Welpenbesitzer mit nur zwei Händen an der Haustür

  • Also meine dürfen auch anschlagen, gucken und kurz schnuppern.
    Wir haben auch ein Schild draußen und fertig.
    Sie sollen keinen großen TamTam drum machen und wenn ich sage es reicht, dann hören sie auf, aber sie dürfen melden
    und gucken.


    Ich denke da muss jeder für sich entscheiden was er möchte und die Linie dann konsequent fahren.


    Wenn ich übrigens bei einem Paketboten da mal keine Lust drauf habe, bleiben meine einfach im Esszimmer ich mach die Tür hinter mir zu und fertig.
    Das ist aber dann in Ordnung für sie.

  • Wieso soll er nicht mit an die Tür dürfen? Ich würde eher mit ihm üben, wie er sich an der Tür richtig verhält...


    Wichtig ist auf jeden Fall, dass er oft erfährt, dass beim Klingeln gar nichts Interessantes passiert... Einfach in nächster Zeit ein paar Mal den Lieferdienst kommen lassen...


    Newton darf mit sn die Tür, wenn er möchte. Will er aber oft nicht.

    Ich seh das auch ein bisschen so :roll: Lio darf von mir aus mit an die Tür. Klar wir haben uns das "rangezogen"; nicht bewusst, aber nie bewusst dagegen angekämpft. Lio springt immer auf und rennt zur Tür. Von mir aus darf er mit in den Flur, durch die kleine Fenster seh ich ja WER vor der Tür steht. Besucher /Nachbarn usw wissen ,dass Lio da wohnt und die kann er meinetwegen begrüßen, es wird ja meist eh geguckt : ja wo is er denn :lol:
    Sich vorher absetzen muss er so oder so und auf meine Freigabe warten, vorher mache ich die Tür nicht auf.
    Ist es wer unbekanntes /Postbote usw. versperre ich ihm den Weg nach draußen, oder er muss halt sitzen bleiben. Je nach Tagesform bleibt er brav sitzen oder ich muss halt versperren. Das gibts aber nicht oft. Eigentlich ist bei uns jeden Tag,Tag der offenen Tür, es kommen oft welche vorbei. Bei gutem Wetter wird gar nicht mehr geklingelt sondern direkt rund ums Haus gegangen und ab in den Garten. Dort begrüßt Lio ja auch alle. ich hab aber einen freundlichen Hund der jedermann einfach nur begrüßen möchte und jedem sein plüschi zeigt :lol:


    Hab ich einen Hund der anschlägt o.ä würde ich das evtl anders handhaben. Oder einen kleinen giftzwerg der mir durch die Beine flutscht..

  • Ich sehe das anders. Alles was der erwachsene Hund können soll kann man mit dem Welpen peu a peu schon üben (Man darf natürlich keine Perfektion erwarten). Warum soll man ein Muster verfestigen lassen und nicht gleich unterbrechen? Positives Verhalten sollte belohnt werden, negatives ignoriert. (aktuell läuft es anderssrum, ist er brav auf der Decke holt @37mara73 den Besuch rein und sie ist allein im Wohnzimmer. Stürmt sie zur Tür bekommt sie was leckeres vom Besuch... )
    Dass man von einem Welpen nicht erwarten kann dass es klappt ist richtig, aber Erziehung beginnt am ersten Tag. Auch die Mutterhündin erzieht ihre Welpen...

    Ja, fangen wir am besten gleich mit 1 Woche an. Sorry... aber wenn jeamand er Meinung ist, er müsse einen 8 bis 12 Wochen alten Welpen schon erziehen, der macht auch vor Baby mit 6 Monaten nicht halt. oder? Selbst SH Trainer ziehen da eine Grenze und DIE sind oft noch von ganz altem Schlag.Im Welpenalter lernen Hunde spielerisch, wirkliche Erziehung bring da noch nichts.


    Mit der wirklichen Erziehung fängt eine Hündin übrigens auch erst an wenn der Welpe langsam zum Junghund übergeht, bis dahin greift sie in Grenzsituationen korrigierend ein, macht das aber, wenn es nötig ist 1000 mal mit einer stoischen Ruhe. Ein Welpe ist noch gar nicht in der Lage, komplexe Verknüpfungen zu etablieren. Natürlich kann man schon im Welpenalter beginnen, einfache Verhaltensweisen SPIELERISCH nahe zu bringen. Man kann bei entsprechenen Handlungen (ohne Erwartung dass diese durchgeführt werden) Kommandos aussprechen um sie zu festigen und die Bedeutung zu vemritteln, Man kann Abbrüche einführen (ohne die Erwartung dass diese schnell greifen), wenn der Welpe beim Spiel zu ruppig wird (und wird das evtl. sehr häufig machen müssen, bis Hund es irgendwann begreift). Aber so abstrakte Dinge, wie Es klingelt und dann gehe ich auf die Decke, wird er schon allein deshalb nicht umsetzen, weil die gerade neu entdeckte Welt viel zu spannend und aufregend ist. Viel wichtiger ist es, was man einem Hund als Grundgefühl vermittelt während er in der Prägephase ist.


    Man sollte sich VOR Übungen wie auf die Decke Schicken auch überlegen, was man eigentlich bezwecken will. Denn wie gesagt, kann das auch nach hinten losgehen. Ein gut sozialisierter (und das heisst für mich auch, den Lebensumständen und der Umgebung des Halter angepasster) Hund, sollte es als normal empfinden, wenn Leute kommen. Wenn ich ihn aber schon vorab auf eine Decke schicke, wende ich damit den gleichen Mechanismus an, wie bei Leuten, die ihre Hunde standardmäßig anleinen, wenn andere Hunde auftauchen: Ich verleihe so einen "Ereignis" erst recht einen Sonderstatus, mache ihn bewußt überinteressant und schlimmstenfalls erzeuge ich beim Hund sogar Agressionen, weil er meine dann herrschend Anspannung als eine Bedrohungssituation empfindet.


    Beginnt man aber schon im Welpenalter damit, genau solche Begegnungen normal erscheinen zu lassen und Begegnungen zwanglos zuzulassen, hat man die größte Chance, dass Hund später dann, viel leichter in seinem Verhalten gegenüber dem Besuch zu beeinflussen ist (einfach weil er dann nicht so aufgeregt ist). Sowas kann man wunderbar üben, indem man Besuche abspricht, bzw. vor Besuchen klärt, wie sich der Besuch verhalten soll. Ich weiss ja nicht was für Besuch mancher hier bekommt, aber unsere Besucher haben nicht immer ein Leckerlie in der Tasche, schon gar nicht wenn sie selbst keinen Hund haben und wenn doch, wissen sie, dass sowas nicht erwünscht ist, weil sie es selbst nicht haben wollten.


    Grundsätzlich bin ich also der Meinung, dass man natürlich fürh anfangen kann dem Hund SPIELERISCH und ohne jeden Anspruch auf Durchführung zu vermitteln, was man selbst möchte. Nichtsdesto Trotz sind es aber Babys, die erst mal die Welt entdecken wollen/müssen und keine programmierbaren Maschinen. Die Gefahr bei solchen Aussagen "Man kann nicht früh genug anfangen," liegt darin, dass es viele Menschen, respektive Hundehalter gibt, die nicht differenzieren und solche Aussagen genau so übernehmen und versuchen umzusetzen und dann natürlich völlig enttäuscht sind, weil Hund nicht so funktioniert wie gewünscht, bzw. versprochen.

  • Wie du sagst man will eine Normalität beim Welpen erzeugen.


    Die gewünschte Normalität wäre:
    es klingelt -> manchmal passiert was, manchmal nicht (wie von den anderen beschrieben, Ton aufnehmen, abspielen und häufig wiederholen, damit nicht immer jemand kommt) -> aber wenn ich nicht zur Türe gehe dann passiert immer etwas gutes.


    Dazu muss man nicht groß erziehen und Maßregeln oder sonstiges, sondern man übt und belohnt korrektes verhalten, wenn man das wirklich konsequent durchzieht wird der Welpe anfangen das gewünschte Verhalten vermehrt zu zeigen. (Das funktioniert bei allen Tieren jeder Altersstufe) Jede Minute die man mit dem Tier verbringt ist Erziehung. Nicht nur die 10 min am Tag die man konkret übt. Ich vergleiche einen gut 15 Wochen alten Welpen (wie der der TE) im übrigen eher mit einem Kind als mit einem Baby.


    Das heisst ja nicht, dass der Welpe keinen Kontakt mit den Besuchern aufnehmen darf und sozial verkümmert, sondern dass der Kontakt aufgenommen wird, sobald der Besucher im Wohnraum ist und der Welpe sich beruhigt hat, man versucht quasi das Ganze zu entschleunigen.

  • Hier werden gerade zwei Dinge vermischt:
    1. Ein Aspekt war, wie ich mich verhalten soll, wenn Besucher/Kontakte ohne zu fragen - eventuell auch an der Tür - Eika etwas zu fressen geben. Und: Es geht um einen WELPEN - siehe Avatar -, d.h. beide Gruppen sind in der Regel Erstbesucher, die sich das Welpie anschauen wollen und diese bringen fast immer etwas Leckeres mit.
    Natürlich tun sie das mir zu liebe - sie gehen davon aus, dass mich diese Aufmerksamkeit freut.
    Oder es sind Lieferanten, Postboten, Handwerker, die auch erstaunlich oft Leckerlis dabei haben, wenn - wie auf unserer Gartenpforte - durch ein Schild darauf hingewiesen wurde, dass hier ein (später einmal großer) Hund lebt.


    2. Der zweite Aspekt war die Frage, ob Hundi beim Klingeln an die Tür rennen soll - und normalerweise ist er schneller als ich dort. Die Erziehung beginnt für mich in dem Moment, wenn der Welpe in mein Haus kommt. Neugier hin oder her: Auch der 35 Kilo Hund ist noch neugierig und dann bin ich wirklich dankbar, wenn er als Welpe gelernt hat, dass erst der Türkontakt dran ist und dann er. Natürlich darf er Besucher begrüßen, aber nur weil er gehorchen kann, ist er doch keine Maschine.
    Und:
    3. @Herdifreund: Ja, ich erwarte beim Gassigang, dass andere HH ihre Tiere anleinen bzw. zurückrufen, denn Eika ist ein WELPE und sie hat (noch ) Angst vor dem Kontakt mit fremden Hunden. Dies üben wir mit ausgewählten - gut sozialisierten - Nachbarschaftshunden und in der Welpenschule, aber erst einmal dort.

  • Loki kommt gerne mit zur Tür, bleibt aber hinter mir stehen. Erst wenn ich "okay" sage oder einen Schritt zur Seite mache, darf er den Besuch begrüßen.


    Wir haben das so trainiert, dass ich einfach den Weg zur Tür versperrt habe und die Tür erst aufgemacht habe, wenn er ruhig hinter mir stand. Ganz ohne Leckerli geübt, sondern als Prinzip eingeführt.
    Er darf auch nicht einfach raus oder reinrennen. Ich gebe die Tür immer mit "Okay" frei.

  • zu 1. Du sagst den Besuchern, dass du das nicht möchtest. Du musst dich dafür nicht entschuldigen, es ist dein Hund.


    Zu 2. Du trainierst das Verhalten so wie du es haben willst. :ka:

  • zu 1. Leckeres von den Besuchern wäre für mich ok (musst du aber für dich selbst entscheiden), aber erst wenn die Lage ruhig ist und man gemütlich im Wohnzimmer sitzt und nicht zur Begrüßung an der Tür.

  • Ich persönlich mache es mit Welpen ja immer so, dass ich deren Welt erst mal so klein wie möglich halte. Also erst nur einen kleinen Rahmen gebe, in denen sie frei agieren dürfen. Einfacher für den Hund, direkt in ein eher striktes Regelwerk zu kommen und einfacher für mich, weil ich in diesem kleinen Rahmen erst mal ausreichend Zeit habe, mir gewisse Dinge zu erarbeiten.


    Der Rahmen wird dann nach und nach größer gesteckt und damit auch die "Freiheit" des Hundes.


    Erst mal nicht so viel "Raum" geben zum Agieren verhindert viele typischen Welpenprobleme schon im Vorfeld.


    Und ich verbiete viele Dinge auch einfach aus Prinzip erst mal, um diesen Rahmen so engmaschig wie möglich zu halten, damit der Welpe einen roten Faden hat.


    Für alles gilt ja, was ich erst verbiete oder in einigen Fällen einfach schlicht verhindere, ist es auf jeden Fall nachher einfacher, es zu erlauben als erst alles zu erlauben und den Hund frei agieren zu lassen und dann bei Problemen zu sagen: Halt! Stop, Hundi! Ich habe mich vertan, das soll eigentlich anders laufen.


    Für mich gehört also immer auch dazu, erst mal gewisse Tabubereiche zu etablieren und nachher kann ich ja immer noch gucken, ob ich es doch grundsätzlich noch erlaube oder zumindest situativ mal erlauben kann. Aber der feine Unterschied ist, dass der Hund erst gar nicht in vielen dieser Bereiche eine Erwartungshaltung aufbaut.


    Ich habe einen meiner Hunde von Welpe an hier bei mir mit im Büro (Hundepension). Zum einen, weil ich ihn dort besser im Auge haben konnte und zum anderen, weil ich das Alleinebleiben erst mal da aufbauen wollte. Klar war aber, dass hier viele Kunden (und dann meistens ja noch mit Hund im Schlepptau) direkt an der Tür klingeln und das Büro betreten. Auch wenn ich hier die hundefreundlichen Menschen als Kunden habe, war mir trotzdem wichtig, dass der Welpe die nicht direkt ab Hausgür überfällt.


    Er hat also als erstes trocken gelernt, in seine Box zu gehen, anfänglich als reine Dressur, dann mit mehr und mehr Ernstbezug. Und dann erst mit kontrolliertem (gestellten) Menschenbesuch und dann erst in echten Situationen. Und obwohl hier ja nur hundeliebe Menschen kommen, die natürlich einen Welpen ganz süß finden, war es eigentlich nicht so schwer, denen kurz zu vermitteln, dass ich gerade im Training bin. Da hat mir niemand, auch keine privaten Besucher reingepfuscht. Ganz im Gegenteil, die waren eher schwer beeindruckt, dass so was auch bei einem sehr jungen Hund schon möglich ist und haben das teilweise auch als Ansporn gesehen, selbst Zuhause mit ihrem Hund auch noch mal Struktur rein zu bringen.


    Ergebnis heute ist, dass der Hund beim Klingeln gar nicht erst aufgeregt ist, meistens schon direkt in seiner Box oder unter den Bürotisch verschwindet und auch ohne Ansage da liegen bleibt - auch wenn jemand mit Hund kommt.


    Und heute kann ich das auch je nach Lust und Laune entscheiden wie ich mag, mal darf er auch Hallo sagen und mal eben nicht. Wenn Kunden mich auf ihn ansprechen und fragen, ob sie ihn mal streicheln dürfen, rufe ich ihn einfach.
    Er erwartet aber IMMER, dass er nicht darf und freut sich, wenn er doch darf. Und das OK gibt es dann ja automatisch erst dann, wenn er eh schon ruhig und abwartend gelegen und sich zurück gehalten hat. Und auch für das gesamte Frustverhalten war das eine ganz gute Übung.


    Und wenn ich mir hier ab und an mal ne Pizza bestelle und der Pizzabote definitiv Angst vor Hunden hat, finde ich ich es mehr als angenehm, wenn ich weiß, dass der Hund sicher unter dem Tisch liegen bleibt und ich bei weit offener Tür im Türrahmen die Pizza entgegennehmen und bezahlen kann. Die meisten Boten (Post, DPD usw.) merken noch nicht mal, dass hier ein Hund direkt 3 m neben den unterm Tisch liegt.
    Da mein Hund aber auch eine gewisse Wachfunktion erfüllt, fühle ich mich aber auch sicherer, wenn er mit dabei ist und ich weiß, dass er unterm Tisch hervor kommt, wenn ich ihn rufe.


    Wichtig ist also eigentlich, VORHER einen Plan zu haben, die Ansätze von Verhalten, was ich später brauchen werde, direkt von Welpe an zu legen und lieber erst mal mehr verbieten/vermeiden, als zu wenig. Erlauben kann ich später wieder vieles, verbieten wird aber deutlich schwerer, weil dem Hund ja dann schon ein ganze "falsches" Weltbild vermittelt wurde, dass auf einmal nicht mehr gültig ist.

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