Bestandshund an Welpen am Arbeitsplatz gewöhnen

  • Leider ist mir kein besserer Titel eingefallen, denn ich bin auf der Suche nach Tipps, wie wir am besten vorgehen, um Maya an einen Welpen zu gewöhnen.
    Wie einige von euch wissen, hat mein Freund eine Werkstatt in der sich Maya tagsüber aufhält.
    Sein Angestellter wird sich demnächst einen Welpen holen und möchte diesen mit zur Arbeit bringen.


    Maya ist sehr territorial und duldet in ihrem Revier (die Werkstatt, unsere Wohnung) nur Hunde, die sie schon lange kennt.
    Einer Hündin (Rottweiler) von einem Bekannten wurde, laut meines Freundes, sehr deutlich gezeigt, dass sie in der Halle nichts verloren hat. Um die damalige Situation zu entschärfen, waren die Hunde abwechselnd in der Werkstatt, während der andere dann in der Wohnung/dem Auto wartete.
    Draußen versteht sie sich mit dominanten Rüden (selten auch Hündinnen). Unterwürfige oder auch schwache Hunde sieht sie als Anlass noch „eine Schippe drauf zu legen“ und zu zeigen, wer das Sagen hat.
    Je unterwürfiger der andere Hund, desto mehr stachelt sie das an.
    Aus diesem Grund meiden wir Situationen mit uns unbekannten Hunden soweit es geht.


    Maya hatte bis jetzt zwei Mal Kontakt zu Welpen.
    Ein Berner Sennenhund Welpe vor etwa einem Jahr im Freilauf bei einem Spaziergang. Als dieser ihr zu nahe kam, wurde er sofort auf den Rücken gedreht.
    Wir haben die Hunde dann getrennt und ich lief mit Maya weiter vorne und die Bekannte weiter hinten.


    Vor ein paar Monaten einen Staffbull Welpen an der Leine beim Hundeplatz. An diesem wurde kurz geschnüffelt und dann desinteressiert weitergegangen.


    Seht ihr überhaupt eine Chance, dass der Welpe sich mit Maya in der Halle aufhält?
    Sollten sie dort räumlich getrennt werden, um sich aneinander zu gewöhnen?
    Würde Maya sich überhaupt an den Welpen gewöhnen?


    Mein Freund sagt, wenn es nicht funktioniert, dann muss sein Angestellter sehen, wie er es mit seinem Hund macht.
    Dieser weiß, wie Maya ist (er sieht sie tagtäglich) und weiß auch, dass sie „Hausrecht“ haben wird.


    Für Ratschläge bin ich sehr dankbar.

  • Ich würde die Hunde vorher auf jeden Fall bei mehreren Spaziergängen aneinander gewöhnen, bevor sie in der Halle aufeinander treffen. Auch dort würde ich unbedingt vorschlagen, die ersten Male vorher eine Runde gemeinsam zu laufen und dann zusammen (gleichzeitig) in die Halle zu gehen mit den Hunden.
    Natürlich wird auch Maya lernen müssen, dass sie den Welpen nicht grundlos zu hart zu maßregeln hat. Auf der anderen Seite kann es einem Welpen aber auch wirklich gut tun quasi mit einem Hund aufzuwachsen, der sich nicht alles gefallen lässt.
    Wie krass Mayas Verhalten tatsächlich ist, könnt nur ihr beurteilen. Die Hunde gemeinsam alleine lassen würde ich auf jeden Fall die ganze erste Zeit nicht und immer ein Auge auf sie haben. Wobei das bei einem Welpen ja ohnehin erforderlich sein wird.
    Ansonsten sehe ich da aber eig. kein unlösbares Problem. =)

  • Das gemeinsame Spaziergehen vorher habe ich meinem Freund auch schon gesagt.
    Ich bin mir halt unsicher, wie viel Zeit zwischen "Welpe wird abgeholt" und "erster Arbeitstag" sein wird.
    Sein Angestellter ist da auf jeden Fall in der Bringschuld, dass er sonst auch am Wochenende kommen müsste, um das zu machen.


    Mein "Problem" bei dieser Sache ist nur, dass sowohl er als auch seine Freundin in meinen Augen recht unbedarft daran gehen.
    Beide arbeiten Vollzeit, sind nicht wirklich die Hundekenner und haben einfach vorausgesetzt, dass der Welpe mit in die Werkstatt kommt.

  • Ich würde einem Hund wie Maya tatsächlich komplett verbieten den Welpen zu maßregeln (der Welpe darf dann natürlich auch nicht belästigen).


    Solange das nicht gewährleistet werden kann würde ich trennen.


    Holt er sich denn einen Rüden?

  • Weiß der Angestellte, wie Maja auf fremde Hunde reagiert? Welpen sind nervig, so wie du Maja schilderst, kann ich mir nicht vorstellen, dass man die einfach den ganzen Tag da zusammen in der Werkstatt lassen kann, ohne dass permanent jemand ein Auge drauf hat (dein Freund und die Angstellten müssen ja auch arbeiten, kann mir nicht vorstellen, dass das möglich ist). Die meisten Welpen, die ich kennengelernt haben, fanden Ansagen anderer Hunde aufgrund von Rumgenerve erstmal ziemlich witzig und haben das als lustiges Spiel interpretiert und haben immer weiter genervt.


    Ist dem Angestellten auch bewusst, dass er ganz schnell für einen Plan B sorgen muss, wenn es nicht klappt? Wenn kein Plan B vorhanden ist, würde ich mich gar nicht erst drauf einlassen. Es sei denn, es ist möglich die beiden permanent räumlich zu trennen.

  • Ich würde einem Hund wie Maya tatsächlich komplett verbieten den Welpen zu maßregeln (der Welpe darf dann natürlich auch nicht belästigen).


    Solange das nicht gewährleistet werden kann würde ich trennen.


    Holt er sich denn einen Rüden?

    Ich würde es gar nicht soweit kommen lassen. Maya kommuniziert da sehr deutlich und ich kann ziemlich gut einschätzen, wann das Fass voll ist.
    Ob es ein Rüde wird, weiß ich gar nicht, aber aufgrund seiner Freundin tippe ich eher auf eine Hündin.


    Die Rassekombination des Welpen gibt mir auch sehr zu denken. Aber leider fanden die Worte meines Freundes diesbezüglich kein Gehör.
    Es ist ein belgischer Schäferhund/Rottweiler Mix :shocked:

    Weiß der Angestellte, wie Maja auf fremde Hunde reagiert?

    Ja, er kennt Maya seit Welpentagen.
    Auch war ab und an die Hündin seiner Mutter mit. Es gab manchmal Zickenterror, aber hauptsächlich sind sich die beiden aus dem Weg gegangen. Die Hündin ist schon alt und wusste wohl, wie sie sich zu verhalten hat.

    Ist dem Angestellten auch bewusst, dass er ganz schnell für einen Plan B sorgen muss, wenn es nicht klappt? Wenn kein Plan B vorhanden ist, würde ich mich gar nicht erst drauf einlassen. Es sei denn, es ist möglich die beiden permanent räumlich zu trennen.

    Ich hoffe. Mein Freund ist da sehr rigoros. Er meinte, wenn es nicht klappt, kann der Welpe nicht mit.
    Er wird Maya nicht durchgehend in der Wohnung haben, nur weil der Welpe jetzt da ist.

  • Naja, daß ein Welpe erstmal auf den Rücken gelegt wird, heißt ja nicht notwendigerweise, daß er dann vom Hund nicht akzeptiert werden wird.


    Mein Bossi tendiert auch mal dazu, fremde Welpen, die er grade kennenlernt, erstmal zu legen und "einzunorden", bevor er sich überhaupt mit denen abgibt *gg Also mal eben frech in sein Gesicht hüpfen mit allen Vieren is da kein so gutes Rezept, sich bei ihm beliebt zu machen *gg Aber er würde dabei nie nen anderen Hund verletzen, der ist einfach nur klar und deutlich in seiner Kommunikation, und warnt halt net gleich 50 Mal, bevor er ne Grenze setzt, sondern warnt einmal und setzt das dann durch, je nach Temperament des Welpen. Terrier halt.


    Problem ist, daß bei sowas halt die meisten Welpen zu kreischen anfangen, als würden sie abgeschlachtet. Dabei passiert gar nix. Nur 99% der Halter können halt nicht damit umgehen und kriegen gleich Angst um das Zwergi und greifen ein - ungut....


    Generell würde bei mir kein Hund der Welt entscheiden, welcher andere Hund sich in MEINER Werkstatt aufhält. Das würde ich dann schon dem eigenen Hund auch beibringen wollen. Erstmal Gassi gemeinsam, wie schon vorgeschlagen, dann zusammen in die Werkstatt gehen, und jedem Hund seinen Platz zuweise. Angeleint, damit nix passieren kann, auch wenn man gerade nicht gucken kann. Die Devise lautet, jeder liegt auf seinem Platz und hält die Klappe, die Menschen arbeiten. Mault Maya - einschreiten mit "Laß das" oder so. IHR entscheidet, wer sich in der Werkstatt aufhält. Und wenn Ihr 5 Hunde dort mit reinnehmt, dann hat sie das zu akzeptieren. Die hat nichts huldvoll zu "dulden", die hat Eure Entscheidung zu akzeptieren. Und wer geduldet ist, entscheidet ihr.


    Die muß ja mit dem Neuling auch nicht "spielen" oder ihn erziehen oder so. Der darf dabei sein und fertig. Nachdem der Welpe ja sicher auch öfter raus muß, würde ich zuerst feste Zeiten einführen, zu denen beide Hunde angeleint mit raus dürfen für kurz Pipi. Dann gemeinsam wieder rein. Einfach, damit der Welpe sich nicht in der Werkstatt bewegt, wenn sie das nicht darf, um bei ihr nicht den Eindruck zu schaffen, der Welpe würde auch noch bevorzugt (das ließe sie u.U. bei nächstbester Gelegenheit am Welpen aus!).


    Auch würde ich mit dem Neu-Welpenbesitzer ausmachen, daß der Hund anfangs ne Stunde mit darf, dann mal 2 Stunden, dann mal nen halben Tag etc.


    Erstens haben die Hunde dann länger Zeit, sich aneinander zu gewöhnen, zweitens habt Ihr mehr Zeit, Maya daran zu gewöhnen, daß IHR entscheidet, wer sich in der Werkstatt rumtreibt, drittens hält der Welpe eh net so lange still, wie gearbeitet wird (ist ja auch ne hohe Anforderung, gleich relativ lange brav dazuliegen!), und die Arbeitszeit soll ja nicht zum Bespielen genutzt werden. Und viertens muß dann Maya nicht den ganzen Tag angeleint rumliegen, sondern kann sich dann wieder frei bewegen. Und fünftens bis tausendstens brauchen Mali-Welpen eh erstmal nur eins: Ruhe lernen..... :-) :-) :-)


    Das Spielchen würde ich ein paar Wochen durchziehen, ohne Kontakt. Wenn Ihr merkt, sie ist entspannt, weil der kleine Kerl jeden früh erscheint, und es stört sie nimmer wirklich, dann kann man auch mal wieder zusammen Gassi gehen oder so, und in einer entspannten Situation mal 10 Minuten Leinen lösen.


    Evtl. könnt Ihr den Kleinen auch schönfüttern: jedes Mal, wenn der morgens kommt, bekommt sie was Leckeres, oder sie kriegt ihre Morgenmahlzeit erst, wenn der Kleine da ist oder so. Achja - klare Regeln: es wird nicht mit Leckerlies um sich geworfen während der Arbeitszeit, oder garne Zwischenmahlzeit gefüttert, ohne daß Maya auch parallel was kriegt, damit keine Futteraggression ins Spiel kommt (und jeder füttert nur seinen Hund, damit der jeweils andere Hund nicht später auf die Idee kommt, beim Anderen HF was abstauben zu können und damit dem Platz des Anderen zu nah kommt), Spielzeugs wird weggeräumt, und die Plätze werden fest dem jeweiligen Hund zugewiesen und sind tabu für den jeweils Anderen - und zwar egal, ob derjenige anwesend ist oder nicht! Sprich, wenn der Welpe dann nachmittags nicht im Haus ist, gehört dessen Platz trotzdem nicht Maya.


    Insgesamt würde ich auch Maya in der nächsten Zeit (weiß nicht, wie das bisher gemacht wird) nicht während der Arbeitszeit in der Werkstatt beliebig rumlaufen (=patroullieren) lassen. Die hätte bei mir in der Ecke zu liegen, dürfte dabei sein, aber keine Inspektionsgänge machen - das fördert bestenfalls noch ihre Territorialität, wenn sie dauernd alles abchecken kann.


    Das sind so meine Ideen, was Ihr davon braucht und was nicht, müßt Ihr entscheiden, Ihr kennt Maya und dürftet wissen, was davon nötig ist, was Sinn macht und was Euch mit ihr nix bringen würde oder übertrieben wäre :-)

  • Die Vorschläge klingen doch soweit ganz gut. Ich fände es sehr wichtig, dem Welpen von Anfang an einen Platz zuzuweisen, wo man ihn hinschicken kann und er dort dann auch bleibt. Sonst vielleicht ne Box bis er das glernt hat.
    Möglicherweise ist ein Welpe sogar leichter für Maya zu ertragen in ihrem Revier, als ein ausgewachsener Hund.

  • Ich würde die Hunde auf jeden Fall erstmal einige male auf neutralem Gebiet zusammenbringen. So wie mit dem Welpen auf dem Hundeplatz. Erstmal gibt es garkeinen Kontakt, einfach zusammen an der Leine gehen. Je nach Verhalten dann auch mal Schnüffel an der Leine, wenn das mehrere Male gut ging dann würde ich mit beiden zusammen aufs Gelände der Werkstatt laufen. Dort auch nur beide Hunde an der Leine. Wenn das klappt und Maya kein Interesse zeigt dann würde ich mal schauen wie es unter Beobachtung offline klappt.

  • Ich hätte auch vorgeschlagen, dass ihr mehrere gemeinsame Spaziergänge (zunächst ausschließlich an der Leine) im Vorhinein unternehmt. Nun ist das aber ein Welpe und da ist das so ne Sache mit den Leinenspaziergängen...


    Gibt es die Möglichkeit zwei Bereiche sicher abzutrennen, damit sich die beiden nicht begegnen?


    Im Zweifel hat Maya das Vorrecht finde ich und der Angestellte muss sich um eine Alternativlösung bemühen. Vor allem, wenn er nichtmal um Erlaubnis gefragt hat, ob der Welpe mitkommen darf...

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