Erfahrungsaustausch Tierschutzhund

  • Da ich sie ja eh nicht mehr bürste ist es für sie ok wenn ich die Bürste nehme, nur wenn ich Micky bürste hat sie wohl Angst das ich sie doch bürsten will und verzieht sich dann lieber. Da ich ihr Vertrauen das sie zu uns hat nicht zerstören will und sie ja nun fast 16 Jahre alt wird versuche ich es auch nicht mehr. Wir haben uns so arrangiert und kommen damit gut zurecht.

  • Manchmal haben Tierschutzhunde Erfahrungen gemacht, an die man nicht ran kommt, egal was man probiert.


    Manchmal muss man sich entscheiden, an welcher Baustelle man arbeitet um sich den Alltag zu erleichtern und welche man liegen lässt oder nicht berührt.


    Ich hab seinerzeit drei Trainer gehabt, weil Diego einfach nicht leinenführig war, alles was wir probiert haben - funktionierte nicht, der schaltete draußen einfach ab.... Auf dem HuPla hatte ich den tollsten Hund von allen, wir waren immer das gute Beispiel, "so soll das aussehen, bitte" - war die Tür vom Platz hinter uns zu, schaltete mein Hund sich aus.


    Der letzte Trainer meinte dann, es gibt manchmal Hunde, da nutzt unser ganzes Wissen nichts, lassen Sie ihn an der Leine, es ist einfach alles ausgeschöpft." Ich war damals sehr verzweifelt und entmutigt.


    Und so "gab ich einfach auf" Diego hatte Leinenknast und eigentlich lief das ganz gut. In Schweden durfte er ohne Leine, zumindest, wenn die Kühe nicht da waren. Aber ein Leben an der Leine war allemal besser, als eines im Zwinger, war ja seine Entscheidung. Irgendwie.


    Und so ging das zwei Jahre lang, drei Jahre, nachdem ich ihn hatte änderte sich das.... ich machte ihn irgendwann zum Spielen an übersichtlicher Stelle los, ich kannte ihn und hatte das so im Griff, das ich ihn vorher anleinen konnte, bevor er seinen JETZT hau ich ab" Blick bekam und nichts..... er kam al sich ihn rief und lief ohne Leine, als habe er das immer getan.


    Wenn ich eines von diesem Hund gelernt habe, dann Geduld....


    Und, ein Hund, der sich versteckt, wenn er die Bürste sieht, der muss erst mal wieder raus kommen, so ganz als Arbeitsanfang, von sich aus.... besser scheren als das Vertrauen, das er zu einem hat, zu gefährden.


    Sundri

  • Da ich sie ja eh nicht mehr bürste ist es für sie ok wenn ich die Bürste nehme, nur wenn ich Micky bürste hat sie wohl Angst das ich sie doch bürsten will und verzieht sich dann lieber. Da ich ihr Vertrauen das sie zu uns hat nicht zerstören will und sie ja nun fast 16 Jahre alt wird versuche ich es auch nicht mehr.

    Dann weißt du aber echt nicht, welche Art von Training ich meine, oder? Man präsentiert dabei die Bürste (oder erst mal einen Ersatzgegenstand) ja eben so, dass es den Hund nicht stört. Warum sollte das Vertrauen zerstören?
    Viel mehr leidet sie ja nun seit Jahren jedes mal, wenn ihr den anderen Hund bürstet. Diese Angstzustände könnte man dem Hund ersparen, wenn man an einer Verknüpfung von Bürste (in weiter Entfernung) = Leckerli arbeitet.

  • Ich bürste Micky eigentlich nur wenn Mandy nicht da ist. Das Vertrauen zu mir zerstöre ich, indem ich sie zwinge gebürstet zu werden. Wie gesagt, es gab wichtigeres als das Bürsten was wir bei ihr zu beheben hatten. Das mit dem bürsten finde ich nun nicht so schlimm. Wichtiger war es uns, dass sie nicht mehr beißt und Vertrauen aufbaut. Das sie weiss, wenn sie bei uns ist, nichts selber regeln muss sondern sich auf uns und unsere Entscheidung verlassen kann. Es hat lange gedauert ihr wieder ein Vertrauen zum Menschen zu geben.
    Sie leidet wirklich nicht , zumal wir solche Situationen auch nicht provozieren. Sie ist alt, hatte vor einem Jahr einen epileptischen Anfall, drei Monate später das Vestibularsyndrom mit dem sie 6 Monate gekämpft hat ich werde nun nicht mehr an ihr rum erziehen. Ich habe ja bereits gesagt das wir vielleicht zu früh abgebrochen haben, aber es gab einfach wichtigeres was das altägliche Leben betraf was zu beheben war.
    Danke aber für die Tips, wäre sie noch jung und nicht so stark vorbelastet gewesen wäre ich gerne darauf zurück gekommen.

  • Das Vertrauen zu mir zerstöre ich, indem ich sie zwinge gebürstet zu werden.

    Ich finde es einfach sehr frustrierend, dass sowas da rein gelesen wird.
    Ich hab doch wirklich nirgends geschrieben, dass der Hund gebürstet werden soll, geschweige denn mit Zwang. Ich wollte lediglich wissen, ob ihr schon mal so ein Training mit Wohlfühldistanz ausprobiert hattet.

  • Ich glaube da hast du was falsch verstanden. Ich habe das nicht geschrieben weil ich das heraus gelesen hätte, sondern weil du geschrieben hattest, dass man das Vertrauen ja nicht zerstört wenn man die Bürste mit was positivem verknüpft. Ich hatte aber davor auch mit Vertrauen verlieren garnicht auf die Bürste sehen bezogen,sondern auf das Bürsten ansich.
    Wenn ich Micky bürste verzieht sich Mandy zwar, aber solange ich sie nicht bürste und sie wieder weg packe ist sie wieder die alte und alles ok. Wenn ich sie aber bürsten würde, verliert sie das Vertrauen und ich kann es vergessen sie die nächsten Stunden auch nur anfassen zu wollen.
    Brauchst also nicht traurig sein, ich habe das durchaus verstanden :-)

  • Nun in dem Alter würde ich wohl auch nicht mehr allzu viel ändern, aber sollte mal wieder ein Hund mit Bürstenpanik bei euch einziehen, dann würde ich da anders vorgehen. Es klang bei dir so, als ob eure einzige Methode war, die Bürste durch andere Bürsten oder Handschuhe auszutauschen und der Hund damit gebürstet wurde, obwohl er Panik hat. Besser wäre es erstmal, denn Anblick der Bürste positiv zu besetzen, bis man die Bürste dann tatsächlich mal an den Hund anlegt, kann seeeeeehr viel Zeit vergehen. Nur ein nett gemeinter Tipp, kann ja auch mal bei anderen Hunden mit anderen Gegenständen passieren.


    Ich bin gerade dabei, die Krallenzange schön zu füttern ;)

  • Nee, wir hatten schon verschiedenes ausprobiert. Ich denke es ist auch mittlerweile weniger die Bürste als Objekt als das leichte Ziepen beim bürsten wovor sie solche Angst hat.
    Wir haben in kleinen Schritten einige Erfolge erzielt wo wir gut mit leben können. Krallenschneiden, Augen von Fell befreien oder kleine Verfilzungen wegmachen waren früher nicht drin und das alleine hat uns schon über 1 Jahr Arbeit gekostet. Vieles liegt ja auch schon 10 Jahre zurück und man kann sich garnicht mehr so genau daran erinnern was man alles versucht hatte.
    Im Laufe der Zeit haben sich dann ja auch noch die Ziele und Prioritäten verändert, so dass das Bürsten einfach immer wieder hinten angestellt wurde und irgendwann hat man sich einfach auch damit angefreundet wie es dann war. Danke aber für die Tips!

  • Moin,


    unser Findus macht sich prima, heute haben wir apportieren geübt, mit dem Futterbeutel.


    Die ersten 6 mal, nur vor mich geworfen, waren unbefriedigend. Ich hab gelobt, wenn er mit der Nase dran ging, dann gabs "fein" und ein Leckerchen, aber er hat es nur einmal kurz aufgenommen, da gab`s natürlich ne Part und wir haben aufgehört. Ich hab gedacht "auweia, das wird ein langes Projekt" aber?


    Überraschung, nach ner Stunde Pause, Beutelchen nen Meter von mir weg geworfen, Findus hin und bringt es mir, als habe er nie was anderes gemacht..... ich hab ich so gefreut. Das haben wir ein paar Mal gemacht und heute abend, nach unserem Spaziergang auch noch mal, jetzt fliegt es schon durch die halbe Küche und er bringt es und wird zunehmende freudiger und schneller.


    So ein kluger kleiner Hund. :herzen1:


    Unser Spaziergang war dann echt schrecklich, Findus fiel nämlich in die Hunte und erschrak zutiefst, paddelte dann aufgeregt auf und davon, aber ich hab sogleich gerufen und er drehte (Gott sein Dank) sofort um und kam auch gut aus dem Wasser raus. Und dann setzte er sich auf den Hintern, machte Männchen und fiepte ganz schrecklich "IIIIIch bin nass, Iiigitt iiiigitt mach das weg!" :( Das war soooo niedlich. Ein Bild des Jammers. Und er blieb da einfach sitzen und weinte. xD


    Sag ich, "Findus, alles ist gut, Du bist ein Hund, schütteln..... schütteln und es wird besser. Versprochen"


    Und? Findus steht auf, kommt auf mich zu, ich sag "Schüttel Dich" und er schüttelt sich. :lachtot: Mehrfach und dann war`s gut. Einmal noch so ein schütteln, wie wenn sich Anspannung löst und dann musste er natürlich laufen, wie alle nassen Hunde. Meine Güte kann der flitzen.


    Und ich konnte noch mal Pfeife üben, wenn er mir zu weit weg war. War also, trotz des Schrecks, ein erfolgreicher Ausflug. Bei Pfeife gibt es Leberwurst, da kommt er förmlich angeflogen.


    Sundri

  • Böses, fieses, gemeines Wasser aber auch. :lol:
    All meine Hunde, die mal ins Wasser gepurzelt sind haben mich hinterher mit einem "du DUMME KUH!!"- Blick angeschaut. Als ob ich sie reingeschubst hätte - okay, ich hab sie ausgelacht, als sie drin saßen, aber reingefallen sind sie schon alle von allein. :D
    Ich freu mich, dass der Findus so große Fortschritte macht. Pass mal auf, das wird noch n Streber, so wie mein Tierschutzhund. ;)


    Da ich ja ausschließlich "gebrauchte" Hunde adoptiert habe und zusätzlich im Tierschutz helfe, hab ich schon so einige Erfahrung mit diversen Tierschutzhunden gemacht. Von "Angsthund" über "Hatte Lassie gelesen und lebte es" bis zum Superstreberspinner mit Abi war alles dabei, Pfleglinge hatte ich auch schon die Sorte "Ich will dir fressen!!!". Und egal wie unberechenbar und überraschend das ist, was man da so in die Finger bekommt, würde ich mich jederzeit wieder für einen TS- Hund entscheiden. Ich mag es halt bunt. ;)


    @Sundri, was hältst du davon, irgendwann mal mit einem deiner Jungs als Statistin beim Begegnungstraining zu helfen? Allmählich könnte ich mal wieder ne neue Fremdhunde- Begegnung mit der blonden Katastrophe üben. Der wird mir bald ZU brav. :lol:

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