Zeitmanagement mit Hund und Pferd

  • Ich habe das viele Jahre gemacht, allerdings als Selbstversorger. D.h. ich musste mich um ALLES kümmern.
    Das ging nicht gut und heute weiß ich, daß es alles auf Kosten meiner Gesundheit, meiner Beziehung und generell meines Lebens ging.
    Da wurde gebuckelt von früh bis spät, für nichts war mehr Zeit.

    Alleine als Selbstversorger ist übel... kann mir gut vorstellen, dass dich das platt gemacht hat.


    Hier in GB läuft das übrigens praktisch. Ich bin offiziell Selbstversorger, zahle aber 3 Pfund pro Tag, wenn ich nicht komme. Zumindest im Winter - im Sommer sind die ja 20 Stunden auf Weide. Dafür wird dann alles gemacht wie Box und Futter. Find ich super so!

  • Ich habe mir das auch immer schöngeredet - "hach, wie zufrieden und glücklich die Pferde aussehen, ich lebe hier einen Traum, das wollte ich als Kind schon, ich bin jeden Tag an der frischen Luft, das spart das Fitnessstudio usw."
    Das hat viele Jahre geklappt.


    Mein Mann hat das alles mehr oder weniger stillschweigend ertragen, heute weiß ich, daß es nicht fair war.
    Was hatten wir denn noch an gemeinsamer Zeit?
    Die paar Minuten, bevor ich auf der Couch eingepennt bin, nach Stall stinkend?
    Die Wochenenden, wo er mir half, Zäune zu erneuern, zu Turnieren zu fahren, Brombeerhecken zu schneiden?
    Und wenn ich mich mal frei geschaufelt hatte, habe ich einen Wanderritt gemacht, ich wollte ja auch mal richtig Zeit mit meinen Pferden verbringen...


    Ich habe den Stall mit einer Freundin zusammen gehabt. ;)
    Alleine hätte ich nicht so lange durchgehalten.
    Es war trotzdem zu viel.

  • Du wirst Dich ewig mit Leuten auseinandersetzen müssen, die Dir (im besten Fall freundlich und mitfühlend) beibringen,
    dass Du Pferd oder Hund vernachlässigst oder nicht auslastest.....

    Wenns dabei bleibt. Irgendwann kommen auch Freunde und Familie und werden super genervt sein. Denn das wird man wirklich vernachlässigen müssen!

  • Möglich ist vieles. :ka:
    Aber wenn ich sehe wie viel Zeit unsere große Tochter schon alleine in ihre Reitbeteiligung stecken muss. Da geht schon massig Freizeit drauf. Und sie ist nur 3-4x die Woche am Stall, hat keinen eigenen Job und ist nur Oberstufenschülerin mit entsprechend flexibler Zeiteinteilung.


    Ich würde mir aber definitiv Unterstützung organisieren. Wir haben mit 5 Kindern (2 Teenagern, 3 Kleinen), 3 Hunden, meiner Firma und dem Job meiner Frau auch einiges an Programm. Das geht aber nur weil wir Dinge verbinden können (Hunde mit zur Arbeit) bzw. Unterstützung durch Putzkraft und Au-Pair haben.
    Ich würde mir also entweder einen Gassigänger suchen (dann kannst du ab und zu direkt zum Pferd und hast vielleicht noch Energie für mehr als nur misten) oder jemanden der sich an festen Tagen um das Pferd kümmert. Dann hättest du abends mal mehr als eine Stunde für den Hund.

  • also ich hab Pferd Hund und Vollzeitstelle. Übrigens einige bei uns am Stall. Ich habe allerdings eine entspannte Einstellungen. Ich bin ca 5-6 Tage die Woche beim Pferd. Mein Hund läuft frei rum wenn ich da bin. Beim Reiten ist er noch angehängt da er erst 6 Monate alt ist. Später komplett frei. Wenn ich vom Pferd komme ist er immer total müde. Und ich gehe nur an den Stall freien tagen mit ihm spazieren. Wobei ich mich nicht ums misten kümmern muss. Davon kann ich nur abraten, das zwingt dich 7 Tage die Woche an den Stall. Wenn du noch nie ein Pferd hattest, würde ich aber glaube ich erst mal mit einer reitbeteiligung testen wie du klar kommst und obs mit Hund am Stall klappt.

  • Also ich habe derzeit eine Reitbeteiligung in dem Stall.
    Mit Hund klappt es leider nicht so gut, Sie ist da mega gestresst und ich muss auch mit meinen Gedanken bei ihr sein, sonst geht das nicht. Deswegen muss ich für den Hund extra Zeit einplanen.
    Zur Hintergrundinfo: Ich bin 20 Jahre alt, bin jetzt fertig mit der Ausbildung, finanziell komm ich auf 1600 netto ca., ich würde schon gern iwann Teilzeit arbeiten aber ich denke dann reicht es nicht mehr für Pferd, Hund, Wohnung usw...
    Ich wohne jetzt grad noch zu Hause, aber auch das soll sich in den nächsten 3 Jahren ändern.
    Wenn ich arbeiten bin kümmert sich meine Mutter um den Hund und teilweise habe ich jetzt schon ein schlechtes Gewissen dem Hund gegenüber wenn ich im Stall, bei meinem Freund oder Freunden bin.. Ich frag mich erst wie das werden soll wenn ich ein eigenes Pferd hab :( bei uns im Stall arbeiten die meisten nur Teilzeit oder gar nicht. Und ja ich kann mir zwar jetzt ein eigens Pferd leisten aber wirklich die Zeit um das auch genießen zu können habe ich ja gar nicht :(
    Und bei uns in der Nähe gibt es auch Offenställe aber die sagen mir nicht zu (Matratzenhaltung, zu viele Pferde auf engem Raum)
    Ich bin irgendwie deprimiert und hab mir das anders vorgstellt, klar war das vielleicht naiv aber ja.. Meine Eltern konnten mir nie ein Pferd kaufen und jetzt habe ich theoretisch die Mittel aber alles andere passt nicht. Man stellt sich das irgendwie anders vor.
    Und ich möchte auch nicht jeden Tag Hund und Pferd irgendwie abfertigen sondern ich möchte ja auch die Zeit genießen können und da weiß ich eben nicht ob mir das auch gelingt...
    Und ja mein Freund hat Verständnis für Hund/Pferd und allem (sonst wäre das jetzt schon nicht möglich) aber ich denke das er ja dann auch total zu kurz kommt. Ich weiß auch nicht. Alles schwieriger als gedacht.

  • Mit 1600 netto hast du ehrlich gesagt dann doch kaum Reserven, wenn du mal nicht mehr zu Hause wohnst. Ich denke, das wird auch da ne enge Kiste. Zumal man sich ja dann doch auch mal was anderes gönnen möchte. Mit Pferd, eigener Wohnung, Hund, etc wird da kaum was über bleiben. Die regelmäßigen Kosten für Hufschmied etc kommen auch alle 6-8 Wochen dazu. Dann wird dein Pferd bestimmt mal krank und das frisst auch ne Menge Geld. Und ich fürchte, Geld, das du nicht über haben wirst.
    Du sagst selbst: Du hast JETZT das Geld für ein eigenes Pferd. Aber du wirst nicht ewig zu Hause leben wollen und ein Pferd lebt ne ganze Weile, wenn's gut läuft. Es wäre unfair, das Tier wieder zu verkaufen, weil's finanziell nicht mehr reicht.


    Ich finde das tatsächlich sehr naiv und ich würde mich zu Gunsten aller dagegen entscheiden. Klar, ich versteh den Wunsch völlig, Pferde sind klasse, aber ich glaube, mit einer RB bist du besser bedient.

  • Also ich will mir natürlich nicht einfach jetzt so ein Pferd anschaffen und das dann wieder verkaufen. Sondern ich möchte das für immer. Die laufenden Kosten betragen 250,00 EUR fürs Pferd, klar kommt dann noch Tierarzt, Schmid etc dazu.
    Klar ich weiß jetzt noch nicht wo ich irgendwann wohnen werde und wie viel das kostet usw. Aber ich denke nicht dass ich mich jetzt vollständig von meinem Traum verabschieden muss, das ich dann auf gewisse Sachen verzichten muss ist mir auch klar.

  • Ich hab mir das halt einfach alles einfacher vorgestellt und DAS war naiv von mir.
    Das es naiv ist in meiner Situation ein Pferd zu haben würde ich nicht behaupten. (Da kenn ich ganz andere Konstellationen)
    Ich denke schon das es für mich machbar ist vor allem vom finanziellen. (Ich kann sparen und ich bin mir bewusst, das ich dann keinen Jahresurlaub sonstwo machen kann oder mir jeden Tag etwas gönnen kann wie essen gehen usw)
    Ich mach mir mehr Sorgen um die Zeit die ich nicht hab.
    Aber ich werde jetzt mal meine Bekannten und Freunde fragen die Pferde haben wie die das handhaben.
    Ich möchte auf jeden Fall die richtige Entscheidung treffen und noch habe ich kein Pferd.

  • Bedenke auch das es Ruck-Zuck geht mit einer großen TA Rechnung. Wir lagen letztes Jahr bei 15 000 Euro nach einer Kolik Op! Es sind eben nicht nur alles Planbare Sachen. Auch wenn eine TA Rechnung nicht immer so ausfällt. Aber 2000-3000 Euro sind da ein Klacks die zusammenkommen.

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