Erster eigener Hund // Viele Fragen // Schwierige Lebenssituation // Überhaupt möglich ???

  • Hallo,


    zunächst mal verstehe ich deinen Hundewunsch sehr gut. Allerdings sind Hunde auch nicht die "ewig dankbaren, bedingungslos treuen Kreaturen" als die sie gerne mal dargestellt werden. Ein Hund kann einem durchaus auch mal den letzten Nerv rauben und das Konzept "Dankbarkeit" versteht ein Hund nicht ;) Und ja, halte dir am besten auch noch die langjährige Verantwortung vors Auge. Da sollte ein Hund schon angeschafft werden, weil man einen Hund will, nicht als eine Art Partnerersatz.


    Deine Arbeitszeit finde ich persönlich allerdings nicht so wahnsinnig hinderlich. Schließlich muss ein Hund auch versorgt werden und das geht heutzutage eben meist nur mit Vollzeitjob. Ich empfehle dir eine zuverlässige Betreuung für die Arbeitszeit, wobei ich finde, es reicht ein "Gassigeher", der den Hund mittags ca. 1 Stunde lang ausführt. Eine Hundetagesstätte kann aber auch eine gute Alternative sein, da kannst du den Hund während der Arbeitszeit ganztags unterbringen. Allerdings muss dir natürlich bewusst sein, dass du dann eben von der Arbeit heimkommst und nicht einfach die Füße hochlegen kannst, sondern einen Hund hast, der beschäftigt und bewegt werden möchte.


    Für einen Welpen wäre eine Vollzeitbetreuung in den ersten Wochen unerlässlich. Ich persönlich finde ja, dass in deiner Situation ein souveräner erwachsener Hund besser passt. Schäferhunde und Labrador Retriever bzw. deren Mixe findet man doch recht häufig in den Tierheimen. Wenn du dich dort vorstellst und einen guten Betreuungsplan für deine Arbeitszeit vorzeigen kannst, könnte ich mir schon vorstellen, dass du einen Tierheimhund bekommst.


    Guck doch auch mal in den Thread "Vollzeit-Arbeit mit Hund" hier im Forum =)

  • Für die Arbeitszeit findet sich sicher eine Lösung, wenn man dazu gewillt ist. Das sehe ich auch nicht als Hindernis an. Jeder muss arbeiten und wenn niemand, der Vollzieht arbeiten geht, einen Hund hätte, gäbe es verdammt wenig Hunde ;). Es gibt doch Alternativen. Hundesitter, Gassi Service, HuTa...Man muss nur wollen.


    Allerdings finde ich die Idee schwierig, sich einen Hund als Partnerersatz anzuschaffen. Hundehaltung ist kein Ersatz für menschliche Bindungen. Solche Anforderungen an Tiere zu stellen ist mMn unfair.

  • Ein Hund sollte als "Hund" gehalten werden und nicht als Partnerersatz. Sonst sind Enttäuschungen vorprogrammiert.

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    Es ist absolut zweifelsfrei, dass wir unsere Hunde alle aus egoistischen Motiven halten ABER es gibt einfach Rollen, die Hunde NICHT einnehmen können. Sie sind schlichtweg damit überfordert oder pfeifen darauf sich der ihnen zugedachten Rolle anzupassen. Dazu gehört meines Erachtens in erster Linie der Ersatz eines Partners oder eines Kindes.


    Was ein Hund auf alle Fälle leisten kann, und das hast du auch angesprochen, ist ein Freizeitpartner. Wenn du eh schon sportlich bist, gibt es sicher einen Hund, der gerne mit dir 15km Joggen geht oder auch mal ein paar Kilometer am Rad oder ein paar 100m Schwimmen. Da sollte man halt bei der Rassewahl genau hinschauen. Ich habe hier einen sehr bewegungsfreudigen Labrador. Der würde dieses Programm sicher (nach etwas zusätzlichem Training) gerne mitmachen. =)


    Dass der Hund täglich acht Stunden alleine sein soll, fände ich für mich persönlich zu lang. Nicht, weil es dem Hund groß was ausmacht, ob er nun 6 Stunden oder 8 Stunden alleine bleibt, sondern weil ich schlicht und ergreifend ein schlechtes Gewissen hätte. Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass ein erwachsener Hund, der das Alleinebleiben gelernt hat, kein Problem damit hat, acht Stunden alleine zu bleiben. Vorausgesetzt, es bleibt wirklich bei den acht Stunden und er wird davor UND danach entsprechend bewegt.


    Mir wäre diese Zeitspanne wie gesagt trotzdem zu lang und zudem fände ich es organisatorisch schwierig, es wirklich immer hinzubekommen, dass zu den acht Stunden nicht noch eine dreiviertel Stunde Einkauf, etc. dazu kommt.


    Was die andere Sache betrifft: Du bist erst 23! Du wirst in deinem Leben immer wieder Enttäuschungen erleben bezüglich Freunden und Partnerschaften. Das ist normal. ABER: Die richtigen, wahren Freunde werden dir bleiben! Und irgendwann wirst du auch eine Partnerin finden, mit der du alt werden kannst. Wichtig ist es, irgendwann zu erkennen, dass das eigene Glück weder von materiellen Dingen noch von irgendwelchen Menschen in deinem Umfeld abhängt sondern allein von dir. DU musst mit DEINER Lebensführung glücklich sein und dieses Glück nicht aus "externen Quellen" speisen!

  • Ein Tier bedankt sich nicht.


    Das, was du einem Hund jetzt zur Zeit bieten kannst ist keine ideale Haltung.


    Es könnte nur funktionieren, wenn du den Hund mit auf die Arbeit nehmen könntest, dazu würde ich einen kleineren Hund sehen.
    Ausnahmsweise auch mal in die Terrier-Richtung.


    Foxterrier Glatthaar.
    Aber gut an die Katze gewöhnen!


    Und bitte vergiss, dass mit dem DANK!
    Hunde leben im Hier und Jetzt und haben einfach ein gutes Leben verdient.
    Und für ein gutes Leben bedankt sich kein Tier!


    Vor der geplanten Hundeanschaffung musst du noch mehr vorbereiten.
    Das mit den 8 Stunden alleine sein, verstehe ich nicht, wenn du so einen langen Arbeitsweg hast.
    Oder ist der Hund dann in deinem alten Kinderzimmer bei deinen Eltern?

  • Ach ja was mir noch einfiel. Wenn sich deine Mitbewohner um den Hund kümmern kann es sein das er sich an diese bindet. Dann ist nichts mit bedingungslose Liebe zu dir. ;)

  • Der Grund weshalb ich mir so einen Gefährten zulegen will ist folgender,
    da ich in meinem Leben bis jetzt nur Enttäuschungen in Sachen Beziehungen erfahren habe möchte ich endlich jemanden der einem auch mal Liebe zurück gibt und sich dafür Bedankt wie viel Kraft und Zeit man in ihn investiert. Da finde ich einen Hund genau richtig :) Außerdem würde er mir mit meiner schwierigen Situation, von der ich euch noch Berichten werde, sehr helfen vor allem psychisch.

    Frage vor ab - welche schwierige Situation meist du? Job? Was laugt dich psychisch aus?


    Mit 23 Jahre von "nur Enttäuschungen" zu reden ist definitiv verfrüht... den Rest zu deiner Einstellung lasse ich erstmal unkommentiert, ist einfach eine jugendliche und unreife Sichtweise... aber für dein Alter völlig legitim.


    Der Hund... ebenso wie deine Partnerin (ggf. auch Partner) sollen eine Bereicherung für dich sein... und keine "Lebenskrücke" oder ein Projektionsfläche für Wünsche und Sehnsüchte etc.... und schon gar nicht eine Investmentbank, in die du erst einzahlst und dann Rendite erwartest.... daher hinterfrage einfach mal deine Beweggründe... für mich ist schon sehr legitim... "ich will einfach einen Hund".


    Mit 8 St. ist es schon happig... es kann klappen ... aber eher nicht, d.h. der Hund braucht Betreuung.

  • Ich finde das es nicht der richtige Zeitpunkt ist, einen Hund zu holen.
    8 Std alleine ist to mouch, und v on den letzten 16 Std. wirst du ja auch sicher mal schlafen ;) Dein Wunsch nach einem hündischen Kumpel ist verständlich, aber als Ersatz für gescheiterte Beziehungen ein no go. Vor allem bei einem Schäferhund der hohen Schutztrieb hat, sollte die Bindung und Beziehung schon sehr gut harmonieren. Zuviel Liebe geht bei solchen Hunden oft nach hinten los. Dann hättest du ein Problem. Nicht falsch verstehen, aber gerade solche Rassen brauchen klare Grenzen.


    Eine andere Lösung wäre, wenn deine Eltern den Hund betreuen und erziehen könnten. Dann hättest du einen Kumpel wenn du nach Hause kämst, und der Hund wäre betreut und erzogen :???:


    Ansonsten wirklich ne kleinere Rasse welchen du dann evtl mit zur Arbeit nehmen kannst?!

  • 8 Stunden finde ich happig. Ohne Betreuung würde ich mir unter den Voraussetzungen keinen Hund holen.


    Meine Hündin möchte tagsüber im Schnitt nach 6 Stunden nach dem letzten Spaziergang und Fressen wieder raus, weil sie dann muss. Manchmal auch erst nach 7 Stunden. Bei 8 h zzgl. Anfahrtsweg müsste sie dann aber jeden Tag gute 1-2 Stunden anhalten. Wie ginge es dir selbst dabei, wenn du dringend auf Toilette müsstest, aber nicht darfst? Auf Dauer ist das einfach nicht gesund und für den Hund - aus meiner Sicht - eine Quälerei.


    Nun verstoffwechseln Hunde unterschiedlich schnell und es mag den ein oder anderen geben, der wirklich erst nach 8 Stunden muss. Darauf verlassen kann man sich bei der Anschaffung aber eben nicht. Mal ganz abgesehen davon, dass auch das alleine sein an sich für den Hund ein Problem darstellen kann. Meine Hündin hat, mit wirklich viel Training, gelernt, gute fünf Stunden allein zu sein. Mehr würde ich ihr aber nur in Ausnahmefällen zumuten wollen, da sie in der Zeit nicht einfach ihr Ding macht oder in Tiefschlaf fällt, sondern immer mit einem Auge und Ohr bei der Tür ist und wartet, dass ich zurück komme. 100 % entspannt ist sie nur, wenn ich da bin. Auch hier ist es wieder stark typ- und charakterabhängig, ob der Hund sowas gut mitmacht oder nicht.


    Darum würde ich dir in deiner Situation nur dann zu einem Hund raten, wenn du eine zuverlässige Betreuung organisieren und finanzieren kannst.

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