Typisch Junghund oder Baustellenalarm?

  • Oh. Wenn verschiedene Leute mit ihm laufen, die vielleicht auch keinen Bock auf oder unterschiedliche Vorstellungen von Training haben, dann wird es bestimmt auch schwieriger, eine Linie in die Hundebegegnungen zu kriegen, oder?

    Du hast recht :-) Ich habe auch nochmal drauf hingewiesen, dass es nicht drauf ankommt, möglichst viel innerhalb kurzer Zeit zu absolvieren, sondern ruhig spazieren gehen ist das Ziel ;)

    Zur Leinenführigkeit gibt es übrigens auch belohnungsbasierte Möglichkeiten. Kennst du den Sammelthread zur Leinenführigkeit?

    Den Thread kenne ich noch nicht. Wir haben jedoch im Junghundekurs eine belohnungsbasierte Methode kennengelernt. Das mit der Belohnung mache ich dann gerne, wenn wir unten an den Treppen durch einen kurzen Gang müssen, da er dort am meisten zieht. Und da ich ja manchmal nicht weiss, wie dringend er tatsächlich Pipi muss, will ich ihn auch nicht gerne warten lassen, bis er sich beruhigt hat. :D Da ist es besser, wenn ich ein Leckerli schmeisse. So ist wenigstens Bewegung drin.


    Wegen dem Ducken bei Hundebegegnungen konnte ich jetzt nochmal in Ruhe mit unserer Hundetrainerin sprechen. Sie meinte, es sei ein Konfliktverhalten. Da Carlos noch nicht weiss, wie er mit der Situation umgehen soll, hat er diese Strategie gewählt. Ein Jagdverhalten kann sich daraus dann entwickeln. Wobei ich das Gefühl habe, dass er jetzt schon jagd (es sieht genau gleich aus wie auf dem Beispielfoto von fyling-paws im anderen thread).


    Wir werden Hundekontakt bzw. Hundebegegnungen und Sozialverhalten ab nächsten Monat auf einem Lernspaziergang üben :smile: In der bestehenden Gruppe (2-3 Hunde) hat es wohl zwei lässige souveräne Hunde. In der ersten Stunde wird mein Kleiner die anderen nur kennenlernen ohne Kontakt. Und je nachdem wie es läuft wird nach ein paar Spaziergängen ein Kontakt auch mal zugelassen, unter Aufsicht der Hundetrainerin natürlich :-)

  • Ich sehe da nen roten Working Cocker


    Einen Springer hätte ich anhand des Pfotenbilds auf dem Avatar auch ausgeschlossen

    Das Ergebnis der DNA-Analyse ist da... :smile:


    Wer hätte das gedacht:


    Bereich 1 (über 75%): ---
    Bereich 2 (37%-74%): ---
    Bereich 3 (20%-36%): Neufundländer :shocked:
    Bereich 4 (10%-19%): Deutsch Kurzhaar, Deutscher Schäferhund,
    English Springer Spaniel, Italienisches Windspiel
    Bereich 5 (unter 10%): ---


    Also, optisch (phänotypisch) sieht er zur Zeit aus, wie wenn man einen Cocker Spaniel mit einem Golden Retriever kreuzt. Und charakterlich hat er gerade viel von einem Labrador (was den Neufundländer als Urvater der Labbis erklären könnte). Doch Windspiel...? und Schäfer?... hm.

  • Ein Update zum Ducken bei Hundegegegnungen für alle, die sich auch dafür interessieren...


    Heute habe ich nochmal mit der Hundetrainerin gesprochen. Wir haben da definitv eine Baustelle. :pfeif:
    Sie meint, es sei ein Konfliktverhalten von Carlos, dass er sich bei Hundesichtung wie ausgestopft auf den Popo setzt (Freeze). Hinzu kommt, dass er den anderen Hund ja auch noch mit dem Blick fixiert. Die Hundetrainerin meint, die Kombination von Freeze und Fixieren würde den anderen Hund natürlich provozieren - gerade heute bekam mein Kleiner nach kurzem Beschnuppern wieder eins auf den Deckel von einem freilaufenden Hund, den er durch seine Sitz-Glotz-Position zuvor wahrscheinlich unbeabsichtigt provoziert hat.


    Wir müssen nun aufpassen, dass Carlos nicht ständig solche negativen Erfahrungen macht, ansonsten könnte er sich irgendwann mal anfangen sich zu wehren (Angriff, auch Konfliktverhalten) :verzweifelt:


    Die Hundetrainerin schlug vor:
    - keinen Kontakt mehr zu Fremdhunden (schon gar nicht an der Leine)
    - Fremdhunde wegschicken, abblocken, Leckerli schmeissen, etc.
    - mit ihm das Weggehen üben (Signal --> Geschirrgriff --> Click --> Futter --> Weggehen), viele Trockenübungen machen
    - Kontakt zu seinen Hundefreunden fördern, damit er lernen kann, wie man Hunden auf nette Art begegnet (ohne nerviges Rumgekasper, Fiddeln)


    Ein paar wenige coole Hunde kenne ich inzwischen. Eine Bergamasker-Hündin haben wir schon ein paarmal getroffen. Gestern schaffte sie es ganz cool, dass mein Kleiner relativ schnell aufhörte sie zu nerven und beide haben dann im Schnee geschnüffelt. Diese Gelegenheit packte ich beim Schopf und wir sind dann ein Stück mit Herrchen und Hündin gelaufen. Jeder Hund machte sein Ding, ab und zu wurde auch mal an der gleichen Stelle geschnüffelt. :smile:

  • Wieder ein Update zu unserer Sitz-Glotz-oder-Ducken-und-Fixieren-Baustelle bei Hundebegegnungen.


    Wir waren nun schon dreimal beim Lernspaziergang unserer Hundeschule.
    Max. 5 Hundeteams nehmen teil. Wir üben Aufmerksamkeit des Hundes auf den Halter lenken und belohnen, kleine Alltagsübungen (zB. Rückruf), Impulskontrolle, Schnüffelspiele etc. alles an der Leine. Die Hunde haben bei den Übungen so viel Abstand, dass sie konzentriert beim Halter bleiben können. Die Hunde lernen sich vor allem über den Geruch kennen. Die Plätze werden rotierend getauscht, damit jeder Hund die anderen mal riechen konnte.


    Mein Kleiner durfte nach den Übungen schon ein paar der Hunde begrüssen (nicht auf einmal natürlich), unter Aufsicht und Anleitung der Hundetrainerin und an der lockeren Leine. Bei einer buddha-artigen Bergamaskerhündin hat er gefiddelt wie verrückt und die Hundetrainerin hat uns allen die Körpersprache beschrieben und erklärt. Es ist eben kein Spiel, das mein Kleiner zeigt, sondern ganz starkes Beschwichtigen. Die Hundetrainerin zeigt mir dann jeweils auch den Zeitpunkt wenn es gut ist, Carlos wieder aus der Situation rauszunehmen und fett zu loben.


    Bei einem anderen Hund hatte er mal richtig die Gelegenheit vor einer Begrüssung deeskalierendes Verhalten (Blick abwenden) zu zeigen. Das fanden wir alle toll, dass Carlos die Erfahrung machen konnte, dass seine Strategie aufgeht :smile: Der andere Hund beschwichtige nämlich auch schön und so gingen wir wieder auseinander, ohne dass mein Kleiner anfangen musste rumzufiddeln. Die Hundetrainerin und ich hatten beide den Eindruck, dass Carlos ganz dankbar war, dass wir die Begegnung so lösen konnten :smile:


    Daher kann ich die Lernspaziergänge bisher als vollen Erfolg verbuchen und für mich ist es ein enormer Gewinn, dass unsere Hundetrainerin so viel zur Köpersprache einfliessen lässt.


    Im Alltag beobachte ich gerade, dass er ein Mü weniger an anderen Hunden interessiert ist. Klar, wenn ein Hund an uns vorbei ist, kann er es kaum erwarten bis er die Spur erschnüffeln darf. Das ist ihm enorm wichtig und ich darf das auch unbedingt als Belohnung für Blickkontakt einsetzen ;) Doch wenn er Kontakt zu einem anderen Hund hatte, ist er schneller zufrieden und fängt nun eher wieder an, sich mit den Gerüchen am Boden zu beschäftigen. Ob es auch absichtlich beschwichtigendes Verhalten ist? Hm. Schwer zu sagen.


    So, das war es mal ganz grob soweit.


    Liebe Grüsse,
    Anne

  • Ich habe mal wieder eine Frage zu Hundebegnungen.


    Mit meinem Junior bin ich seit Januar in der Hundeschule, wo wir einmal pro Woche auf einem Lernspaziergang unter anderem die Kommunikation mit coolen, erwachsenen Hunden üben. Mein Kleiner macht grosse Fortschritte, nervt die anderen nur noch selten mit seinem überschwänglichen Rumgefiddel und Rumgehopse. In der Hundegruppe läuft er meist einfach so mit, ohne ständig Kontakt zu den anderen Hunden aufnehmen zu wollen, macht sein Ding oder schnüffelt mit einem anderen zusammen.


    Bei unseren alltäglichen Hundebegegnungen auf unserer Spazierstrecke zeigt sich dieser Fortschritt auch schon, wenngleich auch nicht so deutlich. Heute zB. trafen wir einen älteren Hund, der einen schönen Bogen um uns machte (weiche Bewegung), etwas unsicher auswich, weil mein Kleiner ihn so anglotzte, kam dann nach dem Bogen zu uns hin und dann haben sich die beiden ganz ruhig und mit weich wedelndem Schwanz beschnuppert. Der Alte ging dann weg, pinkelte (bravo an ihn) und mein Kleiner ging, ganz nach Protokoll, drüber markieren. Scheinbar versprühte dieser Senior Baldrian, denn Junior ist auf dem Weg nach hause regelrecht geschwebt vor Entspannung....


    Mit solch erfahrenen Hunden klappt das also wunderbar und "erwachsen" und ich muss nur noch bei Begrüssungsanfang und Begrüssungsende helfen.


    Trotzdem sind viele Hunde mächtig angepisst von ihm und ich weiss nicht, woran es liegt. Klar, ducken, schleichendes Annähern, glotzen etc. gibt es immer noch oft (wenn auch weniger). Doch das machen viele andere auch. Nur wenige Hunde haben das drauf wie der alte Hund von heute morgen.


    Häufig sieht es so aus: anderer scheinbar unproblematischer Hund oder lustig verspielter Junghunde --> Beschnuppern (nach Absprache und Leine locker), Kopf an Kopf, Rute oben, (Imponiergehabe, oder?), leichte Nervosität --> der andere Hund macht sich steif --> (wenn ich nicht schnell genug bin, Junior rauszuholen) der andere: "Wä, wä, wä!" --> Frauchen: "Das hat er noch nie gemacht".


    Habt ihr eine Idee, was es sein könnte? Kennt ihr das? Irgendwas scheint die anderen zu provozieren und ich kann nicht sagen was es ist. Ich habe auch kaum Zeit auf meinen Hund zu schauen, weil ich ständig den anderen im Blick habe, um schnell reagieren zu können. Wirkt vielleicht seine Körperposition provozierend? Oder fixiert er eventuell? :ka:

  • Trotzdem sind viele Hunde mächtig angepisst von ihm und ich weiss nicht, woran es liegt. Klar, ducken, schleichendes Annähern, glotzen etc. gibt es immer noch oft (wenn auch weniger).

    Ja da hast du es doch schon, das reicht doch. Meine fühlen sich durch sowas auch provoziert und sind genervt. Generell haben die keine Lust auf Junghunde. Das reicht schon wenn der andere sich zu schnell nähert, dann wird der prophylaktisch weg gegrummelt und wenn er dann doch kommt, dann wird sich auch steif gemacht und der Junghund weg geschickt. Oftmals ist es ja schon so, dass winzige Signale des Alten vom Junghund ignoriert werden (so nach dem Motto: Man kann es ja mal probieren), das bekommt man als Mensch gar nicht so mit. Ich möchte mal behaupten, dass 90% aller Junghunde die auf meine treffen und dann weg geschickt werden, auch berechtigt weg geschickt werden, weil sie einfach "nerven". Das ist halt manchmal so, gibt ja aber auch alte Hunde die das gerne mögen.


    An der Leine würde ich generell lassen. Manche sehen die Leine auch als Privatraum, da hat man dann eh schlechte Karten. Das würde ich nur machen wenn die Hunde sich wirklich gut kennen.

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