Welpe dreht durch...

    Hallo ihr Lieben,


    ich habe leider noch ein weiteres Problem und würde euch gerne noch einmal um eure Hilfe bitten!


    Wir haben seit 1 Woche eine 13 Wochen alte Entlebucher Sennenhund Hündin, die uns leider gerade ganz schön zu schaffen macht. Tagsüber bin ich alleine mit ihr und übernehme eigentlich den größten Teil der Erziehung, weil mein Freund arbeiten ist. Wenn ich mit ihr alleine bin, ist sie bis auf Kleinigkeiten sehr lieb, doch sobald mein Freund dazukommt, dreht sie voll auf, fängt an uns BEIDE zu beißen und macht nur Blödsinn (klar, Bldösinn gehört im Welpenalter dazu und ist ja an sich auch kein Problem, aber es ist eben so auffällig, dass sie erst so durchdreht und auch auf nichts reagiert, wenn mein Freund dazukommt.)


    Ich weiß ja, dass bei Welpen die Beißhemmung erst noch erlernt werden muss, aber sie übertreibt es wirklich mit dem Beißen, sodass ich dann auch schon geblutet habe. Wenn sie uns beißt, dann schreie ich kurz auf, oder knurre sie an, stehe auf und gehe aus dem Spiel raus und setze sie im Zweifelsfall auch für kurze Zeit vor die Tür, aber nichts hilft. Ich habe dann auch schon versucht ihr das Maul zuzuhalten, sie im Nacken zu packen, oder sie auf die Seite zu drücken, das war für sie aber eher ein Spiel und es hat sie dann noch mehr angestachelt weiter zu machen. Ich habe auch schon probiert ihr ein Spielzeug anzubieten, aber das hat sie dann ignoriert und weiter meine Hand malträtiert.


    Das Problem ist halt auch, dass sie natürlich lernen muss, dass mancher Blödsinn wirklich gar nicht geht - sowas wie Schuhe ankauen, Klamotten klauen, auf dem Sofa buddeln und man ja irgendwie versuchen muss dieses Verhalten zu unterbinden und ihr die Sachen dann wieder wegzunehmen. Das ist dann für sie aber auch ein "schönes" Spiel und es pusht sie total, wenn man dann "Nein" sagt und ihr den Gegenstand wegnimmt und sie beißt nur noch doller. Wie sollte man da reagieren? Ich muss ja einerseits konsequent bleiben und das Verhalten nicht durchgehen lassen, aber andererseits möchte ich ja aus dem Spiel raus und ihr auch zeigen, dass ihr Beißverhalten so nicht geht.


    Ich kann ja auch mal ein bisschen was zum Tagesablauf sagen, weil ich auch schon den Gedanken hatte, dass der Tag vielleicht noch zu viel für sie ist und sie deswegen dann zu Abend hin so überdreht.


    6.30 wird sie ca wach und wir gehen eine kleine Runde, damit sie groß und klein machen kann
    Futter
    sie schläft
    9 Uhr auf die Wiese vor dem Haus Pipi machen
    dann spielen wir uns machen einige kleine Übungen (Futterbeutel etc.)
    11.30 Uhr große Gassirunde (meistens mit der Schleppleine, zwischendurch üben wir "Komm")
    Mittagessen
    sie schläft
    14 Uhr Pipi auf der Wiese vor dem Haus
    sie schläft noch ein bisschen, beschäftigt sich selber oder wir spielen
    16 Uhr große Gassirunde
    sie schläft, oder spielt
    18 Uhr Pipi auf der Wiese
    Futter
    danach immer mal wieder raus auf die Wiese, wenn sie "sucht" (das letzte mal so zwischen 23 und 24 Uhr)




    So, ich glaube ich habe erst einmal alles Wichtige gesagt. Sollten noch Fragen aufkommen, werde ich diese natürlich versuchen, diese möglichst schnell zu beantworten!
    Ich bin wirklich für jede Antwort dankbar!


    Viele Grüße,
    Bounty16

    • Vor einem Moment
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    Hi


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      Zitat von Bounty16


      Ich habe dann auch schon versucht ihr das Maul zuzuhalten, sie im Nacken zu packen, oder sie auf die Seite zu drücken

      Das würde ich nicht mehr machen! Davon würde ich dir abraten.


      Ich finde es richtig, dass du dann aufstehst und gehst. Das ist der richtige Weg, wenn zu fest gebissen wird, dann ist das Spiel beendet.


      Dein Hund ist 13 Wochen, da geht sowas nicht von heute auf morgen :smile:

      Zitat von Bounty16

      Ich weiß ja, dass bei Welpen die Beißhemmung erst noch erlernt werden muss, aber sie übertreibt es wirklich mit dem Beißen, sodass ich dann auch schon geblutet habe. Wenn sie uns beißt, dann schreie ich kurz auf, oder knurre sie an, stehe auf und gehe aus dem Spiel raus und setze sie im Zweifelsfall auch für kurze Zeit vor die Tür, aber nichts hilf

      Guter Ansatz!
      Geduld haben. Lass sie damit ins Leere laufen.

      Zitat von Bounty16

      Ich habe dann auch schon versucht ihr das Maul zuzuhalten, sie im Nacken zu packen, oder sie auf die Seite zu drücken, das war für sie aber eher ein Spiel und es hat sie dann noch mehr angestachelt weiter zu machen.

      Schlechter Ansatz...warum hast du ja selbst gemerkt ;)



      Zitat von Bounty16

      Das Problem ist halt auch, dass sie natürlich lernen muss, dass mancher Blödsinn wirklich gar nicht geht - sowas wie Schuhe ankauen, Klamotten klauen, auf dem Sofa buddeln und man ja irgendwie versuchen muss dieses Verhalten zu unterbinden und ihr die Sachen dann wieder wegzunehmen. Das ist dann für sie aber auch ein "schönes" Spiel und es pusht sie total, wenn man dann "Nein" sagt und ihr den Gegenstand wegnimmt und sie beißt nur noch doller. Wie sollte man da reagieren?

      Sie will dich nicht ärgern. Biete ihr doch stattdessen ein Kauspielzeug an. Damit kannst du auch gleich das Ausgeben üben. Und alles, was nicht kaputtgehen soll, muss halt erstmal weggeräumt werden. Seid ihr sehr hektisch oer laut, wenn ihr ihr Dinge verbietet? Vielleicht pusht sie das so hoch? Lieber ganz ruhig und souverän bleiben und nicht "rumrangeln".


      Finde ich für 13 Wochen irgendwie im ersten Moment zu viel.
      Wie lang sind die Runden?

      Danke schonmal für die schnellen Antworten, das hilft mir sehr!

      Zitat von Streichelmonster

      Finde ich für 13 Wochen irgendwie im ersten Moment zu viel.
      Wie lang sind die Runden?

      Die "großen" Runden sind so ca. 15-20 Minuten lang!
      Was denkst du denn, sollte ich weglassen, bzw. anders machen?



      Zitat von Streichelmonster

      Sie will dich nicht ärgern. Biete ihr doch stattdessen ein Kauspielzeug an. Damit kannst du auch gleich das Ausgeben üben. Und alles, was nicht kaputtgehen soll, muss halt erstmal weggeräumt werden. Seid ihr sehr hektisch oer laut, wenn ihr ihr Dinge verbietet? Vielleicht pusht sie das so hoch? Lieber ganz ruhig und souverän bleiben und nicht "rumrangeln".



      Das mit dem Kauspielzeug habe ich schon probiert, das ignoriert sie in dem Moment leider völlig... Aber wir bleiben einfach dran!
      Und ja, ich bin vielleicht dann wirklich etwas hektisch und aufbrausend, da muss ich echt mal ein bisschen drauf achten, dass ich da ruhiger und souveräner bleibe....

      Zitat von Bounty16

      Die "großen" Runden sind so ca. 15-20 Minuten lang!
      Was denkst du denn, sollte ich weglassen, bzw. anders machen?

      Achsooo...na das ist ja völlig in Ordnung. Hörte sich im ersten Moment viel an, aber so finde ich es eigentlich okay.
      Wie spielt ihr denn mit ihr?
      Generell muss man bei so aufbrausenden Welplingen eigentlich immer der Zenmeister sein. Je verrückter es wird, umso ruhiger muss man selbst werden. Sonst steckt man sich gegenseitig mit Unruhe an und nervt sich nur noch.


      Das ist halt auch ein bisschen das, was einem vorher keiner sagt: Welpen können echte kleine Monster sein. Sie meinen es zwar nicht bös, aber es sind mitunter echt anstrengende kleine Kobolde. Meist regelt sich das mit der Zeit ganz von selbst. Wichtig ist halt, dass man selbst die Ruhe behält, konsequent bleibt und sich von dem ganzen Wahnsinn nicht anstecken lässt.


      Ihr scheint da bisher viel richtig zu machen. ich denke, dass das einfach eine Sache der Geduld und Leidensfähigkeit ist.

      Jede Welpe macht das mehr oder weniger. Und wenn man konzequent bleibt, kapiert deine Welpe das richtig schnell.
      Zum Beispiel unsere Welpe hat das auch gerne gemacht, in die Hände beissen beim Spiel. Wenn er das macht, sagen wir sofort NEIN, laufen weg und ignorieren ihn, bis er wieder berühigt ist. Wenn er das auf unserem Couch macht (ja, das darf er, aber ich kann verstehen das nicht jeder das OK findet) , dann muss er sofort vom Couch runter und ignorieren wir ihn auch, bis er wieder berühigt ist.


      Man kann auch ein Kauspielzeug oder Kaustängel zum Essen geben so balt er anfangt dich oder deine Gegenstände beisst. So lenkt man die Welpe ab. Es ist natürlich noch einfacher wenn man die Gegenstände nicht im Bereich der Welpe liegen lässt. ;-)


      Deine Welpe meint es gar nicht böse, aber das bedeutet nicht das beissen OK ist. Das muss deine Welpe noch lernen und das braucht viel Geduld und Ruhe. Aber ihr seit auf dem richtigen Weg so. Geht ihr noch zur Hundeschüle (Welpenkurs)?

      Zitat von Bounty16

      Ich habe dann auch schon versucht ihr das Maul zuzuhalten, sie im Nacken zu packen, oder sie auf die Seite zu drücken, das war für sie aber eher ein Spiel und es hat sie dann noch mehr angestachelt weiter zu machen.

      Wenn du das weiterhin machst, wird sie in ein paar Monaten vielleicht richtig zupacken.


      Zitat von Bounty16

      Ich weiß ja, dass bei Welpen die Beißhemmung erst noch erlernt werden muss, aber sie übertreibt es wirklich mit dem Beißen, sodass ich dann auch schon geblutet habe. Wenn sie uns beißt, dann schreie ich kurz auf, oder knurre sie an, stehe auf und gehe aus dem Spiel raus und setze sie im Zweifelsfall auch für kurze Zeit vor die Tür, aber nichts hilft.

      Nach einer Woche kann auch nichts helfen.


      In etwa 4 bis 7 Wochen tritt die Beißhemmung ein, wenn du gewaltfrei vorgehst (nicht in den Nacken fassen, nicht anknurren, nicht auf die Seite drücken!)...


      Alles normal!
      Den Welpen am besten nicht so aufdrehen, Entlebucher sind schon quirlig genug...

      Ich denke mal, sie dreht so auf, weil sich dein Freund zu sehr mit ihr beschäftigt wenn er abends heimkommt, (vllt. auch hektisch/wild/freudige Begrüßung usw.) und sie bemerkt hat, dass es immer sehr lustig ist, wenn er kommt.
      Dadurch hat sie jetzt schon eine Erwartungshaltung, dreht dann ziemlich hoch und kommt alleine nur sehr schwer wieder herunter.
      Ich bin mir sicher, dass sich das Verhalten des Hundes ändern wird, wenn dein Freund sein Verhalten ändert.
      Sinnvoll wäre es, wenn dein Freund, sobald er die Wohnung betritt, den Hund erstmal komplett ignoriert (nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen), auch wenn der Hund ihn anspringt oder Sonstwas macht, nach einiger Zeit merkt der Hund von selbst, dass es nichts bringt, wenn er sich aufführt.
      Dein Freund sollte sich dem Hund erst zuwenden, wenn sich der Hund wieder beruhigt hat und sich irgendwo hingelegt oder hingesetzt hat. Dann ist es wichtig, dass er ganz ruhig mit dem Hund kommuniziert, also ruhig mit ihm reden, langsam streicheln usw.. Je ruhiger das Ganze abläuft, desto ruhiger verhält sich der Hund mit der Zeit, das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber nach 1-2 Wochen hat das i.d.R. ein Welpe sehr gut kapiert.
      Je konsequenter man das durchzieht, desto schneller ändert sich das Verhalten des Welpen.


      Wenn der Hund dann älter ist, dann kann auch am Abend mal Action stattfinden, denn dann ist er körperlich und geistig in der Lage, sich wieder ruhiger zu verhalten, wenn das Spiel beendet ist.

      Hallo,


      ich muss schmunzeln, denn mir erging es ähnlich.


      Von der einen Seite bekommt man den Tipp "zupacken", "Nacken greifen", "knurren" usw.
      von der anderen Seite bekommt man den Tipp "aufstehen", "weggehen", "ignorieren".


      Du musst Deine Einstellung zu der Sache absolut ändern, nicht böse gemeint, denn ich war am Anfang auch total aufgeregt, wenn unsere Lilli aufdrehte, weil sie alles so toll fand und spielen wollte. Je Hektischer und aufgeregter ich wurde, umso aufgeregter wurde Lilli. Ein Teufelskreislauf. Und das ist bei mir erst ein paar Tage her.


      Da wir ja die Älteren sind - meine Mutter sagte immer: der Klügere gibt nach - also habe ich nachgegeben, mit meinem Hektisch werden. Egal wobei. Wenn ich merke, in mir kommt die Hektik auf, bleibe ich bewusst stehen, atme 1-2 Mal ganz tief durch, konzentriere mich und sage: das ist ein kleiner Welpe. Viele Sachen sind normal und das müssen wir jetzt lernen.


      Wir müssen es lernen und dann dem Hund beibringen.


      Deine Ansätze sind gut und manchmal ist man auch so verzweifelt, dass man heulen könnte. Auch das gehört dazu. Aber gib nicht auf, Du wirst sehen, Dein Hund wird ruhiger und Du dann noch entspannter.


      Dackelbenny hat Dir schon geraten, dass Dein Freund, wenn er heim kommt, erstmal den kleinen Welpen ignorieren soll. Denn der Welpe kennt es so: die Türe geht auf, Dein Freund kommt rein - Äktschn. Und wenn ein Welpe Äktschn im Kopf und im Popo hat, ist er nicht mehr ansprechbar und wir werden hektisch.


      Wenn Ihr hierbei konsequent seid und das beibehaltet, wird es sich bestimmt schnell legen, denn Du sagst, wenn Du den ganzen Tag mit ihm alleine bist, ist er - bis auf ein paar Kleinigkeiten - lieb.


      Ihr schafft das.


      Viel Spaß mit Eurem Kleinen... PS....Du hast doch auch sicher Bilder von dem kleinen Schatz... ;)

      Zitat von Streichelmonster

      Generell muss man bei so aufbrausenden Welplingen eigentlich immer der Zenmeister sein. Je verrückter es wird, umso ruhiger muss man selbst werden. Sonst steckt man sich gegenseitig mit Unruhe an und nervt sich nur noch.

      Genau das!


      Junge Pudel sind ja ebenfalls eine Herausforderung was die Energie anbelangt. Bei meinen hat beim Überdrehen Festhalten immer gut geholfen.


      Hund seitlich an beiden Seiten packen, mit dem Kopf nach vorne drehen und mit einer Hand an der Brust nach unten ausstreichen. Richtig festhalten. Aber gleichzeitig alles in Ruhe (die eigene innere Ruhe ist wichtig!) machen. Hund solange festhalten, bis die Muskulatur fühlbar entspannt.


      Weiterhin habe ich ein Ruhekommando eingeführt. Wenn Hund entspannt dösend auf der Seite lag, habe ich mich dazu gesetzt, ganz ruhig (inneres oohmmm!) über die Rippen gestrichen und immer mal wieder das Wort "Ruhe" gesprochen. Sowohl das Wort, als auch das seitliche über die Rippen streichen führen auch heute noch dazu, dass beide entspannen.

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