Unsere Tierarztkosten werden in absehbarer Zeit explodieren!

  • Mit dieser reißerischen Überschrift möchte Sabro auf seiner Facebook-Seite aufklären, dass zwei große Pharmaunternehmen sehr schnell Tierkliniken und TA-Praxen aufkaufen und deren Preise in die Höhe schnellen. In Schweden seien so fast alle Kliniken aufgekauft und in Deutschland ist man gerade dabei den Markt zu erobern.


    Hier ist der Text von Sabro:
    https://www.facebook.com/SABRO…297489035/?type=3&theater
    Und hier die Quelle von einem Dr. Rückert:
    AniCura und Evidensia: Tiermedizin als Investorenmodell? - Ulm / Neu-Ulm - Kleintierpraxis Ralph Rückert


    Was meint ihr dazu?
    Seht ihr eine potentielle Gefahr?

  • Ich schätze den Blog von Herrn Rückert sehr und seine Texte sind in aller Regel gut fundiert. Daher nehme ich auch diesen Beitrag von ihm ernst, obwohl ich mich natürlich in der Materie nicht selbst auskenne. Aber eins ist klar: Monopole sind niemals im Interesse des Kunden, denn sie diktieren Preise, verhindern den Wettbewerb und schaffen Abhängkeiten.


    Dagmar & Cara

  • Zügellose Profitgier, noch Kapitalismus halt.
    Es geht immer noch ein bißchen mehr und
    mehr. Nichts Neues und bereits vor 100 Jahren
    schon im Gespräch. Es lohnt sich heute nicht mehr
    auf der Seite der Arbeitnehmer zu stehen, nur
    Unternehmer dürfen abzocken, hier sogar börsen-
    notiert, wie edel.....no comment more.....

  • Ich habe ja unternehmerisch nicht die Ahnung und frage mich, wie die es schaffen sollen alle möglichen Tierkliniken aufzukaufen. Die müssen ja erstmal verkauft werden können bzw zum Verkauf stehen, oder nicht?

  • ich hab ja nun ein paar TA in meinem Freundeskreis und ganz ehrlich? Die selbstständigen Mädels mit Kindern können es verstehen oder finden es gar wünschenswert nur Angestellter zu sein. Eine hat gerade ihre Praxis aufgegeben weil es einfach nicht mehr ging. Praxis war mit auf dem Wohngrundstück und Tag und Nacht standen plötzlich Patienten mit "Notfällen" vor der Tür. In die Klinik fahren will ja keiner wegen einer Zecke die man nicht rausbekommt. Viel zu weit und Frau xyz ist ja auch ausserhalb der Sprechzeiten da. Notfalls lauert man einfach hinter dem Grundstück und stürzt sich bei passender Gelegenheit auf seinen Tierarzt Nun ist sie im Amt und freut sich dass sie endlich Zeit für ihre Familie hat. Sie wäre gerne ein Arbeitnehmer eine großeren Praxis geworden, denn eigentlich liebt sie ihren Beruf.


    Für uns Patienten sehe ich da gar nicht so schwarz bei dieser Entwicklung, wir werden weiterhin bestimmen wo wir hingehen. Stimmen Preis und Leistung bleiben wir bei unseren freien TÄs und wenn die Ketten gut sind, warum nicht? Wird so sein wie in anderen Kliniken auch, man hat seinen Lieblingsarzt und geht hin wenn der da ist.

  • Ich lebe in einer Stadt mit tierärztlicher Hochschule und kann aus meinem Bekanntenkreis nur bestätigen, was Lockenwolf schrieb. Selbstständige TierärztInnen arbeiten tatsächlich oft am Rande der Selbstausbeutung, gerade was Arbeitszeiten betrifft. Da ist ein Angestelltenverhältnis mit festen Arbeitszeiten sehr erstrebenswert.


    Das Problem bei allen Unternehmen, die Investitoren/Aktionären die Tür öffnen ist folgendes: Vorher bestand die Beziehung zwischen zwei Partnern, Firma und Kunde, Leistung gegen Geld. Mit dem Aktionär kommt eine dritte Partei hinzu, und der finanzielle Gewinn aus dem Unternehmen steht zunächst einmal diesem Dritten zu. Erst danach folgen die Interessen von Tierarzt und Tierhalter. ZB kann erst in verbesserte Praxisausstattung investiert werden, nachdem der Aktionär sein Teil erhalten hat usw.


    Die Abstimmung mit den Füßen wird für uns Tierhalter auch nur insoweit möglich sein, wie wir vor Ort mehrere Alternativen haben.


    Dagmar & Cara

  • Dem gegenüber steht aber auch die Altersarmut und das laufende, in der Regel ein mittleres Einkommen. Die wenigsten Hundehalter können sich dann einen Tierarzt leisten, oder lassen nur das allernotwendigste machen.


    Folge: die Tiere sind schlechter versorgt, sterben früher und den Tierarztpraxen fehlt dann doch irgendwo das Mega-Einkommen.

  • In Deutschland sind die Gebühren doch aber durch die GOT geregelt, oder? :???: Dann hätten die Preise ja irgend wann ein Maximum erreicht?

  • Die GOT ist ja nichts unabänderliches. Es muß nur eine "neue" Leistung kreiert werden, dann kann mit entsprechender Lobbyarbeit die GOT passend gemacht werden.


    Ist da ganz aufschlussreich, wie in der Humanmedizin Konzerne auf jeder Ebene Kasse machen!


    Ich sehe diese Entwicklung sehr kritisch, zumal dieser Trend auch aus den USA kommt und die Auswirkungen dort wenig beruhigend sind.

  • Es können auch einfache oder mehrfache Sätze nach Gebührenordnung für dieselbe Leistung verlangt werden. Und man kann Tierhalter zu überflüssigen Untersuchungen und Maßnahmen überreden und dadurch den Umsatz heben. Schließlich kann der Laie nur schwer beurteilen, was wirklich nötig ist.
    Natürlich gibt es auch jetzt schon Tierärzte, die so handeln und denken. Aber ich sehe schon eine Gefahr darin, wenn das System selbst zuallererst auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist


    Dagmar & Cara

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