheit fremder Menschen auch offline laufen.

Zitat von JarJarBinks

Ich versuche es eigentlich zu vermeiden. Durch die Arbeit auf dem Hundeplatz habe ich mittlerweile einfach eine Menge Hunde kennengelernt, die auf eine schwache Maßregelung häufig mit absoluter Gegenwehr reagieren.

Bei dem Hund einer Freundin ist es mir allerdings auch schonmal im Affekt passiert. Der Hund begrüßt jeden Gast mit hinrennen und bellen (bei einem 46kg Ridgeback nicht lustig). Hab mich einmal echt erschreckt und ich hab ihn daraufhin so dermaßen angebrüllt das er sofort hinter Frauchen verschwunden ist... Aber der Hund ist auch ein kleiner Hase in zu großer Hülle. Meine Freundin fands tatsächlich sogar gut, weil ihm endlich mal wer mitgeteilt hat das er nicht bellen soll (sie weiß das es eigentlich ihre Aufgabe ist)

Manchmal ist es einfach effektiver, weils authentisch kommt als spontane Reaktion, und eine Korrektur durch den Andren als den Halter beeindruckt einfach mehr.......

Und wenn ich grad in ner Situation bin, in der ICH am Hund stehe, und der MICH schnappt (wobei ich bei nem Mali eher von Übermut ausgehen würde - aber trotzdem! Geht nicht.....), dann bin ich auch diejenige, die in dem Moment (also rechtzeitig, damits der Hund noch verknüpfen kann) korrigieren kann. Weiß doch gar net, ob die Mitläufer in der Sekunde den Blick beim Hund haben, oder grad die Landschaft bewundert haben.

Und wenn man dann imemr warten muß, bis man dem Halter die Situation, wie sie sich abgespielt hat, erklärt hat, während er die Landschaft anguckte, dann wird nie korrigiert - weil dann jede Reaktion des Halters zu spät ist. Und es gibt Dinge, die korrigiert man besser beim ersten Mal - wenn das nämlich bei nem unbeteiligten Passanten getestet wird, könnt´s für genau diesen Hund und Halter brenzlig werden...

Zitat von sabarta

nein, mache ich nicht und möchte auch nicht dass andere dies bei meinen Hunden tun.
Ich mische mich einfach nicht in die Erziehung anderer ein, egal ob Hund, Pferd oder sogar Kind.

......

Sagst Du das auch noch, wenn das Kind Anderer (Besucher) Dir die frisch gestrichenen Wänder der Wohnung mit Farben verunziert? *gg
Da wirst auch Du erstmal aufspringen und zumidnest erstmal das Kind stoppen, bevor Du die Eltern erst lang bittest, dem das zu untersagen. Denn bis Du die Eltern gebeten hast, wird der Schaden noch größer......
Oder, wenn Besuchshund das Beinchen hebt, um den teuren Schrank zu markieren? Da kannst Du Unheil nur verhindern, indem Du SOFORT und SELBST eingreifst..... Das hat nix mit Erziehung zu tun, das ist Schadensminimierung.

Zitat von mittendrin

Wenn wir in unserer Vereinstruppe unterwegs sind oder ein Teil noch abbaut, ein anderer Teil schon mit den Hunden spielt, dann darf da jeder jeden Hund maßregeln, sollte das Not tun. Da hab ich bei meinen kein Problem mit (Fin hackt z.B. gern mal in Finger beim Ballspielen - vor allem wenn ich das nicht bin) und das mach ich dann auch bei den Freundeshunden. Da kennen sich aber alle auch gut und verstehen sich.
Unterwegs im Wald oder so mit wirklichen Fremdhunden, halt ich in aller Regel meine Klappe und mache nix. Da müßte mir schon einer wirklich dumm kommen.

Aber arbeitstechnisch hab ich das gar nicht selten, dass Hundebesitzer meinen, die Postzusteller wären für die Erziehung ihrer Hunde zuständig. Das geht mir völlig auf den Zwirn, find ich unverschämt. Neulich hatte ich z.B. einen Hund, der plötzlich um die Hausecke kam, steif wurde, mich fixierte, leise knurrte. Ich dachte eigentlich erst, es wär ein Border. Aber vielleicht war es auch eher ein Aussie. Ich kann die nicht immer einwandfrei auseinander halten. Rassetechnisch wars mir jedenfalls den Versuch wert und ich hab ihm ein SITZ abverlangt. Hat er auch gemacht ;), aber wirklich freundlicher sah er immer noch nicht aus. Ich wollte es nicht unbedingt ausprobieren, weiter bis zum Briefkasten zu gehen. Irgendwann kam dann Herrchen ums Eck und hat gefragt, ob er geknurrt hätte... und die Leckerchen für den Hund lägen in der Zeitungsrolle (unter dem Briefkasten... ha ha).
Also echt, ne! Das ist mal so überhaupt gar nicht mein Job. Ich hab weder Lust drauf, daß mir der überfreundliche und grad durch 10 Pfützen geschlurrte Golden auf der Brust steht und durchs Gesicht schlappt, noch will ich gucken, ob ich unversehrt an Arm und Bein bis zum Briefkasten komme. Mein Chef zahlt mir keinen Extra-Bonus für x erzogene Hunde.

Zum ersten Fettgedruckten: naja, in die Hand hacken find ich persönlich schon "wirklich dumm"! Ich tendiere in solchen Situationen dazu, zu meckern und den Hund auch noch mit der Hand wegzuschubsen im Reflex. Der Kerle sollte also froh sein, daß er mit nem Anschiß davonkam *gg

Das mit den Leckerlies erinnert mich an unseren Paketzusteller: leider kann er nunmehr nicht mehr unbehelligt durch die Seitenstraßen bei uns gehen/fahren - sämtliche Hunde folgen ihm wie dem Rattenfänger von Hameln, weil alle wissen, der hat immer was dabei. Er findets cool *gg Wenn der an uns vorbeifährt, und die Hunde sehen das gelbe Auto, fangen sie schon zu wedeln an, und sobald er aussteigt, gibt´s kein Halten mehr..... Er knuddelt die dann aber auch immer durch und freut sich drüber (sonst würd ichs nie zulassen!). Und er fragt auch immer, ob er was geben darf.

Aber ne - als Pflicht eines Zustellers würd ich die Erziehung meiner Hunde jetzt nicht wirklich sehen *gg Unserer besticht sie halt alle und mag sie wirklich, ich denke, die merken das auch. Er hat erzählt, es gibt auf seiner Tour keinen Hund, mit dem er ein Problem hätte... Ich werde mir mal ein-zwei Packerl Leckerlies für unterwegs mitnehmen und ihm nächstes Mal geben. Wenn der das ganze Kaff mit Leckerlies versorgt, geht das ja auf Dauer auch ins Geld.....