99% abrufbar

  • Ich missbrauch das mal für einen eigenen Thread...


    Zitat von AlexMITSam

    Mal eine ernstgemeinte Frage:
    Wann waren Eure Hunde denn zu 99% (von 100% will ich gar nicht sprechen) abrufbar und zwar aus nahezu allen Lebenslagen?
    Und dies habt Ihr alle lediglich dadurch geschafft, indem der Rückruf sauber aufgebaut und immer hochwertig belohnt wurde?
    Und wenn er mal nicht funktioniert hat, dann habt Ihr Euch selbst auf den Kopf geschlagen und habt gesagt: Mist, das war wohl noch zu viel Ablenkung, also wieder einen Schritt zurück... ;) ... und üben üben üben...
    Meine Fragen waren genau diese, die ich an unsere Hundetrainerin gestellt habe, verbunden mit der Frage: Wann bin ich denn am Ziel und weiß, dass ER (also der Rückruf) jetzt zu 99% funktioniert?.... Die Antwort war irgendwie schwammig...

    Finde ich echt spannend, die Frage. Ich arbeite ja fast gar nicht über Rückruf, also interessieren mich auch alternative "Lebensweisen", die letztlich aber auf dasselbe hinauslaufen. Ist euch das überhaupt wichtig, ein nahezu 100% "unter Kontrolle haben" im Freilauf (ob nun Rückrufbasiert oder anders)? Und ja, wie und wann habt ihr das erreicht? Liegt das mehr an euerm Training oder am Hund (ich frag das, weil in meinem Fall ist das mehr hundabhängig |) ). Habt ihr Hilfsmittel eingesetzt?

    • Neu

    Hi


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    • meine hunde sind nicht 99% abrufbar. will ich auch garnicht und ich kenne keinen hund, der das immer und überall ist.
      Meine beiden sind wenn sie nur vor mir hertrotten normal beim ersten rufen da. wenn sie aber was interessantes haben, kann ich auch schon mal 2 oder 3 mal rufen. manchmal vergessen sie es auch auf dem weg zu mir oder brauchen für 10m länger als jeder toter. dann ruf ich nochmal.


      gino hat es von welpe an gelernt. hatte zwar futter mit, aber welchen beagle interessiert futter, wenn da was viel besseres ist. haben also nur immer wider geübt. sl training gab es nie.


      mila hatte ich die ersten 5 tage an er sl. hab ihr ganzes futter unterwegs verfüttert. die sl war aber eher dran, weil sie etwas ängstlich war. danach lief sie frei.
      am dienstag sind wir erst 4 stunden leinenlos durch den harz gelaufen. das größte probem waren die ganzen pipi und kaka taschentücher die überall lagen

    • Meine Hunde sind alle drei super abrufbar. Das liegt aber an denen, nicht an mir. Habe alle erst in fortgeschrittenem Alter bekommen, kannten vorher nichts. Hab sie sofort frei laufen lassen. Die hängen einfach an mir, deswegen kommen sie gern (und werden auch jedes Mal belohnt, das zieht natürlich auch, haha).

    • Meinem Hund ist in 13 Jahren nichts Ernstes passiert. Ich weiss, wann ich mich auf den Kleinen verlassen kann und wann nicht. Bei nicht, ist die Leine dran.


      Im Alltag ohne Extreme hört er auch mal erst beim 2ten Mal und das ist für mich OK.


      Ich habe einen Hund, der NUR Familienmitglied ist. Kein Sport o. ä., also geht auch "6 .... setzen". :hust:

    • Oh, tolles - und wie ich finde - wichtiges Thema! Und, mir gefällt die Fragestellung bzw. die Fred-Überschrift... 99%, weil 100% kann es meines Erachtens im Umgang mit dem Lebewesen Hund nicht geben, ist ja keine Maschine... :D


      99% kann meines Erachtens gehen und ist mir persönlich extrem wichtig, weil meine Mädels Freilauf über wirklich große Distanzen haben und das eben nur, weil der Rückruf (RR) auch dann wirklich gut funktioniert. RR und ein sicheres Stoppsignal sind für mich schlicht und ergreifend nicht optional, wenn der Hund großräumigen Freilauf genießen darf.


      Und ja, ich habe das bei meinen beiden Hunden, die ich seit Welpenbeinen habe, von Anfang an trainiert, bei Kenzie, die kam, als der Folgetrieb eigentlich nicht mehr da war, auch, aber mit Schleppleine abgesichert.


      Ich glaube übrigens auch fest daran, dass der RR bei vielen Teams - ohne Wenn und Aber - besser funktionieren würde, wenn er konsequent aufgebaut werden würde.


      LG. Bea

    • Ich finde die beiden Beiträge (hey, da müssen doch mehr kommen, ihr habt doch alle (mindestens) einen Hund xD ) jetzt gerade spannend: liegt es in der Regel dann tatsächlich eher am Hund oder eher am Training?
      Jetzt mal ab von "jeder Hund kann es mit genug Einsatz lernen"... Wer hat denn denn tatsächlich einen 99% Hund, der das nicht irgendwie mitgebracht hat?


      Smilla ist (mindestens) 99%, dabei kennt sie im Alltag keinen Abruf :pfeif: . Lucy ist so 97%, ist aber einfach sehr umweltkompamtibel, hat zwar einen riesen Dickkopf, aber ist bereit sich an Rahmenvereinbarungen zu halten.
      Bei Grisu spielt unterhalb von 100% in schlecht einsehbarer Umgebung keine Rolle, da er im Zweifelsfall mit Aggressionen agiert. Also sichere ich ihn. Er wäre ganz sicher keine 99%
      Joey... ist super zur Zeit, aber erst 6,5 Monate und ein Aussie... also, mal sehen.


      Ich gehe über einen Rahmen: das ist super-Party-toll!!! und das geht gar nicht!! Und alles dazwischen wird eventuell verbal bedacht, aber an sich kann der Hund sich darin frei bewegen. Ich verzichte auf eine Schleppleine, sofern vertretbar, und auch auf Kommandos, soweit möglich (im Alltag, nicht im Sport). Lucy liebt die Freiheit, Smilla klebt eh an mir, Grisu bräuchte eher mehr Führung (oder eine andere Lebensumgebung (Farm in den Weiten Kanadas oder so)), Joey nimmt es bislang sehr gut an. Ich finde es interessant, dass die Hunde doch irgendwann im Mittelbereich bleiben. Also auch nicht sich für die Belohnung entscheiden, sondern einfach im weiten Rahmen zwischen den Grenzen sich selbst aussuchen, wie sie agieren.


      Ich kann mir ja immer schwer vorstellen, dass man mit Rückruf im Ansatz Verhalten unterbrechen kann (doofe Dinge fressen, zum fremden Hund stürmen, Wild jagen...), wenn der Hund erst mal durchgestartet ist, ist er so hoch gefahren und fokussiert, dass es schwer wird, zu ihm durchzudringen.


      Aber ich denke zur Zeit (mit Junghund im "Aufbau") halt auch wieder drüber nach. Mein Weg erfordert eben auch ein "Nein, so nicht"! Und einen Hund, der mit Freiraum umgehen kann.

    • Und ja, ich habe das bei meinen beiden Hunden, die ich seit Welpenbeinen habe, von Anfang an trainiert, bei Kenzie, die kam, als der Folgetrieb eigentlich nicht mehr da war, auch, aber mit Schleppleine abgesichert.


      Ich glaube übrigens auch fest daran, dass der RR bei vielen Teams - ohne Wenn und Aber - besser funktionieren würde, wenn er konsequent aufgebaut werden würde.


      LG. Bea

      Ah, noch mehr Antworten :) . Wie hast du es denn ohne wenn und aber trainiert?

    • Malik war`s - Kleiner Münsterländer, jagdlich geführt.... zu 97 % und nein, das ging damals nicht immer nur über hochwertige Belohnungen. Aber durchaus über einen sauberen Aufbau - die hohe Kunst ist es eben auch, einen jagenden Hund hinter dem fliehenden Wild abrufen zu können, das klappt im Jagdalltag zumeist besser über ein "Down!" als über einen Rückruf.


      Das Down wird oftmals unterschätzt, es fällt vielen Hunden leichter, sich zu legen und dem Objekt ihrer Begierde nachzusehen, als umzukehren.


      Mein jetziger Hund ist nicht wirklich abrufbar. Heute morgen im Wald, wir sind unterwegs.... 15 mtr. von uns entfernt, springt ein Reh mitten auf den Weg und schaut uns an, bevor es sich zur Flucht wendet. Da war einfach jeder Versuch Lucas zurück zu halten zum Scheitern verurteilt. Jeder!


      Also, jetzt dem Hund bloß nicht beibringen, das er mein Kommando überhören oder missachten darf und fein still sein und das Reh verfluchen..... und lauschen, in welche Richtung mein jiffender Hund abgeht. Und - sich freuen wir verrückt, wenn er dann wieder auftaucht, eventuell rufen, wenn man sieht, wie er auf einen zukommt. Aber wenn er da ist - big Party.


      War kurz, seine Hatz, das Reh hatte Erfahrung, er nicht..... das war schon mal gut. Ein gesundes Tier hätte er nie bekommen. Ich war nicht glücklich, aber solche Treffen lassen sich nie vermeiden oder ausschließen.


      Allerdings, Lucas war glücklich - das Reh vermutlich auch.


      Sundri


    • Ich kann mir ja immer schwer vorstellen, dass man mit Rückruf im Ansatz Verhalten unterbrechen kann (doofe Dinge fressen, zum fremden Hund stürmen, Wild jagen...), wenn der Hund erst mal durchgestartet ist, ist er so hoch gefahren und fokussiert, dass es schwer wird, zu ihm durchzudringen.

      Kann man!!! Alles eine Frage der Alternative...

    • Ah, noch mehr Antworten :) . Wie hast du es denn ohne wenn und aber trainiert?

      Naja, beim Welpen den Folgetrieb genutzt und bei Kenzie mich erst mal zum Affen gemacht :D . Ohne "Wenn und Aber" meint, ich suche nicht ständig nach Gründen, warum es jetzt gerade nicht funktionieren kann bzw., schlimmer, nicht funktioniert hat... und, ich lege das Hörzeichen auf das Tun vom Hund, wenn ich sicher bin, er kommt, damit er verknüpft, freudiges Kommen heißt "sowienoch" und gibt immer Party ;)


      Ach ja, und bei mir gibt es immer (!), wenn der Hund auf erstes Rufen kommt, eine angemessene Belohnung, weil Hund (wie Mensch) braucht einfach eine Motivation fürs Kommen...


      LG. Bea

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