Zweithund soll einziehen - 2 unkastrierte Rüden?

  • Hallo zusammen,
    wir sind Janina und Benny (Terriermix 1,7 kg).
    Wir haben uns hier angemeldet, weil wir ein bißchen unsicher mit einer wichtigen Entscheidung sind.
    In 2 Wochen kann bei uns ein Zweithund vom Tierschutz einziehen ( er ist noch ein Welpe und ein Chihuahuamix)
    Unser Benny ist 1,2 Jahre jung und mit der Zeit haben wir einfach gemerkt ( wir wohnen hier sehr weit ab auf dem Land), dass es unserem Benny an Spielfreunden und Sozialpartnern sehr mangelt, gerade weil er nur 1,7 kg wiegt und schwer Freunde findet, mit denen er toben kann.
    In der einzigen Hundeschule, für die wir schon 40 km fahren müssen, gibt es fast nur Schäferhunde, die Benny versucht haben überzurennen und er hatte damals große Angst und ich auch, eben aufgrund seines Gewichtes.Deswegen würden wir gerne einen Freund für Benny aufnehmen.


    Für uns spricht auch nichts gegen einen Zweithund, im Gegenteil wir lieben Tiere und das nötige Geld für einen zweiten Hund haben wir auch. Wir haben ein großes Haus und wohnen direkt am Wald ohne Nachbarn.
    Dennoch sind wir uns unsicher..Der kleine Welpe und Benny verstehen sich sehr, sehr gut, allerdings haben sie sich bis jetzt nur auf neutralem Boden getroffen.
    Benny wäre sicher die ersten Tage etwas eifersüchtig sein, wenn der Kleine neu ins Haus kommt, aber ich denke das würde sich legen.


    Nun aber zu unserer Hauptsorge, jeder erzählt uns etwas anderes bezüglich 2 Rüden. Benny ist nicht kastriert, weil es meiner Meinung nach bei ihm einfach nicht Not tut und er bis jetzt keinerlei Probleme hat. Ich habe nun gehört, dass wenn ein zweiter Rüde ins Haus kommt, dass selbst wenn sie sich am Anfang gut verstehen, später dann große Probleme auftreten können.
    Ich wollte deswegen um Erfahrungswerte bitten, weil wir nichts falsch machen wollen. Ab welchem Alter des Zweithundes könnte es Probleme geben und würde dann eine Kastration der Beiden helfen? Ich möchte eigentlich ungerne, dass Benny kastriert wird..eben nur wenn er leiden würde.


    In 2 Wochen soll der kleine Knirps bei uns einziehen, aber wir habenTage Bedenkzeit vom Tierschutz bekommen.


    Ich würde mich über Rat sehr freuen.
    Liebe Grüße
    Janina

  • Ich glaube, bei 2 Hündinnen kann es viel schlimmer kommen, als bei 2 Rüden :lol:


    Nein, aber wenn sich die beiden gut verstehen, der Zweithund noch dazu ein Welpe ist, sehe ich da ehrlich gesagt kein so großes Problem.


    Mit kleinen Anfangsschwierigkeiten muss man immer rechnen, wenn ein neuer Hund einzieht. Heißt aber nicht, dass das so bleibt!

  • Wie versteht Benny sich denn allgemein mit intakten Rüden? Ist er eher dominant oder devot?
    Ich habe hier zwei intakte Rüden sitzen und sie verstehen sich prima.
    Das ist aber von Hund zu Hund verschieden, Probleme könnten auftreten sobald der Kleine geschlechtsreif(zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat).
    Wenn Benny sich mit Rüden egal ob kastriert oder intakt gut versteht und keine Probleme macht, dann sollte es mit dem Kleinen auch keine geben.

  • Es klappt sehr oft, dass intakte Rüden harmonisch zusammenleben. Lass dir da nichts einreden von wegen Kastration.


    Allerdings finde ich es immer ein bisschen riskant, sich vor allem d eshalb einen Zweithund zu holen, damit der Ersthund wen zum Spielen hat. Die ÜBerlegung dahinter ist in deinem Fall absolut verständlich und ich kann mir gut vorstellen, dass es klappt, zumal vermutlich beide noch recht verspielt sind, aber es muss nicht sein, dass sie "dickste Freunde" werden. Oder eben es kann auch sein, dass es später mal eher ein "Nebeneinander-Herleben" ist.

  • Letztlich gibt es da keine pauschale Antwort.
    Es gibt Haushalte da klappt es mit mehreren unkastrierten Rüden, in anderen eben nicht.


    Wenn dein Hund nun schon von sich aus alle unkastrierten Rüden auf der Straße fressen will, dann würde ich wohl davon absehen.
    Wenn er aber generell nix gegen andere Rüden hat, dann sehe ich die Wahrscheinlichkeit nicht kleiner oder größer, dass es klappt, als mit einer Hündin. Denn dann wird wohl der Charakter mehr zählen.

  • Hallo Janina,
    Das ist ja wirklich ein winziger Terrier :shocked:


    Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen.
    Ja, da kursieren viele Gerüchte um die Mehrhundehaltung. Bei zwei Hündinnen gebauso (wenn die sich einmal beißen, wird das nieee wieder was usw). Letztendlich kenne ich kein einziges Beispiel persönlich, wo es nicht klappt. Im Forum liest man davon ab und an mal (wobei die Leute hier natürlich mit ihren Problemen hinkommen).


    Ich habe zwei unkastrierte Hündinnen, eine liebe Hündin im besten Alter und eine ganz freche junge Hündin. Ich sorge dafür, dass der junge Hund respektvoll mit dem alten Hund umgeht und dass beide lernen, was sich gehört und was nicht. Ich stelle klare Regeln auf und reagiere frühzeitig.
    Das klappt ganz wunderbar und da beide inzwischen wissen, was "sich gehört", kommen sie wirklich sehr gut miteinander aus, kuscheln sogar zusammen usw. Ich wäre aber auch schon zufrieden, wenn sie sich gegenseitig tolerieren. Da bist einfach du als Halter gefragt!


    Dein Benny muss jedoch nicht unbedingt auf den Neuzugang abfahren. Es ist aber ein gutes Zeichen, dass die beiden sich jetzt schon erstmal gut verstehen.


    Ich selbst hätte gar keine Bedenken, mir einen zweiten Rüden anzuschaffen, wenn Benny prinzipiell mit anderen Rüden gut klar kommt. Wenn ihr so schön wohnt, genug Zeit, Platz und Geld habt, sind das doch super Voraussetzungen.


    Maximal mit dem Alter hätte ich noch ein bisschen Bedenken. Meine ältere Hündin war zu dieser Zeit ein echter Kotzbrocken und ich hatte alle Hände voll einen Hund zu erziehen. Da saßen die Kommandos noch nicht sicher usw. Aber wenn du dich schon wohl mit Benny fühlst, dann ist das doch ok. Ich persönlich finde es viel leichter, wenn ich einen wirklich sehr gut erzogenen Hund habe und dann erst der nächste hinzu kommt. Aber ich wohne ja auch in der Stadt und da muss der Hund gut im Gehorsam stehen, weil hier so viel los ist und ich mich auf ihn verlassen können muss. Das solltest du also vielleicht nochmal überdenken.


    Liebe Grüße

  • Eine Rüdenkombi ist meistens einfacher als zwei intakte Hündinnen..


    Wenn der junge Hund unter dem erwachsenen Rüden aufwächst und sich ein bisschen von ihm anleiten lässt, kann es sehr gut klappen. Und als Mensch habe ich ja auch einen nicht unerheblichen Einfluss darauf, die kleine Hundegruppe zu managen.


    Eine Kastration macht nur in seltenen Fällen Sinn, nämlich dann, wenn es bei zwei Rüden wirklich um den Status geht. Da macht es dann Sinn, den stautsniedriegeren zu kastrieren.


    Ich bin aber der Meinung, dass man das Verhalten der Hunde als Mensch aber maßgeblich mit beeinflussen kann.

  • Hallo, vielen Dank für eure Antworten.
    Also Benny verhält sich allen Hunden eigentlich gleich gegenüber. Hier bei uns haben wir leider kaum welche. Aber in dem Nachbarort haben wir zB. einen Dackelherren mit dem Benny gerne spielen möchte, aber der möchte seine Ruhe haben,da er schon alt ist.


    Neulich waren wir mit Benny an der Nordsee und da konnte er mit einem Hund auch sehr schön toben, laufen und spielen.
    Er ist ein kleiner Raufbold, der einfach nur mit einem Hund laufen und toben will, dass er bei einem Rüden versucht aufzusteigen ect. habe ich noch nie bei ihm gesehen.Er spielt er wie ein kleiner Welpe mit anderen Hunden.


    Doch mittlerweile ist es so, dass wenn wir außerhalb unterwegs sind und er Hunde sieht, er recht wild ist und sehr laut weint, wenn er andere Hunde sieht, weil er unbedingt mit ihnen spielen möchte. Aber die anderen oftmals eben nicht spielen können, wollen oder zu gewichtig für ihn sind. Dann zerrt er an der Leine und weint, eher so nach dem Motto, bitte lass mich doch hin und spielen.
    Wenn wir im Nachbarsort spazieren gehen,dann steht er bereits immer am Zaun und weint und schaut, ob der alte Dackelopa doch da ist und vielleicht doch noch rauskommt.
    Inzwischen mäkelt er auch viel rum, was das Essen angeht..bzw. frisst einfach nicht so viel wie er sollte. Wir waren deswegen auch schon beim Tierarzt und haben Futterwechsel vorgenommen, aber er bleibt stur.
    Ich habe das Gefühl er leidet ohne Hundefreund, aber das ist natürlich meine "menschliche Sicht"..LG

  • Wenn man sich die Zusammensetzung von wildlebenden Hundegruppen oder von Wolfsrudeln anschaut, sind die Rüden fast immer in der Mehrzahl. Und lustigerweise alle unkastriert, ohne daß es zu Mord und Totschlag kommt!


    Dein Ersthund ist noch jung. Viele Hunde verliereren das starke Interesse an andern Hunden, wenn sie erst einmal richtig, auch geistig erwachsen sind, zwischen 2 und 3 Jahren. Gerade viele Terrier mögen dann auch gerne Einzelhund ohne Konkurrenz sein.


    Sehr kleine Hunde haben oft Schwierigkeiten, mit anderen Hunden normal und entspannt zu kommunizieren, weil größere Hunde sie nicht ernstnehmen und die Kleinen dadurch viele negative Erfahrungen machen. Diese Erfahrung habt ihr ja auch gemacht. Ein gleichgroßer Gefährte ist da schon ein Gewinn an Lebensqualität, weil die Hunde auf Augenhöhe miteinander kommunizieren können.


    Dagmar & Cara

  • Hi....


    Django war knapp 2,5 Jahre alt,da zog bei uns Joshi mit knapp 8 Monaten ein.
    Beides intakte Rüden.
    Das ist jetzt ein Jahr her.
    Ich warte bis heute auf den großen Knall. Aber bis jetzt läuft es richtig super. Klar fetzen die beiden sich ab und zu,aber das wird schnell geklärt und dann sind sie wieder eine Einheit.
    Wobei meine beiden eher nicht kuscheln oder zusammen liegen. Nach ein paar Wochen haben sie auch aufgehört miteinander rum zu toben und zu raufen....
    Aber man merkt dass sie zusammen halten und sich lieb haben
    Geh ganz entspannt an die Sache! Wird schon gut gehen. Denk immer daran -du bist die Chefin und regelst das....Nicht die Hunde
    LG,
    Aga

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!