Aggressives Verhalten gegenüber anderen Hunden

  • @02wotan Leider häufen sich diese "dumm gelaufen" Situationen momentan (s. Hund, der über die Straße zu mir geschickt wurde), daran hab ich echt zu knabbern, weil das sicherlich auch nicht gerade förderlich dabei ist, Emmi irgendwie die Unsicherheit gegenüber anderen Hunden zu nehmen :verzweifelt:

    Ich kenne diese Situationen und die Rückschritte in der Erziehung.


    Ruhe ausstrahlen und Fremdhund blocken - was anderes bleibt dir nicht - im Interesse deines Hundes. Wenn Du mit diesen "Übergriffen" ruhig umgehst, wirkt es sich positiv auf das Verhalten deines Hundes aus.

  • Nala war ja auch kaum aus dem Fixieren herauszuholen, da konnte nichts zu ihr durchringen. Im Freilauf kamen noch Pirschen und Scheinangriffe dazu. Das "Schau zu mir", dass wir wochenlang trainiert haben, war sehr schwierig für sie umzusetzen und durchzuhalten. Wir haben dann Zuhause auf den Clicker konditioniert und machen damit jetzt so ziemlich alles. Als sie das verinnerlicht hatte, ging es sehr schnell. Aus der Wohlfühldistanz angefangen haben wir das Ansehen des anderen Hundes geclickert, Nala orientierte sich sofort um, holte sich ihr Leckerchen ab und schnüffelte weiter. Uns hat das "Schau zum Hund"-Spiel sehr geholfen (Z&B ist ja so ähnlich). Vor allem, weil andere Hunde ja auf diese Weise positiv konnotiert werden und das die Angst verringert. Aus der vorher frustrierenden Situation wird ein Spiel, ein Trick. Ist bestimmt von Hund zu Hund verschieden, aber nur einmal so als Beispiel. Bei Emmi ist das natürlich wegen der Belohnung schwierig, da müsstest du schauen: Eventuell das Entfernen vom anderen Hund?

  • Pendeln kann durchaus auch hilfreich sein!


    Max hat anfangs draußen auch kein Futter angenommen. Sein Erregungslevel war zu hoch, da kann Futter nicht mehr wirklich beachtet werden.
    Da muss man dann früher ansetzen, bei niedrigerer Aufregung.
    Braucht Zeit, hab Geduld und setz euch beide nicht so unter Druck.


    Sie ist auf dem Arm ruhig, was nicht immer gleich so gut funktioniert. Darauf kann man gut aufbauen.


    Ansonsten versuche so durch die Welt zu gehen, wie du es von anderen gern hättest! Vorausschauend und ggf. mit großem Abstand. Ich weiß, dass ist anstrengend, kenne das ja selbst. Aber ich denke, ihr werdet das schon hinkriegen - mit etwas mehr Zeit und mehr Ruhe ;)

  • Solche Situationen würde ich gerne vermeiden, da ich ja mitbekomme, wie sehr Emmi das stresst.

    Hochnehmen, siehe unten.

    @anfängerinAlina Ich finde es einfach unpassend seinen Hund loszuschicken, ohne sich vorher abgesprochen zu haben. V.a. weil ich auch Anstalten gemacht habe vorbei zu gehen und Emmi daran zu hindern, dem Hund entgegen zu rennen.. Da sollte doch eigentlich ersichtlich sein, dass ich - aus irgendeinen Grund - den Kontakt nicht wünsche.. Und dann waren auch noch beide an der Leine, ist ja auch nicht so ideal..


    Dass ich in die Leine gegriffen habe und vorher schon Anstalten gemacht habe, einfach weiter zu laufen, sind doch eindeutige Signale..Ich weiß jetzt aber, dass ich Emmi kurz nehmen sollte, selbst wenn der andere Hund nicht in "greifbarer Nähe ist

    Für dich und mich eindeutige Signale aber bei normalen HH kannst du das vergessen, das sagt denen nichts. Manchmal hilft es, was zu sagen, manchmal hilft selbst das nicht. Da wirst du dich dran gewöhnen müssen. Und klar ist das schlimm für euer Training. Da können fast alle mit unverträglichen Hunden hier ein Lied von singen. :verzweifelt:
    Trotzdem nochmal: Es kann sein, dass die Frau nicht gesehen hat, dass du kurz nimmst, es kann auch sein, dass sie gedacht hat, dass du es dir anders überlegt hast. Und wenn dein Hund zu anderen hinprescht, dann kannst du denen doch nicht auch noch vorwerfen, wie sie damit umgehen? Die können dann ja auch nichts dafür, dass man an dem Tag oder in der Woche schon zwanzig blöde Begegnungen hatte wo die anderen wirklich Mist gebaut haben.




    Zitat


    Emmi ist generell nicht so der Leckerchen-Typ, zuhause nimmt sie auch nicht immer was an, draußen aber garnichts (selbst nicht die Sachen, auf die sie zuhause total abfährt..). Aber ob das der Grund ist?
    Wenn wir den Rückruf üben, belohne ich deshalb z.B. über Stimme und Streicheln, das klappt so ganz gut.

    Schau mal hier rein, ich würde erst mal versuchen, den Grund für das Nichtfressen herauszufinden 4 Gründe, warum dein Hund kein Futter nehmen kann und was du dagegen tun kannst - Ulrike Seumel

  • Mittlerweile knurrt Emmi nun auch Hunde an, die weiter weg sind, z.B. auf der anderen Straßenseite.

    Hierzu noch: Ich vermute, dass sie jetzt langsam richtig ankommt, das dauert bei Tierschutzhunden ja immer etwas. Vorher hat sie sich evtl. nicht getraut, sich so zu zeigen, wie sie sich fühlt.

  • Also, was das Hochnehmen betrifft, würde ich auf die anderen Kleinhundehalter hier hören. Ich denke, da spricht die Erfahrung.


    Es sollte halt nicht die einzige Lösung bleiben, aber keinesfalls finde ich es falsch (nicht dass es wichtig ist, was ich finde - genauso wenig, wie Leute aufder Strasse, die dir was erzählen wollen...)


    Was das hinpreschen angeht: Da lag der Fehler eindeutig bei dir, meiner Meinung nach, sorry. Ich erlaube meinem Hund auch, die "Safety Zone" nah bei mir zu verlassen, wenn er möchte, wenn einer zu ihm rennt (und ich keine Gefahr vermute). Ich würde das nicht an der Flexi tun, aber freigeben würde ich auch.



    Du hast jetzt das Ergebnis der ersten Zeit, in der du alles passiv beobachtet hast. Nun hat sich der Hund einen Reim gemacht und eine Strategie entwickelt. Sieht nach der typischen "Angriff ist die beste Verteidigung" Strategie aus. Das ist kein Drama, aber du musst jetzt halt wirklich!!! konsequent und verlässlich sein.


    Das heisst, vorausschauend handeln. Wenn du merkst, dein Hund reagiert auf irgendwas, musst du auch was tun. Und zwar nicht (nur) Leine kurz, sondern Ansprache, ihre aufmerksamkeit holen, sie abschirmen (ob sie will oder nicht) usw.


    Im Moment reagierst du auf Situationen. Du solltest aber diejenige sein, die aktiv ist und zeigt, was gemacht wird.


    Hund kommt. Wie soll sich Emmi verhalten? Mach dir einen Plan und zeig ihr, was du willst, bevor der andere Hund überhaupt so dicht ist, dass sie losprescht, bellt oder knurrt.


    Den Fehler bei anderen zu suchen, bringt gar nix. Leute, die ihre Hunde nicht kontrollieren, sind nun mal da, das ist Teil der Welt, in der ihr euch bewegt, so wie Autos oder was weiß ich auch. Konzentrier dich darauf, was DEIN Hund machen soll.


    Wie sieht es mit Aufmerksamkeit (auch zuhause) aus? Nimmt sie Blickkontakt zu dir auf usw? Reagiert sie auf Ansprache? Was macht die Leinenführigkeit ohne Ablenkung?


    Das sind ganz wichtige Dinge. Ohne Basis und Handwerkszeug kannst du nicht erwarten, dass du deinen Hund in Stress oder gar angsstituationen beeinflussen kannst.


    Und: Shit Happens. Wichtig ist, dass du deinen Hund schützt, damit sie lernt, dir zu vertrauen. Alles andere braucht Zeit, Übung und Geduld.

  • Du hattest doch vor, einen Trainer oder eine Hundeschule zu suchen. Hat sich da etwas getan? Ich denke, mit Emmis Verhalten anderen Hunden gegenüber bist Du alleine überfordert und da werden Dir diese Tipps hier nicht wirklich viel bringen. Es wäre sehr sinnvoll, einen Hundetrainer zu kontaktieren, der sich Emmis Verhalten draußen ansieht

  • Mittlerweile knurrt Emmi nun auch Hunde an, die weiter weg sind, z.B. auf der anderen Straßenseite. Heute ist sie total ausgerastet und hat sich richtig in Rage geknurrt, weil ein Golden Retriever auf der Straße an ihr vorbei ist. Ich nahm sie dann hoch und da hat sie sich dann auch direkt beruhigt.

    Emmi hat nun bereits gelernt, dass sie mit Leinenpöbeln andere Hunde vertreiben, bzw. auf Distanz halten kann. Das Verhalten wird nun gefestigt und auch mit dem Signal des Leine kurz nehmen verknüpft. Die erfolgreiche Strategie wird nun allmählich immer früher angewandt, auf grössere Distanzen. Es ist eine geradezu klassische Entwicklung, wenn ich mir das Eigangsposting und die späteren durchlese. Dem Hund wurde ungewollt das falsche beigebracht.


    Ihr befindet euch da grad in einem Teufelskreis drin. Emmi belohnt sich ständig selbst für das Keifen, wodurch sich das Verhalten festigt. Dein Verhalten ist passiv, du reagierst nur, statt zu agieren. Wenn du das so weiterlaufen lässt, wird sie früher oder später auf die Idee kommen, vom Arm runter zu pöbeln....


    Such dir eine gute Trainerin, die dir zeigt, wie du aus dem Teufelskreis wieder rauskommst. Wie du agieren kannst und trainieren kannst, statt nur zu reagieren und zu managen. Dein Fall ist nicht so unüblich, das lässt sich angehen, aber dazu muss jemand euch live sehen.

  • Es hat mich total überrascht, dass Emmi so reagiert, das hat sie bisher noch nie. Und ich habe sie ja nicht lospreschen lassen, sondern rechtzeitg in die Leine gegriffen.. Dass ich in die Leine gegriffen habe und vorher schon Anstalten gemacht habe, einfach weiter zu laufen, sind doch eindeutige Signale..Ich weiß jetzt aber, dass ich Emmi kurz nehmen sollte, selbst wenn der andere Hund nicht in "greifbarer Nähe ist

    Ich seh da jetzt auch nicht so richtig den Fehler bei der anderen HH. Wenn Emmi an der kurzen Leine ist, ist es was anderes. Aber Schleppleine, lang und dann noch lospreschen ist ja nicht das typische Signal den eigenen Hund zurückzuhalten.
    Wenn ein Hund wirklich über die Straße gerannt und du ihn nicht mehr blocken kannst, würde ich sie auch, solange sie das noch nicht gelassen händeln kann hochnehmen.


    Man muss halt aufpassen, wenn man so angespannt ist, dass man es a) nicht auf den Hund überträgt und b) nicht auf andere Hunde und deren Halter. Sonst schaukelt sich das echt hoch. Am besten ist es, überhaupt keine Rücksichtnahme von anderen Hundehaltern zu erwarten. Immer wenn es geht ausweichen. Jemand mit einem Tutnix kann das nicht nachvollziehen, warum der Hund keinen Kontakt haben soll. Ich lebe auch nach dem Motto "An der Leine kein Kontakt", aber viele Hunde haben damit tatsächlich kein Problem und dann eben deren Halter auch nicht.
    Zu dem Problem mit Leckerlies draußen, denke ich auch, dass sie wahrscheinlich einfach zu angespannt ist.
    Mit dem Clicker habe ich persönlich wegen der Leinen-Pöbelei super Erfahrungen gemacht. Das Thema hat sich damit fast erledigt bei uns. Wenn mein Hund auch nicht ohne Ausnahmen verträglich ist, pöbelt er jedenfalls nicht mehr über 100m Entfernung.
    Hat hier schon jemand der "Zeigen&Benennen"-Thread verlinkt? Der hat mir damals sehr geholfen! Ich habe immer Fleischwurst zu Anfang genommen.

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