Pflege unseres Opis - wir sind fix und fertig!

  • Ja ich verstehe Dich , aus tiefstem Herz .. liebe ihn und helfe ihm solange ihr es könnt und er noch will. Vertraue Dir , Euch allen .Schau ihn nicht an mit dem Gedanken ,,, ist es soweit,, das macht dich fertig und später ein schlechtes Gewissen. Liebt ihn und er wird es Euch danken…. Egal wie , glaub mir das werdet ihr hinterher spüren .Denkt nicht nur an sein ,,,, GEHEN ,,, , sonders nur an das JETZT, ich brücke Euch

  • Hat das am Lebenerhalten eines Freundes wirklich was mit Liebe und Verantwortung zu tun?


    Bitte nicht falsch verstehen, nur weil etwas kaputt ist... soll definitiv nicht weggeschmissen werden und schon gar nicht ein Lebewesen, mit dem man so viele Jahre gelebt hat...aber die Möglichkeiten der Medizin auszureizen ist doch auch nicht die Lösung... na zumindest in meinen Augen nicht.


    Schlechtes Gewissen... uff... alles relativ... meinen letzten Hund haben wir eingeschläfert, nachdem er bereits über ein Jahr blind mit uns zusammen gewohnt hat (Tumor), er kam super zurecht.. aber als nach der Reinigungsop der Nase der Hund komplett desorientiert war und nur ... tja.. schwer zu in Worte auszudrücken... sahen wir ein, dass es nun vorbei ist...


    Meine Frau hat den Kater versucht ein Jahr am Leben zu erhalten... aber Alter und Niereninsuffizienz lässt sich halt schwer aufhalten und erst als die Ärztin uns den Kater gegen Unterschrift ausgehändigt hat und der Kater anfing unter sich zu koten und zu ersticken... erst dann sah meine Frau ihre Verantwortung ein.


    Manchmal ist es schwer sich zu trennen... insbesondere in hellen Momenten... dafür gibt es keinen richtigen Zeitpunkt ... und leider müssen wir Menschen für die Tiere entscheiden... weil wir nicht nur die Besitzern sind, sondern auch ihr Leben steuern... und meine persönliche Erfahrung hat mich gelehrt ... ich lasse meinen Freund lieber gehen, als dass ich krampfhaft an ihm festhalte nur um mein Gewissen oder sonstwas zu befriedigen.

  • ...
    Aber dieses am Leben hängen, geht halt schon sehr auf unsere Kosten.


    ...

    Deine Posts erinnern mich so sehr an Gespräche mit pflegenden Angehörigen. Diese komplette Konzentration und Fokusierung auf die Pflege, die den Alltag, das Leben selbst bestimmt.
    Irgendwann ist meistens der Punkt erreicht, wo die Leute nicht mehr können und sich Hilfe holen, 24h-Pflege oder wenigstens einen mobilen Dienst, Palliativteam usw.
    Weil die Angehörigen irgendwann so ausgelaugt sind, dass sie nicht mehr können. Professionelle Hilfe gibt es für Hundebesitzer nicht, aber IHR würdet sie wohl benötigen...

  • Ich habe mir jetzt alle Posts hier durchgelesen und bei einigen liefen bei mir wirklich die Tränen. Ich habe so viel Respekt davor, was du (und auch andere hier) für deinen Hund tust und wie du und dein Freund euch aufopfert. Ich kann absolut verstehen, dass ihr Filou nicht einschläfern lassen wollt, solange er noch Lebenswillen hat. Und nach deiner Beschreibung scheint er den wirklich noch zu haben. Sicherlich mit einigen Einschränkungen, aber ihr hört euch da schon nach einem eingespielten Team an.
    Ich war nie in einer ähnlichen Situation wie du. Unser Okus starb mit 12 Jahren ziemlich plötzlich an Wasser im Bauch. Vorher hatte er lediglich mit Arthrose zu kämpfen, die mit Tabletten allerdings sehr gut unter Kontrolle gehalten werden konnte. Er hatte noch so viel Spaß am Leben (und hier kommen die Tränen schon wieder). Der Tierarzt meinte er hätte gute Chancen es zu überstehen, weil er noch sehr fit war, aber am Ende hat er es nicht geschafft, sonst hätten wir ihn gleich einschläfern lassen. So ging es dann aber auch so schnell, dass er im Beisein der Familie starb.


    Ich denke auch, dass ihr es merken werdet, wenn Filou gehen möchte, schließlich kennt ihr ihn in- und auswendig. Bis dahin versucht die schönen Momente mit ihm so gut es geht zu genießen. Am Ende gehen sie doch immer viel zu schnell vorbei. Ich wünsche euch für die nächste Zeit noch ganz viel Kraft und schöne Momente mit Filou von denen ihr zehren könnt, wenn es mal wieder bergab geht.
    Liebe Grüße

  • wenn Du wirklich nicht mehr kannst, jederzeit die absolute Berechtigung hast, Filou die Entscheidung abzunehmen.

    Finde ich ganz schwierig.
    Was lebt, will leben ... solange es eben dauert, bis der Tod kommt.
    Den Tod vorher rational als "notwendig" zu beschließen, ist juristisch ja sehr umstritten (Thema Sterbehilfe).
    An der Sache grübele ich aber auch immer mal wieder.

  • Den Tod vorher rational als "notwendig" zu beschließen, ist juristisch ja sehr umstritten (Thema Sterbehilfe).

    Wir sind bei dem Thema aber nicht beim Menschen, sondern beim Tier. Das Tierschutzgesetz erlaubt - und in bestimmten Fällen fordert es sie sogar - jederzeit eine Tötung/Einschläferung aus "vernünftigem Grund" und der vernünftige Grund ist absolut gegeben, wenn die Betreuung eines alten Tieres die Grenze des Machbaren für den Halter überschreitet.
    Wenn ein Tier nur noch ein lebenswertes Leben führen kann, solange es die liebevolle Fürsorge und Pflege seines Halters hat und der Halter fällt aus Erschöpfung aus, ist die Frage nach dem vernünftigen Grund mehr als hinreichend beantwortet - das Tier könnte ohne seinen Halter nicht mehr lebenswert leben.


    Ein natürlicher Tod unserer Heimtiere ist nur in den seltensten Fällen ethisch unbedenklich möglich. Ich habe es als Intensivpflegekraft mit entsprechenden Fähigkeiten bisher bei 7 Hunden und 9 Katzen nicht erreichen können - es kam immer etwas dazu, was das Einschläfern als einzig korrekte Maßnahmen zwingend erfordert hat, um dem Tier Leid zu ersparen.


    LG, Chris

  • Als ich letztes Jahr auf deine Beiträge über Filou hier gestoßen bin, besaß ich selbst noch zwei Golden Retriever Hündinnen und war der Meinung, dass die Ältere der beiden mit ihrer Hinterhandschwäche und Demenz ein Pflegefall wäre, der mich psychisch und physisch an meine Grenzen bringt. Bis ich eure Geschichte gelesen habe und ich gebe zu, mir wurde heiß bei dem Gedanken, was mir noch bevorstehen wird.


    Dazu kam es aber dann nicht mehr. Sie hatte seit Jahren ein sich ruhig verhaltendes Mammakarzinom, das plötzlich im Wachstum regelrecht explodierte und in die Lymphen metastasierte. Ich hatte innerhalb von wenigen Tagen ein sterbendes Tier. Nur das Tier selbst wußte nichts davon.
    "Sie zeigen es, wenn sie gehen wollen" traf hier nicht zu.
    Ich hatte die Wahl, abzuwarten, ihr noch ein paar Tage oder Stunden zu schenken, bis sich die Lunge mit Wasser füllt und sie möglicherweise in meinen Armen erstickt oder sie einschlafen lassen mit Extrawurst auf der Zunge.
    In dem Moment habe ich mich gefragt, wie ich wohl sterben wollen würde.
    Ich habe mich für Zweiteres entschieden und trotzdem plagt mich das Gewissen, ihr Lebenszeit gestohlen zu haben, denn ein Hund lebt ja im hier und jetzt.


    Ich ziehe meinen Hut vor dem was du/ihr für euren Hund leistet. Solche Einschränkungen würden nicht viele Menschen auf sich nehmen!
    Zu oft habe ich im Freundes- und Bekanntenkreis erlebt, wie Hunde regelrecht abgeschoben wurden, weil sie alt waren, weil sich Nachwuchs eingestellt hat, weil sie halt einfach mühsam wurden - und das mit einer dreisten Selbstverständlichkeit, die ihresgleichen sucht.


    Du hast meine aufrichtige Hochachtung.
    Alles Gute euch.

  • Ihr Lieben!


    Heute vor zwei Wochen ließen wir unseren Opi mit fast 17 Jahren über die Regenbogenbrücke gehen. Er schlief ganz friedlich in unseren Armen ein.


    Ich euch eigentlich schon längst informieren, dass Filou über die Regenbogenbrücke gegangen ist, da ja auch so viele Anteil nahmen an unserem Austausch über Filous Pflege in der Vergangenheit.
    Aber in den vergangenen 2 Wochen fehlte mir irgendwie die Kraft. Heute nun wollte ich mich nochmals bei euch melden.


    5 Tage vor seinem Tod bekam er ganz schwarzen Kot. Man vermutete eine Sickerblutung im Magen. Man erhöhte das Omeprazol noch. Eine Magenspiegelung oder eine OP an einem evt. Tumor im Magen, der vielleicht blutete, kam natürlich in diesem Alter nicht mehr in Frage. Seine Schleimhäute wurden etwas blasser, aber sonst gab es keine Veränderung zu den vergangenen Wochen. Außer dass er einmal abends wahnsinnig arg von o auf 100 hechelte, aber das legte sich dann rel. schnell wieder.


    Am Montagabend dann war meine Mama für ein paar Stunden bei ihm und sie sagte schon, dass er sich draußen vermehrt hinlege und sie große Probleme hatte, ihn noch aufzustellen, da er gar nicht richtig mithalf. Nachts und abends fiepste er dann zweimal irgendwie ganz merkwürdig, aber jeweils nur wenige Sekunden, bevor er wieder einschlief.


    Am Dienstagvormittag rief meine Mama dann meinen Mann auf der Arbeit an, er müsse kommen und Filou vom Park nach Hause tragen. Er würde nur noch liegen und habe keine Kraft und keinen Willen aufzustehen. Zahlreiche Leute waren schon um die beiden versammelt. Es war wohl wirklich ein trauriges Bild.


    In der Wohnung aß er dann noch ein wenig und schlief dann schließlich. Plötzlich schrie er herzzerreisend auf und zitterte ganz stark. Wir dachten er stirbt uns "unter der Hand weg". Auch das legte sich nach ca 30 Sekunden wieder, die uns jedoch wie eine Ewigkeit vorkamen. Panisch riefen sofort bei unserer TÄ an und machten für abends einen Termin aus.


    Im Laufe des Nachmittags zeigte sich dann aber deutlich, dass Filou nicht mehr konnte und wollte. Er lief keinen Schritt mehr ohne Hilfe und legte sich nach max 3 Metern hin. Sofort auf die Seite. Auch ließ er den Urin draußen im Wald einfach unter sich laufen. Es war ein so trauriger Anblick.


    Er war ja schon seit einigen Monaten in einem Grenzbereich, wo wir uns manchmal fragten, wie viel Lebensqualität er eigentlich noch hat, aber hier zeigte er zum ersten Mal, dass er am Ende seiner Kräfte ist und nun auch nicht mehr möchte.


    Wir fuhren noch zweimal am Nachmittag und Abend in den Wald, damit er Pippi machen konnte, aber immer dasselbe Bild. Er legte sich stets völlig erschöpft auf die Seite und wollte von nichts und niemandem mehr etwas wissen.


    Am Abend nach der Sprechstunde waren wir dann um 21.30 Uhr bei unserer Tierärztin. Filou liebte diese abgöttisch und wollte auch am liebsten nach jedem Tierarztbesuch noch ne Weile dort bleiben. Von daher entschieden wir, dass es für ihn nicht schlimm ist, wenn er in der Praxis einschläft, zumal es ganz ruhig war und außer uns niemand mehr vor Ort war.
    Unsere TÄ versuchte nochmals ihn zu motivieren und untersuchte ihn auch. Sie stellte dann fest, dass seine Reflexe ausgefallen sind und er spastische Lähmungen an den Vorderbeinen hatte. Sie vermutet, dass zusätzlich zu der Magenblutung noch ein Schlaganfall im Großhirn hinzukam.
    Auch sie meinte schließlich, er sei immer ein Kämpfer gewesen, aber heute zeige er deutlich, dass es Zeit wird für ihn.


    Jahrelang fürchtete ich mich vor dem Einschläfern. Hatte immer Angst, es könnte was schief gehen oder dass sie nochmals zucken, tief atmen etc. All das war unbegründet. Es war soooooo unendlich friedlich.


    Den Venenzugang zu legen, war nicht ganz einfach, weil Filou schon einen ganz schwachen Kreislauf hatte. Aber das störte ihn nicht. Er lag bereits auf der Seite und döste vor sich hin, obwohl er noch gar keine Narkose hatte.
    Dann bekam er eine Narkose durch den Venenzugang und schlief innerhalb von Sekunden ein. Schließlich bekam er noch ein Barbiturat über den Venenzugang. Es war ein absolut friedlicher, unbemerkter Übergang vom Leben in den Tod innerhalb von Sekunden.


    Im Nachhinein denke ich, so einen Tod hätten Menschen auch verdient. Ich kann es mir nicht friedlicher vorstellen.


    Mit abgedämmten Licht, blieben wir noch gut 30 Min in der Praxis, bevor unsere Tierärztin ihn nochmals abhörte und wir ihn dann mit nach Hause nahmen.


    Von Dienstagabend bis Freitag war Filou dann noch bei uns im Wohnzimmer. Wir schliefen sogar bei ihm, weil er zeitlebens noch nie alleine schlafen musste.


    Für uns war dieses intensive, lange verabschieden wichtig.


    Am Freitag fuhren wir dann mit ihm 250 km in das Kleintierkrematorium Himmelswelt. Er lag auf seinem Lieblingsbett und an seinen riesen Plüschhund gekuschelt im Auto. Es gibt in unserer Nähe zwar auch ein Tierkrematorium, aber diese waren schon am Telefon nicht sehr sympathisch. Die weite Strecke nahmen wir also gerne in Kauf.


    Wir begleiten ihn bis ganz zuletzt und waren bei der Einfuhr in den Kremierungsofen dabei. Es war sehr schmerzlich dort, aber unglaublich würdevoll. Uns tut es gut, dass wir ihn bis ganz zum Schluss begleiten durften.


    Auf der Heimfahrt war unser kleiner Mann dann in einer wunderschönen Erinnerungsbox aus Holz auf meinem Schoß. Das war ein tröstliches Gefühl.


    Nun ist ein Foto vorne an der Erinneerungsbox und er steht neben einem Engel aus Ton, den wir zur Hochzeit bekamen. Auch sein Plüschhund hält neben ihm die Stellung.


    Ich merke, wie meine Schultern leichter geworden sind seit seinem Tod, weil ich nicht mehr dauerangespannt bin vor Angst um unseren Methusalem. Aber gleichzeitig tut der Verlust so unendlich weh und er hinterlässt eine so riesige Lücke und Leere. Wir vermissen ihn so sehr. Neulich laß ich einen Spruch. "Was ich mir wünsche? Besuchszeiten im Himmel". Ja, das würde auch ich mir von Herzen wünschen.


    Irgendwann werden wir uns in die Arme springen und uns auf der saftigen Wiese wälzen vor lauter Wiedersehensfreude. Darauf freue ich mich. Und bis dahin wird er in unserer Erinnerung und unserem Herzen für immer bei uns bleiben.


    Danke Filou, für die fast 17 Jahre an unserer Seite!! Wir werden dich niemals vergessen!

  • Das ist ja herzzerreißend schön und auch traurig , wie Du das beschrieben hast.
    Vielen Dank, dass Du Dich meldest!


    Es tut mir sehr leid für Euch, aber was für ein langes Leben hatte er und wieviel Liebe und Aufopferung hat Filou von Euch bekommen!


    Du wirst immer an ihn denken und die schönen Erinnerungen werden überwiegen.


    Ich habe den Tod meiner Hündin im vergangenen Jahr auch als absolut friedlichen Übergang erlebt und bin froh, dass wir das für unsere Tiere tun können.



    Alles, alles Gute für Euch!

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