Kleines Problem beim BARFen: Futtercellulose zufüttern ok?

  • Allerdings ist die Transparenz beim Barfen der unschlagbare Vorteil bei der Ernährung des Hundes

    Transparenz beim Futter erreicht man nicht nur beim Barfen. Man kann auch fernab von Barfregeln, Futter kochen und deutlich mehr Kohlenhydrate und Gemüse füttern, so hat man ebenso Transparenz.

  • Das schon, trotzdem gibt es zig Hunde die mit Fertigfutter überhaupt kein Problem haben. Dieser Hund kam ja auch vorher mit Fertigfutter gut zurecht, mit Barfen aber bisher nicht so wirklich.

  • Augenscheinlich ja. Hunde sind sehr anpassungsfähig und können viel kompensieren. Manches ein Hundeleben lang, manches rächt sich erst nach Jahren. Leider wird die Liste der Erkrankungen, die auf die Ernährung zurückzuführen sind, immer länger. Nur ist das ein Thema, was natürlich von der Tierfuttermittelindustrie nicht in Worte gefasst wird.


    Aber ich gebe dir recht, dass es eine Gradwanderung ist und man bei empfindlichen Hunden wirklich abwägen muss, was die bessere Alternative ist, auch wenn es von der Gesellschaft als nicht artgerecht bezeichnet wird. Ich sag ja, die Ernährung muss zum Hund und zum Hundehalter passen.


    Geht man rund 100 Jahre zurück, als es noch kein Fertigfutter gab und der Hund einerseits noch Hund sein durfte, bzw. bekam, was beim Mensch übrig blieb, lebten die Hunde zwar nicht unbedingt artgerechter, aber dennoch deutlich gesünder.

  • Beweisen ist relativ. Aber es gab keine bzw. deutlich weniger Allergien, keine Autoimmunkrankheiten, kaum Krebserkrankungen, ED/HD gänzlich unbekannt, Spondylose unbekannt, Erkrankungen von Leber/Niere/Bauchspeicheldrüse nahezu unbekannt. Diabetes gabs nicht.


    Aber es liegt auch auf der Hand, warum das so ist/war. Nährstoffe und Vitamine kamen aus natürlichen Quellen...sprich keine chemischen Zusätze, keine Konservierungsstoffe, keine Farbstoffe oder Geschmacksverstärker.

  • Aber es gab keine bzw. deutlich weniger Allergien, keine Autoimmunkrankheiten, kaum Krebserkrankungen, ED/HD gänzlich unbekannt, Spondylose unbekannt, Erkrankungen von Leber/Niere/Bauchspeicheldrüse nahezu unbekannt. Diabetes gabs nicht.

    Denkst du, vor 100 Jahren hat irgendjemand seinen Hund auf diese Krankheiten untersuchen lassen? Dass gewisse Krankheiten unbekannt waren erklärt sich doch schon allein dadurch. Selbst wenn gewisse Krankheiten heute häufiger auftreten (wofür ich die Ernährung schon mal nicht alleinig verantwortlich machen würde), kann ich mir dafür gut vorstellen, dass Hunde an ganz anderen Krankheiten gestorben sind, die bei unseren Hunde keine Probleme mehr machen, sehe ich ja in Ländern, wo ein Hund nicht viel wert ist und keiner zum TA geht, die sehen oft übel aus, haben häufig Haut- und Fellprobleme (Allergie? Parasiten? Wer weiß das schon, untersucht doch keiner). Also wäre ich mit solchen Aussagen vorsichtig, dass Hunde früher gesünder waren. Und vermutlich würde der "moderne" Hundehalter auch die Hände über den Kopf zusammen schlagen, wenn jemand heute seinen Hund so ernährt wie vor 100 Jahren :lol:

  • Meine Hündin braucht auch einen hohen Ballaststoffgehalt im Futter. Sie wird nicht roh gefüttert, weil sie das nicht verträgt, sondern bekommt Gekochtes, aber das macht ja keinen Unterschied in dem Fall =)
    Futtercellulose ist bei uns schwer zu bekommen oder nur in riesigen Gebinden, also habe ich das bisher anders gelöst.
    Sie bekommt generell einen hohen Gemüseanteil ins Futter, dann abwechselnd extra dazu geraspelte Karotten, klein gehackten Salat, gequollene Flohsamenschalen, Haferkleie, gequollenen Leinsamen, geraspelter braun gewordener Apfel oder trockene, grobe Dinkelflocken.
    Ab und zu bekommt sie auch mal Reis oder Hirse ins Futter, weil ihr die KH einfach gut tun, aber sie wird halt schnell dick, also ist das nichts, was ich ihr täglich geben kann.


    Im Sommer habe ich ihr dann bei einer Freundin testweise Futtercelluslose gegeben. Die hat sie irgendwie nicht vertragen, also bin ich bei unserem Konzept geblieben.


    Mehr Calcium hat ihr nicht geholfen.
    Eine Fütterung mit einem hohen Fleischanteil und kaum Gemüse führt nun mal einfach zu sehr kleinen Kotmengen, weil kaum Ballaststoffe vorhanden sind.
    Finya hat beim Barfen zum Großteil nur 1x am Tag winzige Mengen gekackt. Das wird ja gerne als Beweis für die Hochwertigkeit dieser Fütterungsart angesehen, aber für Finya war das der Supergau. Ständig Magen-Darm-Probleme und volle Analdrüsen.
    Jetzt setzt sie 2x am Tag eine normale Menge Kot ab und hat keine Probleme mehr mit den Analdrüsen. Im Falle des Falls fahre ich einfach für zwei Tage die Ballaststoffemenge noch höher und dann erledigt sich das von selbst =)

  • Beweisen ist relativ.

    Nein, das ist nicht relativ. Wo sind denn die Quellen, wer hat das untersucht, wieviele Hund "vor rund 100 Jahren" HD hatten und wie das in Relation (haha) zur heutigen Population aussieht? Wenn man das hat, kann man anfangen, über die Gründe diskutieren. Aber doch nicht aufgrund von unreflektiert weitergegebenen Barf-Glaubenssätzen.

  • Die durchschnittliche Lebenserwartung von Hunden ist in den vergangenen 50 Jahren stark gestiegen - genau wie die des Menschen in Deutschland. Und manche Krankheiten muss man auch deshalb erst heute behandeln, wie zum Beispiel Demenz. Bei Hunden ein ziemlich neues Phänomen. Warum? Weil die Hunde vor 100 Jahren an irgendwelchen läppischen Infektionskrankheiten schon gestorben sind, bis zur Demenz kamen die erst gar nicht. Kaum ein Mensch hatte so wenig Sorgen und so viel Wohlstand wie heute, um seinen Hund untersuchen und behandeln zu lassen. Abgesehen davon war die Tiermedizin damals Lichtjahre vom heutigen Niveau entfernt.


    Ein weiterer Fakt, der manchen sicher auch nicht gefällt: Ein erster Knick der durchschnittlichen Lebenserwartung nach oben ist genau in den Jahren, ab denen es Fertigfutter zu kaufen gab. Warum? Weil viele Leute früher ihre Hunde schlicht und einfach mit dem letzten Rest gefüttert haben, der bei ihnen übrig blieb. Und das für die Menschen war häufig auch schon nicht wirklich ausreichend.


    Also: so manche Argumentation hier ist wirklich aus einer Art Ideologie-durchwirktem Wunsch-Märchenland. Erinnert mich manchmal an die Argumentation von Impfgegnern.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!