Zerstoeren von Dingen

  • Hallo,
    ich habe leider ein Problem mit meiner Huendin Lissy.
    Lissy ist jetzt fast ein Jahr alt ( am 04.08.2016 wird sie 1 Jahr alt) mein Problem ist, dass
    Lissy nicht alleine bleiben kann. Wenn sie alleine bleibt dann wird alles kaputt gemacht was in der Naehe ist.
    Lissy hat ca. schon 2000 Euro Schaden angerichtet.
    Ich habe allerdings auch schon sehr vieles probiert.


    1. Ganz lange Spazieren gehen bevor Sie alleine bleibt.
    2. Die kleine vor dem Alleine Bleiben richtig auspowern also im Garten mit Tennis Ball werfen etc.
    3. Wenn Sie alleine bleiben soll hat sie einen Kauknochen bekommen, Leckerlies im Spielball versteckt bekommen etc.


    Es hat alles nichts geholfen. Sie hat weiter alles zerstoert was ihr im Wege war.
    Ich weiss leider nicht was ich falsch machen, wo meine Probleme liegen. Es ist auch mein Erst Hund,
    habe dementsprechend nicht allzu viel Erfahrung.


    Aber vlt. liegt es auch an der Art wie wir uns verhalten wenn wir nach Hause kommen:
    Es gab eine Woche da hatte sie nichts gemacht, sobald sie nichts kaputt gemacht hat, habe ich sie
    dafuer gelobt. Sie hat Leckerlies bekommen und sie durfte dann auf das Sofa drauf ( was sie sonst nicht darf )


    Dazu sollte ich vlt. auch noch schreiben, dass Sie zur Zeit nicht lange alleine bleibt, da ich im Mutterschaftsurlaub bin
    und sie hoechstens 4 bis 5 Stunden alleine bleibt, wenn ich einkaufen fahre oder halt etwas erledigen muss.
    Es reicht wenn Sie 10 min alleine bleibt und die Wohnung ist nicht wieder zu erkennen.


    Auch als ich sie bekommen habe als Welpe haben wir eigentlich das Alleine bleiben trainiert,
    indem sie halt erst ganz kurz alleine in einem Raum bleiben sollte und dann immer etwas laenger.
    Aber nun wo sie auch mal alleine bleiben muss, kann sie dass nicht ohne etwas kaputt zu machen.


    Ich weiss nicht was ich falsch machen, ich hoffe mir kann jemand helfen. Weil abgeben will ich sie auf gar keinen Fall,
    dazu habe ich sie zu lieb gewonnen.



    Lieben Gruss



    Claudia

    • Neu

    Hi


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    • Konnte sie denn jemals schon gut alleine bleiben?


      Du schreibst zwar, dass du es von Welpe an geübt hast, aber auch mit Erfolg?
      Du schreibst, dass sie jetzt gerade nicht viel alleine bleiben muss, wie war es denn vorher?


      Der Hund ist ja gerade mal ein Jahr alt. Zuverlässiges Alleinebleiben hätte man da gerade erst halbwegs fertig trainiert. Wenn sie aber vor dem Mutterschaftsurlaub schon länger alleine war, kann es sein, dass du es dir da schon zu früh wieder verbaut hat.


      Wie viel Zeit liegt zwischen Spaziergang/Auspowern und dem Verlassen des Hauses?


      Hunde brauchen danach mindestens erst mal eine halbe Stunde, um überhaupt wieder runter zu kommen. Wenn du sie mit Ball spielen auf 180 hoch fährst, nach Hause kommst und dann sofort wieder weg gehst, fällt der Hund von 180 in ein schwarzes Loch. Er ist also noch hoch gepusht und in einem hohen Erregungszustand und soll dann alleine bleiben.
      Das funktioniert meistens nicht und der Hund baut Frust dann durch Zerstören von Dingen ab, weil er massiv gestresst ist.


      Auspowern durch Ballspiele würde ich grundsätzlich lassen, ein ruhiger Spaziergang und vielleicht ein paar kleine Denkaufgaben sollten reichen. Dann den Hund erst wieder runter kommen lassen.


      Und momentan würde ich dir empfehlen, dass Alleinebleiben noch einmal kleinschrittig aufzubauen, also die Zeiten variieren, Rituale einführen (z.B.. immer wenn du gehst, wird sie auf ihren Platz gebracht, du machst das Radio an und sie bekommt einen Kong zum Auslecken).


      Wie ist das Verhalten in der Wohnung, wenn du da bist? Verfolgt sie sich da oder kann sie da auch auf Distanz zu dir entspannen? Bekommt sie, wenn du da bist, viel Aufmerksamkeit, wird immer angesprochen, gestreichelt oder beschäftigt oder könnt ihr auch Zuhause mal aneinander vorbei leben?
      Kannst du sie auf Distanz zu Dir schicken, zum Beispiel auf Kommandon in ihr Körbchen oder hat sie da schon ein Problem?


      Kausachen sind grundsätzlich gut, weil Hunde durch Kauen entspannen. Zusätzlich bietet sich an, eine Alleinbleibzone einzurichten, wo der Hund immer ist, wenn du nicht da bist. Weniger Raum bietet weniger Möglichkeiten, sich durch Stress immer weiter hoch zu drehen.

    • 1. Ganz lange Spazieren gehen bevor Sie alleine bleibt.
      2. Die kleine vor dem Alleine Bleiben richtig auspowern also im Garten mit Tennis Ball werfen etc.
      3. Wenn Sie alleine bleiben soll hat sie einen Kauknochen bekommen, Leckerlies im Spielball versteckt bekommen etc.

      Da liegt meiner Meinung nach schon der Fehler. Vor dem Alleine bleiben wird sie richtig hochgepusht, mit allerlei aufregenden Dingen und dann soll sie Ruhe finden?!


      Wieso bekommt sie während des Alleinebleibens einen Kauknochen und Spielzeug? Ganz davon abgesehen, dass das gefährlich ist (Kauknochen bleibt im Rachen stecken, etc.), soll sie in eurer Abwesenheit doch in erster Linie schlafen!

      Aber vlt. liegt es auch an der Art wie wir uns verhalten wenn wir nach Hause kommen:
      Es gab eine Woche da hatte sie nichts gemacht, sobald sie nichts kaputt gemacht hat, habe ich sie
      dafuer gelobt. Sie hat Leckerlies bekommen und sie durfte dann auf das Sofa drauf ( was sie sonst nicht darf )

      Ja, natürlich. Daran kann es auch liegen. Sie baut dann während des Alleinebleibens eine große Erwartungshaltung auf und wird immer unruhiger und aufgeregter.



      Den Hund vor dem Alleinebleiben (sinnvoll) auszulasten (nicht hochzupushen) ist sicher kein falscher Gedanke. Allerdings sollte der Hund dann die Gelegenheit bekommen, sich herunterzufahren bevor ihr das Haus verlasst. Ich mache es mit meinem Hund so, dass wir morgens als allererstes die IMMERGLEICHE Gassirunde laufen. Bis ich dann geduscht bin, mich gerichtet und gefrühstückt habe, schlummert er schon vor sich hin und wird dann nur noch in sein Zimmer verbracht.


      Wobei wir beim nächsten Punkt wären, der euch helfen könnte. Räumliche Begrenzung. Viele, gerade junge Hunde, finden schlecht Ruhe, wenn man sie räumlich nicht begrenzt. Dafür kann man entweder eine Box nehmen oder ein separates "Hundezimmer", jeweils so "eingerichtet", dass es absolut keine interessanten Reize bietet. In Newtons Hundezimmer befindet sich sein Kissen und seine Wasserschüssel. Sonst nichts.


      Punkt 3. Kommentarlos gehen und kommen und keine Leckerchen/Privilegien unmittelbar nach dem Alleinebleiben verteilen!

    • 1. Ganz lange Spazieren gehen bevor Sie alleine bleibt.
      2. Die kleine vor dem Alleine Bleiben richtig auspowern also im Garten mit Tennis Ball werfen etc.
      3. Wenn Sie alleine bleiben soll hat sie einen Kauknochen bekommen, Leckerlies im Spielball versteckt bekommen etc.

      Den Hund hochpuschen und dann erwarten, dass er seinen Dampf einfach so runterschluckt, ist eher unwahrscheinlich.

      Auch als ich sie bekommen habe als Welpe haben wir eigentlich das Alleine bleiben trainiert,
      indem sie halt erst ganz kurz alleine in einem Raum bleiben sollte und dann immer etwas laenger.

      Und wie war das? Da hast sie sich sofort entspannt hingelegt, geschlafen und quasi gar nicht mitbekommen, wenn Du wieder "da" warst?


      Viele Grüße
      Corinna

    • Und wie war das? Da hast sie sich sofort entspannt hingelegt, geschlafen und quasi gar nicht mitbekommen, wenn Du wieder "da" warst?


      Sie hat sich entweder entspannt hingelegt oder aber sie hat sich ihr Spielzeug genommen und sich damit beschaeftigt. Als ich den Raum betreten habe, hat sie sehr stark auf mich reagiert, ist also auf mich zugelaufen und hat sich gefreut das ich wieder im Raum bin.

    • Nur dann bin ich auch mit meinem Freund zusammen gezogen und in der neuen Wohnung / Umgebung hat es dann angefangen.

      DA liegt wahrscheinlich das Problem.


      Der Hund hat das Alleinebleiben nicht generalisiert und das ist recht typisch für Hunde.
      Nur weil man einmal was gelernt hat, heißt das nicht, dass man das immer und überall gleich gut kann.


      Hunde lernen immer erst orts- und situationsbezogen.


      Es wird dir nicht viel anderes übrig bleiben, als es in der neuen Wohnung genauso zu üben wie von Welpe an. Kleinschrittig über Struktur und Rituale, mit kurzen Sequenzen anfangen, langsam steigern und dann möglichst zeitnah auch variieren.

    • Zitat von Claudia & Lissy

      Eigentlich bekommt sie sehr viel Aufmerksamkeit von mir ... vlt. ist das auch das Problem, weil sie wirklich sehr anhaenglich ist. Auch wenn es nur kurz ist, den Muell runter zu bringen dann faengt sie schon an zu winseln.

      Anhänglich ... naja. Wenn man das so nennen möchte. Hört sich an, als hättest Du ihr beigebracht Dich zu stalken und nun ist sie quasi süchtig danach. Das ist ziemlich ätzend für den Hund. Du hast ihr das beigebrachst und machst dann jetzt einfach die Tür zu. Wie soll die mit dem Stress umgehen können?


      Bevor man anfängt den Hund allein zu lassen, muss er es erst einmal beherrschen sich zu benehmen, wenn der Mensch da ist. Du wirst nicht drumherum kommen Dir zunächst eine durchgängige Betreuung für die tatsächlichen Alleinbleib-Zeiten zu besorgen und den Hund wieder auf ein normales Maß im Umgang mit Dir zu bringen und Alleinbleiben zu üben, wenn Du Zuhause bist. Trainingsziel - also ein erfolgreiches Üben - wäre ein Hund, der sich total entspannt hinlegt, sobald Du die Tür schließt und dem es im Grund wurscht ist, wann Du sie wieder aufmachst.

    • Vielen Dank fuer die Antworten. Die haben mir wirklich sehr geholfen.
      Dann werde ich jetzt mit ihr ganz vor vorne anfangen das Alleine bleiben zu ueben.


      Dankeschoen fuer die Ratschlaege.

    • Dann ist die Sache doch eigentlich klar.


      Fang erst mal IN der Wohnung an, den Hund räumlich zu beschränken bzw. sie auch mal auf Distanz zu dir zu halten.


      Etablier eine Alltagstruktur und Rituale, die helfen dem Hund, sich zurecht zu finden und zu wissen, wann was passiert.


      Action nur draußen, drinnen Ruhe und das auch mal mit Ansagen (ab ins Körbchen).


      Wenn da erst mal wieder ein bisschen Grund drin ist, kannst du anfangen mit den ersten, kleinen Alleinebleibübungen.


      Und da sie es ja schon mal konnte, wird es womöglich nicht soooooo lange dauern, bis sie das auf die neue Wohnsituation übertragen hat.


      Ich denke, das wird der einzig richtige Weg sein.

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