Welpe an Wellensittiche gewöhnen

  • Als ich noch Kind war, hatten wir einen weißen Nymphensittich und eine schwarze Pudeldame. Der Vogelkäfig war immer offen und die beiden haben sich super verstanden. Kuki ist immer auf Terry's Kopf gelandet und dann sind beiden zusammen durch die Wohnung stolziert. :herzen1: Terry hat allerdings auch überhaupt keinen Jagdtrieb gehabt. Im Herbst und Winter hat sie uns auch immer Igel angezeigt, die dann, wenn zu klein, bei uns überwintern durften. Unser Hund danach, war da allerdings ganz anders. Der hätte meine Wellis gefressen. Kann also gut gehen, muss aber nicht.

  • Ich denke auch, dass es möglich ist. Wölfe leben sehr symbiotisch mit Raben zusammen. Ungewöhnlich ist es für Hunde also nicht, neben einer anderen Tierart existieren zu können. Ihr als Mensch müsst eventuelle Gefahrensituationen nur managen und für den Hund direkt Regeln aufstellen.


    Um die Vögel, die das ja nicht gewohnt sind, vor unnötigen Stress zu schützen, würde ich den Käfig auf jeden Fall hochstellen und dem Hund sofort vermitteln, dass er da nicht vor rum lungern oder rum hampeln darf. Ich würde also dem Hund auf keinen Fall die Vögel zeigen und sie damit zu etwas besonderem machen, sondern den Bereich um den Käfig herum als Tabuzone belegen.


    Riesentheater würde ich auch nicht drum machen, die Vögel leben ja da und der Welpe wird das erst mal als unerheblich empfinden. Aber jegliches vor dem Käfig rum hampeln und die Vögel erschrecken (durch Kratzen am Käfig oder Verbellen, würde ich sofort im Ansatz unterbinden.


    Freiflug nur ohne den Hund bzw. man könnte auch schauen, dass der Hund im gleichen Raum in einer Box bleiben kann, während die Vögel unter Aufsicht fliegen.

  • Das heißt, ich muss auch immer auf der Hut sein und wenn dann mal ein bruchpilot abstürzt, schneller sein, als der Hund.

    :shocked: Na wenn ich das aber schon weiß, sollte ich dafür sorgen das die Vögel eben nicht frei fliegen wenn der Hund im Raum ist...Denn das ein Vogel abstürzt kann immer passieren und nicht immer kann man schneller als der Hund sein. Auf "Gut Glück" zu handeln finde ich da schon sehr unpassend, immerhin geht es im schlimmsten Fall um ein Leben.

  • Ich würde also dem Hund auf keinen Fall die Vögel zeigen und sie damit zu etwas besonderem machen, sondern den Bereich um den Käfig herum als Tabuzone belegen.

    Naja, aber mit viel Pech macht grade das die Vögel interessant.

  • Naja, aber mit viel Pech macht grade das die Vögel interessant.

    Das sehe ich nicht so. Der Welpe lernt einfach von Anfang an die Regeln des Zusammenlebens.
    Tabuzonen machen so oder so Sinn, unabhängig von den Vögeln.


    Einfach, um direkt Prinzipien umzusetzen wie "wer bewegt wen", "wer schränkt einen anderen im Bewungsfreiraum ein", "wer begrenzt Räumlichkeiten und verwaltet Ressourcen und Entscheidungen".


    Mir geht es auch hauptsächlich darum, dass man dafür Sorgen tragen muss, dass die Wellensittiche keinen Stress bekommen. Denn die werden ja sehr wahrscheinlich drauf reagieren, wenn ein Hund vor dem Käfig steht. Für einen Vogel doch recht bedrohlich und das würde ich einfach vermeiden wollen. Zum Wohl der Vögel und deren Nervenkostüm.

  • Puck ist erwachsen bei mir eingezogen und hat die Vögel im Käfig ignoriert. Im Freiflug war er aber sehr wohl jagdlicht an ihnen interessiert. Puck hat daher von Anfang an gelernt, dass er die Vögel im Freiflug zu ignorieren und zu meiden hat. Anfangs war er immer mit Leine und Maulkorb gesichert und ich neben ihm. Nach einigen Monaten durfte er sich frei bewegen, wenn die Vögel Freiflug hatten. Er geht aber auch selbstständig weg, wenn ein Vogel in seiner Nähe gelandet ist. Und ich habe immer ein Auge drauf, dass ich zur Not einen Brüllen lassen kann (langt bei Puck drinnen).
    Den Käfig ignoriert er zu 99%.


    Jin ist mit 13 Wochen eingezogen und bei ihr war klar, dass sie Jagdtrieb haben wird. Sie fand den Käfig immer interessant. Bei ihr wurde gelobt, wenn sie nur geguckt hat, und jegliches anspringen/hochspringen am Käfig unterbunden (der Käfig steht auf tischhohen Schränken). Wenn die Vögel Freiflug haben, kommt Jin in die Box oder muss dicht neben uns liegen. Die jetzigen Vögel sind aber auch nicht so zahm, dass sie zu uns fliegen würden.
    Jin ignoriert den Käfig inzwischen zu 90%. Am Käfig rumspringen tut sie gar nicht mehr.


    Flip ist jetzt erst 12 Wochen alt. Er schaut schon ab und an zum Käfig, aber aufgrund seiner Größe kann er schlechter rein schauen. Bisher hat er immer geschlafen, wenn die Vögel Freiflug hatten (oder die Vögel wollten nicht raus). So richtig interessant findet er den Käfig/die Vögel (noch?) nicht.



    Die Hunde werden im selben Raum wie die Vögel alleine gelassen. Der Käfig ist aber so stabil, dass sie sehr viel "kriminelle" Energie bräuchten um in den Käfig zu kommen. Jin wäre wohl auch die einzige, die körperlich annähernd in der Lage wäre den Käfig zu demolieren. Einen tatsächlichen Einbruch halte ich für ausgeschlossen.




    LG Anna

  • Ganz wichtig - der Käfig sollte hoch stehen. Aber das ist ja eigentlich eh klar, dass Wellensittiche am höchsten Punkt ihr Reich haben sollten. Dazu viele Landeplätze auf Schränken/unter der Decke.
    Als unsere noch im Haus lebten, standen sie in 1,60m Höhe, nun wohnen sie im Garten in einer Voliere.
    Wir haben die Vögel nie "vorgestellt", die sind eben da, flattern und kreischen
    Mia sitzt mal in der Nähe der Voliere und guckt, aber mit Schmackes drangesprungen ist sie nie (und sie hat Jagdtrieb). Am Anfang hat sie mal mit den Pfoten oben an der Wand geguckt, was das ist. Aber ganz ruhig. Da gabs ein Nein und erledigt


    Ich würde nie Hund und fliegende Vögel in einem Raum lassen, denn ich glaube schon , dass ein unkontrolliert abstürzender Welli den Hund einfach mal schneller zuschnappen lässt als er nachdenken kann.
    Aber ich denke, dass ein Zusammenleben unter Aufsicht gut funktioniert. Unsere sind aber auch nicht der Typ für Bodenspaziergänge

  • Unsere Wellis sind in der Küche im Käfig. Wenn sie freifliegen ist die Küchentür zu und die Hunde bleiben draußen. Wir haben nämlich auch ne kleine Bruchpilotin, die gerne mal auf dem Boden landet. Die Hunde nehmen die Vögel daher kaum wahr und bleiben auch mit ihnen alleine in der Küche, wenn wir unterwegs sind.

  • Anfangs einfach immer dabei sein und in Bereitschaft einzugreifen (und wirklich jeden Ansatz korrigieren/Kontrollieren)... Ich hatte Katze und Wellensittich und habs irgendwie geschafft die aneinander zu gewöhnen (mein Wellensittich ist auch auf der Katze "geritten", hat ihr Haare ausgezupft, etc. Allein hätte ich sie nicht gelassen und ich hatte auch immer einen strengen Blick auf die Katze, aber es ist nie etwas passiert. Der Katze habe ich aber auch immer den Raum gegeben aus der Situation zu gehen, wenn es ihr zu viel geworden ist.


    Ach ja, draussen hat sie Vögel gefangen und auch getötet. Ich denke jedes Tier kann es lernen, dass in meinem Haus das Töten meiner Tiere tabu ist. Vor allem sollte es bei einem Hund doch deutlich leichter sein als bei einer Katze.

  • Ach ja, draussen hat sie Vögel gefangen und auch getötet. Ich denke jedes Tier kann es lernen, dass in meinem Haus das Töten meiner Tiere tabu ist. Vor allem sollte es bei einem Hund doch deutlich leichter sein als bei einer Katze.

    Ja das glaube ich auch. Bisher verlief die Zusammenführung auch problemlos. Der Kleine schaut nur immer den Wellis hinterher wenn sie fliegen. Bin auf jeden Fall immer dabei, wenn die Wellis Freiflug haben und der Welpe im Raum ist. Mal schauen wie es sich entwickelt, wenn unser Leo größer wird ;)

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