Hallo zusammen,
ich habe schon einen Beitrag an andere Stelle verfasst, aber denke, er ist hier besser aufgehoben. Am Freitag habe ich mich von meiner Luna verabschiedet, sie wäre im März 10 Jahre alt geworden und ist leider viel zu früh und plötzlich über die Regenbogenbrücke gegangen. Sie war eine kleine Staffy-Hündin (evtl. auch Bully oder ein Mischling dergleichen. So ganz wurde das nie geklärt) Nach Tagen der Trauer, plagen mich nun Zweifel und Vorwürfe, ob ich sie zu früh dem sanften Tod hingegeben habe und den Ärtzen mehr Widerstand hätte leisten müssen. Ich musste mich schon von mehreren Tieren verabschieden, doch nie fiel es so schwer und war von so velen Selbstvorwürfen gezeichnet. Vielleicht hat jemand ähnliches Erfahrungen gemacht? Mein größter Wunsch wäre gewesen, sie noch einmal für ein paar Tage mit nach Hause zu nehmen, doch laut Ärtzin wäre das nicht gut gewesen. Bitte teilt eure Gedanken mit mir, es ist so schwer alleine damit zu sein..Hier mein Eintrag:
Am Freitag musste auch im mich von meinem Seelenhund verabschieden, nachdem ich am Donnerstagabend mit ihr zum Notdienst gefahren bin. Als ich von der Arbeit kam, ging es ihr blendend- sie spielte, bellte und sprang die Treppen geradezu hoch. Das hat sie auf Grund einer beginnenden Athrose schon lange nicht mehr getan! Die Gassirunde war kurz aber sehr aktiv, auch gefressen hat sie noch. Dann, keine Stunde später plötzlich Hecheln, Apathie, Antriebslosigkeit, blasse Schleimhäute, weiße Nickhaut, stoßartige Bauchatmung. Sie hat sich dann zweimal erbrochen und ich dachte daher auch das Hecheln etc...wahrscheinlich wieder zu schnell gefressen, das Schleckermäulchen...Als ich um halb elf mit ihr nochmal raus wollte ist sie erst nach mehrfacher Aufforderung vom Sofa gerutscht, zwei Schritte gegangen und hat sich auf dem Teppich wieder hingelegt. Da wusste ich, etwas ist anders. Also um elf beim Notdienst- zwei Stunden Notversorgung, Röntgen, Ultraschall, Herzpunktion...Diagnose: Herzbeutelerguss mit massiver Flüssigkeitseinlagerung im Herzbeutel und Flüssigkeit im Brustkorb. Der Arzt hat dann etwas punktiert, um ihr die größte Not zu nehmen. Mehr hat er sich nicht getraut, da er kein kardiologe ist. Sie hat dann noch Medikamente bekommen und der Arzt hat uns nach Hause gefahren mit der Bitte morgen zur Kontrolle zu kommen, Er sagte noch, dass es sehr knapp war und sie morgen wahrscheinlich nicht mehr gelebt hätte, wenn ich nicht so schnell reagiert hätte. Sollte es ihr morgen wieder änhlich gehen, würde er mich an eine Klinik überweisen. Es war halb zwei morgens... Zuhause angekommen, hat meine Kleine erstmal zwei Näpfe ausgesoffen, weil sie so einen Durst hatte. Den Napf musste ich ihr hinhalten, denn von sich aus ist sie nicht hingegangen. Futter wollte sie keines annehmen- auch nicht die Geheimwaffe Käse. Um drei habe ich in der Klinik angerufen, weil mir ihre Atmung nicht gefiel und ich wissen wollte, ob so schnell wieder eine Notsituation eintreffen kann. Möglich sei das, sagte man mir und ich solle mich melden, wenn es sich verschlechtert. Leider war das schon eine Stunde später der Fall, denn sie hechelte wieder stark und konnte keine gemütliche Position finden. Sie legte sich von einer Ecke in die andere, nur nicht zu mir und eigentlich ist sie nachts immer unter die Decke gekrochen: Um vier Uhr bin ich in die Klinik gefahren- dort wurde erneut ein Ultraschall gemacht und die diensthabende Ärztin tippte auf Herztumor, auch die Milzstruktur sei schon verändert, selbst wenn sie dort keinen Tumor abgrenzen könne. Der Kardiologe wurde einberufen. Die Verdachtsdiagnose bestätigte sich: Herztumor, so groß, dass selbst ich als Laie es erkennen konnte. Dazu Flüssigkeit im Herzbeutel, im Brustbereich, im Bauch.....Der Tumor könne, wie jeder Tumor, auch jederzeit platzen. Sie wurde dann punktiert und rund 300ml Flüssigkeit alleine aus dem Herzbeutel entfernt, bis er leer war. Dann noch die Punktierung am Thorax bzw. Bauchbereich...Man sagte mir, dass sie zur Beobachtung bleiben müsste und man dann entscheidet, wie es weitergeht z.B. mit einer OP oder medikamentöser Behandlung. Man würde mich in zwei, drei Stunden anrufen, wann ich sie abholen kann. In jedem Fall müsse ich bald in den nächsten Wochen/Monaten Vorbereitungen treffen, denn der Beutel würde sich wieder füllen. Eine OP schien nicht so sinnvoll, da der Tumor wahrscheinlich schon in die Milz getreut hat-die Leber sah gut aus. Außerdem hätte ich ihr die Schmerzen und den schweren Weg der Gebesung nicht antun wollen, nur um ein paar Monate mehr Zeit mit ihr zu haben. Der Anruf kam pünktlich, doch nicht mit der erhofften Nachricht. Mir war, es riss man mir den Boden unter den Füßen weg: "Es tut uns sehr leid, aber es sieht nicht gut aus. Der Herzbeutel hat sich innerhalb von zwei Stunden wieder genauso gefüllt wie vorher...Komplett..Sie hat also wieder die gleichen Symptome und Beschwerden. Man könne nochmal versuchen zu punktieren aber es hat sich so schnell gefüllt, dass es keine Aussicht auf Erfolg hat. Wie schnell können Sie hier sein? Wir wissen nicht, wie lange sie durchhält" Ich habe es noch rechtzeitig geschafft und konnte sie auf ihrem letzten Weg begleiten. Sie wurde in meinen Armen eingeschläfert und war ganz entspannt..Doch ihr allerletzter Blick bevor sie sich hinlegte, so voller Traurigkeit.. Ich weiß, dass sie gerne noch länger bei uns geblieben wäre...Als sie zuvor zur Tür hereingetragen wurde, war für einen Moment große Wiedersehensfreude in ihrem Blick. Die Ärztin hat sie auf den Boden gestellt und sie ist sogar von alleine zu ihrer Decke gegangen, die ich mitgebracht habe, damit sie etwas vertrautes um sich hat...In dem Moment hielt ich die Entscheidung für richtig. Keinesfalls sollte sie leiden, ersticken oder verbluten..und es hörte sich alles so an, als sei es wirklich ein Endstadium und als säße ich zwei Stunden später wieder hier, wenn ich sie jetzt mitnehme. Auch die Ärztin versicherte mit mehrfach, dass sie genauso entscheiden würde. Jetzt, nachdem ich so viel gelesen habe, von Lebenserwartungen 6 Monate bis 2 Jahre nach Diagnose, plagen mich die Zweifel- habe ich richtig entschieden? War es zu früh? Gab es noch eine Chance? Ich habe seit Donnerstagmittag nur zwei Bananen gegessen und muss mich zum Trinken überreden, da mir die Entscheidung so sehr im Magen liegt..Wird es irgendwann besser? Ich hatte eine enge Bindung zu ihr und sie bereits mit 6 Wochen bei mir aufgenommen. Ich habe schon gemerkt, dass sie älter wurde- ruhiger, verschmuster, weniger belastbar. Vieles haben ich un die Haustierörztin den Rückenproblemen zugeschrieben. Aber das es so schnell geht, habe ich nicht gemerkt. Beide Ärzte in der Klinik meinten noch zu mir, ich müsse mir da keinen Vorwurf machen. Selbst wenn ich es ein halbes Jahr früher gemerkt hätte, dann wäre der einzige Unterschied gewesen, dass ich ein halbes Jahr gewusst hätte, dass sie stirbt, denn es war nicht therapierbar...Wieso schreiben dann so viele von Behandlungen? Ich begreife es nicht....