Hund auf den Arm nehmen bei Hundebegegnungen?

  • Den Titel habe ich mal so gewählt, dass das Thema möglichst eingegrenzt bleibt, denn es gibt so viele andere Situationen, in denen ich meinen Hund auf den Arm nehme... aber darum soll es gar nicht gehen, denn:


    Ich nehme meine auch bei Hundebegegnungen auf den Arm.


    Ich persönlich achte nur darauf, dass ich meinen Hund damit nicht überrumple, dass ich es nicht vor der Nase eines Fremdhundes mache, weil die Bewegung für viele Hunde spannend und einladend ist, dass ihre Beine nicht runterbaumeln, sodass sie sich hilflos ausgeliefert fühlt, und dass ich mich dann wegdrehe und entferne.
    Sachen wie: "Der Hund darf dann nicht vom Arm runterpöbeln," oder "man darf das nicht mit Gutschigutschi machen oder den Hund bestärken" etc. sind für mich persönlich überholte Hundewiesenweisheiten ohne Logik. Es hält sich aber anscheinend hartnäckig, dass man mindestens solche ausgedachten Regeln einhalten muss, wenn man schon so dreist ist, seinen Hund auf den Arm zu nehmen.


    Welche sinnvollen Regeln würdet ihr beachten beim Hochnehmen? Ist an euch schon mal ein Hund hochgesprungen (an mir nicht)?
    Habt ihr Fotos davon, wie ihr euren Hund tragt? Kann er vielleicht sogar selbst auf dem Arm springen oder anzeigen, wenn er hoch möchte?


    In einem alten Thread zum Thema habe ich von @occura noch folgendes Zitat entdeckt, dass ich großartig finde, und hier noch mal reinkopieren möchte:


    Tierschutzmäßig kommt man offensichtlich wenn man seinen Kleinhund auf den Arm nimmt, gleich nach den Leuten die Giftköder verteilen.

  • Meine Hunde sind ja ein bisschen zu groß, um sie auf den Arm zu nehmen.


    Nur einmal hatte ich so eine Situation mit einem Welpen:


    Ich ging mit dem durch einen Park. Ich sah in ca. 100m Entfernung einen Aussie und einen BC, die miteinander "spielten" (Aussie jagte BC, der beschwichtigte und floh immer wieder). Als ich gerade einen anderen Weg einschlagen wollten, sahen die beiden meinen Zwerg und schossen die ganzen 100m auf uns zu, begleitet von den entzückten Rufen der Halterinnen "Prima, da ist ja noch ein Spielkamerad!!".


    Da habe ich den Welpen hochgerissen und im Arm behalten, so dass die beiden andren ihn nicht über den Haufen rennen konnten. Mit dem Welpen auf dem Arm habe ich die zwei dann mit einem deutlichen "Kschsch! Verschwindet!!!" (incl. deutlichen Ausfallschritt auf sie zu) verjagt und bin den anderen Weg rein.


    Um meine Hunde vor der Blödheit anderer HH zu schützen, finde ich ein in den Arm nehmen absolut nicht verkehrt.

  • Ich warte immer drauf ob das Gegenüber sich vllt doch entschließt, anzuleinen. Wenn nicht, nehm ich die Kleine(n) rechtzeitig hoch. Wenn der Rüpel dennoch auf uns zu kommt, reichen oft böse Blicke oder ein entschiedenes "Hau ab!" Hochgesprungen ist an mir noch keiner.

  • Kann er vielleicht sogar selbst auf dem Arm springen

    Oh nein, ich kann es nicht mehr editieren. Ich meinte natürlich auf den Arm. Keinen Hund, der oben dann noch rumhüpft. :ugly:

  • Ich nehme meinen Chi nur noch hoch, wenn ich keine Zeit oder keinen Platz mehr zum Blocken habe.


    Er liegt dann komplett auf meinem linken Unterarm und mein rechter Arm stützt und schützt seine Seite.


    Ich drehe mich (meinen Hund) aus dem Blickfeld des anderen Hundes weg.


    Tänzelt und springt der andere Hund um mich rum, dann gehe ich auf den Hund los und werde sauer.


    Da die grossen mir den kleinen eh vom Arm puhlen könnten, habe ich ja nichts zu verlieren.

  • Ich nehme Tamy nur hoch, wenn ein unangeleinter Hund (egal ob groß oder klein) auf uns zugeschossen kommt, denn das mag sie überhaupt nicht. Wenn sich der Hund vorsichtig nähert, bleibt sie unten.
    Ich fasse mit der linken Hand unter ihren Brustkorb, hebe sie hoch und habe sie dann seitlich an meinem Körper mit ihrem Hinterteil an meiner Hüfte. So trage ich sie auch zuhause die Treppen rauf und runter, das ist sie daher gewöhnt.


    Ein Selfie von gerade eben (Tamy guckt wieder in den Fernseher)

  • Als ich Pika bekam, war ich mir eines 100%ig sicher: sie sollte nicht die selben schlechten Erfahrungen wie Taxi machen und da ich es oft sehr hektisch finde, wenn man den Welpen/junghund hinter sich bugsiert, um den fremdhund zu blocken, habe ich sie bei unangeleinten Fremdhunden immer auf den Arm genommen. Ganz entspannt und ruhig. Sie lernte über die Zeit, dass auf meinem Arm der sicherste Ort auf Erden ist. Als sie eine Phase hatte, wo sie manchmal unsicher war, stellte sie ihre Vorderläufe an mir hoch und signalisierte, dass sie auf den Arm will.
    Trotz ihrer 19kg hab ich ihr beigebracht auf meinem Arm zu springen, das geht schneller. Noch heute ist der Arm für sie der sicherste Ort, aber sie ist souverän genug geworden und braucht ihn nicht mehr. Mit fremden Hunden hat sie überhaupt keine Probleme (das wird einem ja gern prophezeit).

  • Normalerweise sind meine Hunde groß und 'präsent' genug, um mit den meisten spontanen Hundekontakten kein Problem zu haben, selbst wenn es sich bei dem fremden, herankommenden Hund um eine 'freundliche' Dampfwalze handeln sollte. Seit mein Monster (Rüde, 12 Jahre alt) allerdings älter wird und ab und zu Tage hat, an denen seine Hinterbeine wackelig sind, nehme ich ihn in solchen Situationen auch gelegentlich auf den Arm – trotz seiner knapp 25kg.


    Welche sinnvollen Regeln würdet ihr beachten beim Hochnehmen? Ist an euch schon mal ein Hund hochgesprungen (an mir nicht)?

    Die Regeln, die du oben schon aufzählst, halte ich auch so ungefähr ein – kein ruckartiges Hochreißen des Hundes, sich selbst einen festen Stand verschaffen, keine 'spannenden' Bewegungen oder baumelnden Hundebeine, die den anderen Hund noch extra animieren könnten.


    Hochgesprungen ist an mir noch kein Hund, ich werde da allerdings auch immer richtig, richtig deutlich mit dem anderen HH und sage dem klipp und klar, dass a) mein Hund alt und krank ist und er seinen bitteschön flott unter Kontrolle bekommen soll; und b) dass er sich auf 'ne Menge unschöne Konsequenzen einstellen kann, falls sein Hund an mir hochspringt. Bislang haben da alle die Beine in die Hand genommen und ihren Ausreißer eingesammelt.


    Insofern: ja, ich nehme meinen Hund als eins von vielen Mitteln zum stressfreien Umgang mit anderen Hunden auf den Arm. Nicht ständig, aber ab und zu – und ich hab' damit bisher nur gute Erfahrungen gemacht und meinem Hund so sinnloses Überrannt-werden erspart.

  • Ich habe Rex bei Hundebegegnungen bisher eher selten hochgenommen, weil ich zuerst mal immer eher versuche, zu blocken, den anderen Hund auf Distanz zu halten oder großzügig ausweiche. Allerdings ist Rex auchden meisten Artgenossen gegenüber nicht unsicher (nur eine Handvoll Rassen findet er gruselig, z.B. Englische Bulldoggen und Afghanen), sondern recht souverän und selbstbewusst. Deshalb lasse ich ihn, sofern es eine Alternative zum Hochheben gibt, auch am Boden.


    Konkret erinnere ich mich an drei Situationen, in denen ich hochgehoben habe. Einmal bei einem sehr ungestümen jungen Rottweiler, mit dessen Verhalten Rex total überfordert war. Der hat dann leider auch versucht, an mir hochzuhüpfen und nach Rexos Beinen "geschnappt", aber das Frauchen hat ihn dann gleich am HB festgehalten und ich konnte mich aus der Situation entfernen. Hatte Rex damals aber auch noch nicht lange und trat sicher weniger souerän auf als jetzt.


    Dann ging mal ein junger Chi-Rüde auf Rex los, der nicht so mit anderen Rüden kann. Da habe ich mir Rex auch geschnappt und hochgenommen, bevor was passieren konnte. Der Chi hat dann ein winziges Loch in meine Hose gemacht, naja, egal^^


    Und die dritte Situation war heute, Rex und ich verließen gerade eine große, uneingezäunte Hundezone, da kam ein mittelgroßer Mix auf uns zu, geduckte Haltung, fixiert und dann begann er, auf eine sehr unfreundliche Art uns anzubellen und näherte sich auch. Da weit und breit kein Besi zu sehen war und ich den Hund nicht einschätzen konnte, wurde Rex von mir hochgehoben und ich bin dann weggegangen.


    Rex zeigt mir nicht direkt, dass er auf den Arm möchte. Aber in Situationen, in denen er sich unwohl fühlt, springt er an mir hoch, das ist sein Zeichen für: "Frauchen, das ist mir jetzt nicht ganz geheuer, hilf mir bitte!"

  • Janosch kann auf den Arm springen, würde das aber nicht tun in den Situationen in denen ich ihn gerne auf dem Arm hätte.


    Ich nehm in nicht hoch, weil er Angst hat oder ich Angst um ihn habe, sondern meist nur, wenn er das pöbeln anfängt und die Situation gerade super blöd ist. Zum Beispiel Engstelle an der man nicht ausweichen kann und bei der ich schon 5m vorher weiß, dass Janosch da pöbeln wird.
    Ich "reiße" ihn auch hoch, wenn er gleich anfängt auf einen anderen Hund loszugehen, also schon vor ihm steht und droht. Da ist er im Freilauf, ansonsten eher an der Leine.


    Ich trag ihn ungefähr so, aber immer nur für kurze Strecken 619-01167410em.jpg
    Den anderen Arm brauch ich für Leo.


    An mir sind schon einige Hunde hochgesprungen. Da dreh ich mich halt weg und warte bis der Besitzer seinen Hund einsammelt.

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