Hunde-Diskussionen richtig managen - situative Beispiele

  • Ich habe leider auch schon erlebt, dass fremde Hunde (wo der Halter meinte seinen Hund im Griff zu haben) aus dem Sitz oder im Vorbeigehen plötzlich auf uns zu springen.


    Daher habe ich da echt wenig Vertrauen und bin froh, wenn sich die Halter nicht selbst überschätzen und ihren Hund kurz sichern.

  • Hi,


    dies ist in der Tat ein weiteres Problem. Manche geben es auch gar nicht zu, dass ihr Hund manchmal hochgeht, wird schon gut gehen.
    Und auch: Wenn meiner mit seinen 30 kg als reines Kraftpaket mal hochgehen sollte, brauch ich 1,50-2 m um ihn auszupendeln und wieder zu mir ran zu holen.
    Hilfreich: Hund immer seitlich absetzen. Ein Karabiner am HB, einer am Geschirr, eine Hand in der Leine oberes Ende, eine Hand unten wo die Leine nach vorne bzw hinten läuft. Ruckfreies Aufhalten ohn große Reaktionszeit möglich. Man sollte dabei aber drauf achten wirklich völlig entspannt zu sein. Bei Anspannung überträgt sich das sofort auf den Hund, extrem kontraproduktiv. ( Anwendung z.B. bei Fahrradfahrern und seltsamen Menschen und Hundbegenungen auf ganz engen Wegen im Notfall)
    Und auch: Hundebegegnungen aus der Ruhe heraus sind extrem schlecht, der Hund konzentriert sich völlig und steigert sich selbst noch rein. Aus der Dynamik heraus sind Begegnungen einfacher.


    Woher ich das weiss: Wir haben eine harte Schule hinter uns, aber jetzt ist alles gut. Menschen waren allerdings nie sein Problem...


    LG


    Mikkki

  • Wenn ich mir bei den DSH unsicher war, ob sie aufspringen weil ein angeleinter fremder Hund ohne Ausweichmöglichkeit entgegenkommt, dann hab ich sie ins Platz geschickt, den Karabiner der Leine samt Halsband vom Genick runter zum Kehlkopf gedreht und bin 20cm vor dem Karabiner auf die Leibe gestiegen und habe die Leine straff mit der Hand festgehalten. So konnte keiner der DSH plötzlich aufspringen.

  • Wenn ich mir bei den DSH unsicher war, ob sie aufspringen weil ein angeleinter fremder Hund ohne Ausweichmöglichkeit entgegenkommt, dann hab ich sie ins Platz geschickt, den Karabiner der Leine samt Halsband vom Genick runter zum Kehlkopf gedreht und bin 20cm vor dem Karabiner auf die Leibe gestiegen und habe die Leine straff mit der Hand festgehalten. So konnte keiner der DSH plötzlich aufspringen.

    So wünscht man sich das auch. Aber Wünsche gehen leider oft nicht in Erfüllung. =)

  • klar hab ich das hier auch schon erlebt (großstadt, wo jeder dritte einen hund hat), dass leute meinen "der tut nix" und dann doch los stürmte...


    doch wenn ich gemütlich mit meinem hund dahin schlendere, die leine durchgängend und hund neben mir daher stakst, dann find ich das schon oft von anderen hh übertrieben, wenn die jetzt meinen, dass ich meinen hund doch bitte fest halten soll und ihn am besten noch huckepack nehmen soll.


    aber vielleicht kann ich solche halter auch einfach nur nicht verstehen, weil ich bis jetzt noch selten schlechte erfahrung machen musste und meine damalige hündin es mir trotz ihrer größe und gewicht sehr einfach gemacht hat :ka:


    würde es hier vermehrt unverträgliche, oder unerzogene hunde geben, würd ich vermutlich auch anders darüber denken.

  • Manchmal ist es einfach nicht so einfach.
    Einige HH lassen ihre Hunde halt doch hin, wenn man nichts sagt.
    Und andere finden es total nervig, wenn man etwas sagt :ka:


    Spazierengehen in der Pampa ist dagegen echt entspannt, ich bin immer wieder froh darüber, dass wir nicht mitten in der Großstadt leben ;)

  • Ich habe leider auch schon erlebt, dass fremde Hunde (wo der Halter meinte seinen Hund im Griff zu haben) aus dem Sitz oder im Vorbeigehen plötzlich auf uns zu springen.


    Daher habe ich da echt wenig Vertrauen und bin froh, wenn sich die Halter nicht selbst überschätzen und ihren Hund kurz sichern.

    Das sind bei uns immer die schlimmsten Begegnungen, die teils auch echt brenzlich ablaufen. Meist sind genau das dann leider auch keine Tut-Nixe, sondern Hunde die Scheinangriffe machen oder tatsächlich los stürmen und schnappen. Man wiegt sich selbst dann in Sicherheit, weil der andere einem das vermittelt, aber plötzlich weißt du gar nicht wie dir geschieht.
    Ich bin heilfroh wenn jemand seinen Hund dann wirklich anleint oder kurz festhält. Dieses Pseudo-Ablegen/Absetzen geht mir total auf den Geist. Ich habe echt bisher nur eine handvoll Hunde getroffen, die dann wirklich dort bleiben. Otto-Normal-Hunde können das meist auch nicht. Ich bin da mittlerweile aus Erfahrung sehr sehr skeptisch und rechne damit, dass die Situation für uns schlecht verläuft.

  • Hi,
    immer wieder muss ich feststellen, dass man selbst wie angetackert da steht, da die völlig neu auftauchende Situation, so unerwartet kommt, und eigentlich ganz anders gestrickt ist,als man sie eigentlich erwartet und vorbereitet wäre.
    So vergehen in einem Entscheidungsprozess Sekunden, die man eigentlich nicht hat. Erst hinterher ist man dann froh, dass eigentlich nichts passiert ist, es aber auch ganz anders hätte laufen können.
    Wir machten Urlaub an der Ostsee. Sind an einem Hundestrand. Alle 30 m ein Hund, zumeist größere Tiere, der Abstand reicht für unseren, dass er sich auf uns konzentriert. Wir werfen den Dummy ins Meer er apportiert brav, wie gewohnt, kümmert sich gar nicht um andere Hunde solange der Dummy im Spiel ist. Auf Sino zugeschossen kommt ein großer Rüde mit Interesse an Sino's Dummy.
    Ich frage die vorbeilaufende HH'in ob die Begegnung gut gehen wird und erhalte als Antwort ihrer sei sehr soverän, würde nicht beissen und hätte nur Interesse am Spielen. Hmm. In der Tat beissen wollte er nicht, er drängte Sino lediglich körperlich ab damit dieser den Dummy fallen lässt. Da dieses Verhalten Sino nicht passte liess er tatsächlich den Dummy fallen, durch weiteres körperliches Abdrängen hinderte der Fremdhund Sino am beissen und schnappte sich selbst den Dummy und gab Gas. Blöderweise ist Sino schneller als der große Rüde und Sino treibt ihn immer weiter von seiner Besitzerin weg. Droht dabei ordentlich. Mit einer Drehung schafft es der Rüde an Sino vorbei zu kommen und läuft in Richtung der Besitzerin. Sino auf den Fersen. Lässt dann den Dummy fallen, und Sino schnappt sich den Dummy, kommt stolz zurück.


    Rubrik : Nun ja irgendwie nicht toll. An welcher Stelle hätte ich eine Unterbrechung versuchen sollen?
    Jede Sekunde war unpassend und richtig gefährlich sahs nicht aus??!!



    20 Sekunden später, Sino steht zwischen uns. Anderer großer Rüde brettert in uns rein und wirft Sino um.
    Eine halbe Sekunde später ist Sino über ihm und vepasst ihm einen gehörigen Nasenstüber in den Nacken -Schulterbereich und versucht den anderen zu beissen ohne dass dieser noch effizient zu einer Gegenwehr fähig gewesen wäre. ( Anmerkung: Ein Maulkorb ist bei einer solchen Art des Angriffs völlig nutzlos, da sitzt eine unheimliche Kraft hinter)
    Der andere hat sich dann direkt auf den Rücken geworfen und Sino stand kurz über ihm ohne weitere Aggression, ging dann etwas zurück. Der andere sprang dann auf und suchte Schutz hinter meiner Frau, was wiederum Sino nicht passte.


    Sino lief dann zu meiner Frau, während der andere schon hinter mit Schutz suchte, zitternd am ganzen Leib. GSD konnte meine Frau Sino dann einfach festhalten und wir konnten dann erstmal etwas Ruhe in die Situation bringen. Nach einer halben Minute fanden sich dann auch endlich die Besitzer ein und ich erwartete eigentlich ein unangenehmes Gespräch. So wars aber nicht.


    Erste freundliche Frage der Ankömmlinge: Ist Ihr Hund verletzt worden? Freundliche Antwort, wir haben noch nicht untersucht eher nein. Schauen sie mal nach Ihrem, wenn hat eher er was.
    Beide Tiere schienen unverletzt. Dann kam die Erläuterung: Es tut uns so leid, unserer macht das immer wieder, wir trainieren dass aber er ist 8 Monate und voll in der Pubertät. Von daher fänden sie es gut dass Sino ihn mal richtig korrigiert hat, das wäre überhaupt das erste mal dass er eine solche Erfahrung hätte machen müssen. Hoffentlich lehrreich. Ich hab dann noch den Hinweis gegeben dass vielleicht eine Zeitlang eine längere Schleppleine hilfreich sein könnte, dann trennte man sich.


    Wir haben den Strand dann sofort verlassen und waren nie wieder dort. Gehen zu solchen oder ähnlichen Einrichtungen auch nie wieder.


    Der restliche Urlaub war komplett harmonisch, wir haben es sogar geschafft Sino von Rehen, die 25 m entfernt waren abzurufen. Natürlich mit Herzklopfen, aber es klappte auch diesmal ohne Probleme.


    Um es festzuhalten: Für mich persönlich war das schlimmste, dass ich nicht sekundenschnell entscheiden konnte was nun das beste ist. Zwischen die Hunde zu gehen ist wg akuter Verletzungsgefahr überhaupt keine Option. Um es vorsichtig auszudrücken: Da walten roheste mechanische Kräfte. Da sollte man seine menschlichen Knochen beim besten willen nicht dazwischenhalten.


    Nachdenkliche Grüße


    Mikkki

  • @Mikkki ich finde deinen Beitrag sehr interessant, auch mir geht es manchmal so...wenn man dann hier etwas davon schreibt kommt nur die Standard Antwort, Fremdhund blocken, eigenen Hund hinter einen bringen etc.


    Ich habe persönlich ganz ganz ganz selten die Ausgangssituation um so agieren zu können. Zum einen stehen die Fremdhunde ja meistens innerhalb einer Millisekunde über bzw vor dem eigenen Hund (wenn ich mit Abstand einen Hund ankommen sehe weiche ich aus, spreche mit dem HH und leine an). Sich dann zwischen den eigenen und den Fremdhund zu schieben ist dann nur eine Option wenn es ein freundlicher Tutnix ist der eigentlich nichts will...dann geht das. Aber wenn schon gedroht wird etc weiß ich persönlich dass es eher explodieren kann und wird wenn ich mich dazwischen schiebe, von beiden Seiten aus.


    Da hilft oft nur Atem anhalten, Ruhe bewahren und vermitteln. Sobald ich mich vehement dem Fremdhund entgegensetze macht meiner mit, ich weiß nicht wie ich ihm beibringen soll ruhig hinter mir zu sitzen währen ich laut rufend vor einem anderen Hund aufstampfe...sagen wir so, das entspricht nicht seinem Naturell :pfeif: vor allem wenn der andere aus dem nichts vor einem steht und man noch nichtmal ein Kommando hervorgebracht hat.


    Gleich kommen die typischen Beiträge...dein Hund gehört an die Leine da nicht 100% abrufbar und im Kommando, was zur Hölle suchst du auch auf Hundestränden, dein Hund mag eben nicht alle etc.


    Das hilft dir nur leider alles nichts für den Ernstfall wenn man eigentlich alles getan hat um zu vermeiden..mein Beitrag hilft auch nicht, aber ich wollte rüberbringen dass ich dein Dilemma verstehen kann :verzweifelt:
    man denkt sich immer wenn ich das eine Sekunde vorher gewusst hätte dann hätte ich etc etc. und ist froh, dass nichts passiert ist gleichzeitig weiß man dass es jederzeit aber mal dazu kommen kann. Wir laufen schon abgeschieden, vermeiden wo es geht, Hundezonen sind Tabu, ich laufe oft Umwege um auszuweichen und dann kommt es eben doch wieder...der Husky steht knurrend über meinem 8 Kilo Zwerg, nicht kommen gesehen...und jetzt? Hoffen und ruhig bleiben :tropf:

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