Hundefreilaufplatz und wie geht ihr damit um?

  • Hallo,


    Wie ich dazu komme? Wir haben hier im Ort eine komplette Leinenpflicht bekommen. Dafür haben wir aber einen eingezäunten Auslaufplatz bekommen. Der hat um die 8000qm (mir kommt er kleiner vor).
    Da ja nun auch die Brut- und Setzzeit ist, halte ich mich auch wirklich an die Leinenpflicht. Zu mal hier auch am Main ein allseits beliebter Radweg lang geht, der gut besucht ist, kann man dort nur bei ekligem Wetter die Hunde gut laufen lassen, ohne das die Hunde und vor allem andere Menschen sich gestört fühlen. Da Miika auch nen gewissen Jagdtrieb hat (er sucht nicht danach, aber wenn er es sieht, will er hin) kann ich ihn eh nur in gut übersichtlichen Gelände frei laufen lassen. Wir arbeiten dran, das es auch in nicht so übersichtlichen Ecken klappt.


    Nun zum Freilaufplatz. Ich habe mich sehr über diesen Platz gefreut. Wir haben ihn seid Ende Oktober '15. Anfangs war er kaum besucht, mittlerweile herrscht dort jedoch meist reges treiben. Miika ist soweit sehr verträglich, klar gibt es Hunde die er nicht mag, die meide ich dann, oder wir teilen einfach den Platz (das geht). Nun war es letzte Woche Freitag so, das Miika sich verletzt hatte (war kein anderer dran beteiligt), das er dort nicht hin durfte von mir aus. Da ist es mir so richtig aufgefallen. Er war zuhause viel fröhlicher, ausgeglichener. Hatte ein traumhaft weiches Fell und war insgesamt ein super Hund (isser ja eh immer). Er hat gern zu anderen Hunden Kontakt. Ist mehr ein Splitter, wenns wo krieselt. Ist zu Welpen wirklich toll und kein anderer den ich da bisher getroffen habe, geht so respektvoll und höfflich mit ängstlichen Hunden um. Viele sind wirklich begeistert von ihm. Er stiftet keinen Ärger, aber wenn einer drum bettelt, prügelt er sich leider auch. (Leider geht es dort, wenns passiert so schnell, das man es im Vorfeld kaum verhindern kann. Jedoch lässt sich Miika mit weglaufen und rufen abrufen). Er besteigt keinen anderen Hund, lässt sich seid 2-3 Monaten auch nicht mehr besteigen und macht es dem anderen dann deutlich, ohne dabei unfair oder all zu grob zu werden.


    Mein Problem sind die Hunde und Halter die sich nicht kontrollieren können. Wo die Hunde keine Grenze des anderen akzeptieren. Ich habe es mit Miika schon erlebt, das er von zwei anderen Hunden gemoppt wurde. Das habe ich so schnell es ging beendet und diese Hunde meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Ich schaue mir mittlerweile vorher die Hunde an, die da sind, und habe auch im Blick wer dazu kommt. Leider sind viele Besitzer der Meinung, sie müssen ihre Hunde nicht bremsen, nicht beruhigen oder gar vorher beschäftigen. Die kommen aus dem Auto und sind schon auf Stufe 10 von 10 vor Aufregung. Gerade diese Hunde sorgen leider des öfteren dafür, das es Unruhe gibt und Miika ist ein sehr gutmütiger Hund. Er beschwichtigt sehr lange und sehr deutlich, bevor er auch mal ein Abwehrknurren raus lässt.


    Einige Halter sehen den Platz als Prima Gassi-alternative, für ihre oft eh schon überdrehten Hunde.


    Nun stellt sich mir die Frage, ist es überhaupt sinnvoll ihn dort, außer mit ausgesuchten Hunden in der Gruppe laufen zu lassen? Eher ganz meiden, bzw nur zu Zeiten hin gehen wo so nichts los ist dort? Ich weiß halt nicht, wo ich ihm sonst, gerade zu dieser Jahreszeit, Freilauf gewähren kann. Schleppleine klar, aber das ist ja auch nicht so richtiger Freilauf.


    Vielleicht hat ja jemand von euch ein paar Anregungen für mich.

  • Wie nutzt er den Platz denn? Also rennt er rum und zeigt sichtlich, dass er die Leinenfreiheit genießt, auch wenn kein anderer Hund da ist? Und wenn ja, wie lange? Vielleicht braucht er das gar nicht oder ihm reichen wenige Minuten? Oder man geht nur noch ein oder zwei mal pro Woche hin oder so.
    Ich persönlich nutze das überhaupt nicht mehr, aber ich habe auch keinen "Laufhund."

  • Puh ich halte von solchen "Anarchie Wiesen" gar nix mehr.Ich dachte auch Anfangs das ich meinen Hunden was gutes damit tue und bin mit meiner ersten Hündin oft hin.Als Welpe und Junghund fand sie das auch ganz toll, aber auf Dauer gab es zu oft Stress, da ich der Meinung bin, man solle seinen Hund nicht andere Hunde mobben lassen,übern Haufen rennen lassen,andere Hunde hetzen lassen, etc.Die meisten Hundebesitzer sind eben der Meinung das Hunde das unter sich regeln sollen.(Tolle Idee, vor allem wenn der eine Hund vll nur nen viertel des anderen Hund wiegt?!)
    Als meine 2 Hündin kam, zeigte sie deutlich was sie von der Wiese hielt-nix!Sie hat Angst dort und es artete in stressbedingten Durchfall aus und auch Durchfall und Flöhe eindeutig von der Wiese.Es ist krass wieviel Hundebesitzer mit nem kranken Hund hingehen und auch sonst mit dem Hund nichts machen.Hauptsache sie können sich auf ne Bank setzen,lästern über andere und in der Zeit tut Hund was er möchte.
    Ich habe mir andere Gassiorte gesucht mit weniger Hunden,mehr Ausweichmöglichkeiten und die Menschen dort haben auch eine komplett andere Einstellung(nicht dieses Hund darf tun und lassen was er möchte).Ausnahmen gibt es natürlich auch mal, aber selten.
    Ich würde,wenn,die Wiese nur bei schlechtem Wetter besuchen, dann tummeln sich erfahrungsgemäß oft nur vernünftigere HH dort.Und feste Hundefreunde suchen.

  • Oh er läuft gerne und viel. Wenn wir alleine sind, sucht er immer was zum spielen oder ich habe etwas dabei.
    Wenn ich rumstehe, wenn wir alleine sind, bleibt er nach einiger Zeit immer bei mir. Wenn Hunde da sind, die ihm Raum lassen, geht er dort sehr gern ausführlich schnüffeln. Ich würde sagen er braucht schon die Kontakte und mag die auch außerhalb gerne haben, aber ihm ist es sehr recht, wenn die Hunde inklusive ihm, selbst entscheiden können, wie viel sie miteinander machen wollen.
    Hunde die ihm nicht von der Pelle rücken, stressen ihn sichtlich, und ich bemühe mich dann auch immer das ganze zu beenden, in dem ich ihn zu mir rufe, und dann öfters auch direkt gehe.


    Heute früh war ich kurz da, es waren insgesamt 3 Hunde. Er kennt sie beide, der eine davon ist aber ein Hund, der den anderen keine Ruhe lassen kann. Da wollt er heute das erste mal nicht mit direkt raus gehen, interessant war aber dann, sobald er durch die Tür raus war, wurde er sichtlich entspannter und machte auch keine anstalten mehr, nochmal zu dem Hund zurück zu wollen, obwohl wir direkt am Zaun lang gegangen sind und der andere als am Zaun rumhüpfte.


    Ich versuche schon seid einiger Zeit ein paar Leute zu finden, wo man immer mal einen ruhigen Spaziergang an der Leine machen kann, aber da haben die wenigsten Lust drauf, sie wollen nur spazieren gehen ohne Leine. Oder es gibt schon Gruppen, da ist aber ein großer, dominanter, starker, Rüdenunverträglicher Rüde dabei :(

  • Ich denke auf so nem eingezäunten Platz haben die meisten Hunde mehr oder weniger Stress.Du schreibst es ja selber das Miika entspannter war, als ihr vom Platz gegangen seid.
    Was für uns wie "spielen" aussieht, ist meist eher ein "fiddle around/about". Beschäftige dich mal mit "Calming Signals" und beobachte die Hunde mal wirklich.
    Ausgelassenes Spiel sehe ich bei meinen Hunden nur untereinander oder mit bekannten Hundekumpels.Selten mit sympatischen Fremdhunden.Meistens sagt die eine "verp.... dich!!!" zum anderen Hund und will ihn verjagen.Die anderen HH sehen darin ein schönes Rennspiel.Bei sowas rufe ich meine Hunde ab und beende das "Spiel".

  • Ich bin froh, dass es bei uns keine Freiausläufe für Hunde gibt; obwohl viele Hundehalter das einfordern.


    Aber auf "Tut-Nixe", "Hört-Nixe" und Hundehalter die Zigarettenrauchend und plaudernd im Eck stehen, habe ich einfach keinen Bock.


    Ich suche mir meine Gassifreunde selbst aus, oder laufe einsam durch den Wald. Schont die Nerven!

  • Ich tue meinen Hunden (und mir) solche Freilaufflächen nichtan denn ich habe das Gefühl, dass sich da vor allem Hundehalter aufhalten die,wie du schon sagst, das Ganze als „Gassi-Alternative“ sehen. Hund renntein/zwei Stunden rum, die dazugehörenden Menschen können in der Zeit supermiteinander quatschen und der Hund pennt den Rest des Tages.


    Ich würde mir eine feste Gruppe suchen die sich häufiger trifft. Ich gehe einmal im Monat mit einer Kleinhundegruppe spazieren. Ich denke das ist optimal für meine Hunde.


    Sonst dürfen sie mit Hunden die wir unterwegs treffen und kennen auch immer gern spielen.

  • Ich sehe es genau so wie Grinsekatze und würde solche "Ausläufe" nicht besuchen, denn dort kannst Du Dir einen bisher sozial gut verträglichen Hund "kaputt" machen.


    Bei uns gibt es so etwas auch nicht und darüber bin ich froh
    Für Hunde ist es doch schöner, mit bekannten Hunden und Menschen gemeinsam etwas zu unternehmen als einfach nur über so eine Wiese zu rennen

  • Ich steh da auch rauchend auf dem Platz, gebe ich offen zu, unterhalte mich dabei auch gerne, aber ich habe meinen Hund immer Blick, und sehe zu, das ich immer mitbekomme, wenn auch nur ansatzweise etwas umschlägt.


    Mein Gefühl sagt mir ja auch, das es nicht das richtige ist. Gerade die Veränderung von ihm, wo er halt auch mal tagelang nicht da war, gibt mir ja zu denken.


    Ich glaube zur Zeit wäre wohl das beste, nochmal sehr intensiv am Rückruf und am in der Nähe bleiben zu trainieren, und dann einfach wieder hauptsächlich so unterwegs zu sein.


    Hier gabs es mal 3 Gassi-Runden. Die eine hat sich aufgelöst, Unstimmigkeiten zwischen den Haltern, die eine habe ich ewig nicht getroffen, da ich null Ahnung habe, wann die mittlerweile unterwegs sind, und ob die Hunde noch Leben, die waren alle schon was älter. Und die dritte Gruppe von der ich weiß, hat den oben benannten unverträglichen Rüden dabei. Da ich mich mit der Halterin aber ganz gut verstehe, wollen wir nicht, das die Hunde sich angehen, so meiden wir uns, wenn wir beide die Hunde dabei haben.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!