Hund aggressiv an der Leine gegenüber anderen Hunden

  • Hallo,
    ich würde hier gerne ein Problem schildern.
    Seit einigen Monaten reagiert unser Bordercollie (Rüde, 4,5 Jahre alt) oft aggressiv auf andere Hunde, wenn er an der Leine ist.
    In der Regel spielt es sich so ab:
    Wir begegnet auf unserem Spaziergang einem anderen, fremden Hund.
    Beide sind angeleint. Meiner würde am Liebsten zu diesem anderen Hund hin, aber nicht in aggressiver Absicht. Er beginnt an der Leine zu ziehen und zu jaulen.
    Erlaube ich ihm ein näheres Beschnuppern nicht und gehen wir an dem anderen Hund vorbei, kommt es oft zu bellen, ziehen, Zähne fletschen. Der andere Hund reagiert genauso.
    Einen Auslöser oder von welchem Hund dieses Verhalten ausgeht, konnte ich nie erkennen?
    Was könnte die Ursache sein? Und wie sollte ich dieses Verhalten unterbinden?


    Ich danke schon jetzt für Eure Antworten.

  • Für mich klingt das auch stark nach Frust. Wie ist denn sein Sozialverhalten im Freilauf? Hat er Hundekontakte, Hundekumpels?


    Ich würde mit ihm Hundebegegnungen üben. Das Buch "Leinenrambo" finde ich sehr empfehlenswert, da es viele praktische Trainingstipps enthält.

  • @NiLo78 Ich habe das Problem in abgeschwächter Form bei Baku auch. Der Tipp von muecke könnte vllt helfen. Bei mir ist es viel besser geworden, seitdem ich mit Baku die Leinenführigkeit trainiere. Dafür benutze ich das Halsband und die strikte Regel lautet, dass er nicht an mir vorbei nach vorne darf. Versucht er es, blockiere ich seinen Weg mit meinem Körper. Baku scheint viel besser damit zurecht zu kommen. Und da diese Regel immer besteht, wenn die Leine am Halsband ist, kommt keine Verwirrung auf. Beim Geschirr scheint er es wohl nicht verstanden zu haben, dass er normalerweise den gesamten Radius an der Leine nutzen kann, nur nicht, wenn ein anderer Hund kommt. Am Geschirr hat er daher viel stärker versucht an mir vorbei zu laufen und wenn die Leine auf Spannung war, kam auch das Knurren.

  • Hallo,


    die Leinerführigkeit funktioniert außer in den geschilderten Situationen recht gut und wird laufend trainiert.
    Zu wenig soziale Kontakte könnten natürlich der Grund sein.
    Leider gibt es bei uns keinen Freilauf.
    Hin und wieder kommen Freunde mit deren Hunden vorbei. Mit denen verträgt sich unser Hund ausnahmslos gut.
    Die Themen Frustrationstoleranz und Impulskontrolle würden mich interessieren.

  • Hallo nochmal,


    also Frustrationstoleranz bedeutet einfach, dass dein Hund lernt, Frust besser auszuhalten. Ich würde das aber zunächst in anderen Situationen üben. Etwa beim Aussteigen aus dem Auto, verlassen der Wohnung, Warten auf das Futter, etc.


    Impulskontrolle bedeutet, dass dein Hund nicht wahllos seinen Impulsen nachgeht, sondern lernt, einen Moment zu zögern. Diesen Moment des Zögerns kannst du dann ganz gut für dich nutzen. Hier wäre auch Klickern sicher eine Möglichkeit. Beispiel: Du gehst mit deinem Hund an der Leine spazieren. In weiter Ferne taucht ein Hund auf. Dein Hund entdeckt den anderen Hund. In diesem Moment abrupt stehen bleiben und warten, bis er sich zu dir umorientiert. Tut er das, sofort belohnen.


    Davor müsste natürlich das Klickern etabliert werden.

  • Das Klickern ist unter Umständen schnell etabliert. Bei meinem kleinen Einstein hat es die Trainerin mal eben in 2 Minuten geschafft |)


    Ansonsten drücke ich die Daumen, dass das Training der Frustrationstoleranz und der Impulskontrolle funktioniert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!