Kastration mit über zehn Jahren?!?

    Hallo


    Ich bin ganz neu hier und brauche dringend verschiedene Anregungen/Tipps/Meinungen/Ratschläge zu folgendem Problem:


    Unsere Hündin (Appenzeller-Mischling, ca 13 Kilo) ist 10,5 Jahre alt und seit 10 Jahren bei uns. Ihre ersten paar Lebensmonate verbrachte sie leider im Tierheim, was sich in gewissen tief sitzenden Ängsten und Unsicherheiten auch heut noch manchmal zeigt. Wir haben sie bewusst nie kastriert, was wir all die Jahre nie bereut haben. Sie war ca alle 7 Monate läufig, blutete nur schwach, war zu jedem Zeitpunkt problemlos abrufbar, zeigte nach den Läufigkeit keinerlei Anzeichen einer Scheinträchtigkeit und war ganz allgemein stets ausgeglichen. Seit knapp einem Jahr fällt mir allerdings auf, dass sie immer wieder läufig zu werden scheint und es dann doch nicht wird.
    Vor zwei Wochen nun ist mir beim Zecken-Absuchen aufgefallen, dass sie geschwollen Brustwarzen inkl. Milchausfluss hat. Der Tierarztbesuch am nächsten Tag ergab eine Scheinträchtigkeit. Es wurde ein US der Gebärmutter gemacht, die nur ganz minim vergrössert war. Die Milch wurde unter dem Mikroskop untersucht und enthielt keine Bakterien.
    Meine Tierärztin ist eine grosse Verfechterin davon, Hündinnen zu kastrieren und nun ist der Fall für sie natürlich erst recht sonnenklar. Ihrer Aussage nach sind Hündinnen mit einem derartigen hormonellen Chaos sehr gefährdet, eine Gebärmutterentzündung zu entwickeln.
    Meine Freude, meinen Hund, den ich ganz bewusst nie kastrieren lassen wollte, in diesem hohen Alter doch noch unters Messer legen zu müssen, hält sich in Grenzen. Gleichzeitig möchte ich natürlich das Richtige (was genau ist richtig??) tun.


    Hat jemand schon mal etwas Ähnliches erlebt und kann mir einen Rat geben? Aktuell ist es so, dass das Gesäuge fast abgeschwollen ist und nur noch ganz wenig Milch austritt. Der Allgemeinzustand unserer Hündin ist sehr gut.
    Gibt es eventuell ein pflanzliches Präparat zur Zyklusregulierung bei Hündinnen- ähnlich dem Mönchspfeffer bei uns Frauen?


    Vielen Dank schon mal für eure Inputs und liebe Grüsse
    Lindor

    Sie war aber eben nicht läufig vor der Scheinschwangerschaft… Sie wird seit knapp einem Jahr nicht mehr läufig. Ausserdem zeigte sie früher nach einer Läufigkeit nie Anzeichen einer Scheinschwangerschaft...

    Ich verstehe es leider auch nicht ganz,du scheinst dir unsicher zu sein,das wäre ich auch.In dem Fall hol dir doch bitte eine Zweitmeinung ein und wenn es sein muss auch eine Dritte.
    Wir waren,als unser Tierarzt geschlossen hatte vor einiger Zeit bei einem anderen Tierarzt,dem erzählten wir von Luna und ihrer Scheinträchtigkeit,er meinte wortwörtlich:"Ich kastriere sie Ihnen,dann sind sie das Problem los" .Ohne sie gesehen zu haben und ohne das wir es als Problem geschildert haben,wollte er sie kastrieren :shocked: Manche sind eben schneller im Op,als das sie die Patienten untersucht haben xD

    Scheinschwangerschaften werden auch mal so ausgelöst durch einen Schlüsselreiz. Bei unserer Familienhündin waren es Spielzeuge mit Quietschie. Sie hat die gehört und ein Tag später war die komplett im Welpenwahn mit Milch und allem.


    Sie ist uralt geworden (fast 16 Jahre, was für einen über 30 kg Hund schon gut ist) und hatte nie eine Gebärmutterentzündung.


    Grundsätzlich besteht die Gefahr immer, dass sich der Hund etwas einfängt. Sei es eine Gebärmutterentzündung, eine Blasenentzündung. Etc.


    Wenn also wirklich Grund zur Annahme besteht, dass die Gesundheit gefährdet ist, würde ich operieren lassen.


    Wenn du dir unsicher bist, dann kannst du dir eine zweite Meinung dazu einholen. Es gibt durchaus Tierärzte, die den Kastrationswahn nicht unterstützen und Kastration nicht durchführen, nur weil man es kann.

    Ich kenne einige ältere Hündinnen, die nicht mehr läufig werden. Ich würde mir ebenfalls eine 2. Meinung einholen, ggfs. in einer Tierklinik.

    Mit 10 hat deine Hündin schon ein erhöhtes Narkoserisiko, hat aber auch ein erhöhtes Risiko an ner Gebärmutterentzündung zu erkranken. Und deine TÄ hat schon recht, wenn sie sagt, dass dieses Risiko mit solchen hormonellen Entgleisungen weiter steigt.
    Als Alternative kannst du sie ja chemisch kastrieren lassen. Dann hören diese Entgleisungen auch auf. Hatte das selbe Problem mit meiner Hündin und nach der chem. Kastra haben wir das nimmer. Tara ist herzkrank, daher wollte ich ihr die OP ersparen.

    Chemisch kastrieren mit den gängigen Läufigkeitsspritzen erhöht das Risiko einer Gebärmutterentzündung ganz massiv, das sollte man keinenfalls mehrfach anwenden, schon gar nicht bei einer alten Hündin, deren Hormonhaushalt eh aus den Fugen ist! Und die Alternative mit dem Suprelorin-Implantat ist leider auch keine Option mehr, da es beim erstmaligen Setzen zu oft Komplikationen gab. Zudem muss das kurz nach einer Läufigkeit geschehen, was schlecht geht, wenn die Hündin gar nicht mehr läufig wird.


    Ich würde zu einem auf Fortpflanzungsmedizin spezialisierten TA/Klinik gehen, und eine 2. Meinung einholen. Mönchspfeffer kann man durchaus auch bei Hündinnen anwenden, um die Milchbildung zu stoppen/verringern, aber das scheint ja nicht mehr nötig zu sein. Hingegen würde ich wirklich abklären lassen, ob es Veränderungen an den Geschlechtsorganen gibt.


    Auch für eine 10jährige, aber sonst recht gesunde Hündin ist eine Kastration heutzutage nicht mehr eine so riskante Sache. Falls die nächste Läufigkeit meiner Hündin wieder nicht normal verläuft, werde ich mich wohl zur OP entscheiden.

    Wer sagt denn das sie nicht Läufig war?
    Evtl sieht man es einfach nur nicht mehr im alter.
    Ich kannte eine Hündin die im alter noch läufig wurde aber so minimal das man nicht mehr gesehen hat.
    Gegen den Milcheinschuss/Scheinschwangerschaft kann man Homöopathisch behandeln mehr würde ich auch nicht machen...

    Also mein TA meinte, das verschobene Zyklen und wiederholte Scheinträchtigkeiten die Gebährmutterentzündungen eher auslösen als die Spritze. Man müsse nur aufpassen, dass man es eben zum richtigen Zeitpunkt beginnt und nicht z.b während einer Läufigkeit.

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