Warum macht ihr die Zuchtzulassung?

  • Seit einigen Monaten (oder vielleicht auch schon 1 oder 2 Jahre lang) beobachte ich gerade hier im DF, dass immer mehr User sich Rassehundewelpen holen und dann beginnen, sie auszustellen und die Zuchtzulassung zu machen. Aus dem Stehgreif fallen mir da bestimmt 15 aktive User ein.


    Ich finde das sehr interessant und glaube wirklich, dass die Menge immer mehr zunimmt.


    Mich würde sehr interessieren, was die einzelnen Hundehalter (resp. User) hier dazu bewegt oder bewogen hat, die ZZL zu machen. Was ist an ihrem Hund so besonders, dass er es vererben sollte, damit die Rasse verbessert wird? Was bringen seine Linien schon mit? Oder ist es Druck vom Züchter? Was ist euch bei der Wahl des Deckpartners wichtig und warum? Welche "Lücken" sollte der zu eurem Hund schließen? Welche Vision habt ihr für eure Rasse?


    Ich kenne mich mit Rassehunden selber relativ wenig aus, abgesehen von "meiner" Rasse (da auch nur das Gröbste) - aber wie Gebrauchshunde, die auf Leistung selektiert werden, ausgewählt werden, kann ich schon nachvollziehen. Wie ist das mit den Hunden ohne Arbeitsprüfung? Worauf wird da Wert gelegt?


    Oder ist es nur zum Spaß, weil es einfach bisschen stolz macht, man aber gar nicht züchten will? Oder seid ihr sowieso schon länger Züchter?


    Ich freue mich über Antworten! :smile:

  • Nachdem ich immer nur "papierlose" Hunde hatte und mich dann bewusst für einen Rassehund entschieden habe, macht man sich natürlich so seine Gedanken über Zucht und wie das alles funktioniert und zusammenhängt. Man taucht da in eine ganz eigene Welt ein.


    Durch den Kontakt mit dem Züchter ergeben sich halt auch über den Hundekauf hinaus Gespräche, man holt sich Infos usw.
    Sicherlich wäre es vielen Züchtern lieb, dass deren Hunde auch wieder in die Zucht gehen oder wenigstens auf Ausstellungen gezeigt werden. Ist ja auch ein bisschen Marketing für die Rasse/den Züchter.
    Ich denke, dass einige Züchter ihre Käufer da auch ein bisschen hin pushen. Ob das dann alles zuküntige Züchter werden, denke ich eher nicht.


    Mit dem Kauf eines Rassehundes unterstütze ich ja auch die Rasse und auch indirekt die Weiterentwicklung/Weiterzucht dieser Rasse. Da ist es mit dem Kauf alleine ja nicht getan, sondern das geht ja viel weiter, wenn man sich das ganze System mal durchdenkt. Da muss dann halt jeder seinen Beitrag leisten, was aber schwierig ist, weil viele Käufer halt nicht weiter denken.


    Somit war mir zumindest klar, dass ich mich verpflichtet fühle, dem Züchter auch Rückmeldung über die Entwicklung meines Hundes zu geben und vor allem für die Zucht wichtige Daten zur Verfügung zu stellen wie z.B. die HD-Auswertung.


    Obwohl mir der Ausstellungszirkus eigentlich zuwider ist und mir das auch nicht sonderlich liegt, habe ich meinen Hund auch einige Male ausgestellt. Es ist einfach interessant, andere Züchter zu treffen, andere Hunde der Rasse zu sehen, zu vergleichen und von einem Richter eine Bewertung zu bekommen.
    Ist halt recht aufwändig mit vorherigem Ringtraining, die Fahrerei und so ein Ausstellungstag ist ja auch lang.


    Die Zuchtzulassung habe ich zwar angestrebt, dann aber nicht weiter gemacht. Ich denke, wenn man einen Deckrüden hat, reicht eine Zuchtzulassung und die Eintragung lange nicht aus. Man muss den Hund schon weiter zeigen, damit er überhaupt "gebucht" wird.


    Ob ich ihn jemals hätte decken lassen - die Frage kann ich mir bis heute nicht beantworten. Ich bin zwar der Meinung, dass Rassehundzucht in vielen Fällen Sinn macht und Rasseerhalt bei vielen Rassen gut und richtig ist, aber ob ich da mitverantwortlich sein muss, wenn weitere Hunde produziert werden und ich ja als Rüdenbesitzer keine Handhabe habe, was mit den Welpen passiert, wo die hin kommen usw. habe ich persönlich da irgendwie ein moralisches Problem.


    Was aber unter anderem daran liegt, dass ich im Tierschutz aktiv bin. Da sieht man halt die Gegensätze sehr deutlich.


    Trotz allem interessiert mit die weitere Entwicklung meiner Rasse und wenn man sich in die Linien usw. eingelesen hat, kann man schon gut verfolgen, wer mit wem usw.


    Momentan sehe ich die Entwicklung "meiner" Rasse recht bedenklich, da einige Züchter da bewusst mit nicht ganz geringfügigen Erbkrankheiten weiter züchten.


    Da fragt man sich dann wieder, ob der eigene Hund vielleicht der Rasse im Gesamten doch gut getan hätte.

  • Ich möchte mit meiner Hündin züchten. Druck von der Züchterin gibt es keinen.


    Meine Hündin hat amerikanische und japanische Vorfahren, ist hier in Europa eher selten. Sie hat bislang ein äußerst angenehmes Wesen, viele rassetypische Eigenschaften und ich finde sie sieht genau so aus, wie man sich die Rasse vorstellt.
    Ich mache die Entscheidung aber natürlich vom Erfolg auf Ausstellungen, ihrer Gesundheit und ihrer weiteren Entwicklung abhängig. Alles kann, nichts muss. Bis zum ersten Wurf vergehen sowieso noch ca 3 Jahre.


    Bei meiner Rasse gibt es keine Arbeitsprüfung, hier zählt nur Aussehen und Gesundheit (und leider nur minimal das Wesen, starke Angst oder Aggressivität wären zuchtausschließend).


    Mein Ziel ist es robuste, gesunde und wesensfeste Welpen hervorzubringen, leider wird die Rasse immer anfälliger für Allergien und Krankheiten weil mit allem gezüchtet und auf geeignete Verpaarungen immer seltener geachtet wird. Außerdem legen viele "Züchter" wert darauf, aus diesem sturen, eigenwilligen Hund mit mega Jagdtrieb einen niedlichen Schoßhund zu machen, was ich sehr schade finde. Darum muss der geeignete Deckrüde auch eine ordentliche Portion rassetypischer Eigenschaften mitbringen.


    Edit: das einzige Manko an meiner Hündin sehe ich in ihrer Liebe zu Menschen. Sie ist zwar erst 8 Monate jung und wird zum Glück mit der Zeit immer reservierter Fremden gegenüber, aber ihre überschwängliche Freude finde ich nicht so gut. Der Rüde muss also deutlich reservierter sein.

  • Ich versuche meine Welpenkäufer da auch ein wenig "hinzutreiben" ... eigentlich aus einem ganze eigennützigem Gedanken als Züchter: Wenn die die Zuchtzulassung machen, dann müssen bestimmte gesundheitliche und arbeitstechnische Dinge abgeklärt werden. :D Das ist für mich als Züchter wertvoll an Information über "meine Linie". Außerdem geht es zumindest mir so, dass ich, wenn ein Hund im Zuchtbuch als zuchtzugelassen gelistet wird, sofort sehe, dass bestimmte Voraussetzungen da sind, sonst gäbe es ja die Zuchtzulassung nicht ...


    In bestimmten Kombinationen (also bei bestimmten Zuchtpartnern und in bestimmten Zuchtstätten) würde ich "meine" Hunde natürlich auch in der Zucht als wertvoll empfinden.

  • Da gehöre ich sicher dazu :D


    Der Kauf von Leo hat wirklich einen ganzen Rattenschwanz hinter sich hergezogen, der so anfangs nicht geplant war. Ausstellen, Workingtests usw. hatte ich überhaupt nicht im Kopf. Dummytraining wollte ich natürlich machen, aber gerade das gestaltete sich dann auch nicht so einfach.


    Die erste Pfostenschau war dann so gut, dass ich gerne weiter machen wollte und dann war auch unsere erste CACIB super, so dass ich mir den deutschen Jugendchampion als Ziel setzte (haben wir inzwischen :) ).


    Das Ziel "Zuchtzulassung" kam irgendwo dazwischen glaube ich. Beim Curly ist das sicher noch etwas anders als bei anderen Rassen. Hier ist jeder Hund mehr in der Zucht wertvoll, weil sie einfach so selten sind. Wenn er dann noch ein gutes Gebäude hat (das sehe ich so langsam bestätigt durch die Ausstellungen), das Wesen rassetypisch ist und dieser Jagdgebrauchshund auch noch arbeiten kann (auch hier zeigt er sich bisher recht gut), dann ist da ein ZZL schon super.
    Das war auch mein vorrangiger Grund - die Zuchtbasis beim Curly zu vergrößern.


    Ja und die ganzen Aufgaben sind für mich wahnsinnig spannend. Es macht mir viel Spaß bei Shows andere Curlybesitzer zu treffen oder jagdlich mit dem Hund zu arbeiten, aber auch im Dummytraining Fortschritte zu sehen.
    Wichtig ist für mich dabei, dass Leo unter meinem Ehrgeiz nicht leiden muss.
    Sollte ich merken, dass er von Shows tierisch gestresst ist oder völlig hohl dreht beim Dummytraining oder er nicht sauber jagdlich arbeitet, dann wird das eben reduziert oder gestrichen. Auch bei der Ausbildung versuche ich nicht das Prinzip höher, schneller, weiter gelten zu lassen. Vorrangig ist der Alltag.


    Meine Züchterin hat sich sehr gefreut, ich bekam aber von ihr dazu gar keinen Druck.


    "Lücken" werden bei Leo wahrscheinlich erst ganz sichtbar sein, wenn er ausgewachsen ist. Er hat etwas zu helle Augen, also da sollte die Hündin sehr dunkle haben.
    Ansonsten ist er bisher rassetypisch.

  • Huhu,


    eigentlich hatte ich nicht vor, die Zuchtzulassung zu machen als Newton hier als Welpe einzog. Bei den Nachzuchtkontrollen (Wesenstest und HD/ED-Auswertung) erhielt er jedoch fabelhafte Ergebnisse. Im Wesenstest stellte er einen großen Arbeitswillen und einen ausgeprägten Bring- und Beutetrieb unter Beweis, sodass mir die Richterin empfahl, ihn da auf jeden Fall weiter zu fördern.


    Da Newton ja mein erster Labrador ist, habe ich seine guten Arbeitsanlagen leider nicht früh genug erkannt. Sonst wäre ich vielleicht eher im Dummybereich als in der tiergestützten Pädagogik gelandet. Nun ja, aber das sind Mutmaßungen und als Schulhund macht er sich ja auch ganz gut.


    Da die HD/ED-Auswertung auch sehr gut ausfiel (HD-A2/A2, ED-0), und er sich auch so bisher einer sehr guten Gesundheit erfreut, entschloss ich mich, noch den Formwert zu machen, um zu entscheiden, ob ich eventuell die Zuchtzulassung weiter verfolgen soll.


    Ich hatte ihn ja schonmal in der Jugendklasse ausgestellt, wo er ein SG erhalten hatte und rein interessehalber wollte ich auch wissen, ob er mittlerweile "formtypischer" gewachsen ist. Er bekam dann beim Formwert ein V. :)


    Im Mai machen wir jetzt noch das DNA-Profil und HPNK, Myo und eventuell Narc bei Laboklin. Wenn da alles frei ist, werde ich die Zuchtzulassung beantragen.


    Was zukünftige Deckpartner angeht, habe ich mir jetzt noch keine Gedanken gemacht. Ich denke, ich werde da auf Anfragen seitens der Hündinnen-Besitzer warten und dann schauen, was zu Newton passt. Bevor er drei ist, möchte ich ihn jedoch nicht einsetzen, weil ich erst warten will, bis er auch vom Kopf her vollständig erwachsen ist.


    Bisher hat er sich sehr rassetypisch entwickelt. Er wird jetzt zwei und wenn er bis zum dritten Lebensjahr in einigen Situationen noch mehr Souveränität entwickelt, spricht meines Erachtens nichts dagegen, ihn als Deckrüden einzusetzen.

  • Edit: das einzige Manko an meiner Hündin sehe ich in ihrer Liebe zu Menschen. Sie ist zwar erst 8 Monate jung und wird zum Glück mit der Zeit immer reservierter Fremden gegenüber, aber ihre überschwängliche Freude finde ich nicht so gut. Der Rüde muss also deutlich reservierter sein.

    Fällt mir immer schwer, sowas nachzuvollziehen. Wozu braucht man für eine Rasse, die lediglich als Familienhund dient, Eigenschaften wie Abneigung oder/und Angst vor Fremden?


    Das geht ja auch immer mit entsprechendem Verhalten einher und passt eigentlich nicht wirklich in unsere Breitengrade, oder?

  • Mich würde sehr interessieren, was die einzelnen Hundehalter (resp. User) hier dazu bewegt oder bewogen hat, die ZZL zu machen.

    Das ist eine Frage über die man wohl ganze Bücher schreiben könnte. Als ich anfing nach einem Hund zu suchen und mich dann konkreter mit einer bestimmten Rasse zu beschäftigen, da habe ich halt nicht nur geschaut wo gibts im 100km-Umkreis gerade Welpen, sondern habe mich zwei Jahre lang intensiv mit den verschiedenen Züchtern, Linien, Vorteilen, Nachteilen der Rasse etc. beschäftigt. Und wenn man mal tiefer in die Materie eingestiegen ist, dann kommt irgendwie schnell auch der Wunsche selber "mitzumischen".
    Dazu kommt auch einfach das Interesse am aktuellen Zuchtgeschehen. Klar kann man auch als Besucher auf die Züchterversammlung gehen, Kontakte knüpfen und halten etc. Aber irgendwie ist man ohne Zuchthund doch ein bisschen außen vor und viel Insiderwissen geht an einem vorbei.
    Und zu guter letzt sehe ich gerade die Besitzer von guten Rüden zum Wohl der Rasse auch in der Pflicht die ZZL zu machen um den Hund der Rasse zur Verfügung zu stellen. Es liegt einfach in der Natur der Sache, dass viel mehr Hündinnen als Rüden zur Zucht eingesetzt werden. Wir hatten erst kürzlich einen sehr interessanten Vortrag von Frau Dr. Eichelberg in dem sie erläutert hat, was es genetisch für einen riesen Unterschied macht, ob ich 100 Hündinnen und 100 Rüden in der Zucht habe oder 190 Hündinnen und 10 Rüden. Leider trifft zur Zeit bei den meisten Rassen eher zweiteres zu und das tut der Population gar nicht gut.

    Zitat von Hummel

    Was ist an ihrem Hund so besonders, dass er es vererben sollte, damit die Rasse verbessert wird? Was bringen seine Linien schon mit?

    Meiner Meiung nach ist das der falsche Ansatzpunkt. Ich kann nicht nur mit "besonderen" Hunden züchten. Im Gegenteil, diese Überfliegerhunde, die irgendein Merkmal besonders extrem verkörpern bergen auch große Risiken.
    Die meisten Zuchthunde sind ja einfach stinknormale typische Vertreter ihrer Rasse. Echte Fehler, wie gesundheitliche Einschränkungen, Wesensmängel etc. dürfen sie natürlich nicht aufweisen, aber jeder Hund hat eben seine eigenen kleinen Vor- und Nachteile.
    Um konkret auf meinen Hund zu kommen:
    Gesundheitlich kommt er aus einer Linie mit sehr guter Gelenkgesundheit, ist selbst mit A1 ausgewertet und hat auch sehr gut vererbt. Im DRC dürfte er einer der Deckrüden mit dem niedrigsten HD-Zuchtwert sein (hab jetzt nicht nochmal alle durchgeschaut, ob es evt. noch einen mit dem Wert gibt). In der näheren Verwandtschaft sind keine Autoimmunkrankheiten aufgetreten und auch seine Nachzucht hat nichts gehabt toitoitoi.
    Ansonsten ist er einfach ein robuster Hund, der nie krank ist, keine Allergien hat und nie dauernd mit irgendwelchen Wehwehchen kämpft.
    Als Negativpunkt kann man anführen, dass ein Bruder monorchid ist und bei einem von Laurins Würfen die Hoden recht spät abgestiegen sind (bei allen Rüden in der 10. Woche).
    Vom Wesen her sehe ich als großen Pluspunkt seine Verträglichkeit mit Artgenossen (mit Menschen sowiso aber das ist bei den Retrievern jetzt keine erwähnenswerte Besonderheit) und das tollertypische Desinteresse an Fremden.
    Als Negativpunkt sehe ich, dass er leicht aufdreht und dadurch manchmal etwas nervt.
    Arbeitstechnisch begeistert mich sein unglaublicher Arbeitswille (wenn man sich bei der Suche mal wieder verzählt und gar kein Dummy mehr drinliegt sucht er auch ne halbe Stunde lang und gibt nicht auf), seine gute Nase und sein absolut ursprünglicher Bringtrieb (vom ersten Tag an hat er mir jedes wie auch immer geartete Apportel gebracht. Wenn ich da sehe wie manche jahrelang mit den Hunden arbeiten, bis sie mit dem Dummy nicht mehr abhauen, wird es mir ganz anders).
    Was mich stört ist, dass er ein kleines Prinzesschen ist. Durch Dornen und Brennesseln geht er wie auf Eiern. Dann eine etwas gering ausgeprägte Wasserfreude (er schwimmt nie einfach so zum Jux, dafür wie ein Berserker wenn man was reinwirft) und eben seine leicht workoholic-artige Grundeinstellung. Unendliche Stunden haben wir das Warten geübt und es fällt ihm immer noch schwer.
    Beim Aussehen bringt er eine mittlere Größe mit, was ich ganz gut finde, da die Toller gerade die Tendenz haben imer größer zu werden und ich finde ein Toller sollte nicht irgendwann wie ein Golden aussehen.
    Außerdem hat er einen auffallend kurzen, festen Rücken und das auch ganz gut vererbt. Da es viele Toller mit weichem Rücken gibt finde ich das fast den größten Vorteil davon, dass Laurin in der Zucht ist.
    Dann hat er ein dichtes wasserabweisendes Fell und die schönen dunklen Tolleraugen, die zur Zeit leider immer mehr verschwinden.
    An Nachteilen hat er einen etwas kurzen dicken Hals, was es ihm schwer macht sehr schwere Gegenstände zu Apportieren. So ab 2kg fängt er an zu kämpfen. Außerdem hat er eine Tochter mit zuchtausschließendem Farbfehler (zu viel Weiß an einem Vorderlauf und einen Nackenfleck). Aber das sind für mich schon eher Luxusprobleme wenn irgendwo ein bisschen viel weiß ist. War bisher auch nur bei 1 von 15 Welpen, keine Ahnung woher das kam, Laurins Linie hat eher wenig weiß.



    Zitat von Hummel

    War es Druck vom Züchter

    Druck vom Züchter hatten wir gar keine. Allerdings hat sein Vater nur zwei Würfe gehabt und musste dann leider wegen einer Hernie kastriert werden. Da das ein echt toller Hund war, der in diversen Sportarten in der höchsten Klasse gelaufen ist, haben sich dessen Besitzer natürlich sehr gefreut, dass wenigstens ein Sohn in die Zucht geht.

    Zitat von Hummel

    Was ist euch bei der Wahl des Deckpartners wichtig und
    warum? Welche "Lücken" sollte der zu eurem Hund schließen?

    Puh, das kann ganze Seiten füllen (gibt es hier eine Zeichenberenzung pro Post?)
    Grob gesagt ist mir ein gelassenes Wesen wichtig, da Laurin eben selber eher in die Kategorie Psychopath fällt und ich das nicht auch noch verstärken will. Ist zwar bei der Arbeit toll, aber irgendwann hat man keine Leute mehr die solche durchgeknallten Hunde händeln können. Das ist mir bisher ganz gut gelungen. Alle Welpen sind sehr ausgegelichen aber trotzdem arbeitsfreudig.
    Dann will ich keine Hündin aus Linien in denen Kryptorchismus ein Dauerproblem ist. Und Hündinnen mit massivem SRMA-Hintergrund lehne ich ab. Da hier die Erbgänge nicht bekannt sind, gehören solche Hunde meiner Meinung nach nicht in die Zucht.


    Zitat von Hummel

    Welche Vision habt ihr für eure Rasse?

    Insbesondere, dass er Arbeitshunde bleiben und nicht zur plüschigen kleinen Variante eines Schow-Golden verkommen.
    Bei der Arbeit dann noch etwas mehr Steadyness und Führigkeit bei Erhaltung des "Toller-Turbos" und der föhlichen Kreativität dieser Rasse. So einen Kadavergehorsam wie bei machen Arbeitslabradoren steht einem Toller überhaupt nicht, hoffentlich kommen wir nie dorthin, auch wenn es sich damit besser Schleifchen gewinnen lässt.
    Außerdem dass es mehr Forschung und Daten zu Autoimmunkrankheiten gibt, dazu gehört auch, dass alle Züchter damit offen umgehen.
    Dann dass die Robustheit der Rasse (sehr gute Gelenke, extrem seltene Epilepsiefälle, keine Herzprobleme, Allergien etc.) erhalten bleiben können.




    Zitat von Hummel

    Wie ist das mit den Hunden ohne Arbeitsprüfung? Worauf wird da Wert gelegt?

    Habe ja eine Rasse, bei der eine Arbeitsprüfung für die ZZL Pflicht ist, daher kann ich da nur begrenzt drauf antworten. Aber die letzten drei Säulen der Zucht (Gesundheit, Wesen, Aussehen) bleiben ja auch bei Gesellschaftsrassen.




    Zitat von Hummel

    Oder ist es nur zum Spaß, weil es einfach bisschen stolz macht, man aber gar nicht züchten will? Oder seid ihr sowieso schon länger Züchter?

    Natürlich ist es auch zum Spaß. Ist ja schließlich mein Hobby. Es ist toll immer neue Leute kennen zu lernen, zu sehen wie die Nachzucht sich entwickelt. Wie die Leute mit ihren Hunden glücklich sind.
    "Stolz" macht es irgendwie nur bedingt. Vielleicht ein bisschen wie Eltern sich über die Leistung ihrer Kinder freuen. Man hat es vielleicht nicht selbst beeinflusst, wenn der Hund gut vererbt, aber man freut sich natürlich drüber.
    "Züchten" will ich schon. Mich am Zuchtgeschehen beteiligen und die Entwicklung verfolgen. Welpen aufziehen könnte ich aber nicht (weder die Zeit noch den Platz). Da ist ein Deckrüde einfach toll. Und meiner Meinung nach trägt man als Deckrüdenbesitzer genausoviel Verantwortung für die Verpaarung wie der Hündinnenbesitzer.
    Laurin ist mein erster Hund und hat jetzt seit 3 Jahren die ZZL. Insofern kann ich nicht behaupten schon länger Züchter zu sein. Mit seinem Sohn Luca kann ich die Zucht hoffentlich in der nächsten Generation fortsetzen.

  • Meiner Meiung nach ist das der falsche Ansatzpunkt. Ich kann nicht nur mit "besonderen" Hunden züchten. Im Gegenteil, diese Überfliegerhunde, die irgendein Merkmal besonders extrem verkörpern bergen auch große Risiken.
    Die meisten Zuchthunde sind ja einfach stinknormale typische Vertreter ihrer Rasse.

    :bindafür:


    Und es ist gut so, dass es die stinknormalen Vertreter sind. Nicht selten haben die - vor allem Rüden - auf die ein großer Run herrscht, Probleme geschaffen ... derzeit beim arbeitenden BC hat zum Beispiel ein populärer Rüde ordentlich für die Verbreitung von IGS gesorgt, was man damals noch gar nicht auf dem Schirm hatte.

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