Hündin attackiert seit einiger Zeit schwächere (?) Hunde

  • Hallo liebe Hundebesitzer,


    ich habe ein Problem und hoffe, wie so viele auf Tipps und Hilfe.
    Vorgeschichte: der Hund kommt aus Ungarn und ist seit ca. 1 Jahr bei mir. Der beschriebene Retrievermischling entpuppte sich als Mischling mit doch entfernter Optik eines Kampfhundes, welches leider auf allen Bilder nicht ersichtlich war (sie ist ne Leichtbauweise) aber vll ein Großelternteil. Aber egal, ich kann es ja schließlich nicht mehr ändern und kannte mich den Rassen auch nicht aus.
    Rassebedingt ist sie natürlich ein Powerpaket, im Haus absolut pflegeleicht, bleibt alleine, fährt gerne Auto und ist freundlich zu Menschen leicht unterwürfig aber nicht ängstlich. Wenn wir gassi gehen (7-10 km am Tag je nach Wetter, Garten, und 3x wchtl. freier Auslauf auf einem Grundstück mit ihrer besten Freundin, ein paar Denkspiele alles im Rahmen und ohne sie aufzuputschen (allerdings lässt sie sich auch sofort maßregeln und runter holen)) ), sie ist nie allein da ich von zuhause arbeite und hört eigentlich sehr gut, bis auf das Problem unten...


    Anfangs war sie zu jedem Hund, egal welche Rasse, Geschlecht, Alter einfach nur lieb, aber halt wild im spielen, so dass ich sie immer ein bissel bremsen muss.
    Dann wurde sie das erste Mal von einem Pflegehund einer Freundin angegangen, als sie sich zu ihr legen wollte. Ein kurzer Rüffel und es war gleich wieder Ruhe. Danach kamen weitere 4 Attacken, jeweils von Pfleghunden mit Handicap und Ressourcenverteidigern, bei denen ich dazwischen musste und meine Hündin ein paar Schrammen ab bekam. Trotzdem hat sie eine halbe Stunde später die Hunde wieder zum spielen aufgefordert. Beim zweiten Pflegehund (waren 2 unterschiedliche) war sie die Einzigste die mit ihr spielen wollte, kein anderer Hund.
    In allen Fällen hat sie den Streit nicht angefangen es geschah aus dem Spiel dass die anderen auf sie losgingen und 1x bei der Begrüßung einer Freundin. Sie neigt ein wenig zum mobben und fühlt sich im Rudel stark, einige Hunde meiner Freundin pöbeln gerne mal andere an machen aber nix, nur meine schaltet dann sofort auch Angriff. Bei großen, souveränen Hunden erlaubt sie sich nix, das kann sie sehr wohl unterscheiden


    Nun fängt sie an andere Hunde zu attackieren. Ich mache sie grundsätzlich nicht von der Leine, da sie a) jagt b) absolut zu jedem Hund will und c) ich zu oft gefragt wurde, ob es ein junger Kampfhund sei (sie ist 2 1/2), also sie kennt das Spielen an der Schleppleine.


    Die Hunde die sie attackiert sind alte Hunde, Kranke, Kleine oder Leinenrambos, läufige Hündinnen und bei kastrierten Rüden muss ich ein bissel gucken ... und zwar ohne vorherige Anzeichen wie knurren oder Haare stellen, hat sie Kontakt und ich passe nicht auf kracht es gleich, aber es waren auch oft seltsame Konstellationen, mehrere Leute und auch mal mehrer Hunde.


    Sie liebt Welpen und sie attackiert auch keine Hunde, die sie seit Anfang an kennt.


    Ich bin natürlich todtraurig darüber, dass der anfangs so brave Hund sich so entwickelt hat, da ich eh anfangs Probleme mit ihr hatte da ich so sehr um meine Seelenhündin getrauert habe und sie schwer annehmen konnte.


    Tut mir leid, es ist viel geworden, aber ich wollte den Sachverhalt so genau wie möglich schildern..


    Kann ich sie wieder "resozialisieren" oder hielft nur noch "Abstand halten" ??


    LG anaschnevka

  • 1. Trainer
    2. würde ich nicht an der Schleppleine spielen lassen (Verletzungsgefahr)
    3. zu keinem fremden Hund mehr hinlassen
    4. würde ich doppelt bei einem potentiellen Listenhunden aufpassen. Wo kommt sie denn her (Tierschutz?)?


    Dieses Problem lässt sich nicht als Ferndiagnose lösen. Das muss schon jemand vor Ort anschauen. Bis dahin musst du deinen Hund sichern. Das Verhalten ist absolut inakzeptabel.

  • Hallo AnnaAimee,
    ja, Tierschutz, dabei hatte ich die eine Zeit beobachtet, die haben einen ganz guten Ruf, aber leider hatten die wohl meine Mails und Telefonate wo ich genau und zwar ganz genau sagte was ich will und was nicht, einfach nicht berücksichtigt. Oder besser gesagt, ne Dumme gefunden und einen Hund vermittelt.


    Ich bin oft am überlegen sie weg zu geben, aber ich kann es nicht...


    :-/


    ...ach und nächstes Problem, ich war in Hundeschule, davor..aber finde mal nen guten Trainer ??

  • Hi,


    als erstes solltest du dir einen Trainer dazuholen, der gewaltfrei arbeitet.
    Bis zu diesen Termin lässt du deinen Hund an anderen Hunden nur noch in Fuß vorbeilaufen und gewöhnst deinen Hund an einen Maulkorb, mit dem dein Hund auch problemlos hecheln und trinken kann.


    Mit dem Maulkorb kannst du dir Anzeigen ersparen. Besonders bei Hunden, die nach Listenhunde aussehen, kann schnell mal eine Anzeige bei einer kleinen Auseinandersetzung einfliegen. Dann musst dein Hund zum Wesenstest.


    Meine Hündin ist auch mit Mauli unterwegs. Dies gibt mir Sicherheit, dass nichts passieren kann und dadurch bin ich deutlich entspannter. In meiner nächsten Einzelstunde mit ihr wird es auch darum gehen, ob ich Kiara wirklich bei jeden Hört-Nix anleinen muss und den Hört-Nix abwehren muss.


    Liebe Grüße
    Isabell

  • Abstand halten. Informier dich bitte als allererstes mal über das Wort "Kampfhunde", Halter_innen betroffener Rassen wissen eigentlich, dass der Begriff nicht so benutzt werden sollte, wie du ihn benutzt. Zum Wohl der Hunde.


    Völlig egal, welche Rassen mitgemischt haben könnten, deine Hündin wird nun erwachsen und legt ihr welpiges Verhalten ab. Das ist ziemlich normal.
    Zusätzlich kann es natürlich sein, dass sie nie von dir gelernt hat, sich an der Leine sicher zu fühlen, das kann ich jetzt aus deinen Beschreibungen nicht herauslesen.
    Auch eine Schleppleine kann eine spürbare Einschränkung sein und wenn jemand in die Ecke gedrängt wird, wird aus Flucht oft genug präventiver Angriff, auch ziemlich normal.
    Warum dürfen die Hunde deiner Freundin andere Hunde anpöbeln, nur weil sie "nichts machen" ? Naja, deine Freundin wirst du vielleicht nicht ändern können, deshalb wirst du wohl Abstand halten müssen.
    Vom Begriff "resozialisieren" halte ich auch sehr wenig. Einem erwachsenen Hund kann man beibringen, andere Hunde nicht anzufallen und man kann auch ein bisschen die Emotionen verändern, aber du willst auch nicht mit jedem Menschen spielen. Sollte man dich deshalb resozialisieren?

  • Deine Hündin ist nun eine junge Erwachsene, fühlt sich entsprechend stark und zeigt nun deutlich, dass sie auf andere Hunde eher weniger Lust hat.


    Auch wenn sie die größeren, stärkeren nicht körperlich angeht, wird sie auch da bei Kontakt nicht eben begeistert reagieren, oder?


    Du solltest es akzeptieren und ihr deutlich zeigen, dass sie andere Hunde nicht mögen muss, aber in Ruhe lassen soll.


    Anleinen und ausweichen sollte doch machbar sein, oder?


    Und sicher habt ihr gute Bekannte, mit denen ihr weiterhin den Hundekontakt genießen könnt.


    Den Hund deshalb abgeben finde ich nun etwas... übertrieben. Und mit Kampfhund hat ihr Verhalten auch nix zu tun, wir haben einen Sheltie(!)-Mischling, die tickt genauso...

  • Dann wurde sie das erste Mal von einem Pflegehund einer Freundin angegangen, als sie sich zu ihr legen wollte. Ein kurzer Rüffel und es war gleich wieder Ruhe. Danach kamen weitere 4 Attacken, jeweils von Pfleghunden mit Handicap und Ressourcenverteidigern, bei denen ich dazwischen musste und meine Hündin ein paar Schrammen ab bekam.

    Wie und wo kam es denn zu so vielen Angriffen auf deine Hündin? Im Zuhause der anderen Hunde?


    Ich würde mal ein wenig aufpassen, welchen Situationen du den Hund aussetzt. Klingt ziemlich hausgemacht...

  • Hallo,
    Also prinzipiell WILL sie zu jedem Hund hin, das Problem bin ich immer noch am abgewohnen, sie hat ja am Anfang ALLE Hunde geliebt neigte aber immer ein bissel zum Mobben in der Gruppe, laut Trainerin.
    Sie hatte die Streitigkeiten auch nie angefangen, die passierten immer auf dem Grundstück im Freilauf, einmal wollte sie zu nem rum liegenden Ball mit dem keiner spielte, 2x beim Spielen und einmal beim Begrüßen wollen. Bei letzteren knurrte der andere Hund sie an, sie wollte sich zurück ziehen aber der andere Hund ist dann voll auf sie drauf, und dann lässt die sich nix mehr gefallen.
    Wegen dem Pöbeln meiner Freundin ihrer Hunde gehe ich nur noch alleine.
    Ich war anfangs trotz Leine entspannt, weil sie nix machte, aber als sie damit anfing würde ich unsicher. Mittlerweile laufe ich ohne Kompentar an kurzer Leine vorbei, kurz deswegen weil sie egal warum zu jedem Hund will oder ich lasse sie Sitz machen halte ein Lekkerlie in der Hand welches sie bekommt, wenn sie sich benimmt.
    Das klappt immer besser.
    LG anaschnevka

  • Deine Hündin reagiert, nach den Erfahrungen die sie gemacht hat, für mich völlig normal. Es ist immer ein Irrglaube, dass ein Hund sich mit allen anderen verstehen muss. Wir Menschen mögen ja auch nicht jeden...da gleich von "resozialisieren" zu sprechen halte ich für übertrieben.


    Du sagst selbst, dass die Attacken nicht von ihr ausgingen (wobei das, für uns Menschen, immer sehr schwer zu beurteilen ist). Hunde kommunizieren sehr fein und gerade in einem fremden Territorium und einem fremden Rudel kann der Stress mit einer jungen erwachsenen Hündin vorprogrammiert sein.


    Nimm deine Hündin wie sie ist. Halte sie von fremden Hunden fern und wähle Kontakt mit Artgenossen, wenn du ihn zulassen willst, sorgfältig aus. Trainiere sie, dass sie sich an dir orientiert. Je souveräner du agierst, desto entspannter wird sie werden.

  • Hi,
    hört sich auch für mich nicht unüberwindlich an.
    Sorg nur dafür, dass sie auch nicht mehr angepöbelt wird, und such dir einen guten Trainer.
    Da ist noch vieles möglich.


    Unserem konnten wir auch sein Leinenpöbel abgewöhnen, daurte etwa ein halbes Jahr...


    LG


    Mikkki

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