Welpenerziehung- sehe ich das zu streng?

  • OK, dann wisst ihr " Super-Hunde-Halter " mal wieder alles besser.
    Is ja nix neues hier. Ich hab nun mal 25 Jahre Retriever-Erfahrung, und scheinbar alles falsch gesehen/gemacht.
    Aber auch egal.

    Das kann hier wohl keiner beurteilen, ich kenn tatsächlich Menschen, die weit länger als 25 Jahren Hunde halten und ja: die machen seither alles falsch .

  • Liebe TS, ich finde du machst es genau richtig, wenn du jetzt die Basis legst! Lass dich nicht verunsichern!


    Ich hatte mal einen Labrador als Gassihund, der hatte nicht gelernt, dass man nicht zu Menschen und Hunden läuft... bei einem 40kg Burschen war das kein Spaß am Anfang!

  • Bei manchen Menschen, gerade im Familienumfeld, redet man sich den Mund fusselig,

    Jo, kann ich bestätigen. Noch heute rennt mein 8 Jahre altes Beaglemädchen mit Anlauf in meine Mama, rammt ihr die Matschpfoten auf die Klamotten und optimalerweise streckt sie sich dabei noch.... ich grins dann jedes Mal und sage... "selbst schuld" - denn als sie ein Welpe war, fand das auch jeder toll... woher soll der Hund denn wissen, dass es bei der chicen Hose nicht erwünscht ist.. ;)
    Meine hat dadurch deutlich später gelernt, dass das nicht okay ist, aber zu meiner ganz persönlichen Rache hat sie auch gelernt zu unterscheiden - zwischen dem was sie bei mir darf und dem, was sie bei anderen darf.



    Meine Erfahrung, was so ein Welpe alles lernen muss bzw. lernen kann: Klassisch aufkonditionierte Kommandos sind auch bei uns verschwunden in der Pupertät, was aber gut geklappt hat war alles, was einfach von Anfang an zum Alltag dazu gehörte... eine Orientierung zu mir (in Form eines Leckerchen) wann immer uns ein anderer Mensch bzw. Hund entgegen kommt, "Raus da", wenn sie in die Büsche will und "Hier lang" wenn wir einen Richtungswechsel machen, Ruhe halten genauso. Leinenführigkeit war für all meine Hunde (oder mich?) in dem Alter noch zu komplex - durch die Gegend ziehen hab ihc mich auch nicht lassen, aber ansonsten bin ich schon sehr stark hinter meinem Hund her, damit es eben nicht zerrt. "Sitz" und "Platz" war halt mehr wie ein Trick, den wir nebenbei geübt haben. Fremde Leute haben wir übrigens bestmöglich versucht auf Distanz zu halten, einfach damit sie später niemandem hinterher rennt - klar, wenn sich ein Gespräch ergibt, dann kann dann auch der Hund gekuschelt werden, aber eben nicht anders rum.

  • Nein, das siehst Du nicht zu streng.


    Wie heißt es doch so schön: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!"


    Der Grundstock wird vom ersten Tag des Einzuges an, gelegt, spielerisch aber konsequent. Natürlich kommt es einem in der Pubertätsphase streckenweise so vor als hätte der Jungspund alles, was er bisher so toll beherrschte, vergessen. Dem ist aber nicht so. Er probiert ganz einfach aus, seine Vorstellungen durchzusetzen.


    Mit Geduld, Konsequenz und einer großen Portion Humor, übersteht man auch diese Zeit und freut sich, wenn das zuvor gelernte plötzlich wieder da ist.

  • Na ja, die Pubertät ist ja nur bei einigen so schlimm, weil das Fundament schon nicht vorhanden ist. Um ein gutes Fundament zu schaffen hat man halt nicht so viel Zeit, da zählt, was man ca. die ersten 6 Monate an Vorleistungen erbracht hat.


    Wenn ich ein Haus namens Erziehung bauen will, fange ich ab Tag eins mit dem Fundament an und das beinhaltet der Umwelt angepasstes Verhalten, wer bin ich, wer sind meine Menschen, wo ist mein Zuhause, wie verhalte ich mich da, wer gibt mir Sicherheit usw.
    Dann baue ich die ersten Eckpfeiler (klare Grenzen) auf und nach und nach kommen mehr und mehr Details dazu.
    Wenn der Hund ca. 1 Jahr alt ist, sollte Richtfest sein und dann geht es an die Feinarbeiten und den Innenausbau.


    Wenn dann der Sturm namens Pubertät kommt, hält ein gutes Fundament halt besser und der Sturm ist auch nur ein Lüftchen, das hin und wieder weht. Vielleicht fällt hier und da mal eine noch nicht ganz feste Dachlatte runter, aber die Grundpfeiler halten das aus.


    Sicherlich ist während der Pubertät im Gehirn des Hundes Baustelle, aber gerade in dieser Entwicklungsphase braucht man mit Erziehung dann nicht anfangen, sondern nur ein bisschen drauf achten, dass nicht alles aus dem Ruder läuft. Und ein bisschen Humor und Verständnis gehört auch dazu.


    Ich finde gerade die Pubertät eigentlich das Spanndende, denn erst da entwickelt sich eine richtige Beziehung zwischen mir und dem Hund. Der Hund stellt Fragen, ich gebe die Antworten und leite ihn damit durch diese verwirrende Zeit.


    Und eins ist sicher: ein Hund greift nach der Pubertät auch wieder auf das zurück, was er mal gelernt hat. Wenn da aber nichts ist, auf das er zurück greifen kann, ist es halt blöd.

  • Und eins ist sicher: ein Hund greift nach der Pubertät auch wieder auf das zurück, was er mal gelernt hat. Wenn da aber nichts ist, auf das er zurück greifen kann, ist es halt blöd.

    War bei uns jeweils auch so. Vieles was ich davor beigebracht habe, hat danach sogar besser funktioniert, obwohl wir das monatelang nicht trainiert hatten, weil es eh nicht geklappt hat. Ich würde auch bei einem Welpen wichtige Dinge trainieren, aber eben dem Alter entsprechend. Die Pubertät kann meiner Meinung nach trotzdem aus dem Ruder laufen, solange man die Erwartung an den Hund dann anpasst und ihn entsprechend sichert - so what? Danach wird eh noch mal alles anders und wenn der Hund vorher erzogen wurde, kommt einem das sehr entgegen.

  • ch trainiere mit ihr das nicht an der Leine ziehen und das heißt für mich eben auch, das bei Menschen und anderen Hunden nicht gezerrt wird. Das kommuniziere ich auch, bekomme dann aber zu hören, das sie ja noch so klein ist.

    Ich finde das richtig so, denn was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.


    Meine Tamy ist hier mit 10 Wochen eingezogen und ab dem allerersten Spaziergang wurde an der Leinenführigkeit gearbeitet, was bedeutet hat, dass sie niemals nicht vor mir laufen durfte, sondern entweder neben mir oder hinter mir.
    Sie ist mir ihren jetzigen 2 Jahren an der kurzen lockeren Leine absolut leinenführig und zieht nie, weil sie weiß, dass sie mich nicht überholen darf.
    Sie hat auch gelernt, dass sie überall laufen darf, wenn die Flexileine (mit leichtem Zug) dran ist - den Unterschied kennt sie und da läuft sie auch vor mir. Sobald ich die Flexileine aber feststelle und somit kein Zug mehr auf der Leine ist, läuft sie wieder neben/hinter mir.


    Ich persönlich würde das immer wieder genau so machen.

  • OK, dann wisst ihr " Super-Hunde-Halter " mal wieder alles besser.
    Is ja nix neues hier. Ich hab nun mal 25 Jahre Retriever-Erfahrung, und scheinbar alles falsch gesehen/gemacht.
    Aber auch egal.

    Ja blöd ^^ auf meinem Platz is ne reine Retriever Schulemit drauf, die trainieren alle sehr fleissig
    Ich werd den beiden Trainern mal mitteilen das das alles fürn Sack ist


    @ TE


    Nein siehste nicht zu streng ;) in der Hormonarschlochzeit wird auch nix vergessen sondern nur nochmal hinterfragt

  • Alles gut!


    Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die meisten "Problemhunde" in meinem Umfeld Retriever (welcher Art auch immer) sind... weil die als Welpe soooooooo süß und witzig sind, wenn sie da so angewatschelt kommen, jeder sich mit ihnen beschäftigt, sie unendlich viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und nicht so erfahrene Hundehalter darauf irgendwie reinfallen. Ist das Hündchen dann "groß", findet es plötzlich keiner mehr witzig, der Hund übrigens auch nicht, weil er einfach nicht versteht (verstehen kann!), warum das, was bis vor Kurzem noch gut und richtig war, plötzlich nicht mehr gilt. So gesehen, mit dem "Erklären" der Basisregeln für Hunde kann man gar nicht früh genug anfangen (was nicht heißt, dass nun erzieherischer Drill her muss - nur damit ich nicht falsch verstanden werde ;) ).


    LG. Bea

  • Hallo,


    Ich drille ja auch nicht und wir gehen einmal in der Woche zur Hundeschule und üben halt in kleinen Schritten die dort gestellten Aufgaben.
    Ich glaube, ich lass mich da gerade auch zu sehr verunsichern.
    Ich lächle ab sofort einfach freundlich, denn ich muss ja später mit ihr klarkommen.


    LG Cindy

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