Typisch Junghund oder Baustellenalarm?

  • Ja da hast du es doch schon, das reicht doch.

    Es ist eben nicht nur wenn er sich duckt. Wir hatten dieses Problem schon in der Zeit als er sich noch nicht duckte. Und es gibt auch Junghunde, die ihn angehen. In den meisten Fällen kommen die Hunde (auch freilaufende) auf uns zu (meiner ist angeleint), "wollen hallo sagen" und dann passiert das oben beschriebene.


    Manche Hunde schaffen es, ihm klar zu machen, dass sie nichts von ihm wollen, indem sie ihn in aller Ruhe abblitzen lassen. Wenn die einfach weiterschnüffeln und ihn ignorieren, akzeptiert er es recht schnell und schnüffelt dann auch.


    Im gewissen Rahmen sehe ich das auch als typisch Junghund an, dass er die Erwachsenen nervt. Mich macht es nur eben stutzig, dass selbst anscheinend "nette" Hunde bei ihm ausrasten.

  • Es reicht aber schon wenn er fixiert. Das muss er ja nicht machen, weil er böse ist, sondern interessiert. Auch zu schnelle Annäherung ist für viele ein rotes Tuch. Da wird schon irgendwas an seinem Verhalten sein was du nicht siehst oder sehen kannst. Es kann auch sein, dass die anderen nur als nett empfunden werden, aber gar nicht nett sind. Oder die mobben insgeheim gern unsichere Hunde. Gibt ja viele Junghunde die andere gern mobben. Bei den älteren haben sie eher schlechte Chancen aber bei einem gleichaltrigen klappt das oft.
    Vor allem wenn deiner immer angeleint ist, kann es natürlich auch sein, dass er in der Leine hängt oder irgendwie Energie "nach vorne drückt" und damit angriffslustig wirkt. Auch wenn die anderen Hunde dann trotzdem rankommen, stehen solche Begegnungen auf sehr wackeligen Beinen. Deswegen soll man ja Leinenkontakt eigentlich nicht zulassen wenn einer an der Leine ist und der andere nicht. Kann auch sein, dass du dir da eine lustige Leinenaggression ran züchtest. Dein Hund kann ja gar nicht mit genügend Raum kommunizieren. Da sind Misverständnisse untereinander vorprogrammiert. Vielleicht würde er viel lieber weiter ausweichen um zu signalisieren, dass er friedlich ist, aber die Leine hindern ihn daran.


    Ich kenne das von meinen auch so, dass sie mit Rüden genauso gut klar kommen wie mit Hündinnen, allerdings sind junge Rüden eher weniger gern gesehen, weil die einfach aufdringlich sind, sich austesten und weil die mit denen nichts anfangen können. Dann lieber einen genauso gestandenen Kerl dazu, dann kann man um die Wette pinkeln, aber hat "körperlich" sonst nichts zu klären. Es kann auch nicht jeder mit jedem. Ich denke Jungrüden haben es auch nicht leicht. Es gibt aber auch Hunde die für andere einfach komisch riechen oder irgendwas an sich haben, sodass sie öfter gemobbt werden.

  • Ist Carlos körperlich gesund? Elvis hat ein kaputtes Knie und humpelt daher leicht, für Menschen kaum bis gar nicht wahrnehmbar, für Hunde anscheinend unübersehbar. Manche nutzen das aus und die Besitzer sind dann auch immer ganz erschrocken über ihren Hund. (Aufgrund des "Das hat er ja noch nie gemacht" hat es mich gerade an Elvis erinnert)
    Für Elvis heißt die Konsequenz leider FIDDELN, was viele Hunde noch genervter reagieren lässt.


    EDIT: DAs ist verkürzt geschrieben meine Interpretation, aber durch keinen Trainer abgestützt. Kann auch sein, Elvis flüstert den Hunden immer irgendwelchen Schweinkram zu und bekommt dafür Kloppe. ;)

  • Das ist auch ein guter Punkt.
    Einer meiner Hunde reagiert sehr aggressiv auf Hunde mit Trichter und vor Hunden mit 3 Beinen oder Rolli haben sie große Angst, weil kennen sie nicht. Auf 3 Beinen humpeln die ja auch so komisch. Ich denke jetzt nicht, dass dein Hund so krasse Auffälligkeiten hat, aber ja auch äußerliche Sachen (zu viel Fell an manchen Stellen - gestellte Bürste oder Knautsch/Kurznasen) können Verhalten beeinflussen.

  • Dass, was du beschreibst, ist keine nette Annäherung eines Junghundes mit Demutsverhalten. Klar werden das einige erwachsene Hunde äußerst doof finden. Wenn das "freche" Verhalten noch mit Jagdsequenzen gemischt ist, umso mehr.

  • Vielen Dank schonmal für eure Ideen...


    Klar, der erste Eindruck ist schonmal schlecht, wenn mein Kleiner sich duckt oder fixiert. Doch meistens sitzt er (oder liegt auch mal) und der andere Hund kommt auf ihn zu.


    Meistens läuft es so ab: Carlos sitzt angeleint, der andere Hund kommt her, Carlos steht auf, geht dem anderen Hund 1m entgegen (mit mir), gegenseitiges Beschnuppern an Kopf, im Kreis laufen oder Carlos will hinten schnuppern, stehenbleiben, anderer Hund macht sich steif... und zack.


    Ob er mobbt? Hat er, finde ich, schonmal bei einem Hund während eines "Spiels". Doch grundsätzlich hat er freundliche Absichten. Er hat noch nie ausgeteilt und ist derjenige der einen Anschiss (oder gröber) kassiert.


    Vielleicht riecht er wirlich komisch. Das wäre eine Möglichkeit.


    Ob seine Gelenke in Ordnung werde ich beim nächsten Tierarztbesuch tatsächlich mal ansprechen. Manchmal (wie aktuell auch) hat er einen etwas eckigen Gang, irgendwas am Vorderbein.


    Doch da er meist ja sitzt und die Hunde zu uns kommen, müsste noch was anderes dahinter stecken.

  • Dass, was du beschreibst, ist keine nette Annäherung eines Junghundes mit Demutsverhalten. Klar werden das einige erwachsene Hunde äußerst doof finden. Wenn das "freche" Verhalten noch mit Jagdsequenzen gemischt ist, umso mehr.

    Meinst du das hinlegen oder ducken?

  • Ich meinte nicht unbedingt, dass dein Hund mobbt. Es gibt viele andere Hunde die gerne mobben und die Unsicherheit vom gegenüber direkt als Anlass nehmen. :verzweifelt:

    Meistens läuft es so ab: Carlos sitzt angeleint, der andere Hund kommt her, Carlos steht auf, geht dem anderen Hund 1m entgegen (mit mir), gegenseitiges Beschnuppern an Kopf, im Kreis laufen oder Carlos will hinten schnuppern, stehenbleiben, anderer Hund macht sich steif... und zack.

    Was würde denn z.B. passieren wenn du ableinst? Wieso habt ihr generell so viele Leinenkontakte? Was wäre mit Schleppleine? Achte mal darauf ob diese blöden Begegnungen nur statfinden wenn dein Hund an der Leine ist.
    Oder schnapp dir einen Freund oder Freundin die ihren Hund sehr gut kennt und lass sie die Situation mal analysieren. Vielleicht entdeckt auch jemand anderes an deinem Hund ein bestimmtes (Fehl)Verhalten. Manchmal ist man betriebsblind.
    Manche Hunde mögen auch gerne schnuppern, aber lassen sich selbst nicht gern beschnuppern. Meine schnüffeln auch eigentlich nie am Kopf des anderen? Ich kenne das eher so, dass wenn sie Richtung Kopf stehen ein Hund versucht den Kopf auf den Rücken des anderen abzulegen, was dann kurz vorm Aufreiten ist. Das ist dann auch wieder nicht so toll. Frontal Kopf an Kopf ist für mich immer eher die Hunde sind sich nicht ganz grün, oder sich sehr vertraut.
    Meine sind schon eher am Hinterteil interessiert oder schnuppern am Bauch Richtung Piephahn und gehen danach direkt Markieren. Das macht der andere dann auch, beide nehmen Geruch auf und gehen danach ihres Weges. :ka:
    Aber ist ja auch jeder Hund anders.


    Ducken, hinlegen, schleichen, fixieren ist für meine wirklich übel. Auch nur eins davon ist absolut abschreckend. Es ist einfach schon zu oft passiert, dass abgelegte Hunde dann vor schießen, schleichen und los sprinten etc. Das sind dann auch einfach Erfahrungswerte die mit rein spielen. Nur weil dein Hund das in friedlicher Absicht tut, gibt es genug Hunde die das nicht so nett meinen. Das zeigt sich ja auch bei manchen Rassen in Jagdsequenzen oder eben bei Hütehunden.

  • Was würde denn z.B. passieren wenn du ableinst?

    Dann könnte es sein, dass er dem anderen Hund lästig wird oder ins Fiddeln kippt. Und dann staubt's. Oder er wird halt wieder attackiert. Und in Absprache mit der Hundetrainerin sollen wir solche "Begrüssungen" erstmal vermeiden, damit mein Bub mit souveränen Hunde lernen kann, wie er Kontakt haben kann ohne eins auf den Deckel zu bekommen.

    Wieso habt ihr generell so viele Leinenkontakte?

    Meist, weil die anderen Hundehalter einen so lieben, verspielten Hund haben, der mit allen klar kommt und der meinem Spanier mal hallo sagen will... und zack. :muede:
    Zu vielen Hunden gibt es jedoch auch keinen Kontakt. Und viele Leinenkontakte verlaufen inzwischen auch gut.

    Was wäre mit Schleppleine?

    Haben wir auch oft dabei. :smile:

    Manche Hunde mögen auch gerne schnuppern, aber lassen sich selbst nicht gern beschnuppern.

    Das ist bei meinem Kleinen auch so, dass er unbedingt zuerst schnuppern muss und es kaum aushalten kann, wenn der andere auch an ihm schnuppern will. Bei erfahrenen Hunden (wie dem gestern) oder seinen guten Bekannten ist es kein Problem. Ist wohl noch eine Vertrauenssache.

    Frontal Kopf an Kopf ist für mich immer eher die Hunde sind sich nicht ganz grün,

    Das ist bei uns bestimmt auch so.

    Es ist einfach schon zu oft passiert, dass abgelegte Hunde dann vor schießen, schleichen und los sprinten etc.

    Loszuschiessen versucht er eigentlich nicht mehr. Am Anfang seiner Hinlegphase ist er aufgehüpft. Jetzt steht er einfach auf.

  • Tjaaa, immer mal wieder was Neues.


    Ellbogendysplasie, links schon Arthrose. Es ist zum :(
    Daher kam also der eckige Gang.


    Carlos wurde an beiden Ellenbogen (FCP) erfolgreich arthroskopisch operiert und hat noch Extrem-Schonprogramm. 10-15 min pro Spaziergang, kein Spielen, kein Trab, Rennen sowieso nicht, keine Treppen (und es sind ein paar von unserem Haus bis nach unten), abrupte Bewegungen sind Gift...


    Und das mit einem Junghund mit starkem Jagdtrieb, starkem Bewegungsdrang, alles an 1m Leine. :flucht:
    Eine Geduldsprobe für beide Enden der Leine.


    Immerhin sind sich die Ärzte und die Pyhsiotherapeutin einig, dass Carlos nach ca. 3-6 Monaten Heilprozess ein normales Hundeleben führen kann. Über die Wiese rennen, mit anderen Hunden spielen (nur aufgewärmt), kleine Wanderungen (kein starkes auf und ab), etc. alles möglich.


    Im Wasser spielen ist auch erlaubt (nur aufgewärmt), nur keine 20 min lang vom Ufer in den See ballern und Bällchen apportieren (hatte ich eh nicht vor), Bällchen werfen auf der Wiese ist verboten (gab's bei uns eh nicht), stattdessen Suchspiele, Schwimmen ist gar nicht so gut, Wassertreten dagegen super.


    Später wären dann mal gleichmässige Bewegungen gut wie Joggen oder Radfahren. Ich habe für die Übergangszeit einen Fahrradanhänger besorgt, damit Carlos mal was anderes sieht als die 300m Radius ums Haus, und ich nicht immer ins Auto sitzen muss. Leider findet er den geschlossenen Anhänger ganz blöd (bellt und beisst in die Hülle), sowohl mit Räder als auch ohne Räder. Sobald der Anhänger zu ist und der Kong leer, protestiert er. Also muss ich (auch das) gaaaanz kleinschrittig üben. :muede: Oder hat noch jemand eine Idee?


    Positives: mit dem Garten klappt es inzwischen sehr gut und er kann auch mal dösen. Mit den tobenden Nachbarshunden haben wir einen Deal gemacht und die anderen Nachbarshunde kann ich problemlos clickern, wenn sie mal bellen und Carlos meint seinen Senf dazu geben zu müssen. :gut:


    Und ich werde die Gelegenheit des Leinenknastes nutzen, um das Schleppleinentraining nach Monika Gutmann von Beginnn auf zu üben. Oder kennt jemand noch was anderes?
    Vielleicht habe ich so die Chance, dass mein Kleiner doch irgendwann merkt, dass wir gemeinsam spazieren gehen und wir keinen Eichhörnchen- oder Katzentrail machen. Jetzt hat er noch zwei Wochen Schonprogramm und dann werde ich mit ihm ganz viel Rückruf an der Leine üben.


    Noch eine Frage wegen dem Hinlegen bei Hundesichtung: würdet ihr den Hund einfach wieder hochheben (und dann loben) wenn er sich ablegt?

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!