Schulhund-Austauschthread

  • @RafiLe1985 Danke für deine ausführliche Erklärung :smile: Dass die Ausbildung nicht verpflichtend ist hätte ich garnicht gedacht. Kann mir vorstellen, dass gerade Eltern an einer Grundschule( trifft bei dir ja jetzt nicht zu) den Hund und seine Qualifikationen genau unter die Lupe nehmen wollen

    Naja, es gibt schlicht nichts "Offizielles" bzw. keine einheitliche Regelung. Da kann man schlecht sagen, dass dieses oder jenes verpflichtend wäre.


    Was ich schon gehört habe ist, dass die BHP verlangt werden kann wohl. Was ich aber sinnfrei finde... Das ist ein Schema das man abläuft und hat nix mit Schulhund zu tun.


    In der Grundschule hat man natürlich besorgte Eltern, klar. Am besten mit der SL ein Vorgehen besprechen dazu.

  • Guten Abend,


    ich möchte meine kleine Zwergpinscherdame auch gerne zum Schulbegleithund ausbilden lassen.
    Aktuell sieht es ganz gut aus. Sie ist natürlich sehr aufgedreht durch ihre niedrige Reizschwelle, doch unser Sozialisierungsplan sieht Kontakt zu vielen verschiedenen Menschen vor. Es gibt keine Garantien und wenn es nicht funktioniert hoffe ich, dass sie wenigstens ins Lehrerzimmer darf. Sie ist rassebedingt sehr ungern alleine.


    Uns wurde von einer Bekannten aus dem Studium das MITTT empfohlen. Es kostet einiges, scheint aber sehr gut zu sein. Eine Ausbildung ist erst ab dem 8. Lebensmonat möglich.
    Unterschätze die Hürden nicht, die in der Schule zu meistern sind. Oft klingt das sehr problemlos, in Wahrheit ist es - zumindest hier in BW - komplex. Die Schulleitung muss zustimmen und ALLE Lehrer, ALLE Eltern und ALLE Schüler einer Klasse. Das heißt, dass es sein kann, dass dein Hund in bestimmte Klassen wegen eines einzigen Schülers nicht darf oder dein Hund wegen eines Lehrers nicht mitkommen darf.
    In diesem Fall müssen Alternativen geschaffen und bedacht werden.


    Außerdem entwickeln sich Welpen auch immer sehr individuell. Unsere Züchter haben uns nach reichlicher Erfahrung den dafür am besten geeigneten Hund ausgesucht. Aber wie sie sich entwickeln wird, welche Vorlieben sie haben wird, das kann keine Rasse der Welt garantieren.
    Außerdem kommt es sehr darauf an, wozu du sie einsetzten willst. In Grundschulen ist das Streicheln sicher ein sehr wichtiger Aspekt. In Klasse 5 und 6 kann man die Schüler dafür einbinden, sich über das Thema Hund gezielt mit Lesen, Geschichte, Mathematik und Technik auseinanderzusetzten. Auch habe ich in einem Blog gelesen das viel für den Hund gebastelt werden kann. Auch Apportierübungen kann man mit einem Hund trainieren der nicht alle Menschen sofort liebt. Vielleicht ist die Motivation eine andere (seinem eigenen Herrchen zu gefallen) aber sicher ist das möglich. In älteren Klassen ist es auch häufig die pure Gegenwart eines Hundes die eine positive Wirkung haben kann.
    Wichtig bei Hunden mit niedriger Reizschwelle ist ein fester Rückzugsort (klingt so erfahren, hat mein Trainer gemeint und in den letzten beiden Wochen habe ich gemerkt, wie gut sie ihr tut). Meine Hündin liebt die oft zu unrecht verschrieene Box. Gerade bei Hunden die so reizempfindlich sind sind diese geschlossenen Orte ein reiner Segen.


    Und dennoch: Wenn nicht einige absolut ausschlaggebender Punkte diese Hunderasse erfordert hätten, hätte ich mich für eine Retrieverrasse oder, wenn ich schon Erfahrung gehabt hätte in der Hundehaltung, eine Hütehundrasse entschieden.


    Auch wenn ich jetzt viel über meine individuellen Pläne geschrieben habe hoffe ich, dass ich dir weiterhelfen konnte und würde mich sehr freuen, über deine Erfahrungen auf dem Laufenden gehalten zu werden, da dieses Thema auch für mich von Bedeutung ist. :)

  • Unterschätze die Hürden nicht, die in der Schule zu meistern sind. Oft klingt das sehr problemlos, in Wahrheit ist es - zumindest hier in BW - komplex. Die Schulleitung muss zustimmen und ALLE Lehrer, ALLE Eltern und ALLE Schüler einer Klasse.

    Entschuldige bitte, aber an diesem Punkt muss ich dir widersprechen. Die einzige Genehmigung, die du brauchst, ist die der Schulleitung. Ja, ich spreche von BaWü.


    Hürden? Nun ja, welche Hürden? Es kommt halt auch darauf an, wie man auftritt... Wenn du als Bittsteller auftrittst, wirst du sicher mehr Hürden zu überwinden haben.


    Bitte bedenke: Einen Schulhund zu führen ist ein außergewöhnliches zusätzliches Engagement, das du der Schule anbietest! Du steckst da sehr viel Mühe, Arbeit, Zeit und auch Geld rein! Im Schulalltag kann es auch ein erheblicher Mehraufwand sein, einen Schulhund im Schlepptau zu haben! Das ist nicht selbstverständlich und genauso zu würdigen!


    Wenn mir die Schulleitung nicht versichert hätte, dass sie voll und ganz hinter dem Projekt steht, hätte ich es nicht gestartet! Ich hätte es nämlich nicht eingesehen, diesen (auch finanziellen und zeitlichen) Aufwand zu betreiben nur um dann bei den ersten Widerworten eines Elternteils oder eines Kollegen zu hören "Sorry, Schulhund geht nicht mehr."

  • Es ist toll, dass dein Rektor hinter dem Projekt steht.
    Und dennoch gibt es Regeln, die auch du wirst einhalten müssen.



    "Da der Hund beruflich genutzt werden soll, ist die Befürwortung durch die Schulleitung zunächst einmal ausschlaggebend. Ohne deren Zustimmung und Unterstützung ist die Tiergestützte Pädagogik mit dem Hund an einer Schule kaum möglich.


    Nach Erfahrungsberichten gibt es selten Probleme in diesen Gremien, wenn der Lehrer sich im Vorfeld ausgiebig mit dem Thema beschäftigt hat und auf alle Fragen und Bedenken ausgiebig antworten kann.


    Aber auch die Akzeptanz des Kollegiums ist eine wichtige Voraussetzung für eine effektive Arbeit. Deshalb muss die Lehrerkonferenz vor dem Einsatz eines Schulhundes das Projekt befürworten.


    Natürlich sollten auch die Eltern ausführlich vor dem Einsatz des Schulhundes informiert werden und in der Klassenpflegschaftsversammlung ihre Zustimmung geben. Dies gilt auch für die Schulpflegschaftsversammlung und die Schulkonferenz.


    Mit der Zustimmung des Schulamtes fällt der Schulhund automatisch unter die Schulhaftpflicht, so dass Verletzungen oder Unfälle, die durch den Hund verursacht werden, automatisch versichert sind." (Unterstützung durch Schule, Kollegium und Eltern: Kinder und Tiere aufgerufen am 08. Mai 2017)


    Es IST erforderlich die Zustimmung aller Eltern einzuholen. Wenn ein Kind Angst hat oder Allergien aufweist, dann KANN es nicht in Ordnung sein, den Hund mit in die Klasse zu nehmen.


    Wenn du praktisch da schon ein wenig weiter bist, machst du mir natürlich Hoffnungen. Doch als wir uns das überlegt haben (ohne konkrete Schule aktuell) haben wir uns diesbezüglich eben auch eingelesen.
    Und ich muss mich in dem Punkt korrigieren, dass die GLK mehrheitlich zustimmen muss (Rechtliches aufgerufen am 08. Mai 2017).
    Aber ich bin mir sicher, dass die Einschränkungen in der Klasse auch schon bei einem Schüler bestehen.

  • Ich weiß nicht, auf welche Quellen sich diese Artikel berufen. Es sind keinerlei Quellen angegeben...


    Ich kann mich nur wiederholen. Ich brauche nur und ausschließlich die Zustimmung der Schulleitung. Mehr nicht.


    Natürlich ist eine Akzeptanz des Projekts bei den Kollegen, Eltern und natürlich den Schülern mehr als wünschenswert. ABER: Es davon abhängig zu machen, ist praktisch unmöglich. Es wird immer einige wenige Kollegen, Eltern, Schüler geben, die dagegen sind.


    Und wie sähe das schulorganisatorisch aus? Dieses Jahr darf er eingesetzt werden, das nächste Jahr dann vielleicht nicht, das Jahr drauf dann wieder? Im Kollegium und in der Schülerschaft ist so viel Wechsel... Wenn ich jedes Jahr bangen müsste, ob ich meine Arbeit weiterführen darf oder nicht... Na danke auch... Unter solchen Bedingungen kann man nicht arbeiten und darauf würde sich auch kein halbwegs vernünftiger Mensch einlassen.


    Schulhund ist nichts "Offizielles", daher gibt es auch keine rechtlichen Vorgaben. Außer natürlich das Tierschutzgesetz und dergleichen.


    Dass der Hund über die Haftpflicht der Schule versichert ist, stimmt übrigens auch nicht. Ich habe dafür einen Zusatz bei meiner Tierhalterhaftpflicht.

  • Wir haben jetzt drei wundervolle Möglichkeiten:


    a) Es findet sich jemand, der schon einen Schulhund hier im Forum hat und erzählt uns davon (das fände ich sehr wünschenswert und der Sache zuträglich)
    b) Du wirst einen Schulhund haben und mir und uns davon erzählen
    c) Ich werde einen Schulhund haben und kann dann davon berichten :)


    Und ich fürchte wir führen hier eine Nebendiskussion, die ja total müßig ist, da keiner von uns beiden wirklich in der Praxis ist. Lass uns sehen was die Zeit bringt und dann darüber weiterreden.


    PS: Wenn ich deinen Artikel richtig lese, hast du einen? Dann ist das oben natürlich für die Katze ... HAST du deinen Hund aktuell in der Schule dabei?

  • Gut, das habe ich offensichtlich so nicht verstanden.
    Na dann, stehen meine Chancen ja gut. :) Das hätten wir auch schneller klären können. :)

    Wenn du den gesamten Thread gelesen hättest, hättest du mehrere Berichte diesbezüglich von mir lesen können... ;)

  • Ich kram den Thread auch nochmal vor:


    Ich studiere Grundschullehramt in BaWü, und nach dem Studium soll ein zweiter Hund einziehen, der dann evtl. auch mit in die Schule soll.


    Welche Rassen sind denn dafür grundsätzlich geeignet? Ich liebäugel immer wieder mit Aussies, Collies und Weißen Schweizern. Mit sämtlichen Retrieverrassen werde ich nicht ganz warm, so sehr sie wohl dafür prädestiniert sind (vielleeeeicht ein Goldie aus einer AL?), mit Großpudeln kann ich mich auch nicht anfreunden, obwohl ich sie bei anderen total klasse finde. :roll:
    Andere Kriterien sind die Größe (50 cm aufwärts, Elin hat 55 cm und der Zweithund darf gern etwas größer sein), natürlich kein übersteigerter Schutz-/Wachtrieb (lässt sich das bei einem klug ausgewählten Aussiewelpen für den Schulalltag ausreichend händeln?), und der Hund soll unbedingt freilaufen können - Elin ist nahezu immer an der Schleppleine trotz sehr intensivem Training, und da mich das schon etwas nervt, soll beim nächsten Hund die Kooperationsbereitschaft im Verhältnis zum Jagdtrieb groß genug sein. :D Und ansonsten sollte die Rasse nicht extrem mit Erbkrankheiten belastet sein, das sind wohl so die wichtigsten Punkte. Mein Ersthund ist eh mit allem und jedem kompatibel, was andere Hunde angeht.


    Wo finde ich denn die ganzen rechtlichen Dinge zum Thema Schulhund?
    Da ich noch studiere, kann ich natürlich nicht sagen, an welcher Schule ich mal unterrichten werde, mir fehlt also irgendwie die Anlaufstelle für das Thema. :ka:


    Und dann würde mich noch interessieren, wie hoch der Auslastungsfaktor in der Schule so ist? Braucht der Hund dann weniger Programm daheim, macht ihr sonst vielleicht gar nichts Besonderes mit euren Schulhunden oder betreibt ihr doch noch zig Hundesportarten?


    Liebe Grüße :smile:

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