99% abrufbar

  • Ist das dann rein positiv aufgebaut? Ich hätte ja wirklich nichts dagegen, auf einen Abbruch zu verzichten... Wir sehen hier fast täglich Rehe und zumindest so einmal wöchentlich springen die auch direkt vor uns hoch (und Füchse und Hasen sehen wir auch öfter). Ich war immer ein Anhänger der "stoppen bevor es eskaliert"-Taktik, aber so richtig verbindlich auch mit Abruf... Wobei, lieber wäre mir noch immer, es gäbe nicht mal einen Ansatz...

    Ja, positiv aufgebaut aber über eine wirklich lange Zeit und im Zweifelsfall, wenn ich gemerkt habe sie ist in Stimmung, halt an der Leine. Wobei ich meine Hand nicht dafür ins Feuer legen würde, dass es immer funktioniert. Derzeit übe ich mit ihr Freilauf an gut einsehbaren Wegen, die gut frequentiert sind, d.h. Hunde, Radfahrer etc. Ich glaube aber auch, dass es stark vom Hund abhängt bzw. welche Erfahrungen er bisher gemacht hat.


    Wir sind oft sehr belebte Wege gelaufen, wo die Ablenkung groß und der Hund entsprechend aufgeregt ist. Als sie jünger war habe ich gedacht, das gibt nie was, aber je älter sie wird, desto entspannter wird sie. Das kommt uns auch jetzt zu Gute, weil sie bis zum Helikopter schon so gut wie alles kennen lernen konnte.


    Aber es heißt bei ihr nicht, weil es einmal klappt, dass es halt immer klappt. Deswegen kommt sie zur Not immer noch an die Leine, auch einfach aus dem Grund, um nicht eine blöde Situation zu provozieren.

    • Neu

    Hi


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    • Ehrlich gesagt haben wir den Rückruf gar nicht geübt und auch nicht aufgebaut.Sie kommen auf Rufen für ein Lob zurück,mehr nicht :ops:
      Nicht 100%ig sofort und auf der Stelle,wenn sie abgelenkt sind,kann vorkommen,das sie zu uns gehen,aber der Kopf ist nach hinten gedreht,oder sie stehen da und starren die Ablenkung trotz Rufen an :smile: Feldhasen sind sie auch schon hinterhergerannt trotz rufen,aber eben nicht weit,dann kamen sie zurück.Lassen sie nur auf sehr übersichtlichen Strecken von der Leine und es funktioniert einzeln viel besser,als zusammen,da trödeln sie auch mal,aber das ist schon okay so.
      An die Leine kommen sie trotz allem bei Hundesichtungen und Menschen,eben weil ich nicht weiß,wer da kommt oder ob Angst vorhanden ist.

    • Herr Hund hat phasenweise sehr gut gehört (jetzt im Alter werden wir beide etwas großzügiger |) ) - von % Zahlen finde ich schwer zu sprechen. Es liegt ja in der Natur der Sache, dass man den Hund nur da frei laufen lässt, wo man glaubt ihn auch im Griff zu haben (oder meinetwegen wo man keine Probleme erwartet).
      Ben hat es nicht angeboten - gar nicht am Anfang. Ich weiß noch meine erste Trainerstunde wo der Hundetrainer meinte - leinen Sie ihn da mal ab, mein Hund ist ja auch noch dabei, da denke ich nicht dass er weg geht. 2 Sekunden später sah man meinen Hund am Horizont im Wald verschwinden - Hörzeichen Fehlanzeige. Irgendwie hab ich ihn wiederbekommen.
      Er hat über Nasenarbeit Bindung zu mir aufgebaut, Rückruf wurde kleinschrittig trainiert, über Schlepp abgesichert (ca 6 Monate lang ganz ohne Freilauf, hab Ben ja erst mit 4J. bekommen und er hatte nicht viel kennen gelernt). Das Jagen war anfangs ein riesen Thema. Ich hab da auch mit Strafe gearbeitet und hab so unlogische Sachen gemacht wie Schimpfen als der Hund wieder kam und anleinen und Freilauf beenden wenn er abgehauen war. Dann haben wir mit Clickern angefangen. Jegliche Art von Training hat einen Schritt gebracht und dann vor allem das Vermeiden von Situationen wo der Hund nicht abrufbar ist.


      Heute wäre das Hauptproblem ein fremder Hund der plötzlich näher vor ihm steht als ich selbst von meinem Hund entfernt bin. Also vermeide ich die Situationen wo mir das passieren kann und lasse Ben an unübersichtlichen Stellen hinter mir laufen. Wenn es mir dann doch mal passiert kann ich Ben nun meist abrufen (passiert vielleicht 1x pro Jahr), weil er das "nicht hören" ja quasi nicht praktiziert und daher nicht wirklich auf dem Schirm hat.


      Ich bin aber sicher, wenn ich irgendwo laufen würde wo mir mein Hund ständig bei Hundebegegnungen voraus laufen würde, wäre es bald vorbei mit den 99%.


      Lange Rede, kurzer Sinn - 99% finde ich relativ. Die Frage ist ja, wie viele schwierige Situationen stellen sich dem Hund tatsächlich im Alltag. Und heißt das, der Hund würde sich z.B. in einer gestellten Situation wo ein anderer Mensch mit Fleischwurst winkt auch immer noch problemlos abrufen lassen? ?
      Es ist ja sehr unterschiedlich auf welche Ablenkungen ein Hund anspringt und ob diese ihm im Alltag ständig begegnen oder nicht?!


      LG Betty mit Ben

    • Ich hab in der Hinsicht zwei sehr verschiedene Hunde hier.


      Bei Finya hab ich mich jahrelang dämlich trainiert und musste irgendwann einsehen, dass ich mit ihr einfach keinen sicheren Rückruf hinbekommen werde. Sie sieht einfach keinen Sinn darin, den Weg den sie nach vorne gelaufen ist wieder zu mir zurück zu laufen. Das ist keine Bockigkeit und kein Unwille, aber sie weigert sich einfach sinnlos hin und her zu laufen.
      Sie hat dafür gelernt brav in meinem Umkreis zu bleiben und immer Kontakt zu halten (regelmäßiger Blickkontakt und wenn sie vorne läuft, hat sie immer ein Ohr bei mir), außerdem hört sie brav auf ihr Stoppsignal und lässt sich dann einsammeln.
      Im Wildgebiet ist sie ja ohnehin an der Schleppleine oder Flexi und sonst sehe ich jagdbares Getier in 95% der Fälle ohnehin vor ihr.


      Frodo liebt den Rückruf. Er hat einen größeren Radius, rast gerne Runde um Runde oder einfach hin und her, hält ebenfalls Kontakt, aber eher in dem er zwischendurch immer mal bei mir vorbei schaut. Ein Wort und er steht neben mir, spätestens beim Pfiff ist er da.
      Eine richtige Phase, wo er den Rückruf überhört hat, hatte er noch nicht. Wenn er mal geträumt hat, hat bisher ein lautes "Hey" gereicht und selbst das kam nicht oft vor.
      Ich nutze den richtigen Rückruf "Hier" eher selten, den Pfiff noch seltener.


      Ein lockeres "Doggiiiies, geh ma weiter" oder "Doggiiies kommts mal her" befolgen beide, allerdings müssen sie da auch nicht sofort reagieren, sondern dürfen gerne noch in Ruhe fertig schnuppern und markieren.
      Da sie so unterschiedlich sind, gibts auch Gebiete oder Situationen, wo eben einer freilaufen darf und der andere nicht. Im Zweifelsfall lasse ich die Leine aber immer lieber dran.

    • Ein guter Einwand :gut:


      Nichtsdestotrotz habe ich es auf "nahezu überall Freilauf" bezogen, wobei der Reizaulöser und die Schwelle bei meinen Mädels sehr unterschiedlich ist. Bei Kenzie sind es Wildsichtung und andere Hunde, die ihr bitte nicht zu nahe kommen sollen, bei Tattoo ach so tolle andere Menschen. Und die FleischwurstinderHandhab-Menschen nutze ich gerne als Trainingsobjekt :D



      Grüßle
      Bea

    • Mir ist ein funktionierender Rückruf auch sehr wichtig. Notsituationen können sehr plötzlich auftauchen und wenn er dann nicht funktioniert, kann es für den Hund lebensgefährlich werden.


      Ich habe für Newton ein einziges Rückrufkommando, dass ich klassisch konditioniert habe. Es kommt nur in Notsituationen zum Einsatz.


      Für den Alltag bediene ich mich anderer Signale ("Weiter") und Möglichkeiten (barrieremarkern, z.B.). Aber Newton hat auch von sich aus einen sehr kleinen Radius, sodass ich damit gut zurecht komme.

    • Hier gibt es Tage an denen es zu 100% klappt, aber auch Tage wo ich das Gefühl habe das mein Hund etwas mit den Ohren hat.
      Wir kommen gut klar, aber ab und an ist die Leine mir wichtig. Liegt bestimmt an mir.


      LG Terrortöle

    • Baxter ist 13 Wochen und natürlich noch nicht 100% oder 99% abrufbar. Aber wir lernen und üben fleißig, denn nichts ist schlimmer als wenn der Hund nicht abrufbar ist (reicht auch beim zweiten Mal). Manchmal klappt es schon gut mit ihm, manchmal absolut nicht... Ist eben alles viel interessanter (also Hunde und Menschen)...

    • Meiner ist sehr, sehr gut abrufbar. Ob es 99 % sind oder vielleicht doch nur 98 % kann ich ehrlich gesagt nicht sagen. Vielleicht sinds ja sogar nur 97 %? Mir ist aus den letzten Monaten allerdings keine Situation bekannt in der das nicht wie gewünscht funktioniert hat. Der Rückruf ist mir allerdings auch am wichtigsten, da er immer und überall wo es möglich ist von der Leine darf. Wurde ordentlich über Belohnung aufgebaut bis das Prinzip verstanden war. Sicher gab es dann auch Situationen die für ihn eine Stufe zu hoch waren aber auch das musste er lernen und da bin ich nicht wieder runter mit der Ablenkung. Später war ich dann auch nicht immer nett zu ihm wenn er den Abruf ignoriert hat. Selbstverständlich wurde er nicht geschlagen! Ignoriert habe ichs aber auch nicht... Auf jedenfall sitzt unser Abruf absolut zuverlässig! Ob er sich auf 20 Meter Entfernung hinsetzt oder ins Platz schmeißt ist mir allerdings egal.

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