Welpenprogram in den ersten 4 Wochen - Kinder, Stadt, Besuch, Zoo, Restaurant,...

  • Hallöle! :winken:


    In 4 Wochen zieht ein kleiner Rüde mit 8 Wochen ein. Derzeit wird er mindestens einmal wöchentlich beim Züchter besucht. :herzen1: Beflügelt und mit großen Herzen in den Augen wird natürlich auch der Nestbautrieb zuhause gefördert - ich vermute aber, dass es noch schlimmer wird. xD


    Der Welpe wird an den Tagen nach der Zuchtabnahme abgeholt und dann beginnt das Abenteuer hier.
    Organisatorisch ist alles schon seit Wochen (eigentlich schon bereits vor der Geburt des Knirpses) für die erste Zeit geebnet:
    ich bin mit meiner Abschlussarbeit für die kommenden Monate beschäftigt und arbeite in den Wochen ausschließlich vom Home Office (Nebenjob). Ich hätte also die Möglichkeit rund um die Uhr zuhause zu sein in den ersten Wochen. Was ich natürlich zu Beginn auch tun werde - und dann langsam das Alleinbleiben übe.


    Mein Plan ist es, den Hund später im Mantrailing zu führen - eventuell auch in der Rettungshundeausbildung (das schauen wir aber dann).
    Deswegen möchte ich, dass der Welpe von Anfang an mit vielen verschiedenen Menschen, Gerüchen, Situationen, Fahrzeugen, Tieren etc. bekannt gemacht wird.
    Aber ich möchte ihn natürlich auch nicht überfordern. Mein Züchter leistet bereits tolle Vorarbeit - aber dann bin ich am Zug.


    Nun die Frage:
    Was habt ihr mit euren Welpen in den ersten 4 Wochen gemacht - und was zu welchem Zeitpunkt?
    Oder was habt ihr vor mit eurem Welpen in den ersten 4 Wochen zu machen?


    Beispielthemen, die bei mir auf dem Zettel stehen:

    • Tierarzt kennen lernen
    • Besuch von "Fremden"
    • Welpen-Spielrunde (HuSchu)
    • Bus fahren
    • Auto fahren (kennt er bereits vom Züchter)
    • Katze kennenlernen (kennt er bereits vom Züchter)
    • Stadtbummel (Fahrstuhl fahren, Ampeln, Rolltreppe anschnuppern,...)
    • regelmäßiger Kontakt mit Kindern (von Kleinkind bis Schulkind)
    • Zoobesuch
    • Bauernhof
    • Besuch im Café
    • Bahnhofsbesuch (vllt. mit 12 Wochen eine erste 10-minütige Zugfahrt)
    • Planschbecken - See

    ...nach den ersten 4 Wochen stünde dann auch die erste (etwas längere) Zugfahrt an. Der Hund muss in seinem Leben bei mir das Zugfahren lernen - da ich damit öfter fahre. :headbash:


    Ich bin gespannt, auf eure Anregungen, Gedanken, Ideen und Erfahrungen zu dem Thema! :bindafür: :smile:


    .

  • Nun die Frage:
    Was habt ihr mit euren Welpen in den ersten 4 Wochen gemacht - und was zu welchem Zeitpunkt?
    Oder was habt ihr vor mit eurem Welpen in den ersten 4 Wochen zu machen?

    Öhm nix. Alltag kennenlernen. In der Wiese sitzen. Spielen und lernen, dass menschliche Haut empfindsamer ist als Hundefell. Mit den Althunden zurechtkommen.
    Mit meinem Rüden bin ich ab und an mal durch die Stadt gelaufen, weil ich eh da durch musste, um zur Gassistrecke zu kommen und da hat er dann genug gesehen. In die Welpengruppe ging es für unserer erst mit 12/13 Wochen und der Besuche im Café wurden einfach so mitgelebt, wie sie gerade fielen (das dann eher im Junghundealter).
    Ich finde, dass ein Welpe schon genug damit zu tun hat, seine neue Umgebung und seine neuen Menschen kennenzulernen. Man vergisst das oft...aber man ist ja komplett fremd für sie. Unsere Gewohnheiten, Launen...das alles muss so ein kleines Hundebaby erstmal verstehen. Einen Zeitplan setzen würde ich mir zB nie, sondern immer danach entscheiden, wie der Welpe so ist.


    Aber das ist alles meine ganz persönliche Meinung. Die haben so viel Zeit zum Großwerden und Kennenlernen neuer Sachen. Das muss nicht alles schon in den ersten Wochen stattfinden. Immerhin brauchen Welpen auch eine Menge Zeit, um das zu verarbeiten, was sie gerade erlebt haben.

  • Warum willst du den Welpen, den du vom Züchter holst in ein neues Heim, mit so vielen neuen Gerüchen etc. und dir/euch als neuem/n Menschen in den ersten 4 Wochen so viel neue Eindrücke antun?


    Und er muss lernen, zur Ruhe kommen zu können, ohne so geflasht zu werden.
    Meiner Meinung nach sind 13 Punkte, bzw. bei der Stadt ja noch mehr, also 16 Punkte in 4 Wochen je nach Welencharakter doch recht viel des Guten

  • Fressen, Schlafen, alle zwei Stunden Pipi ;)


    Wenn bei dir andere Tiere oder Kinder leben, muss er die natürlich auch kennen lernen.
    Mal eine Auto/Zugfahrt wird auch nicht schaden.


    Und erste GANZ kurze Gassiwege.

  • Wenn der Hund so jung in euren Haushalt kommt, würde ich mindestens die ersten 2 Wochen GAR NICHTS machen, außer neue Umgebung kennen lernen, Stubenreinheit und ansonsten viel Ruhe und viel Schlaf. Der Hund hat einen Umzug und den Verlust von Mutter und Geschwistern erst mal zu verarbeiten.
    Bis zur ca. 12. Woche brauchen Welpe die Sicherheit der Wurfhöhle bzw. des Kernreviers. Dieses Kernrevier war bisher der Züchterhaushalt plus Garten und das neue Kernrevier bei euch entsprechend. Da muss er erst mal sicher ankommen, euch und euren Alltag kennen lernen. Damit hat ein junger Hund erst mal schon viel zu tun und verarbeiten kann er die vielen neuen Eindrücke nur im Schlaf.


    Dann, je nach Entwicklungsstatus, erste kleine Gänge von Zuhause aus, ein bis zwei Mal die Woche mal einen neuen Reiz und ansonsten weiterhin viel Ruhe und Schlaf.


    Wenn der Züchter schon einiges an Vorarbeit geleistet hat, müsst ihr euch definitiv nicht stressen. Manchmal macht ein Zuviel an Reizen und neuen Situationen spätere Probleme, z.B. dass der Hund schlecht Ruhe halten kann und das Stresssystem schnell hochgeht.


    Ich bin nicht der Meinung, dass man eine Liste abarbeiten muss. Letztendlich zählt, welche Erfahrungen der Hund mit EUCH macht. Fühlt er sich geborgen bei euch und ihr leitet ihn stabil durch schwierige oder neue Situationen, reichen diese Erfahrungen aus, später entsprechend gelassen an neue Dinge ran zu gehen.


    Er braucht nur euch als sicheren Hafen, von wo aus er das Leben nach und nach entdecken kann.


    Orientieren würde ich mich immer am Hund selbst. Was ist gerade Thema beim Hund, womit hat er Schwierigkeiten, was ist lerntechnisch gerade angesagt.


    Eine Liste kann man ja im Kopf haben und viele Dinge ergeben sich im Alltag dann eh von alleine.


    Für viele Dinge hat man einfach auch noch Zeit, der Hund muss erst mal ankommen


    Ich würde also gerade in den ersten vier Wochen gar nichts bis wenig machen und nur dafür sorgen, dass der Hund ausreichend Ruhe und Schlaf bekommt.

  • Ich verstehe übrigens die Beweggründe für diesen Trend, einen Welpen möglichst früh an alles Erdenkliche heranzuführen. Man möchte ja später einen umweltsicheren, sozialverträglichen Hund haben. Da ist ja schon der Druck der Umwelt auf den Hundehalter groß. Leider kann sich auch viel dadurch verschlimmbessern, dass man direkt so viel vor hat und man darf nicht vergessen, dass sich ein einziges blödes Erlebnis schneller und länger einbrennt, als zig gute Erlebnisse. Also muss man das alles sehr mit Bedacht machen. Wir haben nie so ein Programm durchgezogen und für mich käme das auch nicht in Frage.

  • Eine Liste kann man ja im Kopf haben und viele Dinge ergeben sich im Alltag dann eh von alleine.

    Ja, die Liste war auch nicht als To-Do Liste gedacht - eher als eine Ideensammlung - und um von euch vielleicht Erfahrungen zu den einzelnen Punkten und wann ihr sie gemacht habt, zu hören. ;) Der Welpe wird nicht alle diese Punkte in den angesprochenen Wochen kennen lernen können. Rein zeitlich schon nicht. Und ich möchte dem Welpen das auch nicht zumuten. :dagegen:
    Ich glaube, da hab ich mich etwas verquer ausgedrückt. :headbash:



    Danke @Dackelbenny :winken:

  • Ich persönlich habe mit meinen Welpen so ein Programm auch nicht durch gezogen. Kenne aber viele, die die ersten Wochen viel zu viel machen und dann einen überdrehten Welpen haben und damit auch wieder viele hausgemachte Probleme. Meine Hunde waren immer ruhig und ausgeglichen und viele Probleme hatte ich gar nicht erst.


    Inzwischen bin ich sogar der Meinung, dass eine so frühe Abgabe auch nicht immer so gut ist und viele Welpen es deutlich einfacher im neuen Zuhause haben, wenn sie noch 2 bis 4 Wochen länger in "ihrer Familie" geblieben wären.


    Liegt natürlich auch am Züchter, ob der das ableisten kann. Und es gibt natürlich leider auch Züchter, die auch schon viel zu viel machen und Welpen schon mit einem entsprechend schlechten Stresssystem abgeben.


    Und viel hilft leider nicht viel. Jeder halbwegs stabile und nicht ganz weltfremd aufgewachsene Welpe, kommt in seinem späteren Leben auch oder gerade ohne so ein Programm klar. Ist ja nicht so, dass man nicht noch Zeit hat.
    Klar, die wichtigesten Synapsenverknüpfungen werden bis zur 16. Woche im Gehirn angelegt. In der Zeit ist der Hund besonders aufnahmefähig. Aber genau da liegt auch die Gefahr, dass, wenn man zu viel macht, eine schlechte Erfahrung, die man nicht vermeiden konnte, auch sehr viel Schaden anrichten kann.


    Wenn der Hund sich bei auch sicher fühlt, ihr klar und einschätzbar seid, ihn unterstützt, anleitet und führt, ist es am Ende egal, ob du Bus oder Bahn fährst oder in einen Heißluftballon steigst.


    Oder ob du auf dem Bauernhof gehst oder in einen Tierpark.
    Wobei ich mich frage, wofür das überhaupt gut sein sollte.


    Ein Hauptaugenmerk würde ich zum einen auf den Hund legen und zum anderen auf die Dinge, die in seinem späteren Leben auch Thema sein werden.


    Der Grundstein ist ja schon gelegt, jetzt kommt es drauf an, dass ihr dem Welpen verkauft bekommt, dass ihr einen Plan vom Leben habt. Und das ist für einen Anfänger schon gar nicht so leicht, weil man schnell merkt, dass nichts wie im Lehrbuch ist.


    Diese Liste beschreibt ja nur das Außen, es kommt aber vielmehr drauf an, was bei auch beziehungstechnisch abläuft. Bist du der sichere Hafen und der Hund orientiert sich freiwillig und gerne an dir, kannst du auch durch alle möglichen Situationen gehen, auch wenn der Hund diese vorher nicht kennen gelernt hat.


    Stell dir vor, du adoptierst ein 3jähriges Kind aus einem anderen Land - würdest du da in den ersten 4 Wochen so ein Programm nach Plan fahren?
    Oder würdest du nicht vielmehr erst mal darauf achten, dass das Kind sich wohl in seinem neuen Zuhause fühlt und mit dir an der Hand dann auch in die Stadt gehen und Bus fahren kann, auch wenn es das vorher nicht kannte.


    Glaub mir, du hast noch viel Zeit, der Hund lernt ein Leben lang und es ist wichtiger, jetzt nicht aus Versehen irgendwas zu versauen und dem Hund erst mal eine sichere Basis zu bieten, von der aus er die Welt entdecken kann - mit dir an seiner Seite.

  • 2 Wochen lediglich an der Stubenreinheit arbeiten, zu Hause kennen lernen (Haus, nähere Umgebung, feste Bezugspersonen, auch mal den ein oder anderen Besucher), sich einleben lassen, Ruhe lernen, spielerisch üben, sich überall anfassen und in die Ohren und ins Maul schauen zu lassen.


    Die nächste 2 Wochen den Bewegungsradius mal erweitern, mit dem Auto vielleicht mal zum TA fahren zu einem "Leckerli-Abhol-Besuch", evt Welpenschule, wenn eine gute zur Verfügung steht, sonst lieber mit HH mit sozialen, souveränen älteren Hunden zu kurzen Spaziergängen treffen.

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