Hundebegegnungen und andere Desaster

  • Huhu Zusammen


    Vorab, der Beitrag wird lang, denn ich muss etwas ausholen, sorry.


    Also ich hab 2 Hunde, Dino ist ein Jack Russelmix und jetzt ca 5.5 Jahre alt, Lara ist jetzt 18 Monate alt und ein Promenadenmischling, sie hat ca labradorgrösse und wiegt 25 kg.
    Beide sind vom Tierschutz, aber Lara habe ich seit sie 5 Monate war, Dino war 1 Jahr.


    Dino habe ich seit fast 5 Jahren und er war immer schwierig, hat am Anfang nach allem ( auch mir) geschnappt und war extrem aufgedreht und das 24 stunden. Draussen hat er slles angebellt wie irre, Leute, Fahrräder ( mit und ohne Mensch drauf), Autos, Mülltonnen und ganz extrem; andere Hunde.
    Das meiste davon hat sich mit der Zeit gebessert, er wurde ruhiger, hatte Vertrauen.
    Nur ein Problem ist geblieben: er pöbelt enorm an der Leine.
    Ich trainiere mit ihm aber er pöbelt auch wenn ich ihn ablenke, oder nen Bogen laufe etc . Schimpfen tu ich dann nicht, bringt nix ausser Dino noch mehr auf die Palme.
    Das allein wäre kein Drama, er wiegt 6 kg..


    Nun im Mai letzten Jahres kam Lara dazu, damals noch ein Jungspund von 5 Monaten.
    Lara mag alle Menschen und 90% aller anderen Hunde, sie ist allerdings enorm aktiv und wild.
    Ich bin als sie klein war fast immer getrennt Gassi gegangen, damit 1. eine Bindung entsteht und 2. auch dass sie sich Dinos Gepöbel nicht abguckt.
    Ich ging mit ihr zur Junghundgruppe und bin auch jetzt 1-2x wöchentlich auf dem Hupla und arbeite auch sonst viel mit ihr wie auch mit Dino.


    Rückruf, sitz, Platz etc klappt alles super, auch auf dem Hupla arbeitet sie gern und gut.
    Das Problem: wenn sie andere Hunde sieht rastet sie total aus, nicht wie Dino zum pöbeln, sondern weil sie hin will.
    Sie kläfft dann in den höchsten Tönnen und springt wie irre in die Leine, ist nicht mehr ansprechbar.
    Nicht mal ihr geliebter Futterdummy interessiert sie dann noch.
    Für mich ist das enorm nervenzerrend denn ich brauche all meine Kraft um sie zu halten.


    Mit beiden gleichzeitig geh ich eh nicht raus, zu mühsam falls ein Hund kommt, in den Urlaub kann ich sie auch nicht mitnehmen und ich bin mit den Nerven am Ende wegen der Situation.


    Ich liebe meine Hunde über alles, aber ich weiss nicht mehr weiter, was ich noch machen kann um mit Lara entspannt an anderen Hunden vorbeizukommen.


    Hat jemand ein ähnliches Problem oder Tipps?
    Bin für alles dankbar..


    Lg Vany

  • Also bei Hundebegegnungen haben wir schon einiges probiert:


    -Ausweichen/Bogen laufen: klappt nur wenn der Bogen riesig ist, nur auf dem Feld machbar.


    - mit Dummy ablenken: klappt nicht/nur bei Hunden die sie kennt, ansonsten ist der Dummy nicht mehr wichtig.


    - am rand hinsetzen: klappt gar nicht


    - solche begegnungen üben: klappt nach ein pasr mal genau mit diesem Hund, mit allen anderen nicht.


    Trainerin haben wir, sie ist auch super und andere Dinge haben wir dank ihr super im Griff, aber das nicht.


    Wenn von weitem ein Hund vor uns läuft ( in die gleiche Richtung) kann ich sie hinter mir laufen lassen, ich muss es zwar 2x sagen und sie fiept kurz aber sie tuts.
    Nur kreuzen geht gar nicht :/


    Edit: alle trainingsversuche wurden njcht nur einmalig gemacht sondern über mehrere Wochen..

  • Hallo,


    Leinenpöblerei kenne ich nur allzu gut. Ich habe auch so ein Prachtkaliber daheim, wir trainieren "Anti-Pöbeln" seit ca. 4 Monaten. Es ist generell bei uns nicht so, dass sie auf alle Hunde los will beim spazieren gehen, sondern bei unserer normalen Gassi-Runde kommen wir an zwei Häuser vorbei, wo sie komplett austickt, wenn dort die Hunde draußen sind. (sprich ich kann relativ gut trainieren, da ich weiß, wo die fremden Hunde sind und dass sie uns nicht entgegenkommen können - ich kann den Abstand regulieren)


    Also wir trainieren so: Generell gilt, den Hund zu lesen, wenn sie mal pöbelt, bist du schon zu nahe am anderen Hund. Ich gehe nur so eng an den Hunden vorbei, soweit es meine Hündin ohne auszurasten aushält. (fixieren unterbinde ich, und wechsle zB die Richtung) Loben ohne Ende ist angesagt, wenn sie nur guckt aber ansonsten keinen Kommentar abgibt. Falls ich es übertreibe mit der Nähe zu den anderen Hunden und sie pöbelt, gehe ich kommentarlos mit Hund weiter. Bei nächsten Mal vergrößere ich wieder den Abstand und die Arbeit fängt von vorne an.


    Früher mussten wir ca. 25 Meter vorbeigehen, jetzt sind wir schon bei 10 Meter =)

  • Das was du aufzählst, ist ja nur Management, aber kein echtes Training.
    Der Hund soll lernen, ein Alternativverhalten statt pöbeln zu zeigen.


    Hast du schon mal was von 'Zeigen&Benennen' gehört?

  • Die Trainerin wechseln bringt nix, die die ich habe ist sehr gut.


    Das Problem bin auch ich, ich schimpfe zwar nicht wenn sie so ein theater macht, aber ich rege mich innerlich extrem auf und bin danach auch völlig fertig.
    Das schlimmste ist wenn dann von den anderen HH noch dumme Kommentare kommen wie heute morgen :(
    Ich mit ihr an 2 Frauen mit 3 Hunden vorbei, Lara macht theater ich laufe ohne sie zu beachten dran vorbei, da sagt die eine der beiden laut: schon mühsam wenn sein Hund so blöd tut!
    Ich war mit ner Kolkegin unterwegs und wir waren von der aussage beide so perplex das wir wortlos weitergingen ( sonst bin ich nicht auf den Mund gefallen).


    Tante_Francy: ja so in die Richtung haben wir auch geübt, aber ich muss mit ihr so weit ausweichen, das geht auf ner strasse gar nicht.


    BadlyConfused: ja ich hab davon gehört, das Problem ist, das sie dann nicht mehr ansprechbar ist.
    Ich wollte ihr eigentlich beibringen das sie denn dummy trägt oder Fuss läuft statt ein theater zu machen, aber chancenlos

  • Ich habe auch (noch) eine Leinenpöblerin. Wir haben jetzt 6 Monate an vielen Baustellen trainiert (viel Zeigen und Benennen und Impulskontrolle, Frusttoleranz) und sind von "Oh ein Hund am Horizont...den brüll ich an" zu einem "hin und wieder mal bei Frontalbegegnungen knatschig Sein" gekommen.



    Das Problem bin auch ich, ich schimpfe zwar nicht wenn sie so ein theater macht, aber ich rege mich innerlich extrem auf und bin danach auch völlig fertig.

    Ich denke hier liegt der Hase im Pfeffer.


    Mir ist im Laufe der Zeit klar geworden, dass es ganz stark von mir selbst abhängt, wie die Begegnungen laufen. Je mehr Theater ich mache, je unnatürlicher ich mich verhalte und je mehr ich mich um meinen Hund bemühe, ablenke und sonst was tue...desto unangenehmer wird die Begegnungen.


    Seitdem ich ruhig in die Begegnungen gehe, meiner Hündin ermögliche, etwas Abstand zu halten und da dann einfach ganz so an dem anderen Hund vorbeilaufe, als wäre der gar nicht da, klappen die meisten Begegnungen mittlerweile wirklich, ohne unangenehm aufzufallen. Seit Neuestem ist es sogar möglich, in einem gewissen Abstand stehen zu bleiben und mich kurz mit den anderen Hundehaltern zu unterhalten, ohne das Madame an der Leine einen riesen Aufriss macht.


    Was ich allerdings korrigiere, ist das Festgucken am anderen Hund und das damit verbundene Hineinsteigern in die Situation. Breche ich das Glotzen früh genug ab (also nicht erst, wenn die Hunde schon aneinander vorbeilaufen, sondern bereits dann, wenn der erste Sichtkontakt entsteht), geht alles deutlich einfacher.


    An Tagen, an denen ich selbst gestresst oder ich aufgekratzt bin, klappen solche Begegnungen übrigens deutlich schlechter.

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