Mangelnde soziale Kompetenz

  • Wenn ein Hund den anderen Hund zur Kontaktaufnahme anpirscht, sich duckt, dabei fixiert, dann wirkt
    das in den meisten Fällen auf den anderen Hund sehr bedrohlich.


    Wie kann man einem Hund eine höfliche Weise beibringen, sich Hunden zu nähern?


    Ich möchte diesen Thread nutzen zum Gedankenaustausch :)

  • Ich kenne dieses Verhalten nur von Border Collies oder Aussis. Bei anderen Hunden habe ich das noch nicht gesehen wenn wir ihnen begegnet sind. Ich denke, das ist auch rassetypisches Verhalten. Bei anderen Rassen kann ich mir Unsicherheit vorstellen.

  • Auch viele Jagdhunde neigen dazu das zu machen, weil es Teil des Jagdverhaltens ist. (Denke deshalb auch bei den Hütehunden, aber da kenne ich mich nicht gut aus)


    Unsere Hündin hat es als sie jünger war oft gemacht, allerdings fixiert sie dabei nicht dauerhaft, guckt manchmal auch zur Seite und beschwichtigt und steht dann immer auf, um den anderen Hund normal (langsames Herangehen, aber normal, also nicht stocksteif und angespannt) zu begrüßen. Also alte Hunde respektvoll vorsichtig, junge bekloppt usw.


    Ein Pöbler ist sie nicht und war sie auch nie, ich denke bei ihr war es Unsicherheit gemischt mit ihren Jagdhundveranlagungen.


    Jetzt wo sie erwachsen wird zeigt sie das Verhalten nur noch sehr selten und macht gleich alles entspannt im Stehen/Bogen gehen usw.


    Ich habe das Verhalten gestern bei einem Rhodesian Ridgeback und heute bei einer Pudelin und einem Labradormix gesehen. Unser Ben (SH Mix) macht das garnicht, scheint nicht zu seinem Repertoire zu gehören.


    Edit: Ach ja: und ich würde das Verhalten nicht pauschal als mangelnde soziale Kompetenz bezeichnen. Ich hatte früher nie Hunde, die das gemacht haben, aber bin mir recht sicher, dass es bei einem Jagdhund wie Cleo einfach naheliegender ist. Natürlich gibt es starrendes, fixierendes Liegen mit anschließendem Stürzen auf den anderen Hund. Das finde ich auch nicht ok und würde es unterbinden, beziehungsweise daran arbeiten.

  • Meine Hündin geht genauso vor, auch bei Hunden die sie kennt.
    Sie ist allgemein eher unhöflich, distanzlos und neigt zum mobben. Ich vermute das es bei ihr aus Unsicherheit heraus entstanden ist, da sie als Welpe sehr unangenehme Erfahrungen mit anderen Hunden machen musste.


    Ganz raus habe ich dieses Verhalten nicht bekommen, aber zumindest habe ich es schon mal geschafft, das sie ihren Blick zu mir richtet anstatt den anderen Hund zu fixieren, wenn wir an welchen vorbeigehen.


    Würde mich aber auch interessieren wie man das Verhalten eventuell ganz raus bekommt, also auch das ducken und anpirschen im Freilauf.

  • Meiner (jetzt 12 Monate) liegt auch am liebsten bei Hundebegegnungen, macht er schon seit ich ihn habe.


    Am Anfang war ich auch stark irritiert, habe mich damit getröstet, dass er zumindest nicht lospreschen will.


    Mittlerweile glaube ich, dass es einfach seine Art der Kommunikation ist - andere Hunde (Rüde, Hündin, alt, jung...) reagieren auch nicht irritiert.
    Ist der Kontakt dann einmal hergestellt, ist er eher defensiv und "höflich".

  • Ich kenne dieses Verhalten nur von Border Collies oder Aussis. Bei anderen Hunden habe ich das noch nicht gesehen wenn wir ihnen begegnet sind. Ich denke, das ist auch rassetypisches Verhalten. Bei anderen Rassen kann ich mir Unsicherheit vorstellen.

    Emil, ja nun auch Hüti, macht das auch. Wenn er das Gegenüber nicht einschätzen kann, würde ich sagen. Meist trabt er eher locker und freundlich auf, sich ebenfalls freundlich, oder uninteressiert nähernde Hunde zu. Wenn der kommende Hund sich allerdings lauernd hinlegt, oder stehen bleibt und ihn anstarrt, dann kriegt er diesen Schleichgang. Mir ist aufgefallen, wenn ich ihm Sicherheit gebe, "Emil alles gut, mach laaangsam", dann löst er sich aus der Haltung, guckt kurz zu mir und läuft dann einen Bogen um den sonderbaren Artgenossen.
    Tritt bei ihm wie gesagt nur auf, wenn er fürchtet vom Gegenüber unfreundlich empfangen zu werden.

  • Pepper macht das teilweiße auch. Er würde dann ab einem bestimmten Abstand zum anderen Hund auf diesen losbrettern.


    Bei fremden Hunden leine ich ihn an, da gibt's das Problem nicht.


    Wenn uns bekannte Hunde ohne Leine entgegen kommen, fordere ich Blickkontakt von Pepper damit er sich nicht anpirschen kann. Falls er sich schon in Lauerstellung befindet, greife ich notfalls auch ins Geschirr und gebe ihm zu verstehen dass ich sein Verhalten kacke finde...

  • Meine hat das auch gemacht, sie ist ein Ridgeback-Mali-Mix. Anfangs bei jedem Hund (aus Unsicherheit) als sie älter wurde nur noch bei bekannten Hunden (Spielaufforderung). Nach Ducken und Fixieren folgte dann drauflosstürmen und toben...also wurde das Signal "schau" und "weiter" eingeführt, d.h. das Hinlegen habe ich nicht mehr toleriert, es wurde weiter gegangen oder, nach Absprache mit dem anderen HH, zum Spiel frei gegeben.


    Wichtig war für mich, ihr beizubringen, dass nicht gezerrt und gestürmt wird und das ich entscheide, ob und wann gespielt wird, ob wir weitergehen oder stehen bleiben. Oft bin ich Wege mit großräumiger Ausweichmöglichkeit gegangen, damit wir einen großen Bogen laufen konnten, dabei wurde das "schau" geübt. Je nach Fortschritt wurde der Abstand immer weiter verringert.


    Mittlerweile kann sie bei Hundesichtung entspannen und widmet sich lieber einer interessanten Schnüffelstelle. Das Weitergehen im Bogen an sich ging relativ schnell, entspanntes Weitergehen hat aber einige Zeit gedauert.

  • Meine Goldie/Hovawart Hündin macht das auch.
    Erst grad wieder als eine andere Hündin in den Hundepark gekommen ist. :pfeif:


    Jura ist bei Hundebegegnungen auch oft eher unsicher und legt sich eigentlich immer hin oder setzt sich zumindest. Von selber geht sie selten auf andere Hunde zu (im Moment fällt mir nur 1 Hund ein bei dem sie freudig und ohne zu zögern hinrennt )


    Bei Hunden die sie kennt und mit denen sie spielt (2/3 aller Hunde die wir treffen werden nach einer kurzen Begrüßung grundsätzlich ignoriert. :roll: ), liegt sie lauernd da. Also Kopf fast auf dem Boden, wie manche Hütis bei der arbeit.. :tropf:
    Bei Hunden die sie noch nicht kennt liegt sie da und fährt ihren Giraffenhals aus um die Lage doch ein bissl abzuchecken! :p


    Jura ist ja noch jung (noch keine 9 Monate), drum denk ich mal das sich das noch ändern wird wenn sie älter wird.


    Nur nervt es schon wenn der andere Hund etwas unsicher ist und sich dann nicht wirklich zu Jura traut. Die wartet bei bekannten Hunden nämlich einfach nur auf den richtigen Moment, um aufzuspringen und mal ein paar Runden zu laufen... :roll:

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