"Fremde" Hunde maßregeln

  • Hm... Kommt wohl auch so ein bisschen auf das subjektive Empfinden an und auf den Hund...
    Wenn der Opi mal hochhüpft - jo, sind 23 kg, wirklich nett und vorsichtig, mit Nachfragen...
    Die Knutschies hüpfen, aber die Berührungen merkt man zT gar nicht, hat eher was von kleinen Kindern, die die Arme in die Luft strecken, weil sie auf den Arm wollen.
    Nimueh - 26 völlig ungehemmte kg mit um sich schlagenden Kopf, was immer mit anschließend zerkratzten Rücken, Hals, Bauch, blauen Flecken, Prellungen endet.
    Selbst bei den eigenen Hunden machen wir nen Unterschied...
    Wer darf wohl mal hüpfen und wer unter gar keinen Umständen? :hust:


    Hier gibt es Tage, da dürfen auch die Kleinen nicht hüpfen... Oder der Opi.
    Ohne irgendeinen Grund - höchstens einfach weil keinen Bock auf Party. Soll ja auch mal vorkommen... :ka:


    Vielleicht bin ich was das betrifft irgendwie schräg, aber mich dürfen halt echt nur die eigenen Hunde anspringen, manchmal noch nen Kundenhund... Aber fremde Hunde draußen? Nee, ungern...


    Allerdings, zumindest hier - kommt es sehr, sehr auf die Örtlichkeiten an.
    Ich hab Gassigebiete, da wird bei Sichtkontakt erst mal angeleint, sich ggf für die Hunde abgesprochen oder man geht einfach aneinander vorbei.
    Völlig selbstverständlich, alle HH sind sehr bemüht.


    Dann gibts Gebiete, da ist es völlig normal seinen Hund einfach zu jedem Hund, egal ob mit oder ohne Leine hinrennen zu lassen. Ist halt so. Dort teilt es sich in 2 Lager, die bemühten HH und die HH, die Bemühen mit verständnislosen Kopfschütteln quittieren.


    Dann gibts Gebiete, da kümmert es die HH wenig, wenn die Hunde in fremden Kiwa hängen, Fahrradfahrer anhüpfen, auf Rollstuhlfahrer drauf springen, Rollatoren als Treppe nutzen... Und wenn man da dazwischen geht, hat man echt ein Problem mit den Haltern.
    Die Freiheit des Hundes ist dort unantastbar... :muede:


    Nur im letzten Gebiet hat man Probleme mit anspringenden Hunden, in Kategorie Nr2 sind es Hunde, die nur Augen für Artgenossen haben, da kommt man ganz gut durch.


    Gebiet Kategorie Nr 1 - nö, da gibt es kein Anspringen...
    Und genau diese Gebiete empfinde ich persönlich als angenehm...
    Ich geh halt nicht mit einem Hund Gassi, um andere Hunde zu bespaßen. Wo, wie und mit wem Hund bzw wir Spaß haben, würd ich ganz gern selbst entscheiden.
    =)

  • Ich habe mal eine Statistik für mich gemacht.
    Und kam auf:


    Übergriffe in 20 Jahren, die grenzwertig gefährlich für meinen Hund waren:
    10
    Bisswunden von vollkommen FREMDEN Hunden auf einem normalen Spaziergang:
    4


    Das Problem ist nur, dass es Überfälle mit deutlicher Beschädigungs bis (vermutlicher) Tötungsabsicht gab.


    Das sitzt in den Knochen.


    Dazu kommt, dass die meisten Übergriffe erlebt wurden mit eher meinem kleinen Einzelhund.
    Weniger mit 2 Hunden
    Ganz wenige (2 schlimme) Angriffe auf 4 Hunde, die ich bei hatte. Es riss sich ein grosser Hund von der Leine und stürzte sich auf meine angeleinten Hunde. Einer, der sich die Butter nicht vom Brot nehmen lässt, hat dann die Verletzungen davongetragen, während ich die andern schützen musste, weil der meinen Welpen wollte.


    Bis dann der gott sei dann mir Kraft und Mut gesegnete andere Hundehalter seinen Hund abhalten konnte, jedoch eine böse Bisverletztung davontrug.


    Ich habe am ganzen Körper gezittert.


    Einmal sind 2 doppelt so grosse Hunde (angeleint losgerissen) auf meinem am Rad angeleiten Hund raufgegangen.


    Ich flog natürlich vom Rad...usw.


    "Grosser Hund" steht hier, weil ich die Rassen nicht nennen möchte. (weils unerheblich ist)
    Aber es sind immer GROSSE Hunde gewesen.


    Hinzu kommen 3 mal Bisse von Hunden, die "die tun nixe" aus der Nachbarschaft sind.
    Bezeichnenderwerise hat noch keiner meiner Hunde einem fremden auch nur einen Kratzer zugefügt.
    Die kommunizieren einfach sauber.


    Bei Biss meine ich: Wunde die blutet. Ohr was gespalten ist, 5 cm Wunde am Bauch oder Rücken. Also Verletzungen nicht Fell ausrupfen.


    Mindestens 3 Überfälle, von in meinen Augen sehr gefährlichen Hunden konnte ich abwenden mit Drohgesten!!!!


    Nicht gegen den Hund! Nein, gegen den Halter!


    Und zwar, dass diese SOFORT!!! seinen Hund sichert.


    Desweiterein war ich Zeuge von unzäligen Mobbingaktionen und desöfteren Zuschauer von Beissereien.


    Darunter auch 1 mal ein "fast-Toter" Sheltie. Ob der seine Verletzungen durch das "totschütteln "eines grossen Hund" letztlich überlebt hat , weis ich nicht.


    Mit Sicherheit alles Bad News. (Auch das rücksichstlose Dulden von Mobbing, so dass ich teilweise nicht da laufen kann, wo ich gerne lang will, sondern Umwege laufen muss)


    Und mit Sicherheit treffe und traf ich mehr nette Hunde mit netten Hundehaltern.


    Und bei jedem Überfall war das mein Rettungsanker, mein Mantra...


    Überfälle sind eine Ausnahme..Überfälle sind eine Ausnahme...Überfälle sind eine Ausnahme...Überfälle sind eine Ausnahme



    Ein überschwengliches "Freu Anspringen" ist dagegen ein Witzt, passiert nicht häufig. Aber muss ich ja dennoch nicht mögen...

  • Täglich! Vom Foxl-Mischling meiner Nachbarin, aber Klein-Ronja darf das bei mir, sie kommt eh nur bis zum Knie :D


    Ich selbst bin drei - viermal von großen Hunden im Auslaufgebiet angesprungen worden. Von einer Dogge, da hatte ich zum Glück einen dicken Baum im Kreuz und wurde nicht umgeworfen, bei den anderen Labrador und Mischlingen in Labradorgröße habe ich mein Knie angezogen. Nein, nicht getreten, nicht geschlagen, nur das Knie zu meinem Schutz hoch und "ab" gebrüllt.


    Meine Hunde sind keine typischen "Opfer". Bei den Neufundländern hat es sich eigentlich jeder Hund überlegt, ob sich da ein Angriff lohnen würde. Einzige Ausnahme, Arthos. Er wurde mir als Welpe und als Junghund von Golden Retrievern verprügelt. Folge, als er erwachsen war, wollte er seinerseits jeden blonden langhaarigen Hund vermöbeln. Also mußte ich diese vor ihm schützen. Alle anderen Welpen hatten mindestens einen erwachsenen Neufundländer an ihrer Seite, waren nie in Gefahr.


    Meine Quotenminis Idefix und Finn waren bzw. sind mit Neufundländern unterwegs und daher auch bestens geschützt.


    Tatsächlich ist es so, daß ich eher Fremdhunde, Hütehunde, die meine hüten wollten, oder Kleinhunde, die von meinen umgerannt werden könnten, schützen muß.

  • Begegnungen mit wirklich agressiven Hunden inclusive Beißvorfällen bei mir oder meinem Hund....glaube so 4 oder 5 in meinem bisherigen Leben.
    Von Tutnixen angesprungen werden: Öhm..so...2-3 mal pro Woche..mindestens. Also ist letztes hier schon ein Thema


    Beispiel: Aufgrund einer Vorerkrankung habe ich am Rücken eine Narbe...die extrem Druck-und Schmerzempfindlich ist. Vor ein paar Monaten gehe ich nichts ahnend mit meinen Hunden durch den Wald und auf einmal kommt von hinten eine ca. 1 jährige (wie könnte es anders sein) Labbidame an, die mir volle Kanone in den Rücken springt..mit beiden Vorderpfoten voll in die Narbe rein...erstmal Sternchen gesehen...keine Luft mehr bekommen...alles was dazu gehört. Die Besitzer waren völlig außer sich..haben sich 10000mal entschuldigt..angeboten einen Krankenwagen zu rufen usw und sofort. SELBSTVERSTÄNDLICH habe ich dort niemandem angezeigt obwohl es verdammt wehgetan hat. Hätte der Besitzer aber nur mit den Schultern gezuckt und gesagt "die ist eben stürmisch" oder "was stellen sie sich auch meinem Hund in den Weg" wie es bei einigen hier durchklingt, so hätte ich den Vorfall nicht auf sich beruhen lassen...warum auch? Ich bringe meinen Hunden bei niemanden anzuspringen oder überhaupt zu belästigen..warum darf ich ich das nicht auch von anderen erwarten?


    Eigentlich müsste man nicht den Hund gegens Knie rennen lassen sondern den Besitzer...der ist ja schließlich schuld an dem Benehmen seines Hundes...aber das führt wohl zu weit.
    Wenn jemand noch nichtmal bedauern zeigt, dass sein Hund mich verletzt/mir Schmerzen zugefügt hat, dann sehe ich nicht ein warum ich das so einfach hinnehmen sollte. Und da ist Knie anheben um den Hund zu blocken noch die weitaus netteste Variante

  • Und da ist Knie anheben um den Hund zu blocken noch die weitaus netteste Variante

    Zumal ein Hund, der NUR davon, wie hier ja schon postuliert wurde, zertrümmerte Kiefer und verlorene Zähne davon trägt, GANZ sicher beim angesprungenen Menschen zu sehr erheblichen Verletzungen geführt hätten, was dann Anzeigen mit allen Konsequenzen zur Folge hätte.

  • Ich werde täglich von fremden Hunden angesprungen :p Und mindestens ein Mal im Monat versucht mich ein Hund zu beißen. Ebenfalls so gut wie täglich versucht ein Hund IN meinen Laden zu pissen und garantiert täglich wird an meine Hausmauer und meinen Blumenkübel gepinkelt.
    Und 85 % aller Halter stehen tatenlos daneben. Die restlichen 15 % teilen sich auf in ehrlichen schlechten Gewissen (das sind mir die liebsten, denn passieren kann einem immer so etwas), Lachen und drüber lustig machen (was ich fast noch mehr hasse wie die Tatenlosdanebensteher) und die, die so tun als hätten sie nichts gesehen.


    Das Hunde so etwas tun, ist das eine. Das die Besitzer entsetzt und empört reagieren, wenn ich Hundi mehr oder weniger deutlich daran hindere, ist das andere. Für einige ist es schon beinahe Tierquälerei, wenn der Hund in einem geschlossenen Raum eine Leine tragen soll...



    Privat wurde mein erster Hund im Alter von 9 Monaten von einem Hund derart gebissen und gebeutelt, das er im OP verstorben ist.
    Ca 2-3 mal im Monat kommt es zu Situationen, bei denen Fremdhunde mir und meinen Hunden (in 99,9 % dieser Fälle sind meine dabei angeleint) so nah kommen, das es brenzlig wird.
    Und ca 1-2 Mal im Jahr kommt es zu Situationen die wirklich gefährlich werden.


    Aufgrund meines Erlebnisses bin ich aber auch sehr, SEHR empfindlich was Fremdhunde angeht. Meine Gassipartner und Übernachtungsgäste sind ausgewählte Personen, bei denen ich mir sicher sein kann, das sie ihre Hunde im Griff haben.
    Ich wünsche keinen Kontakt zu Fremdhunden, nicht mit und nicht ohne Leine.
    Dementsprechend halte ich alle anderen Hunde von mir und meinen Hunden fern. Zunächst mit dem typischen Aufbauen, groß machen, aufstampfen und anbrüllen. Das hilft in den meisten Fällen, vor allem, weil meine Hunde mich lautstark unterstützen. Hilft das nicht und der Hund kommt weiterhin näher, (und kein Hund, der TROTZ dieser Aktion näher kommt, ist freundlich gesinnt) dann kommt das Pfefferspray zum Einsatz.
    Das war bisher genau einmal nötig und ich würde es jederzeit wieder tun.

  • Ich denke, wir sind uns alle einig darüber, dass wir versuchen Rücksicht zu nehmen und das schlicht und ergreifend auch von anderen erwarten.


    Tatsächlich stört mich anspringen im Auslaufgebiet, wo ich meine Arbeitsklamotten (ich arbeite aber auch nicht im Büro, sondern mit Pferden und Hunden) anhabe, nicht wirklich. Aber meine Hunde stört es tatsächlich, wenn ich angesprungen werde. Emil regt sich auf und bellt, Chica kriegt bei großen Hunden Angst, dass sie unter die Räder kommt und wird bei nervenden Tutnixen auch mal extrem zickig. Und klar, sie ist dann der bösartige Hund, während der andere sich ja nur gefreut hat.


    Was ich ätzend finde, nicht jeder Mensch hat Hunde. Viele Leute haben einfach Angst, wenn sie angesprungen werden und da hat man dann wieder einen mehr, der über jeden Hund meckert.


    Bekannte von uns hatten eine Schäferhündin, die Kinder liebte. War nun also ein freundlicher, riesiger Freuhund, meine Tochter war drei. So schnell, wie das Kind schreiend auf dem Boden unter dem begeistert schleckenden Junghund lag konnte ich gar nicht gucken. Unser Bekannter war dann genervt, wenn das Kind später immer zurückwich, wenn der Hund kam. Ich habe ihn dann mal gebeten sich vorzustellen ein Pferd mit 175cm Stockmaß kommt auf ihn zu gerannt, rennt ihn über den Haufen und schlabbert ihn ab. Da wärs ihm auch ziemlich egal, wie die Intention ist, das ist einfach riesiger Mist.

  • Vorab: ich passe auf, dass unsere Hunde niemanden anspringen, der das nicht möchte. Bei uns eigentlich nur Thema, wenn Besuch kommt, und unseren Besuch kenne ich und weiß, wer das will :roll: (ja, manche wollen das^^) und wer nicht.


    Draußen springen unsere Hunde niemanden an, sie ignorieren Menschen. Leider ignorieren sie andere Hunde nicht und sind da entfernt vom Hundeknigge anzusiedeln, was mich stört und woran gearbeitet wird.


    Aber wenn es jetzt eine Situation gibt, in der meine Hunde jemandem Angst machen, belästigen, weh tun, was auch immer, und ich bekomme sie nicht zurückgerufen, dann bin ich nicht entsetzt oder vermute irgendein Trauma bei unseren Hunden, wenn sie geblockt, angemeckert oder weg geschubst werden. Auch wenn die Leine oder sonstwas neben sie fliegt...


    Das ist in meinen Augen, wenn ich mal NUR über die psychische und körperliche Unversehrtheit meiner Hunde nachdenke, ein Feedback ihrer Umwelt, mit dem sie umkönnen müssen.
    Genau wie eine Katze ihnen vielleicht auf die Nase schlägt, der Stromzaun aua tut oder ein Igel piekst.
    Ich habe das Gefühl, dass ich mit dieser Einstellung dazu besser durchs Leben komme und meinen Hunden damit auch zeige, dass das, was ihnen da gerad als Feedback auf ihr Verhalten passiert ist, "normal" ist.


    Warum gesteht man Hunden nicht zu, solche Erfahrungen zu machen? Warum "darf" jemand, der sich unwohl fühlt, dem Hund das nicht zeigen? Warum wird das gleich als "Pfusch in die Erziehung" angesehen?
    Weil nur ich als Frauchen das bei meinem Hund voll drauf hab? Vielleicht auch eher nicht, sonst wüssten meine Hunde wie man sich verhält...?


    Sicher bin ich Schuld, wenn meine Hunde sich nicht angemessen verhalten. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass 1. andere nicht in der Lage sind, meinen Hunden zu vermitteln dass das jetzt gerad kacke ist was sie machen und 2. dass meine Hunde ein Feedback das das Leben schrieb nicht wegstecken können.
    Alles ungeachtet der Schuldfrage. Es geht nicht immer und überall um "Schuld", nicht in jeder Sekunde, auch wenn so mancher Deutscher das sehr gern so hätte und danach kategorisiert.

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