Junghund will Aufmerksamkeit?

  • Hallo Leute,


    ich habe hier einen ca. 6 Monate alten Jack Russel Terrier, der mich sehr fordert. Er kommt selten zur Ruhe, was dazu führt, dass auch ich kaum zur Ruhe komme. Er ist ständig auf Achse, läuft herum und scheint ununterbrochen nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu suchen. Die sehen meistens so aus, dass er z.B. an Türen kratzt, versucht, Dinge von erhöhten Flächen zu holen, Kabel und Möbel annagt, etc. Ich muss quasi ständig hinter ihm herlaufen und ihn davon abhalten, Mist zu bauen. Meine Hundetrainerin sagte, das sei ein Aufmerksamkeitsproblem: Der Hund stellt Dinge an, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber wie kann ich das einstellen? Klar bekommt der Hund meine Aufmerksamkeit, wenn er sich selbstgefährend verhält (z.B. Kabel annagt) oder Schäden in der Wohnung/an den Türen anrichtet. Mir bleibt da in meinen Augen gar keine andere Möglichkeit. Habt ihr ähnliche Erfahrungen? Wie würdet ihr vorgehen? Findet ihr die Erklärung der Trainerin schlüssig?

  • Dazu müsste man wissen, was genau Du so über Tag mit ihm machst, wie Du ihn beschäftigst. Ist er von der seite altersentsprechend ausgelastet, würde ich viel Kopf- und Nasenarbeit mit ihm machen. Und ihn zur Ruhe bringen, ihn auf seinen Platz schicken, wo er schlafen soll, notfalls eine Box. Das erfordert viel Geduld und Konsequenz, hilft aber.

  • Hallöchen,
    meine war genauso schlimm und überhaupt nicht dazu in der Lage sich auch nur 5 min allein zu beschäftigen.
    Allerdings wird sie langsam ein kleines bisschen ruhiger und meistens habe ich mittlerweile auch länger ''meine Ruhe'' vor ihr zuhause :p



    Ich bin absolut kein Hundeprofi, meine ist auch mein erster eigener Hund und ich versuche, seit ich sie habe mich viel zu belesen und mich auszutauschen, gerade weil meine auch so anstrengend ist/war, daher kann ich dir auch nur meine ''Anfänger'' Lösungsversuche anbieten, wenn du möchtest.



    Meine ist auch erst 7 Monate alt und ich glaube Junghunde brauchen etwas mehr Aufmerksamkeit. Zu dem habe ich auch gehört, dass Jack Russells tatsächlich richtige Beschäftigungsjunkies sind, womit man dann tatsächlich leben müsste bzw sie viel mehr fordern muss als manch anderen Hund, dem es reicht ein paar Streicheleinheiten am Tag zu bekommen.



    Ansonsten habe ich gerne meiner hin und wieder mal irgendwas zum kauen gegeben, womit sie einfach eine ganze weile Beschäftigt ist, bis so ein Schinkenknochen weg ist, dauert es schon mal ein paar Stunden :D



    Draußen habe ich sie viel mit anderen Hunden toben lassen, dann war sie zuhause total KO und hat erst mal zwei-drei Stunden geschlafen. Natürlich muss man bei einem Junghund auch aufpassen, dass man es nicht übertreibt...wirklich sehr anstrengend, wenn man so einen kleinen Wirbelwind hat. :)

  • Wenn ein Hund ein Beschäftigungsjunkie ist, dann ist das in der Regel hausgemacht. Und nebenbei sehr ungesund.


    Hierfür müsste man mal wissen wie der Tag so aussieht, was wann wie lange passiert und so weiter.

  • Hi,
    ich habe einen 6,5 Monate alten Bichon Rüden. Es lief hier ähnlich wie du beschreibst. Wir sind so vorgegangen, dass wir alle Kabel, Steckdosen dicht gemacht haben (also die Kabel in Kabelschächte, Kindersicherung in die Steckdosen usw.), alles wo er rankam hochgestellt usw. Also erstmal alle "Gefahrenquellen" beseitigt. Damit kann er sich schonmal nicht verletzten. Er bekommt immer was zum Kauen (Ochziemer o. ä.) und dann wird er erstmal ignoriert, damit er einfach lernt sich auch mal allein zu beschäftigen. Das hat dann etwas Ruhe hereingebracht. Seit dem schläft er auch ab und zu mal richtig fest.


    Und wenn das alles nichts hilft, Kopf- und Nasenarbeit, danach ist er immer so müde, dass er schläft :lol:

  • Die Tage sehen in etwa so aus:


    6.30 Uhr aufstehen, dann ca. 30 Minuten Spaziergang.


    Dann ist Home Office angesagt.


    8 - 11: Ich sitze am Schreibtisch, Hund schläft neben mir in seiner Box. Um 11 geht es dann kurz raus zum Lösen, etwa 10 Minuten. Danach kann sich der Hund dann frei in der Wohnung bewegen, bevor es dann um 13.30 nochmal einen ca. 30-Minuten-Spaziergang gibt.


    Zwischen 14 und 17 Uhr ist dann nochmal Homeoffice mit Box und Schlafen angesagt. Um 18 Uhr ist dann Spaziergang Nr. 3 angesagt, wieder ca. 30 Minuten.


    Nach 18 Uhr und auch mittags gebe ich dem Hund immer mal etwas Anderes zum Kauen (Rinderkopfhaut, Ochsenziemer, Pansen, Schweineohren...). Abwechselnd, damit er sich auch ein wenig damit beschäftigt. Ich verstecke auch immer mal wieder Teile seines Futters in Kartonverpackungen oder auch Klopapierrollen und gebe sie ihm. Er zerfetzt sie dann, ist aber ein paar Minuten mit etwas beschäftigt. Manchmal rolle ich auch Futter in altem Stoff ein, in dem er dann suchen muss. Das sind Dinge, die ihn beschäftigen, aber nicht wirklich müde machen - zumindest nicht so müde, dass er sich ausruht.


    Kurz vorm Schlafen geht es dann nochmal für 10 Minuten raus.


    @Enie88
    Kannst du mir hier Tipps geben? Was genau für Spiele macht deinen Hund müde? Was die Sicherung der Wohnung angeht: Ich habe hier auch mit viel Krativität das gesichert, was ich sichern kann. Leider gibt es Kabel, vor denen ich den Hund nicht schützen, und Möbelstücke, die ich vor dem Hund nicht schützen kann.


    @Fannybanny
    Leider fällt dem Hund - wenn er sich auf seinem Platz befindet - immer sofort etwas Besseres ein und er ist wieder weg.

  • Möbel macht meiner Gott sei dank so garnicht kaputt.


    Beim Gassi gehen git es vier Möglichkeiten die den Hund müde machen (laut meiner Tiertrainerin)
    1. Balancieren: ihn also mal über eine liegenden Baumstamm balancieren lassen o. ä. ihn klettern lassen sowas in der Art. Sowas geht ja auch zuhause irgendwie ;)
    2. Suchen: Leckerlie verstecken, ich nehme draußen immer gerade jetzt im Herbst Blätter und verstecke da Leckerlies oder unter Tennenzapfen oder pinne auch mal Käse auf einen Zweig an den er heran kommt. In der Wohnung verstecke ich Leckerlies auch mal unter einem Handtuch, oder Plastikbecher, da muss er dann
    3. Lösungen finden um heran zu kommen
    4. Lernen: also auch mal einfach ne Übungseinheit einlegen. Was er halt kann (sitz, platz, Pfote geben, Männchen, still halten, bleib...) auch mal auf einem Baumstamm balancierend.


    Danach ist er meistens fertig.


    Ich habe aber auch so Intelligenzspielzeug aus Holz. Bei dem einen muss er Hütchen herunternehmen um ans Leckerlie zu kommen, mal muss er ein Hindernis beiseite schieben um dran zu kommen. Manchmal lege ich auch Spuren in der Wohnung aus (ohne dass er es sieht), das hört sich jetzt nicht so sauber an aber, ich ziehe den Käse dann über den Boden, schön mit Kurven usw. und verstecke dann das Leckerlie irgnndwo unter einem Stofftier o. ä. Ach und ab und zu spielen wir richtig verstecken. Das hat eine zeitlang gedauert bis er wusste was ich von ihm will, aber klappt ganz gut wenn er abgelekt ist und ich mich z. B. dann hinter einer Türe oder sowas verstecke.


    Ich hoffe das war jetzt verständlich :headbash: wenn nicht, nachfragen :lol:

  • Ein Jack Russell wird von dem bißchen spazierengehen nicht müde. Der braucht etwas Arbeit!


    Verstecke ihm Leckerlis in der Wohnung, die er suchen muss, draußen beim Spaziergang kannst du damit kleine Fährten legen, du kannst mit ihm Tricks üben, Unterordnung üben usw.


    Nur Gassi und ein bißchen Spielen reichen ihm nicht.


    Und die Ruhezeiten müssen auch gelernt werden.


    Edit: ups, hat sich überschnitten :D

  • Hmmm ...
    ich hatte noch nie einen Welpen.
    Stelle aber mal die vage Vermutung auf (was ich in 2 jahren Hundeofurm-lesen so mitbekommen)
    dass das für einen 6 Monate alten Hund viel zu wenig ist ...


    Außer 1,5h Spaziergang macht er ja nix am Tag - sehe ichd as richtig?


    isdtd er Spaziergang denn an der Leine oder frei?


    Hudne in dem Alter wollen viel entdecken, viel Natur erleben, neue Eindrücke sammel.
    da würde ich schon locker das Doppelte an zeit über drazußen sein (im tempo, dass der Hund entscheidet -d ann ist das auch nicht gefäjrlich für Knochen und Gelenke usw.


    jeden Tag 2h ab in den Wald, aufs Feld, an den fluss oder so ...
    Zusätzlich zu vielen Hundetreffen udn den Normalen Spaziegängen die du schon beschrieben hast.


    Und viel mehr mit dem Hund zusammen spielen - hattest du nicht erwähnt? oder macht ihr das nicht?
    Sich drinnen alleine beshcäftigen ist doch langweilig für den kleinen.


    Mit dir Zusammen neue Dinge entdecken und spielen kommen nach deiner Schilderung viel zu kurz.


    Mein erwachsene, NICHT Terrier Hund kommt MAL mit 1,5h Spaziergang am tag aus Auch mal 2 oder 3 Tage am Stück - de rist aber auch schon 5.
    Und auch nur wenn er davor die Tage ordentlich was erlebt hat (Ne Radtour, Hundetreffen, Tagesausflug usw.)


    Ich denke, dass ihm einfach langweilig ist und er zu Recht Aufmerksamkeit möchte.
    Nicht weil er dich ärgern will, dich nerven will, oder weil er dir bestimmen will wo es lang geht.
    Sondern einfach, weil er es braucht.


    Vor allem, wie sieht es mit Hundebegegnugnen aus?
    Tolle Toberunden mit artgenossen - am besten täglich - powern den hudn viel mehr aus (körperlich und geistig) als wir Menschen im Spiel das jeh könnten ;)


    Viel Erfolg.

  • Das stimmt, nichts ist so fordernd und fördernd wie eine Spielrunde mit anderen Hunden. 2x die Woche treffen wir uns auch mit seinem besten Kumpel (ein Mops), danach ist er quasi komatös xD , oder aber er dreht zuhause nochmal voll auf, dann war es wohl zu viel gewesen :pfeif:

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