Warum immer Hunde vom Züchter?

  • Hier genauso. Ist jetzt das dritte Jahr in Folge. Den Vater der Würfe kenne ich, ist der rüde vom reithof. Und der deckt hier alles was läufig und vier Beine hat. Der rüde sieht übrigens wie ein Berner sennenhund aus, humpelt stark und ist keine fünf Jahre alt. Die Welpen werden sicher super gesund. :verzweifelt:
    Aber bis jetzt wurden die immer als super liebe familienhunde losgeschlagen. Wobei einige aus den ersten Würfen wegen schwerer HD/ED schon eingeschläfert wurden. (Jedenfalls laut unserer tierärztin). Da bekommt man echt die Krise, wenn man von den super gesunden mixen hört und im Dorf ganz anderes abgeht.


    Und mir dann unterwegs oder beim einkaufen erzählt wird "na Rassehunde sind ja auch alle krank". Und mein 9 jährigem rüde ist ja die Ausnahme und gewundert wird sich, wie ein Rassehund mit 9 Jahren, noch so fit sein kann. Mutmaßung:" er ist DIE Aussnahme".
    Und selber den dorfmix mit 3 Jahren kaputt auf allen Beinen einschläfern lassen musste. Aber der Kaufpreis der war ja günstig und Kinder müssen eh mit dem Tod umgehen lernen.


    :dagegen:


    Lg

  • Der rüde sieht übrigens wie ein Berner sennenhund aus, humpelt stark und ist keine fünf Jahre alt. Die Welpen werden sicher super gesund.
    Aber bis jetzt wurden die immer als super liebe familienhunde losgeschlagen.


    Beim Berner hast du noch die Chance, dass sie wenigstens nett werden können... bei uns ist es ein Aussie Tiger Mix, in der Regel gemischt mit Jagdhunden (gern aus dem spanischen Tierschutz) und Schäfermixen.
    Sind supertolle Familienhunde :hust:
    Aber da der Großteil Merle ist, gehen die weg wie warme Semmeln, weil sie ja so hübsch sind.

  • In meinem Dorf gibt es zum Glück keine wilden "Orgien" mehr. Es gibt aber einen Terriervermehrer der auf seinem Hof massig Hunde rumlaufen hat, wer da mit wem weiß keiner so genau. Der verkauft die Welpen für 50 € ohne alles. Die Haltung dort finden viele super "naturnah", halt Hofhunde. Zur Gesundheit kann ich nix sagen, seine Hunde kommen nie vom Hof und die Welpen sind halt irgendwann immer weg.
    Ansonsten werden hier vorrangig Mischlinge, Auslandshunde und Billigrassewelpen angeschafft, gesundheitlich sind die meisten recht schlecht unterwegs ...

  • Ach du heiliges. Ja, da haben wir hier noch fast Glück.
    Aber da wo ich gehe, gehen die vom Dorf nicht, weil da müssten sie berghoch, somit treffe ich die Hunde selber nicht. Und an meine Hündinnen kommt der beschäler des Dorfes auch nicht ran. Das fehlte mir noch.


    Aber Tiger/aussie mix. mixen mit allem was so kreucht und fleucht? Vielen Dank auch. Sehr geeignete familienhunde und sicher so verträglich! (Achtung Ironie)


    Lg

  • @Lololein ich würde nicht soweit gehen Mischlingsproduktion generell als verwerflich zu bezeichnen, das finde ich zu hart.
    Ich halte es für nicht sinnvoll. Zucht/Produktion sollte Regeln zum Wohle des Tieres unterliegen. Verwerflich finde ich gezielte Zucht/Produktion von kranken Tieren egal ob Mischling oder Rassehund.
    Und nochmal, es gibt genug Mischlinge im TS, auch Welpen, da sollte dann auch für jeden Mischlingsfan etwas dabei sein. Man muss nicht noch mehr produzieren.

    Jeder Mensch kann züchten. Aber warum ausgerechnet Hunde?
    Man braucht Platz und Zeit und Ahnung und vieles mehr. Man kann Farbmäuse züchten, Meerschweinchen, was weiss ich.


    Ich überlasse es gerne guten Hundezüchtern mir meine Hunde zu züchten.
    Ich muss mir keine Mischlingswelpen suchen gehen...warum auch.
    Die gehen doch eh wie geschnitten Brot weg (Methapher :-) )


    Ich nehme immer einen Hund in Not auf. Und hier ist mir Rasse und Herkunft schnuppe. Das kann auch mal ein Wurf Welpen sein oder eine trächtige Hündin bis zur Abgabe der Welpen....


    Mit Unterstützung geht alles.


    Wir haben auch sowas in der Umgebung.


    Ein BEDAUERNSWERTER Hund vom "Züchter"...(Mensch mit Hündin und Rüde).
    Hund war billig, ab 6 Monaten krank und gestorben mit 3 Jahren.
    Dazu hatte der der Ausgangsrasse zufolge einen unglaublichen "Trieb", der in Aggression umschlug: Grund: Schmerzen, nicht ausgelastet, wegen Schmerzen und weil er ja nicht "Leistungslinie" war, sondern "nur" Schäferhund. Super.

  • Man braucht Platz und Zeit und Ahnung und vieles mehr. Man kann Farbmäuse züchten, Meerschweinchen, was weiss ich.

    Und um andere Tiere zu züchten braucht man keinen Platz, Ahnung und Zeit? Warum ist das nur für Hunde exklusive?

  • Nein, das interpretierst du falsch.
    Ich finde Zucht sehr interessant.


    Farbmäuse sind äusserst spannende Zuchttiere. Das meine ich wirklich so, wie ich es schreibe. Auch Nutztiere kann man prima züchten.


    Immer vorausgesetzt: Wissen, Platz, Zeit....


    Für eine Farbmauszucht benötigt man auch viel Platz, aber eben nicht so viel wie für Pferde oder auch HundeZUCHT.


    Bitte unterstell mir doch sowas nicht, du liest mich daoch auch nicht das erste mal.
    Warum musst du davon ausgehen, dass ich irgendeine Tierart minderwertig finde ----


    Naja...

  • Ich möchte das Thema hier nicht sprengen, aber auch für Farbmäuse braucht man Platz, Zeit und Geld. Letzteres auch nicht wenig; ich spreche da aus Erfahrung. Eine 8-köpfige Farbmausgruppe hat mich um knapp 1000 Euro TA-Kosten erleichtert in ihrer kurzen Lebenszeit. Die Männchen muss man kastrieren, damit sie in einer Gruppe leben können und eine Kastration kostet auch da 50 Euro. Und diese Tiere werden ständig krank, weil sie so anfällig sind. Und wenn sie dann ein AB brauchen, kann es Dir eben gut passieren, dass du alle 12 Stunden zusiehst, wie du das Zeug in die Farbmaus bekommst. Und in einer Gruppe geht so ein Infekt dann auch gerne mal die Runde. Ein halber Quadratmeter ist für eine Gruppe von 4 Tieren (unterer) Standard. Und wenn man züchten wollen würde, braucht es auch Wissen und entsprechend Platz. Sonst unterscheidet sich das nicht von Tierfarmen...
    Es ist ein Trugschluss, zu denken, weil ein Tier klein ist, ha es keine Ansprüche oder dort sei es "egal", wie es lebt, versorgt und "produziert" wird. Aus diesem Grund fristen wohl die allermeisten dieser kleinen Wesen traurige Leben in Schuhkarton-großen Käfigen in Kinderzimmern.

  • Was man (also du) sich davon verspricht, ist doch völlig Banane, anderen gefällt es offensichtlich, ebenso wie mir meine Salukis gefallen und anderen ihre Terrier. Wie ich schon sagte, man muss nicht alles selber toll finden, um einfach zu akzeptieren, dass es für andere das non plus ultra ist.




    Das mit den Geburtsschwierigkeiten bei Mischlingen als Grund gegen Mischlingszucht generell ist eher weit hergeholt. Es kann mal bei extremen Verpaarungen Probleme geben, aber extreme Größenunterschiede sind nun auch nicht so häufig, schon allein, weil die Verpaarung dann einfach mechanisch schwierig wird. Meistens sind Zufallsverpaarungen Paarungen zwischen Hunden von wenigstens grob ähnlicher Größe. Bei solchen normalen/nicht extrem drastischen Größenunterschieden ist es idR so, dass sich das Welpenwachstum an die Platzverhältnisse im Mutterleib anpasst.


    Wenn man was gegen Schwergeburten hat, dann sollte man bei Hunden um und unter 3 kg und bei Plattnasen anfangen, das sind mit Abstand die häufigsten Kaiserschitte die wir haben (bei den kleinen wegen des im Verhältnis zur Mutter sehr hohen Gebrutsgewichtes, bei den Plattnasen wegen Anatomie von Mutter und Welpen), gefolgt von der einen oder anderen Rasse mit erblicher Wehenschwäche (Scotch Terrier zum Beispiel, das ist jedes Mal wieder ein Elend wenn die einzige Züchterin die ich kenne hat decken lassen, da kannst du dir für den Geburtstermin schon den Termin für den Kaiserschnitt geben lassen... sowas beklopptes...).
    Ich hab vorhin beim Mittagessen mal meine Chefin gefragt, ob sie in 30 Jahren Landpraxis mal einen Fall von "Kaiserschnitt beim Hund wegen zu großem Rüden auf zu kleine Hündin" hatte - sie kann sich nicht dran erinnern. Was nicht heißt, dass es keinen gab, man fragt ja auch nicht immer so genau nach, aber es ist nun wirklich kein Problem wo alle Welt sagt "Ja, klar, das ist doch Allgemeinwissen, haben wir ständig!"


    das Hunde früher ohne Kontrolle und ATs auskamen bestreitet auch niemand, denn damals gab es härtere Auswahlkriterien als heute die, die die Zuchtverbände auferlegt haben. Vermehren konnten sich die Hunde, die erwachsen wurden. Gezielt verpaart wurden Hunde die nicht nur erwachsen wurden sondern auf irgendeinem Gebiet auch noch besondere Fähigkeiten und Leistungen zeigten. Natur und Mensch haben damals härter selektiert als heute. Wer nicht ins Bild passte, aus welchen Gründen auch immer, hat entweder von Mutter Natur oder vom Menschen eins übergebraten bekommen.Wollen wir da wieder hin? Gut, dann schafft Tierärzte ab, lasst die Hunde arbeiten und wenn ein Hund negativ auffällt erschießt ihn selbst (so viel Mut muss dann sein)


    Du nimmst also an, dass man heutzutage Reinzucht und Ahnentafeln zwingend braucht, um gesunde Hunde zu züchten, da diese die strikte Selektion auf Fitness ersetzen, habe ich das richtig verstanden?


    Abgesehen davon, dass ja nun auch mit Papieren und im Verein die allgemeine Fitness nicht so überprüft wird (werden kann... denn nein, ebenso wie die Mehrheit der Hundezüchter und -besitzer will ich auch nicht zu "komm klar oder stirb" zurück) wie früher oder wie heute noch in rauheren Gegenden der Welt, gibt's da noch nen weiteren Haken:


    Das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass es nachgewiesen ist, dass heutzutage Mischlinge und papierlose Hunde wirklich kränker sind als Rassehunde mit Papieren, dass also die Zucht mit Papier wirklich einen Gesundheitsvorteil bedeutet. Da habe ich bisher als Beweise nur Hörensagen und Meinungen gehört, die Datenlage die bisher existiert deute eher auf "keinen Unterschied" oder auf "kleiner Vorteil für Mischlingshunde" hin.


    Wobei man da wahrscheinlich nochmal zwischen papierlosen Rassehunden und "echten" Mischlingen unterscheiden muss, siehe Kommentar zum letzten Zitat von Murmelchen, unten (bzw im nächsten Beitrag, der ursprüngliche Beitrag wurde zu lang...).



    Das kannst du ebensogut auf Rassehunde wie auf Mischlinge beziehen, oder nicht?


    Zitat von yane

    Selbstverständlich auch kein Eingreifen der Tierärzte im Sinne von Absamung von Rüden, künstliche Besamung der Hündin .... Denn solche Möglichkeiten und die Erlaubnis derselben durch die Zuchtverbände haben es doch erst möglich gemacht, dass es einzelne Rassen gibt, deren Individuen sich heute teilweise nicht mehr allein ohne menschliche Hilfe fortpflanzen können.

    Joa, aber das ist nun auch kein Argument gegen Mischlingszucht oder papierlose Zucht, denn sowas wurde und wird überwiegend in der sog. seriösen Zucht betrieben (wenn auch zum Glück nur bei wenigen Rassen flächendeckend), weniger von Leuten, die mal einen Wurf machen.
    Es gibt den einen oder anderen profitorientierten Vermehrer von Bully-Rassen, der auch viel Reproduktionstechnik anwendet, aber geschaffen haben diese Leute die Hunderassen nicht, an denen sie jetzt verdienen, das war tatsächlich die vereinsmäßig organisierte Showzucht auf deren Kappe diese Auswüchse gehen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!