Show- oder Arbeitslinie?

  • Ist mein Hobby |) Bin wahrscheinlich auch eine der Wenigen, die die CZ von vorne bis hinten durchliest.
    Seit 1984 der erste Labrador bei mir eingezogen ist, interessiere ich mich für Linien,Ahnentafeln,Verpaarungen etc., finde ich einfach spannend.


    Jein, ich finde schon,dass es grundsätzliche Unterschiede in den Linien gibt. Das, was ich meinen drei Standardlinien- Labradoren mühselig antrainieren musste, ist bei dem FT'ler überhaupt nie ein Thema gewesen (der hat dafür andere Baustellen).Ich trainiere mit Bruno ja auch in einer Gruppe in der- bis auf eine AL Goldenhündin- nur Standardlinie vertreten ist und alle sind sich vom Verhalten und Arbeitseinstellung sehr ähnlich und da ist einfach ein Unterschied zur AL (und mit den Hunden wird auch von Anfang an gearbeitet)

    Da hab ich mich wohl nicht klar ausgedrückt. Natürlich gibt es Unterschiede in den Linien und dass eine AL ein anderes Kaliber als eine Standardzucht ist, sollte auch klar sein. Ich meinte damit eigentlich nur, dass auch Standardlabbis ordentlich arbeiten können, wenn man sie nur richtig fördert.

  • Meiner Erfahrung nach sind die Standard-Labbis auch oft ziemlich hyper, gar nicht so gemütlich wie erwartet, dabei sehr distanzlos-überfordert mit fremden Menschen und Hunden - rumpeln alles über den Haufen (Mensch und Hund), sind davon gestresst und nutzen als Stressabbauhandlung gleich die nächsten über den Haufen zu rumpeln. Ihr nicht mehr vorhandenes Aggressionsverhalten macht ihnen und anderen Hunden oft das Leben schwer.
    Wenn man Besuch bekommen möchte, muss man auch gut dran arbeiten, den rumpeln sie auch gerne über den Haufen.


    Ansonsten: Ich liebe Labbis

    :lol: Ein ganz anrührender Liebesbrief an diese Rasse ;)

  • @Bubara und @JuMaRo -alles gut :D
    Für mich hörte sich das so ein bißchen nach "Man muss nur ordentlich erziehen und trainieren und dann sind die Unterschiede zwischen Standard-und Arbeitslinie kaum noch vorhanden".


    OT
    Ich hatte Henk mal mit in Brunos Dummygruppe, da war er so ca. 6 Monate alt und sollte anderen Hunden mal beim arbeiten zugucken. Nachdem er das auch wunderbar brav und leise gemacht hatte, durfte er auch eine Markierung arbeiten. Henk sitzt ordentlich am Bein,springt nicht ein, geht auf Kommando raus, pickt und apportiert sauber- da fragt mich eine Kollegin (unsere Gruppe besteht seit der Welpenzeit) ob Henk nicht so einen Spaß am Dummy hat. Ich habe ungefähr so :shocked: geguckt. Auf Nachfrage meinte sie dann "Ja, der hat ja gar nicht gekreiselt und ist mit dem Dummy durch die Gegend gelaufen. Denk doch mal zurück wie unsere Hunde damals drauf waren"
    So kann man es natürlich auch sehen :lol:

  • Da hab ich mich wohl nicht klar ausgedrückt. Natürlich gibt es Unterschiede in den Linien und dass eine AL ein anderes Kaliber als eine Standardzucht ist, sollte auch klar sein. Ich meinte damit eigentlich nur, dass auch Standardlabbis ordentlich arbeiten können, wenn man sie nur richtig fördert.

    Auch eine AL kann Standardzucht sein! Wie soll die arme TE da durchblicken, wenn die Begriffe dauernd durcheinander geworfen werden :ka: Um es zu wiederholen
    Es gibt einmal die Linien:
    Arbeitslinie (erkennbar an den FT-Titeln in der Abstammung) und Standardlinie (keine FT-Hunde in der Abstammung). Die Linien beziehen sich also auf die weitere Vergangenheit, hier gibt es auch alle möglichen Mischformen.


    Dann gibt die unterschiedlichen Zuchtformen:
    Standardzucht: Einer oder beide Elternteile haben keine Arbeitsprüfung, nur Dummyprüfungen oder an Jagdprüfungen max. ne JP/R
    Jagdliche Leistungszucht: Beide Elterntiere haben eine BLP oder höherwertige Jagdprüfung
    Spezielle Jagdliche Leistungszucht: Beide Elterntiere und alle vier Großelterntiere haben eine BLP oder höherwertige Arbeitsprüfung.


    Die Zuchtformen beziehen sich also max. auf die letzten beiden Generationen.




    Ein Hund aus Standardlinie kann also jagdliche Leistungszucht sein und ein Hund aus Arbeitslinie Standardzucht. Umgekehrt natürlich genauso.



    Bei den genannten Plänen würde ich auch zu einer Standardlinie in Standardzucht raten. Auch da muss es ja keine Tonne auf Pfoten sein. Kaufen würde ich einen Labrador in Deutschland übrigens nur im DRC oder LCD.

  • Wenn es eine Standardlinie aus Standardzucht sein soll, fiele dann aber der DRC weg. Da haben alle Hunde eine Arbeitsprüfung gemacht, bevor sie in die Zucht gehen.

    Also den Wesenstest kann man ja nur schwerlich als Arbeitsprüfung ansehen und einige Zuchthunde im DRC haben ja nicht mehr. Ausserdem befähigen viele Arbeitsprüfungen (BHP, Dummy A/ F,/O, JP/R und JEPs ohne leb. Ente) nicht zur jagdlichen Leistungszucht. Trotz dieser Arbeitsprüfungen ist es also ganz normale Standardzucht welcher Linie auch immer.
    Habe die Labradore gerade mal überflogen, etwa die Hälfte der Hündinnen und ein Drittel der Rüden sind tauglich für die Standardzucht.
    Man kann im DRC also gut einen Hund aus Standardzucht kaufen.

  • Da wird ja nun viel weiter durcheinander geworfen, obwohl eigentlich alles erklärt war.... :/


    AL-Labrador definiert sich nicht über eine vorhandene Arbeitsprüfung, sondern über die FT-Titel der Ahnen. In D müssen sie grad noch so durchrutschen beim Standard, sonst werden sie nicht gekört - im Ausland ist nicht-standardgemässe Optik oft unerheblich.


    Alles andere ist Standardzucht, ob mit oder ohne minimale oder maximale Arbeitsprüfungen oder jagdliche Verwendung! Keinenfalls disqualifiziert eine vorhandene Arbeitsprüfung einen Hund für die Standardzucht! Standardzucht bedeutet nur, dass die Hunde gemäss dem geltenden Rassestandard gezüchtet werden, egal, ob sie nur schön oder auch leistungsfähig sind.

  • AL-Labrador definiert sich nicht über eine vorhandene Arbeitsprüfung, sondern über die FT-Titel der Ahnen.

    Genau das hab ich doch geschrieben :ka:

    Zitat von Laurentide

    Arbeitslinie (erkennbar an den FT-Titeln in der Abstammung)

    Zitat von naijra

    Alles andere ist Standardzucht, ob mit oder ohne minimale oder maximale Arbeitsprüfungen oder jagdliche Verwendung! Keinenfalls disqualifiziert eine vorhandene Arbeitsprüfung einen Hund für die Standardzucht! Standardzucht bedeutet nur, dass die Hunde gemäss dem geltenden Rassestandard gezüchtet werden, egal, ob sie nur schön oder auch leistungsfähig sind.

    Nein, es ist eben keine Standardzucht, sondern eine Standardlinie. Dieses "Zuchtformgedöns" ist ja ein fast ausschließlich deutsches Phänomen, im Ausland gibts Arbeitslinie und Standardlinie und fertig. Um mal die ZO der Labrador Retriever zu zitieren:


    §8 Zuchtarten
    (1) Der DRC betreibt eine Standardzucht und
    eine jagdliche Leistungszucht. Die Ahnentafeln
    für Standardzucht und jagdliche
    Leistungszucht werden farblich unterschieden
    und als solche gekennzeichnet.
    Welpen aus Standardzucht und jagdlicher
    Leistungszucht werden als solche in das
    Zuchtbuch eingetragen.
    (2) Für jagdliche Leistungszucht muss für
    beide Elterntiere mindestens eine der in
    der vom DRC anerkannten und genehmigten
    Liste aufgeführten jagdlichen Prüfungen
    nachgewiesen werden.
    (3) Für die “spezielle jagdliche Leistungszucht”
    muss für beide Elterntiere sowie
    für alle Großeltern mindestens eine der in
    der vom DRC anerkannten und genehmigten
    Liste aufgeführten jagdlichen Prüfungen
    nachgewiesen werden.
    (4) Alle Zuchten, die nicht unter diese Kriterien
    fallen, gelten als Standardzucht.


    Ansonsten "disqualifiziert für die Standardzucht" ist ja auch mal eine interessante Sichtweise. Meist sagt man ja er qualifiziert sich für die jagdliche Leistungszucht.

  • Also keine Ahnung wie es der TE geht, aber ich bin jetzt noch verwirrter als vorher :rollsmile:


    Für wen lohnt es sich denn eine Arbeitslinie zu holen? Also ab wieviel Beschäftigung macht das Sinn?
    Ich weiss noch nicht ob ich mit meinem zukünftigen Hund Prüfungen ablegen möchte oder nicht, aber das macht für den Hund ja keinen unterschied? Also wenn ich 1-2 Mal die Woche einen Kurs besuche und den Rest der Zeit alleine trainiere, ist dies für den Hund ja auch "Arbeit"...dem sind die Prüfungen doch eh egal.


    Mir stellt sich einfach die Frage, ab wann es Sinn macht sich eine Arbeitslinie anzuschaffen.
    Der Labrador wurde/wird ja gebraucht, um das abgeschossene Tier zum Jäger zu bringen. So wie ich das verstanden habe, soll ein Labrador keine Tiere selbstständig jagen und töten (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege!). Der Hund muss also lernen möglichst ruhig und konzentriert mit dem Jäger unterwegs zu sein, er soll doch gar nicht alleine durchstarten? Zudem Frage ich mich, wie oft denn gejagt wird? Also wie oft ist ein wirklicher Jagdhund im Einsatz? Ich kann mir nicht vorstellen das die 7 Tage die Woche für mehrere Stunden unterwegs sind.


    Die Arbeitslinie ist mir einfach "sympathischer". So wie ich das verstanden habe, sind diese Hunde etwas ernster (für einen Labi) und nicht ganz so dusselig süss. Aber eigentlich brauche ich ja gar keine Arbeitslinie und mir wurde hier auch in einem anderen Thread erklärt, das ein Hund aus Standardlinie "reicht"...klar, ich bin ja kein Jäger. Aber im besten Fall ist der Hund doch auch beim Jäger Familienhund.


    Durcheinander, ich hoffe man versteht was ich meine |)

  • Die Verwirrung kann ich nachvollziehen.
    Ich bin jetzt auch verwirrt und besitze selbst einen Golden Retriever, von dem ich dachte, er wäre aus der AL.
    Jetzt würde ich auf Standardzucht tippen, aber er hat Vorfahren aus FT. Mh.

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