Rückabwicklung Hundekauf

  • Hallo Ihr Lieben!


    Ich bin neu hier und möchte mich gleich mit einer dringenden Frage an Euch wenden. Dazu muss ich ein wenig ausholen.


    Vergangenen Dienstag habe ich über e*bay Kleinanzeigen von einem Privatverkäufer einen Hund gekauft. Das ging alles sehr schnell. Wir hatten mittags telefoniert und er hat mir angeboten, sich nachmittags zu einer kleinen Gassi-Runde zu treffen.Bei Gafallen könne ich den Hund gleich mitnehmen. Das ist dann auch so passiert.
    Während unseres Spaziergangs hatte ich den Verkäufer darüber informiert, dass ich zwei Katzen habe und mir bei einer nicht sicher bin, wie sie einen Hund in ihrem Revier aufnehmen wird und ich den Hund wenn es gar nicht klappt, gern umgehend an ihn zurükgeben würde.
    Das war für ihn kein Problem. Desweiteren konnte er mir auch nicht sagen, wie der Hund auf Katzen reagiert. Wir einigten uns also mündlich und leider ohne Zeugen, es einfach auszuprobieren.


    Leider hat sich sehr schnell herausgestellt, dass meine Katze den Hund nicht duldet. Sie hat am nächsten Morgen direkt mal aus Protest erst mein Bett bepinkelt später auch andere Teile der Wohnung und hat mehrfach versucht, den Hund anzugreifen, ihn richtig gestellt.
    Sie ist sonst tiefenentspannt, daher habe ich mit so einer starken und unmissverständlichen Reaktion nicht gerechnet. Mir war bewusst, dass sie nicht begeistert sein wird und dass es zu Jagen, Faucherei und evt. kleinen Kämpfen kommen kann - keine Frage, aber die Pinkelei und die zunehmende Verängstigung des Hundes waren für mich einfach ein Zeichen, dass ein Zusammenleben für beide Tiere nicht tragbar ist.
    Wer sich mit Katzen auskennt, weiß vielleicht aus eigener Erfahrung, dass Katzen die Pinkelei schwer wieder aufgeben, auch wenn der Auslöser beseitigt ist.
    Ich habe deshalb gleich am Mittwoch Morgen den Vorbesitzer kontaktiert und ihn um Rückabwicklung des Kaufes gebeten.
    Er war nicht begeistert und hatte kein Verständnis für meine Situation, aber es wäre für ihn "eine Frage der Ehre und des Charakters" den Hund zurückzunehmen. Auf meine Frage, ob er sie am gleichen Tag noch holen wolle, damit der Hund sich nicht zu sehr von ihm entwöhnt antwortete er mir erst am Donnerstag Morgen (gestern) er würde sich nochmal melden, wenn er wüßte, wann er da sein kann.
    Bis nachmittags kam wieder nichts und dann ganz plötzlich, dass er in 20min. da sei und dass er "keinen Bock auf Palaver" habe.
    Den hatte ich auch nicht, daher habe ich einen kurzen "Rücknahmevertrag" verfasst, zu dessen Unterschrift es aber nicht mehr kam, da der gute Mann mir, nachdem er ohne mich anzugucken, den Hund in sein Auto verfrachtet hatte, schnell einen Umschlag, der eigentlich mein Geld enthalten sollte in die Hand drückte und noch mit geöffneter Fahrertür davon brauste.
    In dem Umschlag waren statt 180€ allerdings nur 5€ und ein Zettelchen, wo "danke" (also auch in Anführungszeichen) stand.
    Ich habe dann in meiner Not beim TSV angerufen, da sagte man mir ich solle mich an die Polizei wenden.
    Nun meine Frage: macht das überhaupt Sinn? Oder geht man da zum Anwalt?
    Ich kann die mündl. Absprache ja nicht beweisen, habe allerdings einen Kaufvertrag mit seiner Unterschrift und den gesamten Schriftverkehr via WhatsApp und SMS...
    Im Kaufvertrag ist nichts bezgl. Rückabwicklung erwähnt. Allerdings schliesst er eine Rückerstattung des Kaufpreises bei Zuwiderhandlung des Schutzvertrags aus.
    Da aber Geld geflossen ist, ist es doch ein normaler Kaufvertrag, oder?


    Ich hätte mir auch gewünscht, dass es mit Hund und Katzen geklappt hätte und natürlich finde ich es auch suboptimal, dass der Hund nun dem ganzen Stress ausgesetzt war und es geht mir auch nicht um das Geld. Den Betrag würde ich locker als Lehrgeld verbuchen.
    Es geht mir ums Prinzip. Wenn er vorab gesagt hätte, er nimmt ihn zurück, aber ohne Rückerstattung des Kaufpeises oder nur teilweise Rückerstattung hätte ich mich sofort drauf eingelassen, aber diese ganze Art und Weise k*otzt mich an.
    Ich habe mich dem Typen gegenüber immer korrekt und freundlich verhalten, auch nachdem er mich via WhatsApp durchbeleidigt hat.
    Eigentlich will ich keinen Stress, aber irgendwie fühle ich mich auch nicht wohl damit, dass jetzt auf mir sitzen zu lassen.
    Was würdet Ihr machen?

  • Deine Frage wäre in einem Rechtsforum wohl besser aufgehoben als in einem Hundeforum. Hier geht es um Hunde und der Hund tut mir nur leid. Wie geht es jetzt mit ihm weiter? Wie oft wird er dieses Spielchen noch mitmachen müssen.

  • Als Lehrgeld abbuchen.
    Das kommt davon, wenn man bei E-Bay sich mal eben so einen Hund kauft.
    Sry, hab ich überhaupt kein Verständnis für.
    Das ist ein Tier, und keine x-beliebige Ware.

  • Selbst Schuld würde ich mal sagen.


    Du hast, wenn deine Schilderung vollständig ist, weder einen Zeugen für die "Rückgabevereinbarung" noch für die 5€ im Umschlag. Du kannst den rechtlichen Weg (zivilrechtlich) gehen um die 175€ Zurück zu holen. Bringen wird dir das ohne Ärger und graue Haare wohl nichts.


    Ansonsten bleibt dir nur daraus zu lernen und das nächste Mal eine seriöse Quelle für das neue Familienmitglied zu wählen. Ist dann aber wohl nicht mehr so billig.

  • Was würdet Ihr machen?

    Ich würde den verlorenen 175€ nicht noch unverhältnismäßig hohe Anwaltskosten hinterer schmeißen und die Vorweihnachtszeit dazu nutzen, um mal ganz selbstkritisch zu hinterfragen, ob das Ganze nicht vermeidbar gewesen wäre und wer den tatsächlichen Schaden dieser ganzen Aktion davongetragen hat.

  • Bei Tieren besteht keinerlei Recht auf Umtausch oder Rücknahme...erst recht nicht bei einem Privatkauf...
    Das sind Lebewesen und nichts was man mal eben so schnell mitnehmen sollte.
    Ein paar Tierschutzvereine bieten Probewochenenden an um zu schauen ob es im neuen zu Hause passt..die nehmen den Hund auch meist jederzeit wieder zurück..aber das Geld gibts trotzdem nicht.


    Weder Verkäufer noch der Hund können etwas für die wenig durchdachte Aktion und dass deine Katze den Hund nicht auf Anhieb toll findet.


    Also als Lehrgeld verbuchen und nächstes mal erst denken dann handeln. Klingt hart, aber alles andere wäre sinnlos

  • Vielen Dank für Eure Antworten!
    Mir tut das für den Hund auch unendlich leid. Natürlich kann der absolut nichts dafür.
    Der Mann wollte den Hund auch nur abgeben, weil er es sich mit einem Zweithund "anders vorgestellt" hatte.
    Also alles in allem eine echt blöde Situation für den Hund.


    Für mich kommt kein Hund mehr in Frage wegen den Katzen, aber den Hinweis mit den Probewochen, die Tierheime anbieten, finde ich gut. Das war mir leider nicht bekannt, sonst hätte ich den Weg gewählt.

  • EDIT: Hat sich erledigt. Ich denke, wir alle wünschen dem Hund jetzt zu Weihnachten ein wunderbares Zuhause. Dir und deinen Katzen alles Gute!


    Ja, armer Hund.


    Zumindest von einem Berliner Tierheim weiß ich, dass sie "Probetage" anbieten bzw. wohl auch teilweise verlangen. Vielleicht tun andere Tierheime das auch und das wären auch wesentlich seriösere Anlaufstellen, bei denen du in der Abwicklung sicherer wärst und außerdem auch wenigstens eine Partei auf die Interessen des betreffenden Hundes achtet.

  • Wenn der Hund nur von Dienstag bis Donnerstag bei dir war musst du dem Hund gegenüber kein schlechtes Gewissen haben.
    Der weiß ja nicht, ob das nun ein Abenteuerkurzurlaub oder Urlaubsbetreuung war, oder ob er nun verkauft und "abgeschoben" wurde.


    Mir tut der Hund nur wegen seinem Besitzer leid, dem scheint es ja egal zu sein was mit dem Hund passiert solange er ihn los bekommt.



    Ob sich das Theater mit einer Anzeige und einem Anwalt lohnt musst du für dich selbst entscheiden. Die 175€ sind den Ärger wahrscheinlich nicht wert, aber ein derartig freches und betrügerisches Verhalten des Hundebesitzers sollte andererseits auch nicht ungestraft bleiben.


    Wenn es dir den zeitlichen und mentalen Ärger nicht wert ist, würde ich die Sache auf sich beruhen lassen.


    Wobei ich mir gut vorstellen kann, dass ein böse formulierter Brief von einem Anwalt ihn auch ohne Anzeige und Prozess dazu bewegen könnte dir das Geld zurückzuzahlen. Ich gehe mal davon aus, dass sich das dann trotz Anwaltskosten evtl lohnen könnte. Zu einem gerichtlichen Prozess wird es ja wahrscheinlich ohnehin nicht kommen.


    Evtl kannst du auch mal bei der Polizei vorbei schauen, denen die Lage schildern und sie fragen ob sich in diesem Fall eine Anzeige lohnen würde oder ob die im Bezug auf zukünftige Anwaltskosten eher unklug wäre.

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