Besitzergreifender Hund

  • Ich hoffe sehr das mir jemand evtl. einen guten Rat etc geben kann?
    Natürlich ist Gina nicht mein erster Hund vor allem nicht mein erster Kampfschmuser davor hatte ich selbst schon solche Hunde. Natürlich ist jeder Hund vom Charakter her anders keine frage aber ich steh gerade vor einem Problem, dass ich natürlich in den Griff bekommen will und mich auch sehr bemühe das Gina und ich ein entspanntes miteinander haben.


    Kurz zu Gina:
    Wir haben Gina vor knapp 2 Monaten aus Privater Haltung übernommen. In Ihren 1,5 Jahren musste Sie leider schon das 3te mal den Besitzer wechseln. Gina kommt wie viele Ihrer Rassen /Mischlingen aus dem Ostblock und wurde Ihrer Mutter viel zu früh entriesen. Im Impfpass geht hervor, dass Gina bei Übernahme gerade mal 7 Wochen alt war :( . Wie wir Gina damals gesehen haben war sie ein totaler Power Hund der unausgelastet war und viel alleine war. Jedoch muss ich sagen hat sich die Ex Besitzerin sehr um Gina gekümmert - sie war gepflegt und wirklich gut erzogen. Grundkommandos beherrscht Gina wirklich sehr sehr gut und Gina bestand auch positiv den HFS der hier in Wien Pflicht ist für solche Hunderassen.


    Nachdem Gina jetzt schon viele Hundefreunde Kennenlernen durfte hat sich aber ihr Verhalten etwas verändert. Gina hat auch eine Freundin (Husky) mit der wird fast täglich unterwegs sind. Der Husky ist wirklich bestens erzogen und auch toll Sozialisiert. Trixi, so heißt die Hündin mit der Gina unterwegs ist, bringt ihr einiges an Hundeverhalten bei. Gina ''kippt'' leicht wenn ein Hund sie anbellt oder zum knurren anfängt. Bei Trixi hat Gina gelernt, dass Sie hier keine ''Angst'' haben muss und in denn ''bösen'' Modus fahren muss. Das funkt aber teils nur bei Trixi bei anderen Hunden versteht Gina das leider noch immer falsch. Ebenso legt sich Gina immer hin wenn sie einen Hund sieht und wartet erst ab wie dieser reagiert. Wenn dieser nett auf Gina zu kommt ist sie der liebste Hund. Kommt der Hund nicht freundlich rüber schaltet Gina in den ''bösen'' Modus. Für mich als Kampfibesitzerin echt eine unschöne Sache und mir ist es richtig unangenehm :flucht:
    Seit den letzten Wochen wo wir immer mit Trixi unterwegs sind kommt mir auch vor, dass Gina richtigen Besitz über Trixi eingenommen hat. Wir können echt schwer bei anderen Hunden vorbei gehen ohne das Gina auf den ''bösen'' Modus umschaltet. Noch schlimmer ist es für Gina wenn Trixi mit anderen Hunden spielt - da kommt Gina mit sich selbst absolut nicht mehr klar. Ich versuch dann immer die aufmerksamkeit auf mich zu ziehen aber ohne Erfolg. Mir kommt vor als wär Gina in diesen Zeitpunkt absolut in einer anderen Welt wo keiner mehr an Sie durchdringt.


    Ich versteh dieses Verhalten von Gina irgendwie gar nicht denn wenn wir alleine unterwegs sind ist Gina ganz ganz anders und spiet auch recht nett mit den anderen Hunden. Doch sobald Gina im Team unterwegs ist, ist Gina wie ausgewechselt.


    Ich wär über jeden Tipp sehr froh und überlege auch schon über eine Homopathische Behandlung nach bzw. einen Trainer / Trainerin hinzuziehen.


    LG Tamara

  • Dieses Phänomen konnte ich auch schon mehrfach feststellen, wenn man zu zweit unterwegs ist.
    Das benehmen sich manche Hund einem "fremden" Hund gegenüber ganz anders als wenn sie alleine unterwegs wären.
    Ich kann mir vorstellen, dass das aus Eifersucht bzw. wegen Besitzansprüchen so ist. So nach dem Motto:
    ICH bin mit meiner Freundin unterwegs, da darf jetzt kein anderer ran.


    Wir hatten das Problem damals so gelöst, dass wir, wenn wir zu zweit (meine Bekannte mit ihrer Schäferhündin und ich mit dem Dackel) unterwegs waren, keine Hundekontakte mit anderen Hunden zugelassen haben - dann gab es kein Problem.
    Wenn jeder von uns alleine mit seinem Hund unterwegs war und einen anderen Hund getroffen hatte, dann durften die Hunde auch Kontakt haben, denn dann gab es ja keine Probleme, weil die Hunde nicht "im Rudel" auftraten.

  • Ich sehe das Problem darin, dass sich deine Gina am anderen Hund orientiert und nicht an dir. DARAN würde ich erst mal arbeiten, bevor ich mit anderen Hunden unterwegs wäre. Sie ist erst 2 Monate bei dir, an deiner Stelle würde ich erst mal Vertrauen zu ihr aufbauen und ihr beibringen, sich an mir zu orientieren. Dann wird sie sich auch nicht mehr hinlegen und schauen was passiert (das würde ich als erstes unterbinden). Im Moment regelt sie die Hundebegegnungen, das würde ich ganz fix ändern.

  • Hi,


    fix wird sich das nicht ändern, aber mit Beharrlichkeit Geduld und Ruhe und viel Liebe. Die Beziehung wächst ja noch.
    Wir haben länger als ein halbes Jahr gebraucht, und das ohne Partnerhund.
    Es dauert draußen manchmal bis sich der Hund auf den Menschen verlässt.
    Ich würds erstmal so machen wie Dackelbenny das vorgeschlagen hat. Tritt das Verhalten aber auch auf wenn der Hund alleine unterwegs ist, dann such Dir einen guten Trainer. Dann trainier mit deinem Hund ein "Schau", das fixieren fällt dann weg. Ein Hinlegen geht gar nicht, dass sollte man dringend unterbinden.


    LG


    Mikkki

  • @Knuddimaus5


    Hallo,
    du hast ja schon einige gute Einschätzungen bekommen. Ich wollte nur auf ein kleines Detail hinweisen:


    Wenn sich ein Hund bei Sichtung eines anderen hinlegt, heißt das nicht unbedingt, dass er einfach nur abwartet. Das kann auch ein lauern sein, das dann direkt in ein ziemlich unfreundliches Verhalten übergeht. Habe in anderen Threads davon gelesen, dass man das besser unterbricht, indem man den Hund aufstehen lässt.


    Beschreib doch mal genauer, wie das aussieht. Fixiert sie den entgegenkommenden Hund dabei?

  • Vielen dank schon mal für die Antworten.


    Zumal ist Gina wenn ich alleine ohne Ihrer Hundefreundin unterwegs bin ein recht freundlicher Hund. Sie ist schon sehr offen für andere Hunde und spielt auch mit ihnen. Nur im Spielen darf der Hund nicht knurren oder gar bellen da kann es dann passieren das Gina das leider falsch versteht.


    Ich gebe auch zu, dass sich Gina natürlich an ihrer Hundefreundin im Team orentiert. Doch Ginas Hundefreundin zeigt ihr ihn Ihren Spielverhalten so eine art '' du brauchst nicht wegen jeder massregelung gleich böse werden'' und diesen Punkt fand ich gut und deswegen sind wir viel unterwegs mit beiden.


    Zwecks hinlegen:
    Ich habe schon sehr oft gehört und auch gelesen, dass es eher eine bedeutung hat, dass Gina mitteilen will dem anderen gegenüber "ich mach dir nichts"
    Mir ist aber auch aufgefallen das Sie dabei auch Beschwichtigungsignale sendet. Und nein Sie fixiert den anderen Hund dabei nicht.
    Ich hab eher die vermutung, dass es ein unsicheres Verhalten von Ihr ist. Natürlich möchte ich daran auch arbeiten.


    Bindung:
    Gina hat sich hier gut eingelebt möge ich behaupten. Sie ist bis auf ein paar mal auch sehr gehorsam und hängt an meinem Mann,Tochter und mir sehr. Natürlich erwarte ich mir keine Wunder nach 2 Monaten keine Frage.


    Wie Mikkki schon schrieb es kann ja auch einige Zeit dauern.


    Wir waren heute wieder unterwegs mit Ginas Freundin.
    Ich möcht euch was kurz erzählen. Wir haben heute beobachtet bleibt Trixi zurück und geht Gina mit mir an einem Hund vorbei passiert rein gar nichts null nada sie ist echt der freundlichste Hund. Nach dieser Aktion habe ich Gina absitzen lassen und Trixis frauchen zugerufen sie kann nun auch uns wieder nach. Es klappte ohne Probleme.


    Ich trainiere eisern weiter :)


    Lg

  • In etwas größeren Gruppen kommen manche Hunde nicht klar, die zu zweit oder maximal zu dritt ein Traum sind ... Wir mussten jetzt leider auch aus unserer gemischten Freilaufgruppe (5-15 Hunde) eine Hündin, die "Marona" ausschließen, die mehrfach Hündinnen angegangen ist und zwar richtig böse - jagen und beißen ohne Vorwarnung. Ob diese nun schon länger bei der Gruppe waren und bisher von ihr ignoriert wurden oder gerade neu dazugekommen sind spielte dabei keine Rolle. Zack im Kopf getillt und direkt auf das Opfer los - ohne ersichtlichen Grund.


    Marona hatte vor einem Jahr schon mal so eine Phase. Da bezog sich ihr Zorn aber nur auf eine einzige Großpudelhündin, die nur zweimal dabei war - jedesmal krachte es. Die Großudelhündin kam nicht mehr, gut war.


    Nun fing es leider wieder an und da sie so schnell so richtig ernst machte, macht es keinen Sinn mehr. Es überfordert sie einfach. Ob sie eifersüchtig ist, ließ sich nicht an einem bestimmten inniger befreundeten Hund festmachen.


    Vielleicht hat sie mit ihren inzwischen 2,5 Jahren einfach keinen Bock mehr auf so viele Hunde auf einmal - wir haben keine Ahnung. Schade ist es, denn Marona ist eng befreundet mit unserem Charly. Nun müssen wir uns aufteilen, können nicht mehr zusammen in der großen Gruppe gehen, sondern nur noch zu zweit oder eben nur mit Rüden ... das macht uns traurig, lässt sich aber nicht ändern.


    In unserer Gruppe waren in den letzten 1,5 Jahren drei vier Hundedamen so ... auffällig ist, sie sind alle nicht kastriert.

  • Es könnte sein, dass sie einfach unsicher ist und keine Fremdhundebegegnungen möchte. Dafür spricht mMn das Verhalten, was du beschreibst, auch wenn mir die ewige Umschreibung mit "böse" in Anführungsstrichen jetzt nicht so ergiebig erscheint.
    So.
    Ist sie alleine mit dir unterwegs, versucht sie es im Guten, sie "spielt" mit den anderen Hunden, um sie milde zu stimmen und um die Situation zu entschärfen. Solange, bis ihr die anderen Hunde Angst machen, dann versucht sie, sie anders zu vertreiben.
    Ist sie mit ihrer Freundin zusammen, fühlt sie sich stärker und vertreibt einfach gleich ohne sich erst noch mit Diplomatie abzumühen (was ja aus ihrer Sicht auch meistens nichts bringt.)
    Sie hat doch Hundefreunde, belasst es doch erst mal dabei. Von dem Kontakt zu Fremdhunden hat sie vermutlich nichts, außer, dass sich ihre Abwehrstrategie weiter festigen wird, weil du sie nicht beschützt.

  • Hi,


    anfängerinAlina bringts genau auf den Punkt. Dies wäre auch meine Ursachenbeschreibung des Verhaltens.


    Es war für uns eine der schwersten Übungen Sino davon zu überzeugen, dass wir ihn effektiv beschützen können ( Er selbst meinte eigentlich das selbst regeln zu können) Droht ein fremder Rüde in uns reinzuknallen bring ich Sino mittlerweile ins Sitz und verbrüll den Angreifer. Unter 10 m ist das allerdings schon schwierig, auch heute noch.


    LG


    Mikkki

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