Überforderung mit Welpen ?!

  • Ich gehe davon aus, dass er nicht "bockig" wird, sondern schlicht entweder einfach nicht mehr kann oder sich nicht zu weit von seiner Heimat entfernen will. Ganz normales Verhalten.
    Was machen deine Familie und dein Freund mit ihm, wie oft und wie lange gehen die raus?

  • Ich kann dir versichern, du bist damit nicht allein. Mir ging es ähnlich, vor allem die ersten vier Wochen waren wirklich Horror, da hab ich so zwei Mal die Woche ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, unseren Kleinen wieder abzugeben.


    Aber, und das musst du dir erstmal richtig bewusst machen, es ist ein Baby. Es braucht euch, eure Erziehung, eure Zuwendung und - vor allem - eure Zeit. Und das wird sich so schnell nicht ändern. Wenn er sich erstmal eingelebt hat, dann kommt die Zeit des Zahnwechsels. Mein Freund und ich waren heute Nacht von 3 Uhr bis ca. 6 Uhr wach, weil unser Kleiner erbrochen und Durchfall hatte. Aber das gehört dazu - an anderen Tagen schläft er quasi von 20 Uhr bis 7 Uhr. Und das wird bei euch ähnlich sein. Schlafmangel und weniger Zeit für sich. Aber dafür habt ihr euch ja auch einen Welpen geholt, und kein Stofftier :smile:


    Ihr braucht auf jeden Fall starke Nerven - aber das heißt nicht, dass ihr das nicht schafft, nur weil du jetzt verzweifelt bist. Guck ihn dir an, wenn er lieb ist, wenn er spielt, wenn er sich an euch kuschelt. Wenn du wirklich die Kraft aufwenden willst, und deinen Kleinen wirklich ins Herz geschlossen hast, dann schafft ihr das auch :smile:

  • Hi,
    so ein Welpe kann das Leben ganz schön auf den Kopf stellen ;) Mich wundert es auch ehrlich gesagt nicht, wenn er dir kaum eine ruhige Minute lässt - dass kann daran liegen, dass der Kleine selbst zu wenig Ruhe findet und dann überdreht. Er ist ein Baby, seit 10 Tagen weg von seiner Mutter und aus der gewohnten Umgebung -sprich, er muss sich erstens auf euch neu einstellen, nach 7 Tagen dann schon tagsüber wieder eine andere Umgebung mit mehreren neuen Personen. Außerdem sagst du, du weißt nicht wie es läuft, wenn er durch deinen Freund betreut wird.


    Ich finde das sehr viel hin und her für so einen kleinen Wurm, der wissen will, wo sein Platz ist, wie die Regeln im neuen Heim sind, etc. Da sich die Situation nun nicht anders lösen lässt, setzt euch doch alle mal zusammen und besprecht einen geregelten Ablauf, vielleicht auch mit einem guten Trainer zusammen. Also so etwas wie "von 9-11.30 ist Ruhe, dann 10-15 min Gassi, dann Futter, dann Ruhe bis...; der Hund darf x, aber nie y; etc.". Der Hund braucht Rituale und einen geregelten Ablauf. Außerdem sollte er so viel schlafen wie möglich!


    Bitte verabschiedet euch auch von dem Gedanken, der Hund sei bockig, wenn er nicht weit vom Haus weg will. Es ist viel wahrscheinlicher, dass er einfach überfordert und verunsichert ist, da müsst ihr viel Geduld haben und ihm Halt geben! Auch das Anspringen und "Freuen" bei anderen Personen kann Unsicherheit sein ("Fiddeln", nicht Freude).


  • Auch das Anspringen und "Freuen" bei anderen Personen kann Unsicherheit sein ("Fiddeln", nicht Freude).

    Hier ne kurze Zwischenfrage: Wie unterscheidet man das? Woran erkenne ich, ob er sich freut oder ob es Unsicherheit ist, wenn beides gleich aussieht? :???:

  • In der Nacht würde ich kurz mit ihm rausgehen und ihn danach sofort wieder ignorieren. Und wenn er nervt, nimm halt Ohrenstöpsel mit ins Bett. Andernfalls lernt er ja, wie er dich aufwecken kann. Und am Tag würde ich ihn, wenn er keine Ruhe bekommt, in seine Kiste packen. Manche Welpen muss man zum Schlaf zwingen. 20-22 Stunden sollten sie haben, sonst sind sie überdreht.

  • OT Hab dazu mal was gutes gefunden (kannte es bis eben auch noch nicht):


    oder hier: fiddle_about.pdf

  • Ich finde es selbst nicht so leicht, Freude und Fiddlen zu unterscheiden, bzw. hab bei Willi auch eine Weile dazu gebraucht, vor allem, weil er insgesamt so ein 10.000Volt Kandidat ist. Als Welpe hat er sich über alle Menschen und Hunde "gefreut", bei ersteren war ein zuverlässiges Zeichen, dass es keine Freue ist, wenn er dabei unter sich gepinkelt hat, sein Stressgesicht gemacht hat (Mundwinkel ganz weit hoch), und sich auch danach kaum beruhigen konnte. Bei Hunden ähnlich, ein Feuerwerk an Beschwichtigungsgesten + superhektisches Rumrennen. Echte Freude führt bei Willi auch zu wuseligem Verhalten, aber irgendwie nicht ganz so kopflos.


    Ich hab immer ruhiges Verhalten bestätigt und ihm so viel Schutz vor Mensch und Hund geboten wie möglich. Mittlerweile ist es um einiges besser, liegt aber wohl auch am Alter. Fremde Menschen werden von ihm jetzt ignoriert, es sei denn, sie müssen ihn penetrant anquietschen, dann geht's wieder los..

  • Ich denke, dass der Welpe auch überfordert ist.


    Er hatte ja kaum Zeit, in seinem neuen Zuhause erst mal anzukommen, sich an Alltagstrukturen zu gewöhnen bzw. man kann in so kurzer Zeit gar keine Alltagsstrukturen etablieren, an denen der Welpe sich orientieren kann. Normalerweise braucht ein Welpe nach Einzug erst mal 1 bis 2 Wochen, um sich an all das Neue zu gewöhnen.


    Die Frage, die ich mir stelle ist, wer denn die Erziehung überhaupt übernehmen wird. Letztendlich machst du dir zwar die meisten Sorgen, dass du überfordert sein könntest, aber so wie ich das raus lese, bist du auch diejenige, die am wenigsten Zeit mit dem Hund verbringt.


    Wie ist denn der Plan? Wenn der Hund bei den Eltern ist, wie ist die Absprache mit denen, was machen sie tagsüber mit dem Hund? Letztendlich wird ein Großteil der Erziehung ja an ihnen hängen bleiben.


    Dein Freund ist dann ab und an mal zwei Tage am Stück zuhause. Was macht er dann mit dem Hund? Wenn er vorher 24 Stunden durchgearbeitet hat, wird er ja sicherlich dann auch erst mal schlafen oder möglicherweise einen verschobenen Tag-Nacht-Rhythmus haben.


    Dadurch dass mehrere Personen beteiligt sind, wäre es schon wichtig, dass ihr euch da absprecht und eine halbwegs gleiche Linie fahrt.


    Grundsätzlich finde ich es zwar kein Problem, wenn der Hund quasi zwei Leben hat, aber im besten Fall ist er tagsüber woanders und abends immer zuhause. Bei euch ist er ja mal zwei Tage zuhause plus Wochenende und den Rest woanders.


    Für Hunde sind gewisse Routinen, Rituale, Alltagsstrukturen wichtig, vor allem für junge Hunde, da es eine Orientierungshilfe für sie ist.


    Wird das Betreuungskonzept in Zukunft immer so sein?

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