Tierheim oder Züchter?

  • danke für deine ehrliche Antwort.
    Nein,wenn ich ehrlich zu mir selbst bin sind solche Baustellen, die man eventuell auch nicht mehr beheben kann, in meiner momentanen Situation nicht wirklich handlebar. Eine gewisse Alltagstauglichkeit muss mit den Kindern einfach sein, da die mich ja auf vielen Spaziergängen begleiten. Da kann ich dann nicht permanent den Horizont nach fremden Hunden absuchen oder den Hund gegen fremde Hunde abschirmen zB.
    Gerne würde ich später einmal so einem Hund ein zu Hause geben, momentan passt das einfach nicht.
    Es sollte also kein absolutes Überraschungspaket sein.

  • Samita, ich möchte dich nicht angreifen, aber kann es nicht sein, dass in eurer Erziehung etwas schief gelaufen ist, oder das der Hund ein negatives Erlebnis hatte, von dem ihr nichts mitbekommen habt? Also das auf das wahre Gesicht des Tierheimhundes zu schieben, finde ich sehr vereinfacht. Vom Hundetrainer ehrlich gesagt unmöglich.Ein Jahr Eingewöhnungszeit kommt mir auch außergewöhnlich lang vor. Drei Monate scheinen mir da eher normal...


    LG
    Emma

    Es tut mir leid allerdings fühle ich mich leider ein bisschen angegriffen was ich hier allerdings schon gewohnt bin, auch wenn es jetzt OT werden sollte aber es war nicht mein erster Hund ich stand fast in permanentem Kontakt zu meiner Trainerin. Ausnahmslos alle Baustellen die er mitgebracht hatte waren vollständig weg und plötzlich knallte er nach einem Jahr grundlos durch. Und meine Trainerin schob es auch nicht einfach so auf das wahre Gesicht sondern sie sagte es weil sie im Monat 5 solche Fälle hat.


    In Deutschland kommen sehr oft Hunde ins Tierheim weil es irgendjemand vermurkst hat das ist einfach so und ich spreche wirklich aus Erfahrung und nicht weil ich mal einen Hund hatte oder irgendwas gehört habe.


    Ausnahmen gibt es immer und haben wir auch in der Hundeschule aber leider überwiegen die anderen.

  • Aus meiner Erfahrung hattest Du dann aber die Ausnahme und nicht den "Regelhund".
    Wir hatten bisher nur TS Hunde und keiner von denen ist "plötzlich" durchgeknallt. Für plötzliches Durchknallen gibt es meist Gründe.
    DIe mögen in der Erziehung liegen, können aber beispielsweise auch gesundheitlicher Natur sein.
    Beispiel: Hund der Schwiegereltern fing plötzlich das Beissen an -> Grund waren Rückenschmerzen, d.h. wenn er an bestimmten Stellen berührt oder hochgehoben wurde gings los.
    Es gibt also viele mögliche Gründe. Ich kann natürlich auch nicht ausschließen das der Hund einen plötzlichen Knall hat, aber es erscheint seeeeehr unwahrscheinlich.


    Für mich kommen auch weiterhin nur TS Hunde in Betracht, einfach weil es so viele davon gibt, das ich für einen "Neubau" keinen Grund sehe.
    Ich glaube auch das die auch genauso einfach oder nicht einfach wie Welpen sind. Schieflaufen kann immer was.

  • Persönlich denke ich, dass es in erster Linie aufs Individuum ankommt und nicht darauf, ob ein Hund nun mit Kindern aufgewachsen ist oder nicht. Viele Beißvorfälle ereignen sich mit Hunden, die von Welpenbeinen an in ihrer Familie waren. Meine jetzige Hündin ist mit Kindern aufgewachsen und kann sie trotzdem absolut nicht ab. Dementsprechend würde ich weder einem Hund vom Züchter noch einem Tierschutzhund den Vorzug geben.

    Zitat von Samita

    In Deutschland kommen sehr oft Hunde ins Tierheim weil es irgendjemand vermurkst hat das ist einfach so und ich spreche wirklich aus Erfahrung und nicht weil ich mal einen Hund hatte oder irgendwas gehört habe.



    Ausnahmen gibt es immer und haben wir auch in der Hundeschule aber leider überwiegen die anderen.

    Kann ich überhaupt nicht bestätigen. Ich habe eine Zeit lang ehrenamtlich in einem Tierheim gearbeitet und Hunde kamen da aus den unterschiedlichsten Gründen zu uns. Besitzer gestorben, Zeitmangel, Baby im Anmarsch, Beißvorfall, Umzug usw.


    Ausnahmen sind nette, umgängliche Hunde im Tierschutz ganz sicher nicht.

  • Ich habe zwei Tierschutzhunde und ein kleines Kind (3 Jahre alt), funktioniert gut.
    Die Frage TH oder Züchter hat sich für mich nie wirklich gestellt, weil ich erwachsene Hunde lieber mag und "meine" Rasse so oft (unverschuldet) in Tierheimen hockt, dass ich gar keinen Grund sehe, zum Züchter zu gehen.
    Ich hätte glaube ich auch mit der Kombination von "nicht stubenrein" und einem zweijährigen Kind so meine Probleme.


    Ich seh das wie @Dreamy - für mich ist der Grundcharakter des Hundes entscheidend, nicht ob der Hund Kinder kennt.
    Mein Rüde hat angeblich beim Vorbesitzer mit Kindern gelebt. Er ist sensibler, aber auch viel leichtführiger als meine Hündin. Ihm geht Trubel und Lärm mehr an die Substanz, aber er lässt sich dann auch gut lenken und nimmt Vorschläge zur Stressbewältigung gern an (z.B. Rückzugsort/Bett in einem ruhigen Zimmer). Bei ihm ist es wichtig, dass er nicht das Gefühl bekommt, bedrängt zu werden und einen Rückzugsort hat, an dem er 100% in Ruhe gelassen wird.
    Meine Hündin hatte eine schlechten Vergangenheit (vernachlässigt, kannte nichts, medizinisch nicht versorgt) und keine Erfahrung mit Kindern. Sie ist ein Holzkopf, aber mental unglaublich stabil. Sie liebt Besuch und es können ihr gar nicht genug Menschen im Haus sein. Musik, Kindergeschrei, alles kein Problem, sie ist am liebsten mittendrin. Da brauchen eher mal Menschen, die es nicht so mit Hunden haben, einen Rückzugsort von ihr ;). Kind wirft einen Ball und trifft sie aus Versehen, Kind streichelt mal ungeschickt, Kind fällt um und hält sich reflexartig am Hund fest - alles kein Problem. Sie lässt sich aber auch weniger sagen als mein Rüde und geht mit dem Kopf durch die Wand, um ihr Ziel zu erreichen.
    Ich kann mit beidem gut leben - aber bei einem sensiblen Hund mit Kontrollwahn z.B., da hätte ich wahrscheinlich Probleme.
    Für jemanden mit wenig Hundeerfahrung ist die Kombination meiner Hündin + Kind glaube ich einfacher, obwohl mein Rüde schon "Kindererfahrung" hatte. Man muss bei meiner Hündin weniger managen.


    Wichtig finde ich, egal woher der Hund kommt, dass man lernt, den Hund gut zu lesen und z.B. auch kleine Stressanzeichen bemerkt. Wenn man wartet bis der Hund knurrt ist es schon viel zu spät.
    Das Schöne ist, dass Hunde nicht lügen. Dass ein Hund "austickt" wie der von Samita kommt wohl wirklich nur sehr selten vor. Die meisten Hunde warnen deutlich und lange, man muss es nur richtig lesen und reagieren.

  • Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit nochmal soviel Glück zu haben einen so netten, tollen und gesunden Hund ohne Macken zu bekommen?

    Ich hatte das schon 6 Mal hintereinander, ohne Ausfälle. :smile:
    Wobei das "gesund" mir nicht so wichtig war, und das kann auch keiner garantieren, weil im Normalfall (bei einem Hund, der gesund wirkt) im Tierheim keine umfassenden Untersuchungen gemacht werden (können).


    Die Alma von meinem Profilbild war 8 Jahre im Tierheim, und die hätte sich für Kinder umgebracht! Vor allem für die ganz kleinen. Da kam bei ihr der Spinone durch, die als äußerst kinderlieb gelten. ^_^


    Ich denke, dass die Entscheidung "Tierheim- oder Zuchthund" auch irgendwie eine Herzensangelegenheit ist, das heißt, dass schon der Wunsch, einem Tierschutzhund ein Zuhause zu geben, vorhanden sein sollte. Ist dies nicht der Fall, würde ich lieber einen guten Züchter suchen.
    Aber ansonsten kann man im Tierschutz natürlich einen passenden Hund finden, wenn man ein paar Dinge berücksichtigt. So liebe, freundliche, nette und unbedarfte Wuselhunde gibt es doch haufenweise.

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