Ein Welpe zieht ein - Ab wann mit der Erziehung beginnen ?

  • Hallo,


    bald ist es soweit und ein Welpe zieht ein.


    Mich würde interessieren, ab wann ihr mit der Erziehung begonnen habt ? Also so die typischen Sachen wie "Sitz", "Platz", "Bleib" und überhaupt erst mal sein Name. Habt ihr schon gleich mit kleinen Einheiten begonnen ? Ab wann habt ihr begonnen und womit ?
    Sollte er lieber erst mal ein paar Tage Zeit bekommen, wo er einfach alles erkunden kann uns sich dran gewöhnt. Lässt man ihn in der Zeit erst mal in Ruhe ? Spielen, Essen, Gassi, Schlafen.


    Unser Welpe ist beim Einzug 9 Wochen.


    Bitte jetzt nicht wieder eine Grundsatzdiskussion beginnen, ob 9 Wochen zu früh ist oder nicht. Ich bin aus einem anderen Beitrag hier im Forum schon geschädigt genug :)


    Grüße,
    M.

  • Sollte er lieber erst mal ein paar Tage Zeit bekommen, wo er einfach alles erkunden kann uns sich dran gewöhnt. Lässt man ihn in der Zeit erst mal in Ruhe ? Spielen, Essen, Gassi, Schlafen.

    Auf jeden Fall sollte der Welpe erst einmal ankommen dürfen.
    Sonst würdet ihr ihn zu sehr überfordern. Es ist ja noch alles so neu für den Kleinen, da gleich mit Training anfangen, wäre definitiv zu viel :smile:


    Zuerst solltet ihr an der Stubenreinheit arbeiten, das ist m.M.n. das Wichtigste.
    Nach dem Essen, Schlafen, Spielen,.. :smile:


    Wenn der Welpe dann bei euch angekommen ist und sein neues Zuhause nun kennt (und die Leute drum herum) dann würde ich z.B. mit Platz anfangen.

  • In den ersten Wochen, ich würde sogar sagen, Monaten, übe ich Alltagserziehung. Von der ersten Minute an. Das heißt, ich übe die Dinge, die ich wirklich brauche (Sitz, Platz und so ein Zeug gehört bei einem Welpen für mich nicht dazu).


    Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht wie es anders gehen sollte. Wie will ich den Hund mal alleine lassen, wenn ich es nicht übe? Wie soll ich ihm die Umwelt zeigen, wenn ich dabei nicht gleichzeitig übe sich an mir zu orientieren, Leinenführigkeit zu lernen, keinen Unrat vom Boden zu fressen ... wie soll er Kontakt zu Artgenossen bekommen, wenn ich ihn dann nicht mehr eingefangen kriege. Und wie soll ich von A nach B kommen, wenn er nicht lernt Auto zu fahren und mal in dem Kasten zu warten?


    In der Zeit gewöhne ich den Hund an viele Umweltreize, bringe ihm bei sich ruhige bei mir aufzuhalten, auch wenn Trubel drumherum ist, mache dazwischen Tage mit Standardprogramm zur Erholung, sorge für regelmäßige Sozialkonakte, auch zu Artgenossen. DAS ist wichtig für den Rest des Lebens.


    Viele Grüße
    Corinna

  • ich würde mit den Grundregeln von Anfang an anfangen: darf der Hund auf die Couch oder nicht? Darf der Hund ins Bett oder nicht?
    So Sachen würde ich mir vorher genau überlegen und dann auch von Anfang an durchsetzen.


    Ansonsten würde ich den Welpen die ersten Tage erstmal ankommen lassen, Stubenreinheit trainieren und erstmal aneinander gewöhnen.



    Sitz, Platz und Co lernen die immer noch :)

  • Corinna:


    Ja stimmt. Die Dinge sehe ich auch fast als "selbstverständlich" an. Daher hab ich das auch nicht alles mit aufgeführt. Das gehört natürlich dazu und ist uns auch wichtig. Unser soll natürlich auch mal alleine bleiben können und sich im Alltag nicht zu sehr "daneben" benehmen :) Wir werden den Hund auch mit zur Arbeit nehmen und müssen ihn da natürlich auch Schritt für Schritt an sein Umfeld gewöhnen.


    Sowas wie Autofahren usw. gehört aus meiner Sicht einfach dazu und das wird sowieso passieren, weil wir ja nicht Wochen zu Hause verbringen können und wollen.


    Ich hab in manchen Hundebüchern gelesen, das man sich am besten erst mal 4 Wochen Urlaub nehmen sollte. Das ist bei uns gar nicht möglich und finde ich auch übertrieben. Wir haben die ersten paar Tage frei und dann soll es im Alltag weiter gehen.


    Grüße,
    M.

  • Wie vorher schon geschrieben, erst einmal ankommen lassen und von der ersten Minute an die Regeln Zuhause üben. Und in den ersten Tagen nicht sofort überall hinschleppen und die Bude voll Besuch einladen, der den süssen Welpen kennenlernen will.
    Mit den ersten Einheiten der gängigen Kommandos haben wir so ab der dritten Woche daheim angefangen, in klitzekleinen Schritten.
    Wir wird das denn bei Euch mit dem Welpen und der Arbeit funktionieren, wo Du schreibst, Ihr hättet gar keinen Urlaub? Ein Welpe kann schon allein aufgrund des Stubenreinheitstrainings nicht besonders lang allein bleiben, zudem muss das auch langsam aufgebaut werden.
    LG von Julie

  • Mit Erziehung sofort, mit Dressur (Sitz, Platz) später.


    Erst mal ist es wichtig, dass der Welpe in Ruhe ankommen kann. Also wenig machen, viel schlafen, schlafen und schlafen.


    Die ersten Wochen nur zum Geschäft machen in den Garten und noch keine Spaziergänge. Dazwischen einfach Ruhe.


    Künstlich aufdrehen mit Spielen etc. würde ich auch erst mal unterlassen.


    Wichtig ist soziale Nähe, aber auch eine Struktur und Regeln, die später auch sein sollen, sofort.


    Überlegt euch vorher Hausstandsregeln, die ihr auf jeden Fall umsetzen wollt.


    Zum Beispiel: darf der Hund in alle Räume oder soll es Taburäume geben, darf der Hund mit aufs Sofa/mit ins Bett oder nicht, soll der Hund beim Essen frei rum laufen dürfen oder soll er auf seinem Platz bleiben, darf er, wenn es klingelt mit an die Tür oder soll er auf seinem Platz bleiben usw.


    Also, alles was später nicht sein soll, sollte er jetzt auch schon nicht dürfen. Dann ist es für ihn normal und man erspart sich, später etwas nachzuholen, was man verpasst hat, frühzeitig beizubringen.


    Die ersten Kommandos, die ich bewusst in kleinen Einheiten ansatzweise üben würde wären:
    - auf Kommando ins Körbchen gehen
    - Abbruchsignal (Nein)



    Und dann sowas wie gar nicht erst anspringen lassen, sondern Hund immer nur streicheln/begrüßen, wenn alle vier Pfoten auf dem Boden sind.


    Es geht also erst mal darum, dass der Hund der Umwelt angepasstes Verhalten von Anfang an richtig lernt und das ist je nach Hund und Lebenssituation unterschiedlich.


    Üben würde ich immer das, was bei dem Hund gerade Thema ist. Hat er zum Beispiel Probleme damit, Frust auszuhalten, würde ich da ansetzen.


    Beißhemmung wird auch ein wichtiges Thema sein. Auch da sollte man gezielt mit einem Plan dran gehen und nicht lange rumprobieren.


    Zudem kommt es noch darauf an, was ein Züchter schon mit dem Hund gemacht hat.


    Das Wichtigste ist am Anfang, WENIG zu machen. Kein großes Theater um den Hund, nicht immer auf alles reagieren, was der Welpe macht, seinen Alltag so weiter leben wie bisher.


    Und dem Hund ausreichend Ruhe geben und viel schlafen lassen, damit er alles überhaupt verarbeiten kann.


    Ich persönlich bringe Dressurkommandos wie Sitz oder Platz, wenn überhaupt, erst sehr viel später bei.
    Mit Erziehung hat das nämlich nichts zu tun und gerade beim Anfänger schleichen sich da schnell Fehler ein, so dass man sich diese Kommandos, die man vermeindlich schnell beibringt, genauso schnell auch wieder versaut und sie später dann eh nicht sicher nutzen kann.


    Also alles mit der Ruhe und weniger ist mehr.

  • Ich persönlich bringe Dressurkommandos wie Sitz oder Platz, wenn überhaupt, erst sehr viel später bei.


    Mit Erziehung hat das nämlich nichts zu tun und gerade beim Anfänger schleichen sich da schnell Fehler ein, so dass man sich diese Kommandos, die man vermeindlich schnell beibringt, genauso schnell auch wieder versaut und sie später dann eh nicht sicher nutzen kann.


    genau das ist mir beim ersten Hund passiert :D
    bis ne Freundin irgendwann zu mir sagte 'darf die einfach aufstehen, obwohl du Platz gesagt hast?' (da war sie schon fast ein Jahr alt). Ich so 'Klar!' Sie: 'ähm... nein..'
    also alles noch mal neu :headbash:

  • Ich hatte 2 Wochen Urlaub und habe erst einmal an der Stubenreinheit gearbeitet, Ihren Namen beigebracht, an das Geschirr, Leine und Halsband gewöhnt und dann kamen die ersten Übungen wie Rückruf, Sitz, Platzt und Decke dazu. Seit der 10. Woche sind wir dann auch in die Welpenstunde gegangen für den sozialen KOntakt. Das war für mich das wichtigste. Alles andere wie Suchspiele etc. lernen wir erst jetzt.


    Dann ist Sie auch halbe Tage mit mir ins Büro gekommen und Mittags habe ich Sie nach hause gebracht. Jetzt mit ca. 5 Monaten kommt Sie den ganzen tag mit arbeiten und findet es toll weil auch die anderen mit ihr spielen.

  • Hier wird es sehr ähnlich gehandhabt.
    Die ersten Wochen mache ich mit dem Welpen nichts außer Alltag. Dazu gehört für mich, dass der Welpe lernt, was er nicht darf (was er darf lernt er dadurch ja automatisch), das er mich nicht auf Schritt und Tritt verfolgen muss und seinen Namen. Damit fange ich auch an Tag 1 direkt an.
    Mit Kommandos wie "Sitz", "Platz" etc. beginne ich je nach Gefühl und erst dann, wenn der Welpe sich eingelebt hat und alles andere soweit funktioniert, ich also das Gefühl habe, dass er "aufnahmefähig" ist. Bei meiner Hündin war das relativ früh, mit etwa 3 Monaten der Fall, bei meinem Rüden erst mit 4 Monaten. (Beide Hunde kamen mit 8 Wochen zu mir.)
    Und auch dann habe ich ein einziges Kommando ausgesucht und das wochenlang sauber (erst drinnen, bei Ruhe, dann unter leichter Reizlage, dann unter viel und unterschiedlicher Ablenkung usw.) geübt. Also nicht alles auf einmal und durcheinander.
    Mein Rüde ist jetzt 6 1/2 Monate alt und kann an Kommandos "Sitz" und "Down" (ersetzt bei uns "Platz"). Mehr muss er in dem Alter auch nicht können.

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