Hunde-Diskussionen richtig managen - situative Beispiele

  • Um so mehr Geschichten ich mit Sino lese, um so größer werden meine Zweifel, dass dieser Hund tatsächlich so souverän und im sozialverhalten toll ist, wie ihr es als Halter empfindet.
    Ich würde euch raten da nochmal einen erfahrenen! Hundetrainer draufgucken zu lassen. So oft wie Sino sich in Konfliktsituationen befindet, empfinde ich (!) das nicht mehr als normal. Ebenso wenig, dass er hinterher geht und aktiv Streit sucht - spricht für mich absolut nicht für einen souveränen Hund.

  • Hi,
    da liegt wahrscheinlich ein Missverständnis vor. Sino hatte eine Menge Probleme in sozialer Hinsicht als wir ihn vor etwas über 2 Jahren aus dem Tierheim holten. Er ist vieeeeel ruhiger geworden. Wir sind von Anfang an mit ihm in der Hundeschule bei einer erfahrenen Trainerin. Auch sie bescheinigt ihm tolle Fortschritte. Bestes Beispiel, und ich finde es besonders schön, er spielt mit einer Chihuahua Hündin, dies wäre so problemlos vor 2 Jahren nicht möglich gewesen.
    Und das er mit manchen Rüden nicht klarkommt, nun ja das kennen wohl viele Rüdenbesitzer.
    Manchesmal trifft er immer noch soveräne Entscheidungen im Sinne von " ein selbstbewusster Hund hat eine Idee" aber er orientiert sich mehr und mehr an uns und in den allermeisten Fällen treffen wir die Entscheidungen welche Sozialkontakte er haben darf und welche nicht. In den geschilderten Fällen ging dies natürlich nicht.


    LG


    Mikkki

  • Rubrik : Nun ja irgendwie nicht toll. An welcher Stelle hätte ich eine Unterbrechung versuchen sollen?

    Einfach mal dort wo so viele Hunde sind, nicht anfangen mit einem Spieli zu spielen? :fear:
    Im Ernst, das hätte einfach richtig richtig böse und blutig enden können. Es gibt so viele Hunde die bei sowas gar keinen Spaß verstehen. Ganz ehrlich, ihr habt da einfach mal Glück gehabt, gerade weil euer Hund auch nicht ganz unbedarft ist.
    Wenn ich irgendwas werfe und ich sehe im Ansatz, dass irgendein Hund sich nähert, nehme ich das Objekt SOFORT und damit meine ich SOFORT weg oder höre auf zu werfen. Allein schon, weil es genug Hunde gibt die das Rennen des eigenen Hundes mit einem lustigen Jagdspiel verwechseln. Kann auch sein, dass ich als Kleinhundbesitzer da ein gebranntes Kind bin, aber ich würde auch jegliches Spiel mit meinem Großhund unterbrechen.

    Und das er mit manchen Rüden nicht klarkommt, nun ja das kennen wohl viele Rüdenbesitzer.

    Ja das stimmt wohl, allerdings lassen die meisten ihre Rüdenhasser nicht so unbedarft frei laufen. Vor allem, da er ja ein Problem mit kleinen Rüden hat, die ihm körperlich natürlich komplett unterlegen sind im Zweifel.. Und dass er ja im Ernstfall in so einer Situation Gas gibt und eben nicht auf euch achtet, zeigt die Situation ja sehr gut! Wie man mit so einem Hund an einen Hundestrand gehen kann, wo man weiß, dass eventuell andere Rüde da sind, ist mir ein Rätsel..

  • Ich möchte jetzt aber auch mal eine Situation teilen:


    Wir waren heute im Park und meine Chis liefen beide frei. Es kam plötzlich ein großer jüngerer Rüde um die Ecke. Ich leinte den Giftzwerg sofort an, da ich direkt sah, dass das nicht gut gehen würde. Der Rüde kam auch direkt angerannt (da war ich richtig genervt, durch solche Aktionen hat meiner einen Bandscheibenvorfall). Ich habe leider meinen netteren Knirps stehen lassen und bin mit angeleintem Giftzwerg zur Seite, ich dachte aber, dass Knirpse mit aus der Schusslinie kommt. War aber nicht so. Nun gut, er hat ihm direkt eine Ansage gemacht und sich dann widerwillig beschnuppern lassen. Er musste aber noch 3x maßregeln, da der Rüde nicht ab lies. Er hat ihm halt den ganzen Kopf in den Po geschoben und es sah fast so aus als hätte er ihn rammeln wollen. Da hätte ich aber nicht zugelassen, da wäre der Rüde aber geflogen! Der Besitzer war natürlich unfähig seinen Hund abzurufen.. ich habe meinen Knirps dann auch mehrmals angesprochen, aber es war klar, dass er sich nicht aus der Situation lösen konnte, weil der andere dann erst recht nicht abgelassen hätte. Das tat mir total leid und ich habe mich etwas schlecht gefühlt, weil ich ihm nicht geholfen habe..
    Wie löse ich so eine Situation auf? Abpfeifen wäre ja erst recht schief gegangen, der andere hätte es vermutlich lustig gefunden wenn meiner weg gerannt wäre und wäre hinterher. Ich bin während der ganzen Sache schon weiter gelaufen, weil sich das ja meist selbst auflöst, der andere Besitzer auch so halb. Trennung durch Weitergehen ging eben auch nicht so gut. Mir wäre es am liebsten gewesen, der andere Typ hätte seinen Hund abgepflückt, aber der hat ja 0 gehört.
    Ich hätte jetzt beide Hunde wegtragen können, aber vielleicht wäre irgendwas sinnvoller gewesen? Doch abpfeifen?

  • Hi,


    Einfach mal dort wo so viele Hunde sind, nicht anfangen mit einem Spieli zu spielen?

    ist bereits verinnerlicht. Fehler: Urlaubsstimmung, Strand toller Tag... gibts nie wieder



    Wenn ich irgendwas werfe und ich sehe im Ansatz, dass irgendein Hund sich nähert, nehme ich das Objekt SOFORT und damit meine ich SOFORT weg

    Ging nicht, Sino kam mit dem Dummy aus dem Wasser als der andere unbemerkt auftauchte. Ergo: Konsequenz wie bei Fehler Nummer 1 einfach fernbleiben



    Bei einem theoretischen Konflikt mit einem kleineren Rüden sehe ich gute Chancen einmal den Kleinen zu vertreiben zum Zweiten Sino eindeutig zu mir zu rufen und zum dritten möglicherweise auch körperlich dazwischenzugehen.
    Tatsächlich haben wir Sino im ersten geschilderten Fall kein Kommando gegeben, da die Situation nicht so sehr bedrohlich erschien. Ich hab ja schon geschrieben dass ich mich am meisten über mich selbst geärgert hab zu lange gebraucht zu haben um zu entscheiden. Aus heutiger Sicht hätte ich besser ein Rückrufkommando gegeben. Es ist also nicht so dass der Hund nicht gehört hätte.




    Kann auch sein, dass ich als Kleinhundbesitzer da ein gebranntes Kind bin, aber ich würde auch jegliches Spiel mit meinem Großhund unterbrechen.

    Mein Beileid zu den Erfahrungen als Kleinhundbesitzer.


    LG


    Mikkki

  • Naja, ich finde schon, dass es bei Sino einfach auffallend oft zu solchen Situationen kommt. :ka: Zumindest wirkt die Häufigkeit der Berichte in diesem Thread so.
    Bei einem Hund der sich doch einfach häufiger dafür entscheidet eben nicht auf die "Hilfen der Halter im sozialen Umgang" zu achten, sondern lieber selbst den Macker raushängen zu lassen, würde ich wohl einfach zu Hilfesmitteln greifen, wenn andere Hunde anwesend sind (Stichwort: kurze Leine).



    Ich hätte jetzt beide Hunde wegtragen können, aber vielleicht wäre irgendwas sinnvoller gewesen? Doch abpfeifen?

    Ich find so Situationen schwierig allgemein zu beschreiben.
    Abrufen würde ich prinzipiell nie, wenn ich den unterlegenen Hund hätte oder beide gleichauf sind (klar, wenn man den prollenden Hund hat und der den anderen einschüchtert schon). Da ist einfach die Gefar zu groß, dass das dann durch die reinkommende Dynamik kippt.


    Je nachdem wie ich die Situation einschätzen würde, würde ich es wohl mit ruhigem weiterlaufen versuchen, so wie du es gemacht hast. Oder ruhig in die Situation reingehen und als Mensch dazwischen gehen und splitten (entspannt) und den anderen Hund dann halt wegschicken.

  • Je nachdem wie ich die Situation einschätzen würde, würde ich es wohl mit ruhigem weiterlaufen versuchen, so wie du es gemacht hast. Oder ruhig in die Situation reingehen und als Mensch dazwischen gehen und splitten (entspannt) und den anderen Hund dann halt wegschicken.

    Da ist halt dann oft das Problem, dass sobald ich in der Situation bin mein Knirps erst recht biestig wird. Er ist an sich total fair und ich vertraue ihm da auch, dass er solche Situationen angemessen klärt. Normalerweise gehen die anderen Hunde dann auch wenn er seine Ruhe will, vor allem wenn die Besitzer weiterlaufen. Und dann gibt es solche penetranten Exemplare, vor allem junge Rüden, die es einfach nicht raffen. Er wird aufgrund der Größe einfach nicht so ernst genommen wie es richtig wäre. Wenn ich dann also sichtbar auch noch gegen den anderen Hund vorgehe, auch wenn ich das ruhig mache und ihn nur vertreibe, dann stachelt ihn das irgendwie an aus der Defensive in die Offensive zu gehen. Das ist echt ein Problem, vor allem wenn beide offline wären oder mehr Hunde mit uns unterwegs wären. Da greift irgendwie die Chidynamik und der "Angreifer" wird verjagt :/
    Das würde dann also nur funktionieren, wenn ich meinen Hund zuerst sichere mit festhalten, anleinen, hochnehmen oder so.
    Ich glaube ich werde beim nächsten Mal einfach wieder versuchen Weiterzulaufen und wenn der andere nicht ab lässt, dann den Besitzer mal aktiv ansprechen. Meiner ist eigentlich sofort zufrieden wenn man den anderen "entfernt". Ist eben nur schwierig wenn ich das mache.




    Fehler: Urlaubsstimmung, Strand toller Tag... gibts nie wieder

    Das hat ja niemand gesagt. Es gibt aber eben Hunde mit denen kann man einfach nicht überall hin. Dann muss man eben seinen Urlaub auf die Bedürfnisse und Eigenarten des eigenen Hundes abstimmen. Das macht hier so ziemlich jeder von uns, mich eingeschlossen. Wir waren genau einmal am überfüllten Hundestrand, war Stress für uns alle, danach waren wir klüger.

  • @'Brizo: Die Häufigkeit der Berichte sagt für mich nur aus, daß Mikki souverän ist. Wenn hier ein User nicht über sowas berichtet, heißt das noch lange nicht, daß solche Situationen nicht passieren.

  • @'Brizo: Die Häufigkeit der Berichte sagt für mich nur aus, daß Mikki souverän ist. Wenn hier ein User nicht über sowas berichtet, heißt das noch lange nicht, daß solche Situationen nicht passieren.

    Geht doch auch gar nicht drum, das anderen Haltern solche Situationen nicht passieren.
    Gibt auch Halter die weit öfter Prügeleien ihrer Hunde beobachten, weil die Hunde einen noch größeren Spielraum haben.

  • Hi,
    insgesamt kann ich nur sagen wir arbeiten an allem auf allen Ebenen, immer. Und da wir unser " Bröckchen" auch noch als Ersthund haben, mussten wir uns auch erst aneinander gewöhnen. Anfänglich haben wir die Augen ganz schön weit aufgemacht. Aber mit dem Ergebnis was wir heute am Napf sitzen haben sind wir sehr sehr glücklich, alles ist leichter geworden. Und er selbst würd wohl auch unterschreiben , dass es ihm bei uns wirklich gut geht. Auch wenn wir ihm das Eichhörnchen Jagen strikt verbieten. Freilauf in der Stadt gibts selten, wir fahren aber gern die Viertelstunde um in ländliche fast hundefreien Zonen zu kommen.


    LG


    Mikkki

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