Ein zweiter Hund - einige Überlegungen

  • Hallo!


    Wir haben eine inzwischen gut zweijährige Lagotto-Romagnolo Hündin. Im Hinterkopf ist schon länger der Gedanke an einen zweiten Hund - vor allem bei mir. Nun möchte ich nichts überstürzen und bin für mich zu dem Schluss gekommen, dass ich mich meiner Hündin bzw. ihrer Erziehung doch noch ein bis zwei Jahre ausschließlich widmen möchte. Ich halte es für sinnvoller, einen Welpen zu einer dann schon (hoffentlich) souveränen Hündin dazu zu holen. Aber trotzdem habe ich mir schon einige Gedanken gemacht. Zum Beispiel, was die Rasse des zweiten Hundes betrifft. Ich wollte schon immer einmal noch einen etwas größeren Hund haben. Er sollte charakterlich zum bereits vorhandenen Hund passen und nach Möglichkeit, genau wie der Lagotto, kaum oder gar nicht haaren, da mein Mann Allergiker ist. In Frage kämen da z. B. der eher seltene Barbet oder auch ein Großpudel.


    Welche Erfahrungen habt ihr als Besitzer von zwei Hunden gemacht? Welcher Altersunterschied ist optimal? Nimmt man zu einer (kastrierten) Hündin besser einen Rüden oder eine weitere Hündin? Sind zwei Hunde wirklich doppelt so viel Arbeit? Oder auch doppelt so viel Freude?


    Zu meiner Lagotto-Hündin kann ich sagen, dass sie sehr lebhaft und agil ist. Sie verfügt über einen guten Grundgehorsam, schießt aber mit ihren zwei Jahren schon gerne noch mal über ihr Ziel hinaus. Aber wir arbeiten daran.


    Also, mich würden eure Erfahrungen interessieren. Vielleicht habt ihr ja auch noch Ideen zu einer passenden Hunderasse. Schließlich macht die Planungsphase ja auch Spaß! Ich freue mich über eure Tipps!


    LG


    Trüffelnase

  • Welche Erfahrungen habt ihr als Besitzer von zwei Hunden gemacht? Welcher Altersunterschied ist optimal? Nimmt man zu einer (kastrierten) Hündin besser einen Rüden oder eine weitere Hündin? Sind zwei Hunde wirklich doppelt so viel Arbeit? Oder auch doppelt so viel Freude?

    Welcher Altersunterschied optimal ist, kann ich dir gar nicht sagen. Mein Erst und beide Zweithunde waren jeweils 4 Jahre auseinander. :ka:
    Was man zu einer (kastrierten) Hündin dazu nimmt, kommt drauf an was man sich selbst zumuten möchte und mit welchem Geschlecht die Hündin sich versteht. Man kann ganz grob sagen, dass Hündin und Rüde immer gehen. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
    Zwei Hunde sind mehr oder weniger doppelte Arbeit. Hängt damit zusammen, was mit den Hunden so macht. Ob sie unterschiedliche Auslastungen brauchen etc. Meine Beiden sind komplett Unterschiede. Der eine hat einen starken Will to Please, sie hingegen hat zwar einen Willen, aber sicher keinen to Please. :D Sie jagt, er nicht. Er apportiert für sein Leben gern, sie nicht. Sie wird für ihr Leben gern geknuddelt, er mag nicht festgehalten werden. Es sind halt Individuen, mit unterschiedlichen Interessen und Meinungen (auch zu mir und was den Gehorsam angeht). Dadurch fällt es mir zu, beide ihren Interessen entsprechend zufrieden zu stellen. Ist bei meinen nicht allzu schwer.
    Doppelte Freude, auf jeden Fall. Aber auch doppelte Kosten, doppelte Unterbringungsidee wenn es mal Not tut, doppelte Futtermenge (je nach Fütterungsart eben auch doppelte Arbeit). Wenn man mal ganz viel Pech hat auch doppelte Arztkosten etc. Du verstehst.


    Aber wenn man richtig dahinter steht und Spaß mit seinen Hunden hat, dann ist ein Zweithund auch eine echte Bereicherung für den Ersthund.


    Aber man muss sich auch darüber in Klaren sein, dass es schief gehen kann und dann sollte man eine Lösung parat haben, wie man im allerungünstigsten Fall mit zwei verfeindeten Hunden umgehen will. Der Fall tritt sicher sehr, sehr selten ein aber man sollte ein paar Gedankenspiele schon durchspielen.


    Ich hatte vor meiner aktuellen Hündin eine andere (die leider früh starb) und das Verhältnis zwischen Poco und Pauline war ein völlig anderes wie mit Rosie. Beide waren und sind okay, aber ich denke er ist glücklicher mit Rosie als er es mit Pauline geworden wäre.

  • Hallo!


    Wir hatten damals auch zwei Hunde, welche ca.4 Jahre Altersunterschied hatten. Meine Eltern haben beim Zweithund aber geschaut, dass sie eine ähnliche Rasse holen, wie die erste. Westi-Rauhhaardackel-Mischling und ein reiner Westi. Vom Charakter waren sie teilweise ähnlich, was das 'nix hören' und Jagdtrieb betrifft, andererseits aber auch unterschiedlich. Der Zweithund war eher verspielt und anhänglich/kuschelbedürftig, die Erste eher 'lasst mir meine Ruhe'. Letzteres schieben wir teilweise auch auf den Altersunterschied, da sie mit der Zeit immer ruhiger wurde, während er gerade in der Blüte des Lebens *g* war. Trotzdem sind die zwei gut miteinander klar gekommen, auch wenn es ab und zu mal Eifersüchteleien des ersten Hundes gab, da sie bisher ja immer die Nummer 1 war.
    Doppelte arbeit macht das ganze schon, vor allem wie PocoLoco gesagt hat: die Kosten. Futter und Tierarzt sind bei uns so die größten Quellen gewesen. Ansonsten geht man ja sowieso Gassi, da macht es keinen all zu großen Unterschied, ob man jetzt einen oder zwei Hunde dabei hat (Außer dass man sie koordinieren muss). Doppelte Freude machen zwei Hunde dafür aber definitiv!

  • Dazu gibt es schon zahllose Threads und Überlegungen. Einfach mal stöbern.
    Einiges ist auch so individuell, da kann man schlecht was raten. Was passt zum Lagotto: erstmal alles, was du dir zutraust.

  • Danke erst einmal für eure Antworten. Ja, klar ist das sehr individuell. Jeder hat andere Vorstellungen. Finde es aber interessant, von den Erfahrungen anderer zu lesen. Welche Beweggründe sind es, die zur Anschaffung eines zweiten Hundes führen...


    Ich denke auch, dass vier Jahre ein ganz gutes Alter ist, den zweiten Hund ins Haus zu holen. Ich kann mir vorstellen, dass meine Hündin bis dahin noch etwas "fertiger" ist. Gut Ding will ja auch Weile haben. Und wenn wir uns für eine eher seltene Rasse entscheiden, muss man ohnehin frühzeitig nach einem Züchter Ausschau halten.

  • Wir sind neulich einem Barbet begegnet. Ein wunderschöner Hund auf jeden Fall. Im Gespräch mit der Besitzerin hat diese gesagt, dass er ein wirklich toller Hund ist mit einem tollen Charakter, lediglich sein Jagdtrieb und seine Eigenständigkeit machten ihr etwas zu schaffen. Ich weiß natürlich nicht, ob das bei der Rasse generell der Fall ist, ist ja immer auch Erziehungssache und charakterabhängig. Aber weniger Will to Please als ein Pudel würde ich jetzt schonmal vermuten, wobei es für Pudel hier Experten gibt, die Dir bestimmt auch gerne Deine Fragen beantworten, wenn Du explizit welche zur Rasse hast.
    ... Aber etwas größer als eine Lagotto-Hündin wäre ja vielleicht auch ein Lagotto-Rüde:-)? Oder kommt ein zweiter Hund gleicher Rasse für Euch nicht in Frage?

  • Unabhängig von Alter oder Rasse ... Wenn Dein Mann Allergiker ist und mit einem Hund "klar kommt", dann würde ich mir sehr gut überlegen, ob ich dieses Risiko mit einem weiteren Hund eingehen möchte. Mehr Hunde, mehr Haare (auch wenn sie "weniger" haaren), höheres Allergiepotential.


    Mit Katzen kenne ich mich nicht aus, daher weiß ich nicht, ob es vergleichbar ist: Eine Bekannte von mir hat eine Katzenallergie. Mit der Erstkatze hatte sie nur leichte Probleme. Der Ehemann wollte dann unbedingt noch eine Katze dazu und nun braucht die Bekannte regelmäßig Cortison und Spray.

  • @Lisaya


    Zum Glück ist mein Mann nicht explizit gegen Hundehaare allergisch. Wir wollten nur kein Risiko eingehen, indem wir einen kurzhaarigen, stark haarenden Hund anschaffen. Auf unsere Hündin reagiert er absolut nicht. Deshalb wäre für mich dieses Kriterium nicht haarend schon wichtig.


    @Lina&Tommi


    Das mit dem etwas größeren Rüden habe ich mir auch schon überlegt. Ich bin prinzipiell von der Rasse absolut begeistert. Trotzdem bin ich auch neugierig auf andere Hunderassen und fände es spannend, eine weitere kennenzulernen und zu erziehen. Was den Barbet angeht, so habe ich erst eine Hündin "live" gesehen, und zwar von einer Züchterin, die beides züchtet, Lagotto und Barbet. Das war natürlich interessant. Sie meinte, dass ihr Barbet leichter zu erziehen war als die Lagotti. Es ist zwar definitiv noch mehr Jagdhund drin als im Lagotto, aber wohl auch viel Will to please. Allerdings empfinde ich meine Hündin auch als sehr lernwillig und unglaublich auf ihren Führer bezogen. Ich denke, es gibt ganz sicher auch innerhalb der Rasse individuelle Unterschiede im Charakter. Mein Erziehungsstil wäre ja wahrscheinlich der gleiche.


    Ich frage mich, wie das mit dem Jagdtrieb des Pudels ist. Ist der noch genauso vorhanden oder wurde das auch durch Zucht modifiziert? Ich finde Pudel auch nicht schlecht. Aber auch ich bin wohl eine von vielen, die etwas voreingenommen von den "Frisuren" mancher Pudel ist. Klar weiß ich, dass man das machen kann wie man will. Aber beim Lagotto und beim Barbet gibt es von vornherein keine Frisur, die werden einfach geschoren.


    Ich hatte auch schon an einen Airdale Terrier oder einen Soft Coated Wehrten Terrier gedacht. Aber ich weiß auch nicht, ob das mit Lagotto so harmoniert...

  • Also mein Kenntnisstand bzgl. der Jagdambitionen von Großpudeln ist der, dass es sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. M.M.n. berichten mehr Leute, ihr Großpudel habe kaum bzw. einen sehr gut handelbaren Jagdtrieb. Da Pudel als sehr führerbezogen gelten, gibt es glaube ich sehr wenige Exemplare, bei denen es komplett aussetzt, wenn sie etwas Jagbares sehen. Vielleicht mal in der Pubertät, aber nicht so, dass es mit Erziehung nicht in den Griff zu bekommen wäre.
    Aber bei Großpudelfragen rufen wir besser mal @Lockenwolf:-)


    Vielleicht könnt ihr ja mal Halter der in Frage kommenden Rassen ausfindig machen und einfach mal schauen, ob sich direkt Präferenzen ergeben. Vielleicht auch auf Eurer Seite, wenn ihr eine der Rassen live und in Interaktion seht. Für mich sind Pudel immer irgendwie so Allrounder, die ich mir für jede Situation als guten Partner vorstellen kann (will später auch mal so ein bis drei Großpudel haben). Aber ich denke, möglichst viele Hunde der Rassen kennenzulernen (und hier im Forum mit Haltern zu reden), hilft euch am Ehesten, einen geeigneten Zweithund zu finden.

  • Ja, die "Pudelfragen" würde ich gerne mal an die Experten dafür hier weitergeben.


    Den Barbet trifft man ja leider nur sehr selten an. Wie gesagt, habe ich erst einen gesehen. Verwandtschaft mit dem Pudel existiert ja da auch. Auf jeden Fall würde man leichter einen Pudel bekommen, da es wirklich nur sehr, sehr wenige Barbet-Züchter in Deutschland gibt.

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