Subklinische Schilddrüsenunterfunktion

  • Mein Hund hat "nur" einen Wert von 2,52 ...und für ihn ist das der optimale Bereich.
    Er hat eine SDU und ist mittlerweile gut eingestellt, lasse dennoch ca. alle fünf/sechs Monate die Werte prüfen, meistens kombiniere ich das mit nem Termin bei "seiner" Dermatologin, damit es sich "lohnt". |)


    Rein vom Wert her, wäre er ein bissel zu niedrig, im Gesamtbild (sind bei einer Spezialistin) ist das für ihn genau richtig...nicht nur die nackten Werte zählen, sondern das Gesamtpaket, deswegen würde ich immer(!) zu einem Spezialisten raten, selbst wenn der Weg mal länger ist.
    Bei uns gibt es solche auch nicht, ich fahre dafür über 100km....ein Weg. :dead:


    Je nachdem, wo "ihr" herkommt, kann ich nur immer wieder wärmstens empfehlen. xD
    Ist in Köln: http://www.kleintierinternisten.de

  • Also: die Werte an sich sind ein Indiz.
    =) Es sei denn sie sind gravierend abweichend.
    Ansonsten muss immer Alter, Rasse etc. mit einbezogen werden.


    Es gibt Hunde, die mit zB Werten im unteren Referenzbereich schon massiv auffällig sind, anderen wiederum merkt man nix an, selbst wenn die Werte schon weit drunter liegen.
    Ebenfalls kann Stress die Werte beeinflussen und zu einem anderen Zeitpunkt kann das Bild schon anders aussehen.
    Ebenso kann es im Verlauf der Pubertät zu Schwankungen kommen oder zB nach einer Kastration.


    Wichtig wäre zu klären, wie sieht die Schilddrüse aus, ist eine Entzündung der derzeitige Auslöser etc.


    Die Schilddrüse kann für vieles eine Erklärung sein, genauso wie Stress.
    Wichtig ist bei der Diagnose, einen Arzt an der Seite zu haben, der alle Fakten betrachtet und nicht nur anhand von Werten oder Verhaltensauffälligkeiten entscheidet.
    Meist kommen - auch bei der Subklinischen - körperliche Anzeichen hinzu.
    Gestörte Verdauung mit Breikot, splitternde Krallen, Hitzeempfindlichkeit, Ohrenentzündungen, stumpfes Fell, Juckreiz, Schuppen, vermehrtes Hecheln, unregelmäßige Läufigkeiten... Um nur einige der körperlichen Symptome aufzuzählen.


    Gegen eine vorübergehende Substitution unter ärztlicher Aufsicht spricht in vielen Fällen nichts, nur muss der Halter sich darüber klar sein, dass es in manchen Fällen schon manifestiertes Verhalten sein kann, wo eben eine "Pillengabe" keinen Effekt hat.
    =)

  • Wenn man den Verdacht hat, der eigene Hund habe eine SDU und das Problem, dass die Grenzwerte u.U. auf diesen oder gar die ganze Rasse nicht gut zutreffen, kann man sich oft warm anziehen als Besitzer. Man muss ggf. diskutieren, welche Werte man braucht und warum diese nicht unnötig sind, man muss über Werte und auch eine testweise Einstellung diskutieren, sich (vermehrt beim Rüden) anhören, dass eine Kastration sillvoll sei, ggf. ein Hundeschule, anderes Futter und es Erkrankung X oder Y bei Hunden EIGENTLICH nicht gäbe.


    Vor diesem Hintergrund begrüße ich, dass es mitlerweile Hotlines gibt, denn sie sind immerhin die zweitbeste Löstung, ABER und dieses Aber habe ich nicht nur, sondern lebe ich auch mit meinen Hunden, KEIN VERNÜNFTIGER Tierarzt verschreibt einem Tier Medikamente ohne dieses Tier untersucht zu haben. Ich halte nichts davon, nur auf eine Hotline zu vertrauen und mitlerweile gibt es in Deutschland auch sehr engagierte und versierte Tierärzte, die sich mit SDU, Subklinischer, Schmidt-Syndrom und Co. auskennen und es gibt mindestens 2 große Labore, die eine vollständige Diagnostik durchführen.


    Ich selbst als Halter sollte meinen Hund gut genug kennen, um zu merken, dass etwas nicht stimmt, aber ich als Halter bemerke vielleicht nicht alles. Als ich endlich einen Spezialisten für die Schilddrüse gefunden hatte, der bereit war, mich ernst zu nehmen, stellte sich bei der Untersuchung nicht nur heraus, dass der Hund sehr niedrige Hormonwerte hat, sondern auch dass diese rapide gesunken waren, er zudem kein Cortisol im Körper hatte und - trotzdem ich den Hund zuvor bei verschiedenen Tierärzten vorgestellt hatte, sowie renommierten Kliniken - einen Tumor. Keine Hotline der Welt hätte das bemerkt.


    Im Sinne einer ganzheitlichen Diagnostik kann ich nur raten, dem Tierarzt, den man ins Boot holen will, den Hund auch persönlich vorzustellen und auf einer gründlichen Diagnostik inkl. genauem Abtasten zu bestehen.

  • @Nocte


    Da gebe ich dir Recht. Ich denke aber als ersten Schritt, vollständige Werte zu erhalten, tut es, wenn er es macht, auch der HausTA. Diese Werte kann man sich dann anschauen und über die Hotline erklären lassen. Je nachdem was dann ist würde ich auch eher zu einem Experten fahren.



    Anderes Thema: Hat bei euch einer eine Versicherung der das für die Schilddrüse zahlt?

  • So lange man sich drüber im Klaren ist, dass nicht die Schilddrüse die Ursache sein muss (sehr wohl kann) und dass es evtl. nicht damit getan ist, nur die SD zu behandeln und so lange die Ärzte der Hotline nicht so eingefahren auf das Thema sind, dass sie ohne vollständige Anamnese Medikamente verschreiben.


    Nicht falsch verstehen - ich finde die Hotline nicht verkehrt, aber eben auch nur zweite Wahl. Ich persönlich benötige keine Hotlines, um mir Werte erklären zu lassen. Die kann ich mir mit der entsprechenden Lektüre selbst erklären, ggf. aber nicht das medizinische Gesamtbild und da die Subklinische gerade einen echten Hype erfährt, habe ich leider nicht nur einmal die Erfahrung gemacht, dass die Hotline-Betreuung sehr grenzwertig war.


    Zu der Versicherungsfrage: Die Krankenversicherung der Uelzner (nicht die OP-Versicherung, sondern wirklich Krankenversicherung) zahlt in bestimmten Fällen dafür. Es kommt darauf an, wann der Hund diagnostiziert wird. Allerdings übersteigen die Versicherungskosten die Kosten für Diagnostik und Medikamente bei weitem.

  • Mein Mann hat jetzt mit unserer TA geredet, sie sieht die Problematik auch ein, sie wäre auch bereit eine Testweise Einstellung der Schilddrüse mit uns zu machen, allerdings will sie vorher für ein Monat die Tabletten, die er wegen der Epilepsie bekommt, testweise drastisch erhöhen (von einer viertel am Tag zu einer ganzen) sie glaubt nämlich, dass die Verhaltenaufälligkeiten damit zusammen hängen.
    Ich kann mit absoluter Sicherheit sagen, dass sich mit einer erhöhten Dosis der Luminaletten nichts am Verhalten ändern wird, als er seinen ersten Epi Anfall (mit 3 Monaten) hatte, haben wir die Luminaletten sehr schnell bekommen und auch damals haben wir direkt mit 1 Tablette am Tag angefangen (halbe morgens, halbe abends) erst dieses Jahr konnten wir die Dosis langsam ausschleichen und stehen nun bei einer Viertel Tabelette, wo ich echt froh drum war. Sein Verhalten war aber immer gleich, egal wie hoch die Dosis der Luminaletten war.


    Ich verstehe den Gedankengang dahinter nicht so wirklich, die einen Medis sollen wir, bedenkenlos, drastisch erhöhen, aber die Einstellung der Schilddrüse zum Testen würde nur "unter Protest" geschehen? :ka: Von dem Verdacht, dass die Epi Anfälle vielleicht sogar von einer Subklinischen SU ausgelöst worden sein könnten, hält sie auch nichts (der Grund für die Epi Anfälle bei Sam wurden, trotz ausgiebigen Untersuchungen, nie festgestellt)


    Für mich steht auf jeden Fall fest, dass ich die Luminaletten nicht wieder so extrem erhöhen werde, weil ich weiß, dass sich dadurch nichts ändert. Haben ja jetzt noch das WE Zeit, uns darüber Gedanken zu machen, wie wir weiter verfahren, in der Zeit können wir ja eh nichts machen ^^

  • Ich kann Dir nur raten, wegen der Problematik zu einem Spezialisten zu gehen. Mein Tierarzt meinte ja zuerst, das Blutbild sei i. O. Als ich dann darauf bestand, dass ich einen Zusammenhang zwischen den SD-Werten und Verhalten sehe, wollte er auch selbst die Einstellung vornehmen. Die Anfangsdosis, die er Elly geben wollte, bekommt sie heute nach einem halben Jahr noch nicht! Die Einstellung ist nicht einfach und wenn dann noch das Problem mit der Epilepsie dazu kommt, würde ich das nur von jemandem mit Erfahrung auf dem Gebiet SD machen lassen. Diese Ärzte wissen viel besser bescheid über die Wechselwirkungen der einzelnen Medikamente.

  • Nicht falsch verstehen - ich finde die Hotline nicht verkehrt, aber eben auch nur zweite Wahl. Ich persönlich benötige keine Hotlines, um mir Werte erklären zu lassen. Die kann ich mir mit der entsprechenden Lektüre selbst erklären, ggf. aber nicht das medizinische Gesamtbild und da die Subklinische gerade einen echten Hype erfährt, habe ich leider nicht nur einmal die Erfahrung gemacht, dass die Hotline-Betreuung sehr grenzwertig war.

    mmmh, ich hab mit der Hotline auch die Erfahrung gemacht, daß die Werte einmal als auffällig in Sachen UF betrachtet wurden, einmal nicht. Gleiche Person, gleiche Werte. Scheint also wirklich nicht so leicht, oder meine Infos, mein Input(Richtung, in die ich tendierte), hat dazu mit beigetragen. 2 Spezialisten (!) tendierten bei meinem Hund zu keiner subklinischen UF, zwei zu ja...ich hab einfach mal auf Empfehlung innerhalb der jahre meines Zweifelns welche angerufen ;-)


    ich habs nie herausgefunden. Symptome waren starke Infektanfälligkeit, permanente Ohrenentzündungen. Diese waren nach der Substitution weg, zeitgleich habe ich aber die Ernährung umgestellt. War ein Fehler. Die Gegenprobe hätte ich machen können, indem ich das unverträgliche Futter wieder eingeführt hätte. Konsens von allen war dann, da die Subsitution nun schon läuft und meinem Hund nicht schadet, diese beizubehalten.
    Heutzutage würde ich das anders machen, denn vom Wesen hat mein Hund m.E. davon nicht profitiert, sie war zuvor weniger ängstlich, bzw. gar nicht ängstlich. Ich überlege also heutzutage (auch) viel, ob wir ein wenig Opfer dieses Hypes UF waren...und viel an der Ernährungsumstellung lag.
    Ich kann mir also nicht alles selber erklären, die Werte zwar, aber manchmal braucht es eben auch einen erfahren TA mit Intuition, wenn die Werte auffällig sind.

  • Ich habe nun das Wochenende und die Tage genutzt mich nun mal schlau zu lesen und bin mir jetzt Sicher, dass wir das mit dem Einstellen der Schilddrüse auf jedenfall versuchen werden.
    Habe dann mal auf einer Seite eine Liste von möglichen Symptomen gelesen, wo einiges zu gut passt z.B Gewichtszunahme, Geistige Trägheit/Unkonzentriertheit/schwerfälliges Lernen, Kälteintoleranz (ist bei einem Zwergpinscher nun aber schwer zu sagen ob es an der Fell beschaffenheit liegt oder ein Symptom ist) , Schnelle körperl. Ermüdung, Stimmungsschwankungen, Übererregbarkeit, Anfälle, Steifheit, frühzeitige Ergrauung, Durchfall, Erbrechen


    Da unsere TA da nicht mitzieht, wenn wir nicht vorher 1 Monat die Luminaletten stark erhöhen, wovon ich überhaupt nicht angetan bin, werden wir uns für diese Belange einen anderen TA suchen oder sogar in die Tierklinik hier gehen, von einer rein telefonischen Betreuung bin ich ehrlich gesagt, nicht so angetan, der TA soll schon meinen kleinen Kobold untersuchen und sehe können.


    Ich werde euch jedenfalls auf den Laufenden halten :)

  • Nun haben wir, auf Anraten im anderen Beitrag, natürlich die Schilddrüse checken lassen, die Werte waren aber in Ordnung (TSH 0,09 (0,03 - 0,4) T4 gesamt 2,98 (1,50 - 4,50)) unsere Trainerin fand aber die Werte für einen 2 Jährigen Hund zu niedrig und auch andere Werte zu hoch waren, dass dies durchaus für eine Subklinische SU sprechen kann.

    Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass ich mich nicht mehr auf Trainer und ihre Aussagen verlassen werde sondern auf das was der Tierarzt sagt.
    Wenn der TA sagt "es ist ok" dann ist es Ok. Eine Trainerin hat keine Tiermedizin studiert und selbst ein Tierarzt kann nicht in allen Situationen sagen ob die Werte ok sind oder nicht (da muss man dann zum Spezialisten).
    Gerade dieses "ist zu niedrig für so einen jungen Hund" habe ich schon so oft gehört. Das ist Sülze in den meisten Fällen.

    Zitat

    Sie selber hatte in ihrer Laufbahn bisher nur 3 Hunde wie Sam, die alle Probleme mit der Schilddrüse hatten und nach der Einstellung die Verhaltensauffälligkeiten stark nachgelassen hätten.

    Ich interpretiere das mal anders: Sie hatte 3 Hund ein ihrer Laufbahn und die alle wurden substituiert und die Verhaltensauffälligkeiten ließen nach. Das heißt nicht das die Schilddrüse kaputt ist sondern die kann ganz prächtig funktionieren.

    Zitat

    Ich möchte hier auch noch Anmerken, dass ich eine sehr hohe Meinung von unserer Trainerin habe, sie versteht ihr Handwerk, bildet sich immer weiter und scheut sich auch nicht Fehler klar anzusprechen (also, die wir machen, nicht der Hund ;) ) also Vertraue ich auch auf ihre Meinung, diesbezüglich. Wir haben auch noch weitere Tipps bekommen, wie wir Sam helfen können, in extremen Situationen etwas ruhiger zu werden.

    Der Punkt ist, das in manchen Trainerkreisen die Substituierung mit SD-Hormon als Nahrungsergänzung angesehen wird und das wohl zur Philosophie gehört und jeder Hund, der nicht völlig gechillt durchs Leben läuft, irgend ein Problem mit der SD hat. Das halte ich für eine sehr fragwürdige Geschäftspolitik.

    Zitat

    na ja, sie hält nicht viel davon, sie meinte, auch für eine Subklinische SU müsse zumindest ja ein Wert aus der Norm fallen.

    Höre auf die. Die hat Recht.

    Zitat

    Mich würde es auf jeden fall interessieren, wie ihr mit der Thematik umgegangen seit, wenn ihr Erfahrung damit habt oder wie ihr verfahren würdet, wenn ihr in so eine Situation kommen würdet.

    Meine Hündin hatte recht früh eine Allergie entwickelt - sie hat sehr sehr viel Juckreiz dauerhaft gehabt. Irgendwann zeigte sie die typischen Symtome einer Unterfunktion wie teils panische Angst vor alltäglichen Sachen (welche dann am nächsten Tag nicht mehr da war aber dafür bei was anderem) und Unkonzentriertheit und teils sehr viel Frust was andere Probleme nach sich zog.
    Zumindest haben wir Bluttest machen lassen und der war deutlich unter normal. Also haben wir angefangen zu subsitutieren. Zudem wurde regelmäßig (1/2 Jahr-1 Jahr) geschaut wie sich der T4 und TSH Level darstellten. Alles war gut. Irgendwann haben wir dann ein Allergiemittel bekommen (Apoquel) was den Juckreiz fast komplett verschwinden ließ. Dann haben wir auch auf Anraten der TA mal versucht die Substituion auszuschleichen (ich bin mir gar nicht mehr sicher ob wir auch auf Antikörper gegen SD Hormon untersuchen lassen hatten). Zumindest - siehe da ... SD funktioniert einwandfrei und die Werte sind leicht unterhalb des Normwertes (T4).


    Der Punkt ist, dass das Verhalten viele Ursachen haben kann (kröperliche oder erzieherische). Manchmal haben Hunde auch einfach nicht gelernt wo es lang geht und drehen deswegen über weil der Hund zu oft mit Samthandschuhen angepackt wurde und er so später ein Frustproblem entwickelt.
    Vielleicht hat der Hund nie gelernt runter zu kommen weil man falsch angeleitet wurde dem Hund das beizubringen.
    Oder es gibt genetische Ursache z.B. dass der Hund nun mal von seiner genetischen Ausstattung so ist. Das ist alles möglich.
    Wenn dein Hund normale Werte hat und der Tierarzt meint "alles i.O." (gibt ja auch noch andere Symptome die auf echte SD Probleme hindeuten außer Verhaltensauffälligkeiten) dann höre auf die Person die sich mehrere Jahre über Unibänke gequält hat.
    Wenn das nicht reicht dann lass die Logik sprechen - ist es logisch dass jeder 2. Hund, wenn es nach bestimmten Hundetrainerströmungen geht, ein Schilddrüsenproblem zu haben scheint? Wenn ja wie kommen dann alle, die keinen Trainer haben mit ihren Hunden so problemlos zurecht?


    Noch was - lies nicht nur positives zur SDU sondern auch mal kritisches.


    Kurzum Vorsicht bei der Diagnose "Subklinische Schilddrüsenunterfunktion".

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