Obdachlose & Welpen

  • Ich lese hier, Obdachlose haben oft kein Geld für Impfung, Wurmkuren oder gutes Futter


    Und erinnere mich hier an Threads von Impfgegnern (oder ist das schon wieder out?), von Chemiegegnern, die ihre Hunde nicht regelmäßig entwurmen lassen aus bewussten Entscheidungen
    und wie viele nicht obdachlose Hundehalter gibt es hier im DF, die Aldi, Lidl oder sonstiges füttern
    oder deren Hunde bewusst Essensreste bekommen, anstatt Wolfsblut für 4-5€/kg?


    Ich lese hier von Obdachlosen, die ruppig zu ihren Hunden sind oder die anschreien.
    Wie viele Leute brüllen hier wohl mal ihre Hunde an oder schlagen sie?


    Ist das wirklich ein Grund, warum ein Obdachloser einen Welpen bekommen sollte?
    Die Welpen können sich lösen, haben oft Sozialkontakte, lernen einiges kennen, ... wo soll bis auf den Grund "Geld", den man bei ner Familie mit 3 Kindern, wo Mum ganztags daheim ist vielleicht auch anbringen kann, der wahre Grund sein, warum ein Obdachloser keinen Welpen halten sollte?


    Sind sie schlechtere Menschen, nur weil sie keine Anschrift haben, an die ... ja was?

    • Neu

    Hi


    hast du hier Obdachlose & Welpen* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Man könnte genau so fragen: Hartz-4-Empfänger, Renter mit kleinem Einkommen und Hunde?


      Ich hab da grad einen Fall in der Nachbarschaft ... der Pudelbub mit seinen sieben Jahren bräuchte wirklich DRINGEND eine Zahnsanierung ... tja, die 250 Euronen sind für die Halterin nicht drin. Hab 50 Euro dazu gegeben - mal sehen, ob sie den Rest auch noch irgendwann irgendwie zusammen bekommt ... schon die Kastration wegen massiven Prostataproblemen lief über den Tierschutz. Dort hat sie die Kosten in 24 Monatsraten abbezahlt ...


      In einem Land, in dem jeder einen Hund halten darf, kann man sich (leider) kein Urteil erlauben, wem das nun wirklich zusteht/zuzutrauen ist und wem nicht. Grundsätzlich denke ich, dass es ein Hund überall gut haben kann - ob nun mit allem drum und dran oder mit bescheidenen Mitteln. Und er kann es überall scheiße treffen - ganz unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten.


      So ist das Leben ...

    • Also wenn es rein nur um den finanziellen Aspekt ginge, nach welchem entschieden würde, dass jemand einen Hund bekommt oder jemand keinen Hund bekommt, dann wäre sicherlich ein Großteil der jetzigen Hundehalter disqualifiziert. Denn mal ehrlich, wer hat denn wirklich mal eben 2000-3000 Euro auf der hohen Kante für eine OP oder ähnliches? Ich habe 2 Bekannte, die kurzfristig einen Kredit aufnehmen mussten um die lebensnotwendige OP ihrer Hunde überhaupt bezahlen zu können, denn die hatten das Geld nicht mal eben einfach so und beide gehen Vollzeit arbeiten; sind also nicht obdachlos oder gänzlich mittellos und dennoch hatten sie das Geld nicht zur Verfügung.


      In einem Land, in dem viele Menschen an der Armutsgrenze herum hantieren und trotz Vollzeitjob keine großen Sprünge machen können, muss man sich von der romantischen Vorstellung wirklich alles, ausnahmslos alles an medizinischer Versorgung seinem Hund angedeihen zu lassen, trennen können (persönliche Meinung), aber wenn das mit ein Hauptargument für eine Vermittlung eines Hundes ist, dann disqualifizieren sich eine Menge Hundehalter (auch hier im DF, da bin ich mir absolut sicher). Nicht jeder kann sich sauteure Behandlungen für seinen Hund leisten und nicht jede Untersuchung machen lassen, weil irgendwann im Geldbeutel es eben auch dann mal heißt: Und jetzt ist (leider) Schluss, denn ansonsten habe ich mich überschuldet und sitze auf der Straße. Ich persönlich würde alles erdenkliche tun, damit mein Hund nicht leiden muss, aber auch ich bin nicht mit dem goldenen Löffel geboren worden und müsste ab irgendwann eben auch sagen: Und jetzt geht nichts mehr.


      Wir haben hier zB eine Tiertafel, wo bedürftige Menschen hingehen können um Futter für ihre Tiere zu holen. Unsere TÄ impft und kastriert kostenlos die Hunde von Obdachlosen; auch kleinere OPs führt sie kostenlos durch oder verteilt Medikamente für wenig Geld. Und ich denke, wenn ich wüsste, dass derjenige im Ernstfall solche Hilfe annehmen würde, dann würde ich ihm einen Hund vermitteln. Natürlich würde ich mit der betreffenden Person in Kontakt bleiben und hin und wieder Kontrollen durchführen (aber diese gibt es auch bei Menschen, die nicht obdachlos sind; siehe Vor- und Nachkontrollen) und wenn ich einer Person nicht 2 Zentimeter weit trauen kann, dann spielt es für mich keine Rolle ob sie obdachlos ist oder in einer 5000m² Villa wohnt und jeden Monat einen neuen Porsche fährt.

    • Ganz gemein gesagt ist der Hund nicht dafür verantwortlich, dass der Besitzer nicht "abstürzt". Das ist nicht Sinn und Zweck eines Hundes.

      Es gibt doch auch sonst Hunde, die nicht zum Selbstzweck angeschafft werden. Hunde z.B. sind auch nicht dafür verantwortlich, dass Menschen miteinander nicht zurechtkommen. Dennoch werden z.B. anlässlich politischer Auseinandersetzungen und Veranstaltungen Hundestaffeln eingesetzt, während Steine und Flaschen fliegen.

    • Die Welpen können sich lösen, haben oft Sozialkontakte, lernen einiges kennen, ... wo soll bis auf den Grund "Geld", den man bei ner Familie mit 3 Kindern, wo Mum ganztags daheim ist vielleicht auch anbringen kann, der wahre Grund sein, warum ein Obdachloser keinen Welpen halten sollten.

      Ich kenne einige Menschen mit niedrigem Einkommen. Die würden sich den Arsch aufreißen, tun einfach alles für ihren Hund. Genau so, viele Obdachlose!


      Ich kenne auch Menschen mit gutem Einkommen. Die geben ihre Tiere im Krankheitsfalle beim Tierarzt (Klinik) ab, lassen dort tagelang behandeln, beschweren sich dann über die Höhe der Kosten.


      Wer soll jetzt urteilen "schlechter Mensch/guter Mensch"? Ist so was wirklich von Geld abhängig?

    • Ich finde es schon schlimm genug, dass in Deutschland überhaupt jemand obdachlos sein muss und es gibt sicher auch viele, die tatsächlich nicht versichert sind. Hunde sind für manche Obdachlose vielleicht der letzte Halt vor dem Totalabsturz. Vor diesem Hintergrund ist es schon ein wenig bizarr, wenn sich darüber mokiert wird, dass die Hunde vielleicht nur Aldi-Futter bekommen. :D


      Ich glaube aber, die Frage "Vermittlung an Obdachlose" stellt sich in der Praxis nicht, da ich mir nicht vorstellen kann, dass es so viele Obdachlose gibt, die sich für einen Hund vom Züchter oder aus dem Tierheim interessieren. In der Szene gibt es sicher genug "Ups-Würfe", die den Bedarf an Hunden decken.

      Das unterschreib ich sofort.


      Wie unmenschlich sich hier manche äussern, find ich traurig. Klar, wir sind in einem Hundeforum, aber das erschreckt mich immer wieder aufs Neue.
      Kein Hund wird an Aldi-Futter sterben. Es gibt z.B. bei uns in der Stadt die "Tiertafeln", wo sich jeder, auch die, die einfach "nur" zu wenig verdienen, Futter etc für den Hund holen können. Dort ist Mittwochs immer ein Tierarzt, der die Hunde kostenlos untersucht und behandelt. Und es ist voll dort. Immer. Unverschämt zu behaupten, Menschen ohne Zuhause würden sich nicht kümmern um ihre Tiere. Das hängt sicherlich von allem Möglichen ab, aber nicht davon, ob der Hundehalter ein Dach über dem Kopf hat.


      Kleine Geschichte:
      War kürzlich in der Stadt und am Strassenrand sass ein junger Punk mit seinem Hund. Hundi war in eine Decke eingewickelt und hat seelig geschlafen. Ich geb Leuten mit Tieren immer was ab und wir haben uns kurz unterhalten. Ich hab gefragt, ob ich seiner Hündin meine Leberkässemmel anbieten kann. Er hat freundlich abgelehnt, denn er mag das nicht, weil sie sonst bei anderen Menschen auch bettelt. Und sie hat einen empfindlichen Magen, weswegen sie spezielles Sensitiv Futter bekommt. Er selbst hatte kaum noch gesunde Zähne im Mund, seine Hündin sah besser aus als manch Hund von Nicht-Obdachlosen.


      Mich nervt dieses "Mit der Pauschalisierungskeule"-Draufschlagen so sehr......


      Von mir würde ein Obdachloser auf jeden Fall einen Hund bekommen, wenn denn die Sympatie da ist und ich das Gefühl hab, der Hund wird dort so behandelt, wie es sich eben gehört. Da gäbs einige Nicht-Obdachlose Gassibekanntschaften, denen ich niemals ein Lebewesen überlassen würde.

    • Es gibt doch auch sonst Hunde, die nicht zum Selbstzweck angeschafft werden. Hunde z.B. sind auch nicht dafür verantwortlich, dass Menschen miteinander nicht zurechtkommen. Dennoch werden z.B. anlässlich politischer Auseinandersetzungen und Veranstaltungen Hundestaffeln eingesetzt, während Steine und Flaschen fliegen.

      Das kann man meiner Meinung nach nicht vergleichen, da dies für die Hunde mehr ein Job als ihr ganzes Leben ist. Einen Hund zu halten, weil man sonst mit seinem Leben nicht klar kommt ist für mich was ganz anderes. Nehmen wir mal an, jemand würde hier einen Thread eröffnen "Habe psychische Probleme und möchte deshalb einen Hund, der mich aufheitert". Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute hier schreiben würden, dass derjenige sich bloß keinen Hund anschaffen soll.
      Ich finde, dass wenn man einen Hund hat, man auch das Geld dafür haben sollte, den Hund bestmöglich zu versorgen. Hierzu zählen für mich vor allem gutes Futter und medizinische Betreuung. Wenn man sich das nicht leisten kann (und auch niemanden hat, der einem in der Not aushelfen könnte), sollte man keinen Hund halten. Egal, ob man obdachlos ist oder nicht. Ich denke mir als Studentin auch oft genug, dass ich nicht jeden Cent drei Mal umdrehen müsste, wenn ich den Hund nicht z.B. barfen würde. Mit Futter vom Aldi würde ich wesentlich billiger fahren. Der Hund kann aber nichts für meine "Armut" und er hat sich auch nicht ausgesucht bei mir zu leben. Ich habe ihn, ganz krass gesagt, in dieses Leben hineingezwungen. Dann ist es auch meine Aufgabe, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen.



      Unverschämt zu behaupten, Menschen ohne Zuhause würden sich nicht kümmern um ihre Tiere

      Das hat ja keiner behauptet. Ich glaube, dass gerade Menschen ohne Zuhause ihre Hunde sehr sehr wichtig sind und sie lieber selber ein paar Tage hungern, als den Hund hungern zu lassen. Ich finde nur nicht, dass der Hund unter den Lebensbedingungen des Menschen leiden sollte, auf welche Art auch immer. Das gilt für alle Menschen, nicht nur für Obdachlose.

    • Richtig. So angenehm, wie möglich. Wenn es eben nicht möglich ist, dass jemand 70 Euro für einen 12,5 kg Sack Trockenfutter ausgeben kann, dann soll er keinen Hund halten? Da müssten sicher eine ganze Menge Hunde ins Tierheim gebracht werden.

    • Das kann man meiner Meinung nach nicht vergleichen, da dies für die Hunde mehr ein Job als ihr ganzes Leben ist. Einen Hund zu halten, weil man sonst mit seinem Leben nicht klar kommt ist für mich was ganz anderes. Nehmen wir mal an, jemand würde hier einen Thread eröffnen "Habe psychische Probleme und möchte deshalb einen Hund, der mich aufheitert". Ich möchte nicht wissen, wie viele Leute hier schreiben würden, dass derjenige sich bloß keinen Hund anschaffen soll.Ich finde, dass wenn man einen Hund hat, man auch das Geld dafür haben sollte, den Hund bestmöglich zu versorgen. Hierzu zählen für mich vor allem gutes Futter und medizinische Betreuung. Wenn man sich das nicht leisten kann (und auch niemanden hat, der einem in der Not aushelfen könnte), sollte man keinen Hund halten. Egal, ob man obdachlos ist oder nicht. Ich denke mir als Studentin auch oft genug, dass ich nicht jeden Cent drei Mal umdrehen müsste, wenn ich den Hund nicht z.B. barfen würde. Mit Futter vom Aldi würde ich wesentlich billiger fahren. Der Hund kann aber nichts für meine "Armut" und er hat sich auch nicht ausgesucht bei mir zu leben. Ich habe ihn, ganz krass gesagt, in dieses Leben hineingezwungen. Dann ist es auch meine Aufgabe, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen.



      Das hat ja keiner behauptet. Ich glaube, dass gerade Menschen ohne Zuhause ihre Hunde sehr sehr wichtig sind und sie lieber selber ein paar Tage hungern, als den Hund hungern zu lassen. Ich finde nur nicht, dass der Hund unter den Lebensbedingungen des Menschen leiden sollte, auf welche Art auch immer. Das gilt für alle Menschen, nicht nur für Obdachlose.

      "Leidet" nicht jeder Hund unter den Lebensbedingungen seines Menschen? Die wenigsten von uns werden in der Pampa in einer Höhle wohnen........

    • Richtig. So angenehm, wie möglich. Wenn es eben nicht möglich ist, dass jemand 70 Euro für einen 12,5 kg Sack Trockenfutter ausgeben kann, dann soll er keinen Hund halten? Da müssten sicher eine ganze Menge Hunde ins Tierheim gebracht werden.

      Davon spricht doch gar keiner. Anfangs ging es mal um Welpen und da hatte ich geschrieben, dass ich es für einen noch wachsenden Organismus nicht für gesund halte, ihn von Anfang an mit Billigfutter vollzustopfen. Auch bei einem erwachsenen Hund finde ich das grenzwertig. Das wäre, als würden wir uns Tag für Tag von Burgern und Pommes ernähren. Manche werden davon krank, andere nicht. Wir entscheiden das nur selbst, für die Hunde wird das entschieden, ohne dass sie darauf einen Einfluss nehmen können.


      Und welche Hund möchte denn bitte dauerhaft in einer Höhle leben? Ich denke, dass die meisten Hunde lieber ein warmes Körbchen haben als einen harten Steinboden. Sicher zwingt man irgendwie jedem Hund seinen Lebensstil auf. Deshalb sagte ich ja auch "so angenehm wie möglich" und nicht "absolut perfekt".

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!