Besteigen/ Rammeln als fest gefahrenes Muster - wie aufbrechen?

  • Ich würde an deiner Stelle auch einen Suprelorin-Chip setzen lassen.
    Und dann kannst du ja, während der Chip wirkt, in Ruhe eine Entscheidung treffen.
    Hilft der Chip, würde ich kastrieren lassen (bevor die Wirkung nachlässt).
    Hilft er nicht, kannst du dir die Kastration sparen und musst eben weiter nach Ursachen suchen.
    Aber in dem Fall hast du doch zumindest auch nichts verloren.


    Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du das Problem in den Griff kriegst.
    Das hört sich wahnsinnig anstrengend und belastend an (sowohl für dich als auch für Hecci).

  • achso - wir sind ja umgezogen, es wohnen keine intakten Hündinnen mehr im Umkreis von mind. 1km (wohnen ja am Dorf)


    nach dem ich mich von meinem Ex getrennt hatte, vor meinem Auszug, berammelte er diesen auch. unabhängig davon ob ich daheim war oder nicht. davor eigentlich nicht. das hat mich damals schon ins Grübeln gebracht.


    zur Kastra/Chippen - O-Ton war dass er noch nicht erwachsen ist und dass wenn man ihm die Hormone jetzt nimmt es vll noch schlimmer werden könnte, die Agression auf andere Hunde verstärken könnte.


    gelernt habe ich bis jetzt dass man mit Druck nicht weiter kommt. werde ja oft belächelt dass ich dem rammelnden Hund nicht mal ordentlich die Meinung geige.

  • Mit 19 Monaten ist er zwar noch nicht richtig erwachsen, aber doch auch kein Pubertier mehr.
    (Anders wäre die Situation m.M.n. vor einem Jahr gewesen.)
    Optimal mag es (vielleicht!) nicht sein, aber eure jetzige Situation ist ja wohl auch alles andere als optimal.

  • Hm, ja - wenn man die Möglichkeit hat und die Kraft, dann macht Abwarten und Schauen, ob es sich mit dem Erwachsenwerden vielleicht gibt, schon Sinn! Aber es klingt so, als wärt ihr langsam am Ende mit der Energie, und manche Verhaltensweisen bessern sich ja nicht, sondern verfestigen sich eher.
    Es ist sicher keine einfache Entscheidung!


    Man sollte auch dran denken, dass der Chip oft zuerst eine Verschlimmerung mit sich bringt. Also, nur dass man das im Kopf hat. Die war bei Max ziemlich Horror... aber dann wurde es viel besser.
    Allerdings, er war da auch schon über 2 Jahre alt.

  • Optimal mag es (vielleicht!) nicht sein, aber eure jetzige Situation ist ja wohl auch alles andere als optimal.

    um ehrlich zu sein findet man sich ab - also für mich ist es irgendwie normal dass er halt so ist und das ich extrem viel managen muss.
    so ein Breitschädel mit Knopfaugen scheint verdammt anziehend zu wirken auf fremde Menschen. Maulkorb drauf ist noch ein Grund ihn quietschig anzusprechen :dead:
    bei meinem alljährlichen Familienbesuch sehe ich dann die Hündin meiner einen Grossmutter, die null Hundeerfahrung hat und die Hündin kennt alle Hausregeln, traut sich garnicht zu hinterfragen.
    Heccis Mutter zb auch. die kennt nichtmal Sitz oder irgendein Kommando, gerade mal ihren Namen, läuft nur offline und kommt nichtmal auf die Idee was blödes anzustellen.
    Hunde in der Familie fast alle auch so.
    und dann denk ich mir na toll was ich alles mit dem mache und nicht mache, trainiere, usw usw. und trotzdem musste ich seine Autobox ins Haus schleppen wei die ersten 2 Tage hier keine Chance war dass sich jemand bewegt im Raum ohne dass er springt. und ich möchte auch mit meiner Familie reden und nicht dauernd mit der Hand am Hund sein.



    Hm, ja - wenn man die Möglichkeit hat und die Kraft, dann macht Abwarten und Schauen, ob es sich mit dem Erwachsenwerden vielleicht gibt, schon Sinn! Aber es klingt so, als wärt ihr langsam am Ende mit der Energie, und manche Verhaltensweisen bessern sich ja nicht, sondern verfestigen sich eher.

    das ist meine größte Angst.
    ich mein dadurch dass ich alleine bin und im neuen Ort eh keinen kenne führe ich das perfekte Leben für sowas. aber wenn mal meine eine Freundin aus Wien mich 2Stunden besucht muss Hecci in die Box sonst ist es nicht möglich sich zu unterhalten.
    die körperliche Kraft habe ich zwar, die mentale denke ich auch, nur werde ich langsam müde und habe furchtbare Rückenschmerzen.



    komischerweise kommt er runter sobald man ihn in eine Box packt und zudeckt.

  • Für mich klingt deine Schilderung so, als ob sexuelle Motivation /sexueller Stress durchaus eine Rolle spielt und Hecci von da aus generalisiert hat. Zuerst läufige Hündinnnen, dann alle Hündinnen, dann Menschen (Hose schnüffeln) usw.


    Vieleicht wäre dies eine hilfreiche Adresse für dich:


    Einzelfelle


    Dagmar & Cara

  • Es blendet alle Reize weitgehend aus, er weiß, er kommt da nicht weg, also entspannt er. Erzwungenermaßen.
    Kenne das Muster auch, und hatte das bei Max eher auf seine schwierige Jugend geschoben, zuwenig kennengelernt, dadurch schnelle Überforderung bei vielen Reizen usw.


    Allerdings, auch das wurde durch die Kastration deutlich abgemildert. Ist sicher nicht immer der Fall, hat uns aber das Leben um Einiges erleichtert.


    Drück euch die Daumen, dass ihr es - wie auch immer - in den Griff bekommt!

  • um ehrlich zu sein findet man sich ab - also für mich ist es irgendwie normal dass er halt so ist und das ich extrem viel managen muss.

    Oh Mann!
    Ich kenne diesen Gedankengang, weil ich mit meiner Hündin auch so einige Kompromisse eingehen muss.
    Trotzdem... was du schreibst, finde ich, liest sich nach einer furchtbaren Belastung für dich.


    Und auch, wenn ich jetzt gleich Forumskloppe beziehen werde, Hecci ist ein Hund.
    Du schränkst dich für deinen Hund in einem Maße ein, das dich so viel Lebensqualität kostet.
    Und ich finde ganz ehrlich, DU gehst jetzt mal vor.
    Vielleicht ist es dir selber gar nicht so bewusst, aber du klingst, als könntest du einfach nicht mehr.


    Ich möchte dir wirklich nicht zu nahe treten, aber ich denke, du solltest auch dich selbst schützen.
    Nimm dir mal eine kleine Auszeit, dann ist Hecci eben mal 'ne Stunde weggesperrt.
    Lass ihm den blöden Chip setzen, der stirbt nicht dran - aber du kommst vielleicht mal zum Durchschnaufen und findest einen Ansatz, wie du ordentlich mit ihm arbeiten kannst.
    Lass die Leute reden, nicke, denk dir deinen Teil und fertig.
    Von außen redet sich's immer leicht. DIE müssen ja nicht mit deinem Hund leben.
    Da kann man leicht schlau daherreden, von wegen warten, bis er erwachsen ist...


    Wenn du dich selber kaputt machst, hat der Hund auch nichts davon.


    Fühl dich mal gedrückt. Ist bestimmt nicht einfach.
    Trotzdem... Such nicht nur nach Lösungen, die für den Hund das Nonplusultra sind, sondern auch nach Möglichkeiten, dich selber mal zu entlasten!!!

  • Hast du mal die Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen? Manchmal sind Hunde mit einer Unterfunktion ja sehr leicht aus der Ruhe zu bringen und haben eine kurze "Lunte".


    Wenn er gut darauf reagiert, dass du ihn festhälst und ruhig streichelst würde ich es auch mal mit konditionierter Entspannung versuchen.


    Und als Versuch ob das Rammeln sexuelle Gründe hat würde ich den Chip setzten lassen.

  • Für mich klingt deine Schilderung so, als ob sexuelle Motivation /sexueller Stress durchaus eine Rolle spielt und Hecci von da aus generalisiert hat. Zuerst läufige Hündinnnen, dann alle Hündinnen, dann Menschen (Hose schnüffeln) usw.




    Einzelfelle

    das mit der Hose finde ich auch eher komisch. er schnüffelt ja Richtung Schritt und wenn ich zb meine Tage habe muss ich auch vermehrt aufpassen dass er nicht schnüffelt, sonst versucht er zu besteigen..
    oh, Sophie Strodtbeck folge ich gerne im FB, wusste garnicht dass man sich an sie wenden kann, dachte immer nur sie gibt generelle Seminare.
    Soweit iuch weiss istdas ist echt eine tolle Idee, vielen Dank!

    danke für deine lieben Worte :herzen1:
    für mich sind Hecci und Ziva einfach so, mir fällt nur auf wie speziell das alles ist wenn ich mit anderen über Hunde rede.
    zb kam gerade meine eine Großmutter und wollte Hecci sehen, dass das nicht einfach so geht konnte sie nicht verstehen.


    für uns ist es ein mega Fortschritt dass Hecci mittlerweile gut alleine bleibt ohne Wohnung zerlegen.
    dennoch, wenn es ein langer Tag wird und ich viel unterwegs bin schleppe ich ihn einfach mit und er wartet in seiner Box.
    aber einfach mal Leute heim bringen geht nicht so. da muss ich immer abwägen. Vermieter, Handwerker, usw., da muss Hecci halt ins Auto. Längerfristige Besuche muss ich kleinschrittig aufbauen und zur Absicherung mit Babygittern trennen.


    im Treppenhaus zb (wir wohnen im DG) muss ich auch immer schauen, er springt sofort wenn sich wer anderer da aufhält. gsd haben das die Nachbarn mittlerweile gelernt und versuchen nicht mehr sich gemeinsam mit uns die Treppen runter zu quetschen.

    Hast du mal die Schilddrüsenwerte kontrollieren lassen? Manchmal sind Hunde mit einer Unterfunktion ja sehr leicht aus der Ruhe zu bringen und haben eine kurze "Lunte".


    Wenn er gut darauf reagiert, dass du ihn festhälst und ruhig streichelst würde ich es auch mal mit konditionierter Entspannung versuchen.


    Und als Versuch ob das Rammeln sexuelle Gründe hat würde ich den Chip setzten lassen.

    SD testen klingt wirklich gut.
    wüsste nur nicht wie wir Blut aus dem Hund bekommen. er lässt mich ja nicht an seine Pfoten - Krallen schneiden dauert ewig, wenn er einen guten Tag hat.
    habe ich auch ewig lange geübt und es hat geklappt, plötzlich durfte ihm keiner mehr an die Pfoten oder generell Körper. mit Gewalt führt es nur dazu dass er zupackt und den Arm hält, also bauen wir das gerade mühselig wieder auf.


    eine Art Entspannungssignal/ Mutti regelt das - Signal haben wir eingeführt. "ist ok" heisst das bei uns.er geht dann meist auch auf seinen Platz und liegt da, nur kann der Besuch sich nicht frei bewegen weil er losspringt.


    viel üben kann ich auch nicht wirklich da ich niemanden kenne der mich öfter zu Trainingszwecken besuchen könnte.

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