Alleinsein nicht leicht gemacht

  • Guten Tag,


    Dies ist mein erster Foreneintrag ;)


    Erst mal ein bisschen was zu unserem Vierbeiner: Tico ist ein knapp 9 junger black tri Australian Sheperd. Er ist etwas über 50 cm hoch und wiegt aktuell ca 27 Kg. Sein Fell wellt sich noch etwas aber das legt sich bestimmt noch. Er ist nicht mehr ganz so ,,hyperaktiv´´ wie am Anfang aber trotzdem noch recht aktiv. Ruhephasen werden besser eingehalten. Kuscheln kann man ab und zu auch gut mit Ihm.


    Trainieren tun wir mehrmals am Tag kurzzeitig. Was er inzwischen gelernt hat ist: Männchen, Bellen auf Befehl, Slalom, Um einen Gegenstand gehen, Winken (halbwegs), Pfötchen geben und die Standard Tricks. Leinenführung ist mal gut und mal schlecht. Je nach Situation und Laune. Am Halsband heißt es immer Leinenführig gehen und nicht ziehen, am Geschirr ist leichtes Ziehen erlaubt. Gelernt hat er andere Hunde durchaus auch MAL zu ignorieren. Wie gesagt MAL. ;) Ab 20 Uhr ist meistens dann Ruhe angesagt. Kein Spielen oder übermäßiges Toben.


    Die Gassirunden fallen inzwischen wieder etwas kleiner aus. Habe mir sagen lassen, dass wir es damit ein wenig übertrieben haben. Bei sonnigem Wetter vergisst man das schnell. Die Runden sehen wie folgt aus. Morgens ca. 15 - 20 Minuten, Mittags/Nachmittags 20 - 50 Minuten ( auch mal länger mit Ruhepause auf einer Wiese) und Abends dann wieder 10 - 20 Minuten.


    Kommen wir zum schwierigeren Punkt. Das Alleinesein. :fear:


    Wir üben nun seit Monaten das Alleinesein mit Tico. Leider machen wir ständig Rückschritte. Vor einigen Monaten konnte Tico super 2 Stunden alleine sein ohne Jaulen und kaputt machen. Dann kam (wohl) die Zahnerei und Tico jaulte die sehr sehr viel und fing an gegenstände zu Zerstören. Haben wir den Raum begerenzt und wieder Minutenweise angefangen. Vor der Tür gestanden und gehorch. Dann ahben wir angefangen Ihn wenn wir nach hause kamen mit einem leckerchen zu belohen. Wurde uns abgeraten weil Erwartung des Hundes zu groß = mehr Stress. Tico war da immer sehr aufgereht wenn wir kamen, hat gehächelt und uns besprungen. vor ca 2 Wochen hatten wir es soweit dass vier Stunden ging. Das war ca. 2 mal die Woche. Kurz am Anfang gejammert und zwischendruch mal 5 - 10 Sekunden. Er hat sich dann kurz mit Leckerlie uns Spielzeug ausgetobt und dann auch mal hingelegt. Dank Kamera wissen wir das. Inzwischen klappt nicht mal mehr 1 Stunde. Er jault kurz am Anfang wo er uns noch die Treppe runter gehen hört und ab und zu zwischendurch kurz. nach 15 - 20 Minuten hört man ihn gar nicht mehr jaulen. Auch nicht zwischendurch oder nur selten. Dafür macht er alles kaputt was man kaputt machen kann. Wir haben seinen Platz schon auf Badezimmer und Flur begrenzt weil alles andere sonst nicht wieder zu erkennen ist. Leider. Er nimmt dennoch Schwämme, Klopapier (Wenn wir es vergessen wegzutun), Schuhe auseinander. Vor 3 Tagen hat er angefangen die Vorratsschranktür anzufressen. Die ist direkt neben der Haustür. Gestern haben wir seine Box davor gestellt damit er nicht das Holz auseinander nimmt. Die Box wurde angegriffen und auseinander genommen. Plastik! Das ganze innerhalb von 1 1/2 Stunden. Wenn wir nach Hause kommen hechelt er nicht und begrüßt uns ohne anspringen. Gestern zog er sich direkt zurück mit eingezogenen Schwanz. Wir möchten diese Situation für uns und den Hund ändern. Es ist nicht gut wenn er immer wenn wir weg sind so einem Stress ausgesetzt ist.


    Er bekommt einen gefüllten Kong, ein Leckerlie, Wasser, Spielzeug und seine Decke und Musik wenn er alleine ist. Spielzeug hat er nur noch recht wenig da er alles kaputt macht was kaputt zu machen ist. Das Spielzeug hält oftmals nur Minuten oder wenige Stunden. Wir üben jetzt wieder das minutenweise allleinelassen. Rein raus rein raus. Nachts schläft er alleine in Flur und Bad. Gehen wir getrennt von einander raus ist es nicht ganz so schlimm wie zusammen.


    Habt ihr einen Tipp was wir tun oder ändern können?


    Achja vor knapp 3 Wochen haben wir den Hund wenn wir nach Hause kamen schlafend im Bad vorgefunden. Keine Begrüßung kein Zerstörend. Er war entspannt


    LG


    Janineaussi

  • Trainieren tun wir mehrmals am Tag kurzzeitig. Was er inzwischen gelernt hat ist: Männchen, Bellen auf Befehl, Slalom, Um einen Gegenstand gehen, Winken (halbwegs), Pfötchen geben und die Standard Tricks.

    Hallo,


    das klingt nach einem überforderten und überdrehten Hund, der durch dieses ganze "Intensiv-Training" unwillkürlich in den Mittelpunkt eures Lebens geschoben wurde.
    Er hat gelernt, dass der Sozialpartner Mensch ständig zur Verfügung steht, mit neun Monaten befindet er sich in einer Unsicherheitsphase, in welcher das Alleine sein oft schwierig ist.


    Nehmt den Hund aus dem Mittelpunkt, reduziert das Tagesprogramm (Training) und bringt ihm langsam bei, dass zu Hause nichts mehr stattfindet und dass ihr nicht ständig zur Verfügung steht.


    LG Themis

  • 9 Monate. Das hatte ich vergessen.


    Wir üben immer kurzzeitig am Tag. Mal hier mal da ein paar Minuten. Also vielleicht 1 Mal 10 Minuten am Tag und mehr nicht?
    Kuscheln und spielen öfters. Meistens verfolgt er uns in jeden Raum. Das versuchen wir alles zu minimieren. Auch mal die Tür in einem Raum zuzumachen.

  • Da ihr ohnedies bereits mit starker Raumbegrenzung arbeitet, würde ich euch ein gut aufgebautes Boxentraining anraten. Eine passende Gitterbox oder Flugbox, in welcher der Hund zur Ruhe kommen kann und außer etwas Kauzeug und ggf. etwas zu saufen, keine Anreize hat um sich hochzuspulen.


    Zum Auftrainieren ist sicher ein Trainer hilfreich. Grundsätzlich sollte der Hund am Ende mit der Box einen Rückzugsort verbinden, in und an dem er ruhen kann und soll. Im besten Falle verbindet er die Box mit Schlaf, sodass eure Abwesenheit grundsätzlich auch die Zeit ist, in der er schlafen kann und soll.


    Nebeneffekt:
    Möbelstücke & Gegenstände können weder verschluckt noch zerstört werden.

  • Wir üben immer kurzzeitig am Tag. Mal hier mal da ein paar Minuten.

    Genau das können viele Hütehunde gar nicht ab. Es fördert die dauernde Erwartungshaltung, sie sind den ganzen Tag auf Alarm ... Ich würde auch auf zwei Spaziergänge einschrumpfen. Der Hund hat im Grunde keine Chance wirklich in eine Erholung von dem allem zu kommen.


    Ich habe in dem Alter noch gar nichts bezüglich Beschäftigung gemacht. Ich denke, Du hast einen Junkie herangezogen. Die Kondition wächst mit der Größe des Hundes, die Sucht auch ... und ihr Menschen seid der Schlüssel dazu. Also steigt der Frust und Stress, wenn Ihr geht.


    Wie verhält er sich denn, wenn Ihr Zuhause seid? Zieht er sich in andere Räume zurück? Was macht Ihr, wenn er angedackelt kommt?

  • Hallo Rudako


    Die Box haben wir von Anfang an. Da hat er die erste Zeit drin geschlafen. So wurde er vorallem nachts besser stubenrein. Wenn ich auf die Box zeige geht er geradewegs rein und setzt oder legt sich hin. Das mache ich vorallem wenn ich durchsauge so. Wir haben bisher ein Mal mit geübt in der Box zu sitzen wenn wir die Wohnung verlassen. Da hat er sehr viel geejault. Meinst du wir sollten das besser ausbauen? Die Box hat er ja gestern zerstört. Ich würde eine größe Box mit Trinknapf kaufen wollen. Wir haben selber darüber nachgedacht. Damit er auch da besser zur Ruhe kommt und dann auch mal schläft. Allerdings weiß ich nicht ob es gut ist ihn tagsüber 4 - 5 Stunden darin zu lassen. Nachts schläft er seit einiger Zeit nichtg mehr in der Box

  • Für mich hört es sich leider auch nach einem hausgemachten Problem an... Ich würde auch eine Box empfehlen.


    Am Anfang könnt ihr sie ja offen im Raum stehen lassen und ihn erstmal nur drinnen füttern (Hauptmahlzeit, Kauartikel, etc.). Wenn er sich daran gewöhnt hat, könnt ihr ihn ja zum Schlafen da rein schicken. Und später dann auch mal die Tür schließen.


    Weiterhin würde ich das Tagesprogramm reduzieren und ihm abgewöhnen, dass er euch andauernd verfolgt!

  • Die Box wird nicht die ultimative Lösung sein, wenn die Ursache nicht behandelt wird.

  • Ich weiß leider nicht wie man hier etwas zitiert.


    Flying - Paws


    2 Spaziergänge? Ist das bei 9 Monaten nicht etwas wenig? Ich weiß es nicht.


    Sind wir zuhause ist er meistens im gleichen Raum, selten in einem anderen. Außer wir sagen ihm dass er iwo dann nicht rein darf. Z.B Küche ist Tabu und Sportzimmer auch. ich habe auch schon befürchtet dass wir etwas zu schnell waren.


    Wenn er ankommt wird er gestrichelt oder beschäftigt. Inzwischen unterdrücken wir dieses Verhalten bei uns. Ihn zu ignorieren ist jetzt unser Lernthema. Beim essen wird er meistens gar nicht beachtet.

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