Ein gut funktionierender, sicherer Abruf ist mir sehr wichtig, weil ich meinen Hunden regelmäßigen, am besten täglichen Freilauf ermöglichen möchte. Allerdings sieht das dann in der Umsetzung bei meinen Hunden ziemlich unterschiedlich aus...
Shawnee, elfeinhalb Jahre alt, kommt zuverlässig, wenn er gerufen wird – aber das Tempo legt er mittlerweile selbst fest. Wenn ich den also flott irgendwo fixieren will, schicke ich ihn lieber ins Platz oder gebe das Stoppkommando und hole ihn ab. Ist im Alltag aber seltenst relevant, weil er eh nicht zu anderen Menschen, Hunden oder sonstwas hingeht.
Myrddin, zweieinhalb Jahre alt, ist deutlich interessierter an allem – besonders zu fremden Hunden würde er manchmal noch gerne hinlaufen, aber auch das lässt langsam nach. Bei ihm hab' ich den in Niedersachsen eh vorgeschriebenen Leinenzwang in der BuS für Schleppleinentraining genutzt. Er ist außerdem so sensibel, dass er sich von so ziemlich allem mit einem halblauten "Hey!" meinerseits abhalten lässt (auch von Wildspuren/-verfolgung).
Insofern: ja, bei mir ist das auch stark vom jeweiligen Hund abhängig, in welcher Ausprägung ich den Abruf brauche und wie ich den umgesetzt haben möchte. Es würde z.B. absolut nix bringen, Shawnee mehr Druck zu machen, damit er schneller kommt, oder Myrddin sämtliche Reaktionen auf Außenreize versuchen zu verbieten – bis zu einem gewissen Grad ist das einfach der jeweilige Charakter. Aber mit dem Trainingsstand, den sie beide im Moment haben, kann ich prima leben und entspannt spazieren gehen – und das ist mir wichtig.