Kastration mit über zehn Jahren?!?

  • Also mein TA meinte, das verschobene Zyklen und wiederholte Scheinträchtigkeiten die Gebährmutterentzündungen eher auslösen als die Spritze. Man müsse nur aufpassen, dass man es eben zum richtigen Zeitpunkt beginnt und nicht z.b während einer Läufigkeit.

    Aber die Spritzen tun es eben auch, da treibt man den Teufel mit dem Beelzebub aus! Und je länger man sie anwendet, desto höher das Risiko - das ist inzwischen gut belegt, und viele TAs weigern sich deshalb, diese Spritzen wiederholt zu setzen. Da ist in den allermeisten Fällen das Risiko einer OP wesentlich geringer. Einen TA, der die schweren Nebenwirkungen dieser Spritzen negiert und den Kunden nicht umfassend darüber aufklärt, finde ich sehr bedenklich....


    Aber wegen einer einmaligen Scheinträchtigkeit, evt. nach einer stillen Läufigkeit im Alter würde ich nicht gleich zu drastischen Massnahmen greifen. Es sind übrigens nicht Scheinträchtigkeiten, die Pyos auslösen - die Scheinträchtigkeiten können (nicht müssen!) aber ebenso wie die Pyometra eine Folge von hormonell aktiven Zubildungen in Eileiter oder Gebärmutter sein.

  • Meine Tierärztin ist eine grosse Verfechterin davon, Hündinnen zu kastrieren und nun ist der Fall für sie natürlich erst recht sonnenklar. Ihrer Aussage nach sind Hündinnen mit einem derartigen hormonellen Chaos sehr gefährdet, eine Gebärmutterentzündung zu entwickeln.

    Die muss sie ja erst einmal entwickeln und
    wenn Du gut aufpasst/Symptome, kann immer
    noch operiert werden.
    Ich würde es nicht machen lassen.
    Die nächste Läufigkeit läuft u.U. schon ruhiger ab.
    Irgendwelche Mittel würde ich auch nicht geben,
    die können eher zu einem "Crash" führen und das
    Gegenteil von dem erreichen, was man eigentlich
    möchte. Sie ist ja nicht krank, sondern max. läufig,
    zumal bisher alle Läufigkeiten in Ordnung waren.

  • Ich würde mir eine THP suchen und homöopatisch behandeln lassen. Eine solche OP würde ich ihr nur bei Krebsverdacht oder Gebärmutterentzündung zumuten.

  • also sorry, aber es auf ne Pyo ankommen zu lassen ist doch mehr als grob fahrlässig! Die geschlossene kann tödlich ausgehen wenn man sie nicht rechtzeitig bemerkt und dann kannst nen ohnehin schon geschwächten Hund operieren lassen.




    Klar kannst du abwarten was die nächsten Läufigkeiten bringen, allerdings wird deine Hündin nimmer jünger und das Narkoserisiko steigt immer weiter. Lass einfach abklären ob ihre Organe die Narkose verkraften, dann lass se kastrieren aber dieses Hormonchaos wird eher schlimmer als besser bei so nem alten Knochen. Wenn du dann nichts dagegen unternimmst kommen dadurch Gesäugetumore, Zysten oder eben die Pyo. Ich hatte früher mal ne Hündin bei der ist dann alles davon aufgetreten, weil der TA auch das alles runtergespielt hat.


    Wenn die OP zu riskant ist wegen ner schwachen Leber oder nem kranken Herz musst du irgendwas anderes machen. Klar kann man sich wegen möglicher Nebenwirkungen verrückt machen, aber dann find ichs auch ziemlich bedenklich, dass einige TÄ das Risiko von hormonell verwirrten Hündinnen runterspielen.

  • Sie hat doch noch gar keine Pyometra.
    Rein vorsorglich zu operieren nur weil,
    evtl. und alt ist sie auch, also noch beeilen ?
    Da kann man ja bei dieser OP auch andere
    Organe entnehmen, weil evtl.
    Was ist das für eine Einstellung und vet.med.
    Verantwortung gegenüber dem alten Tier ?
    Es gibt keine medizinische Indikation und
    operieren kann man, wenn etwas vorliegt.

  • Eine Scheinschwangerschaft mit Milcheinschuss ist keine Krankheit; einfach ein Zustand der gut zu behandeln ist. Da gibt es ausreichend wirksame Hausmittelchen.


    Was die Läufigkeiten von älteren Hündinnen anbelangt: Hündinnen werden auch im hohen Alter noch läufig. Da gibt es keine Memopause. Allerdings werden die Läufigkeiten anders. Viele Läufigkeiten bemerkt man ´nicht mehr, andere sind sehr ausgeprägt. Ganz individuell!


    In Deinem Fall besteht keine zwingende Notwendigkeit den Hund kastrieren zu lassen. Und ob alles so kommt, wie von der TA angesagt, das steht ja in den Sternen. Weiß niemand!


    Eine derzeitige OP wäre aufgrund des Alters sicherlich besser zu verkraften, als dass es in 2-3 Jahren der Fall sein wird.


    Wenn Du damit leben kannst, lass alles so wie es ist und lass alles auf Dich zukommen. Es kann Alles und es kann auch Nichts passieren!

  • Scheinschwangerschaften, wenn sie undramatisch ablaufen (keine Gesäugeentzündungen, keine extreme Verhaltensänderung, nicht ewig lange) wären für mich auch kein Grund zur Kastration, in keinem Alter.



    Der scheinbar unregelmäßiger werdende Zyklusverlauf und der veränderte Ablauf der Läufigkeiten allerdings unter Umständen schon. Sowas deutet sehr oft auf irgendwelche pathologischen Veränderungen am Eierstock hin, weniger oft auch an der Gebärmutter. Und das wiederum ist ein Risikofaktor für Gebärmutternetzündungen, zumal ältere Hunde manchmal eh nicht mehr das beste Immunsystem haben.


    Man könnte da jetzt natürlich auch die große Diagnostikmaschierie anwerfen und nochmal nen wirklichen Könner schallen lassen, die Blutspiegel verschiedener Sexualhormone messen usw usf


    Aber irgendwas wird da sein, sonst hätte sich ihr Zyklus nicht so verändert - und "normal" für alte Hündinnen ist das nur insofern, wie Röcheln bei Bulldoggen "normal" ist, will sagen, es kommt zwar häufig vor, aber deswegen ist es trotzdem nicht gesund.


    Insofern würde ich, wenn es meine Hündin wäre, lieber jetzt kastrieren, solange sie noch einigermaßen fit und rüstig ist, als noch einige Monate bis Jahre zu warten und dann eventuell ne Not-OP wegen Gebärmutterentzündung bei ner echten Hundeseniorin zu haben.


    Es muss natürlich nix passieren, aber das kann halt keiner garantieren und der TA, der bei so einer Problematik sagt "Alles harmlos, lass mal laufen" ist in meinen Augen nicht der verantwortungsvollste und ehrlichste.

  • Zuerst würde ich mir eine Zweitmeinung einholen.


    Unsere 2. DSHündin musste mit 13 Jahren wegen Gebärmuttervereiterung kastriert werden, sie hatte es sehr gut überstanden - das ist jetzt ca. 20-25 Jahre her, da war die Medizin noch nicht auf dem heutigen Stand. ;)

  • Der scheinbar unregelmäßiger werdende Zyklusverlauf und der veränderte Ablauf der Läufigkeiten allerdings unter Umständen schon. Sowas deutet sehr oft auf irgendwelche pathologischen Veränderungen am Eierstock hin, weniger oft auch an der Gebärmutter. Und das wiederum ist ein Risikofaktor für Gebärmutternetzündungen, zumal ältere Hunde manchmal eh nicht mehr das beste Immunsystem haben.

    Das ist ebenso undramatisch und völlig normal
    für einen alten Hund.
    Du kannst die Diagnostikmaschinerie anwerfen
    wie Du willst, wo Nichts ist, ist auch Nichts.
    Dafür aber die OP-Maschinerie anwerfen, ist
    schlicht unverantwortlich.
    Millionen Hündinnen sind zuvor ohne "Schnippelei"
    ehrenvoll alt geworden, nur da gab es auch nicht
    so sehr viel ausgebildete TÄ mit US und Röntgen-
    maschine und toller Praxis mit noch tollerem
    Personal. Da lag der Focus mehr auf dem Tier
    und seiner Gesundheit, heute schneidet man in die
    Gesundheit rein, um Krankheiten das "Aus" anzusagen,
    rein prophylaktisch; ein neuer Trend vet.-med. Verhaltens.
    Erstaunlich mit welchen Umsatzargumenten hantiert
    wird und wenn sich die Investoren-Idee in D umsetzt,
    wird es noch schlimmer und die Tiere therapiert und
    operiert bis der Arzt kommt, bevor eine Krankheit
    überhaupt die Chance hat zu kommen.

  • Das stimmt so auch nicht ganz: Früher sind die Hündinnen einfach gestorben, weil kein Mensch an so etwas dachte und Hundebeobachtung nicht so sehr im Foccus stand wie heute.


    Die Statistik würde ich gerne sehen wollen.

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